21.07.2008, 01:52
@sunshinesmile: Freut mich sehr, dass du meine FF liest.
@simi (Ich hoffe, jetzt stimmt dein Name^^): Danke schön für dein FB!
@Katalin: Danke für das FB und den Ãberblick
@Caro: Vielleicht erfährst du irgendwann, wieso alle bisschen merkwürdig sind :pfeif: Und das mit der Fortsetzung [...] :lach:
@Mery: Danke für dein FB.
So, hier ist der neue Teil. Es ist ein Flashback drin und da im Laufe der FF noch einige kommen, dachte ich, ich beschrifte die ein bisschen, weil es ja doch einige Personen sind^^
So, mehr sage ich dazu nicht mehr, bin müde, bin schon halb am schlummern, aber ich wollte den Teil noch heute posten, weil ich nicht weiÃ, ob ich morgen dazu komme.
Ich freue mich auch FB, gerne auch Kritik!
,,Na, was sagst du?“ Rory schloss die Augen. Es war sieben Jahre her, dass sie hier gewesen war, doch jetzt wo sie hier war, kam es ihr vor, als wäre es gestern gewesen.
,,Ehrlich gesagt, habe ich mir etwas anderes vorgestellt... etwas kleineres. Das ist ja ein richtiges Anwesen,“ sagte Marty und fuhr sich über die Stirn.
,,Da hinten sind auch irgendwo Pferde, wenn es sie noch gibt. Die werden Lisa sicher gefallen.“
,,Wer kümmert sich denn die ganze Zeit um das Haus?“
,,Ein Verwalter. Er wohnt nicht weit von hier.“
,,Ah okay.“ Marty nickte. Er fühlte sich schon jetzt unwohl hier.
,,Ich bin gespannt, ob das Haus auch von innen noch genauso aussieht wie damals. Mein Zimmer war das hier...“ Sie deutete auf eins der zahlreichen Fenster. Wieder nickte Marty nur, das letzte Mal war sie hier mit Logan gewesen.
,,Es ist doch echt wunderschön hier, oder?“ Sie wandte sich wieder vom Haus ab. ,,Das Meer ist gleich da und...“
,,Ace?“ erklang es plötzlich hinter ihr und als Rory sich umdrehte, sah sie Logan an der Haustür stehen. Einige Sekunden standen sie einfach nur da und starrten sich an. Dann erschien ein Lächeln auf Logan's Gesicht und als Rory es sah, rannte sie los. Sie hatte nicht damit gerechnet, hatte eine solche BegrüÃung nicht geplant und doch warf sie sich Logan in die Arme. Sie stand da, die Arme um seinen Hals geschlungen, den Kopf an seine Brust gelegt und atmete tief durch, während er sein Gesicht in ihr Haar vergrub. Trotz der Trennung damals, lag keine unangenehme Stimmung zwischen ihnen und beide genossen das Wiedersehen. Rory lockerte ihren Griff etwas und hob den Kopf, um ihn anzusehen. Er grinste. Er hatte dieses selbstgefällige Grinsen wohl immer noch nicht verlernt, was Rory nun zum Lächeln brachte. Vermutlich wären sie noch Ewigkeiten in den Blick des anderen vertieft gewesen, wenn sie nicht das Klicken einer Kamera in die Realität zurückgeholt hätte.
,,Oh la la, die sexuelle Spannung zwischen Euch lässt sich nicht leugnen!“
Verlegen löste sich Rory von Logan, sie hatte ganz vergessen, wo sie war und dass Leute um sie herum standen.
Sie drehte sich um und sah Steve vor sich, der eine Sofortbildkamera in der einen und ein Bild von Logan und Rory in der anderen Hand hielt.
,,Sehr interessant. Wie Ihr die Arme umeinander schlingt und...“
,,Steve!“ Genervt riss Logan ihm das Foto aus der Hand und steckte es in seine Hosentasche.
,,Krieg dich wieder ein!“ Steve schlug Logan auf die Schulter und streckte dann Rory seine Arme entgegen. ,,Komm in meine Arme, Mrs Huntzberger.“ Rory umarmte ihn kurz und sagte dann: ,,Von nun an bitte Rory!“ Auf der Uni war dieser Spitzname vielleicht noch witzig gewesen, aber jetzt war er einfach unangebracht.
