[summersoul]

keine Ursache

so, eben geschrieben, weil mich grad was extrem beschäftigt:

Der Spiegel

Die wenigsten fühlen sich wohl
wenn sie in den Spiegel blicken

Warum das so ist,
habe ich heute erfahren

Es war Wochen her,
dass ich zuletzt in den Spiegel geblickt hatte

Ich wusste insgeheim,
dass mein Anblick mich erschrecken würde

So hätte ich erkennen müssen,
was aus mir geworden ist

Und was tut mehr weh,
als die nackte Wahrheit?

Also mied ich den Blick in den Spiegel
so gut ich konnte

Es ging lange gut- viel zu lange-
sich so in die eigene Tasche zu lügen

Es war einfach
vor der Wahrheit davon zu laufen

Aber dann passierte etwas,
womit ich nicht gerechnet habe

Jemand hatte den Mut
mir den Spiegel vorzuhalten

Ich erblickte das,
was ich doch leugnen wollte

"Das bist du, schau,
was aus dir geworden ist!"

Ich erschrak zutiefst,
obwohl ich doch die Wahrheit längst kannte

Nun sah ich den Tatsachen ins Gesicht
und war der Wahrheit ausgeliefert

Es gab kein Davonlaufen
das hier war also die Realität

Mein Herz blutete wegen mir
und wegen dem, der den Spiegel hielt

Ich spürte seinen Schmerz,
den er bei meinem Anblick empfand

"Wer bist du?", fragte er
"ich erkenne dich nicht wieder"

"Wo ist nur der Mensch hin,
der sonst in den Spiegel blickt?"

"Wo ist nur der Mensch hin,
den ich so liebe?"