,,Oh, wird da deine Frau etwa eifersüchtig?“ Mit einem Augenzwinkern verschwand Steve wieder im Haus.
,,Deine Frau?“ Rory sah Logan überrascht an. ,,Du bist verheiratet?“
,,Ja, und stolzer Vater von zwei Kindern.“
,,Wow!“ Sie sah ihn immer noch ungläubig an. ,,Verheiratet.“
,,Ja, wer hätte das gedacht, nicht?“ Er grinste sie an und fuhr sich durch die Haare. ,,Und was ist mit dir?“
,,Nein, nein... wir sind nicht verheiratet.“ Sie sah sich nach Marty um und bekam augenblicklich ein schlechtes Gewissen, als sie ihn im Auto sitzen sah – auf dem Beifahrersitz, bei geöffneter Tür.
Marty presste die Lippen zusammen, als er sah, wie Rory zusammen mit Logan auf ihn zu kam. Der Urlaub fing ja wunderbar an. Er hatte nicht mitkommen wollen, doch Rory hatte ihn überredet und ihm versprochen, dass er es nicht bereuen würde. Doch jetzt fragte er sich, wie er daran glauben hatte können. Er hatte damals nicht zu Logan und seinen Freunden gehört, wieso sollte sich das geändert haben? Wurde er jetzt akzeptiert, nur weil er mit Rory zusammen war?
Er hatte nie erfahren, wieso sich Rory und Logan damals getrennt hatten.
FLASHBACK
Rory + Marty - Marty's POV
April 2008
,,Und wie geht’s Logan?“ fragte Marty, der neben Rory auf dem Bett in seiner kleinen Wohnung saÃ. Sie war vor etwa einer halben Stunde vor seiner Tür gestanden... und das, nachdem sie sich einige Monate überhaupt nicht gesehen hatten.
,,Keine Ahnung,“
Als Marty sie verwirrt ansah, erklärte sie: ,,Wir haben uns getrennt, es ist schon länger her.“
,,Was? Wieso?“
Rory sah auf ihre Hände, die auf den Knien lag und schwieg. Marty griff nach ihrer Hand.
,,Es hat einfach nicht geklappt.“
,,Oh! Das tut mir leid.“ Er drückte ihre Hand. Es tat ihm wirklich leid – für sie. Doch Logan hatte er nie wirklich leiden können. Er hatte einfach das Gefühl, dass Rory seit ihrer Beziehung mit Logan immer weniger Zeit für ihn und ihre Freundschaft hatte. Sie verbrachte mehr Zeit mit seinen Freunden als mit ihm und obwohl er wusste, dass Logan nicht wirklich schuld daran war, hatte er immer ihn dafür verantwortlich gemacht.
,,Ist schon ok. Anfangs war es etwas schwer, aber jetzt geht es mir schon etwas besser. Das Leben muss weitergehen, nicht?“ Sie lächelte. ,,Habe ich dir schon erzählt, dass Mum und Luke nächsten Monat heiraten? Es wird eine richtig schöne Frühlingshochzeit.“
Marty merkte, wie sehr sich Rory für ihre Mutter freute. ,,Sag ihnen Alles Gute von mir.“
,,Wieso sagst du ihnen das nicht selber? Ich suche noch einen Begleiter, hast du Interesse?“
,,Klar, wieso nicht?“
,,Sehr gut, dann habe ich noch einen Punkt auf meiner Liste erledigt,“ sagte Rory und lieà sich auf das Bett zurückfallen.
,,Du hast eine Liste?“ fragte Marty, als er sich neben sie legte.
,,Ja, es gibt noch so viel zu tun, das glaubst du gar nicht. Und-“
,,Fehlt dir Logan?“ fuhr er ihr plötzlich ins Wort.
Sie blickte ihn überrascht an und starrte eine Weile an die weiÃe Decke, bevor sie leise sagte: ,,Ich weià nicht.“
,,Ich meine... willst du ihn zurück?“
,,Nein!“ Rory schüttelte den Kopf. ,,Ich denke, es ist endgültig vorbei.“ Sie drehte sich auf die Seite, stützte ihren Kopf auf ihren Arm um ihn ansehen zu können. ,,Wieso fragst du?“
,,Einfach nur so.“ Er schwieg einen Moment. ,,Susan und ich haben uns auch getrennt.“
,,Wieso?“
,,Es hat einfach nicht geklappt,“ ahmte Marty ihre Worte von vorher nach und hoffte, dass sie es darauf beruhen lassen würde. Aber das tat sie natürlich nicht.
,,Was ist passiert?“
Er wich ihrem Blick aus. Die Wahrheit war, dass er Susan nicht liebte. ,,Sie meint, dass ich die Beziehung nicht ernst genug nehme.“
,,Man, wir sind vielleicht Looser,“ sagte Rory scherzend. ,,Keine Beziehungen, nicht die Jobs, die wir wollten...“
,,Ich habe wenigstens ein Auto,“ gab Marty grinsend zurück. ,,Du bist mit dem Bus gekommen.“
,,Mein Auto ist in der Werkstatt, ich kriege es wahrscheinlich morgen zurück.“
,,Und du konntest nicht bis morgen warten, um mich zu sehen... du nimmst sogar Busfahren in Kauf,“ neckte er sie.
,,Ich musste dir doch die CDs zurückbringen, du hättest mich sonst umgebracht.“
,,Na, sicher... du hattest Angst mir zu begegnen. Deshalb habe ich dich in den letzten Monaten kaum gesehen.“ Obwohl es ihn verletzt hatte, konnte er nun trotzdem darüber scherzen.
,,Es tut mir leid.“ Sie setzte sich wieder auf und sah ihn schuldbewusst an.
,,Ich wollte dich nur aufziehen. Du hattest sicher viel Stress in letzter Zeit.“
,,Ich habe dich vermisst, weiÃt du das?“ Sie beugte sich über ihn. Dabei fiel ihr eine Haarsträhne ins Gesicht, die Marty ihr vorsichtig hinter das Ohr steckte. Seine rechte Hand lag noch immer an ihrem Nacken, als sie mit leiser Stimme sagte: ,,Du hast mir echt gefehlt.“
Im Nachhinein fragte er sich oft, wie das passieren konnte, wie er den Mut aufgebracht hatte, dies zu tun, nachdem er sich jahrelang mit der Rolle des besten Freundes zufrieden gegeben hatte. Doch als er ihre Worte hörte und die blauen Augen sah, die ihn ernst anblickten, zog er sie einfach zu sich hinunter und küsste sie. Noch Jahre später konnte er genau beschreiben, wie sich dieser Kuss angefühlt hatte, auch wenn Rory sich nach einer kurzen Schrecksekunde sofort von ihm gelöst hatte und aufgesprungen war.
,,Oh mein Gott!“ Sie schlüpfte in ihre Schuhe und lief nervös durch den Raum. ,,Oh mein Gott!“
,,Es tut mir leid.“ Er saà auf dem Bett und fragte sich, ob er die Freundschaft zwischen ihnen für immer zerstört hatte. Natürlich, es war nur ein Kuss gewesen... aber Rory würde wohl nie wieder so unbefangen mit ihm umgehen können wie zuvor.
,,Wo ist...“ Sie sah ihn nicht an, ging mit keinem Wort auf seine Entschuldigung ein. ,,Verdammt, wo ist die verdammte Tasche?“ Als sie sie schlieÃlich auf dem Tisch liegen sah, griff sie hastig nach ihr und wollte die Wohnung schon verlassen, doch Marty rief ihr ein „Warte!“ zu.
,,Sollen wir nicht darüber reden? Es tut mir leid, okay? Ich hätte es nicht tun sollen.“
Sie schloss die Tür wieder und kam einige Schritte auf ihn zu. ,,Ja, du hast recht, du hättest das nicht tun sollen. Marty, du hast mich geküsst!“
,,Und ich habe dir gesagt, wie leid es mir tut. Wenn ich ein paar Minuten zurück in die Vergangenheit gehen könnte, würde ich es nicht noch einmal tun, verstehst du?“
In ihren Augen konnte er Wut, aber auch Verzweiflung sehen. Sie schwieg. ,,WeiÃt du was?“ Er hatte sich gefangen, wusste plötzlich, dass er sich nicht entschuldigen musste. Es tat ihm nämlich nicht wirklich leid und er hatte die Grenze der Freundschaft sowieso schon überschritten, also wieso sollte er ihr nicht jetzt alles sagen? ,,Ich würde es nicht rückgängig machen. Und weiÃt du auch wieso? Ich habe vier Jahre geschwiegen, habe zugesehen, wie du mit Logan turtelst und kein Wort gesagt. Ich habe mit Euch gelacht und das, obwohl ich ihn am liebsten...“
,,Marty!“
,,Nein, hör zu. Ich war die ganzen Jahre nur ein Freund,... aber ich habe genug davon.“
,,Marty, bitte!“ Er sah den flehenden Blick, sie wollte nicht, dass er weitersprach.
,,Es tut mir leid, weil ich dich damit überrumpelt habe, aber der Kuss tut mir nicht leid,...“ Er atmete tief durch, bevor er weitersprach. ,,... weil ich dich liebe. Ich habe wegen dir mit Susan Schluss gemacht. Und, wenn du mir jetzt sagst, dass es dir völlig unmöglich ist, mich jemals zu lieben... dann ist das okay. Aber ich kann nicht mehr so tun, als wäre ich nur dein Freund. Ich kann das einfach nicht mehr.“
,,Okay.“ Sie nickte, drehte sich um und legte ihre Hand an die Türklinke, drückte sie jedoch nicht hinunter.
,,Glaubst du nicht, dass es möglich ist, dass man seine echten Gefühle erst mit der Zeit entdeckt? Glaubst du nicht, dass es viele Paare gibt, die zuerst Freunde waren?“ Er sprach nun leiser, ging auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. ,,Muss es immer Liebe auf den ersten Blick sein?“ Er spürte, wie sich ihre Schulter unter seiner Hand verkrampfte, dann atmete sie tief durch und drehte sich um.
,,Ich denke nicht.“ Sie sah ihm lange in die Augen, fast so als würde sie in ihnen etwas suchen, dann trat sie den letzten Schritt auf ihn zu und er spürte plötzlich ihre Lippen auf seinen.
FLASHBACK ENDE
Er war so glücklich gewesen, dass es ihn einfach nicht mehr interessiert hatte, bis zu dem Augenblick, in dem er sie jetzt zusammen sah.
,,Logan, du erinnerst dich doch noch an Marty, oder?“
,,Dann ist es echt wahr?!“ Logan hatte das Gerücht zwar von einem alten Freund gehört, doch er hatte bis zu diesem Augenblick nicht geglaubt, dass Rory wirklich mit ihm zusammen war. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie unhöflich das klang und er beeilte sich zu sagen: ,,Schön dich wiederzusehen.“
Am liebsten hätte Marty ihm jetzt gesagt, dass er die Hände von seiner Freundin lassen sollte und ihm dann die Autotür vor der Nase zugeschlagen. Doch er stieg lächelnd aus, schüttelte Logan freundlich die Hand und legte dann einen Arm um Rory.
,,Wer kommt denn?“ Rory ignorierte Marty's Arm, der besitzergreifend um ihre Taille lag. Nach ihrer BegrüÃungsszene mit Logan stand ihm wirklich jede Eifersucht zu.
,,Wir haben alle eingeladen, die auch damals da waren, aber es können nicht alle kommen, da es ja recht kurzfristig war. Colin und Finn sind zum Beispiel gerade in Europa. Sie haben zwar gesagt, dass sie vielleicht kurz vorbei schauen, aber das halte ich eher für unwahrscheinlich. Obwohl...“ Logan sprach nicht weiter, weil plötzlich ein braunhaariges Mädchen neben ihm auftauchte. ,,Darf ich vorstellen? Das ist meine Tochter Allie,“ erklärte er und als eine braunhaarige Frau mit einem Baby auf dem Arm zu ihnen trat, fuhr er fort: ,,Und das ist meine Frau Samantha und mein Sohn Mitch.“
Nachdem Samantha sie begrüÃt hatte, musterte Rory sie. Logan's Frau war zweifellos hübsch, doch mit den abgeschnittenen Jeans, dem roten Top und den Flip Flops schien sie nicht recht hierher zu passen. Sie hatten sich schlieÃlich alle in Schale geworfen.
Das fiel wohl nun auch Samantha auf, denn sie sah an sich herunter und meinte dann entschuldigend: ,,Ich war gerade mit den Kindern am Strand.“ Dann wandte sie sich an Logan: ,,Kannst du mal kurz auf Allie aufpassen? Ich muss Mitch füttern und will mich auch noch umziehen.“ Als Samantha verschwunden war, warf Logan einen Blick ins Auto und sah die schlafende Lisa.
,,Ihr habt eine Tochter?“
,,Nein, nein, das ist nicht unsere Tochter, das ist Marty's Nichte Lisa.“
,,Achso, ich dachte...“ Logan sprach seinen Satz nicht zu Ende, da Allie quengelnd an seiner Hand zog und nach ihrer Mutter verlangte. ,,Ich will zu Mummy! Ich will jetzt gleich zu Mummy!“
,,Sie ist ein bisschen schüchtern,“ erklärte Logan. ,,Ich bringe sie mal schnell zu Samantha und bin gleich wieder da. Ihr könnt auch mit ins Haus kommen, aber da Steve gerade das Personal, das er mit gebracht hat, herumscheucht, ist das nicht gerade ein Vergnügen da reinzugehen.“
Logan entfernte sich mit seiner Tochter und als Marty und Rory wieder alleine waren, sagte Marty: ,,Wir hätten behaupten können, dass Lisa unsere Tochter ist.“ Er nahm den Arm von ihr. ,,Du hättest es nicht so vehement abstreiten müssen.“
,,Aber sie ist nicht unsere Tochter.“
,,Ich meine ja nur...“
,,Sie wäre auch viel zu blond, um unsere Tochter zu sein,“ gab Rory scherzend zurück. Sie konnte ihn jetzt nicht sauer abwimmeln, wie sie es sonst gerne tat. Sie hatte ein zu schlechtes Gewissen. Normalerweise mied sie das Thema Kinder im Gespräch mit Marty immer wie eine Katze das Wasser, da es ein Streitthema zwischen ihnen war. Sie wollte keine Kinder, während er sich schon vor Jahren langsam an das Thema Kinder herangetastet hatte. Sie wusste auch, dass er schon seit Ewigkeiten heiraten wollte, doch sie hatte ihm immer nur gesagt, dass sie es für unnötig hielt. Sie warf einen Blick zu Lisa und ahnte, dass Marty sie nur mitgenommen hatte, um ihr klarzumachen, dass sie bereit für ein Kind waren.
,,Du wirst nach dem Urlaub merken wie schön es mit einem Kind ist.“
Rory seufzte. Er machte nicht einmal ein Geheimnis daraus, sondern sprach es einfach aus. Er war einfach zu ehrlich.
Dean brachte den Wagen zum Stehen, zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, stieg aus und sah sich neugierig um.
,,Du kannst auch direkt vorm Haus parken, wäre das nicht praktischer?“ fragte seine Frau, während ihr Sohn bereits den Sicherheitsgurt gelöst hatte und nun gemeinsam mit seinem Hund aus dem Auto hüpfte.
,,Da ist das Meer!“ Er deutete aufgeregt auf das Meer. ,,Kann ich gleich zum Wasser?“
Seufzend stieg nun auch Eveline aus dem Auto. ,,Du bist doch nicht zum ersten Mal am Meer.“
,,Kann ich trotzdem?“
,,Du kannst doch nicht alleine zum Wasser, das ist viel zu gefährlich.“
,,Aber Shadow kommt doch mit. Er hat doch noch nie das Meer gesehen, oder Daddy?“
,,Doch, er war mit mir früher einige Male am Meer. AuÃerdem wäre es unhöflich, wenn wir nicht erst Hallo sagen.“
Schmollend lieà sich Josh auf dem Weg nieder, Shadow legte sich sofort neben ihn. ,,Siehst du? Er will auch unbedingt.“
,,Ich verspreche dir, wir gehen heute noch Schwimmen, okay?“ sagte Dean. ,,Aber erst lernen wir noch die Freunde von deiner Mum kennen.“
,,Okaay.“ Josh stand wieder auf und folgte seinen Eltern zum Haus.
Dort angekommen beschleunigte Eveline ihren Schritt, als sie Logan und Rory vor dem Haus stehen sah. Fast beiläufig küsste sie Logan auf beide Wangen, bevor sie Rory umarmte. Dann reichte sie dem braunhaarigem Mann, der neben Rory stand, die Hand und sagte: ,,Du wirst Rory's Mann sein?“
,,Nicht ganz...“
,,Er ist mein Freund,“ stellte Rory klar, worauf Marty mal wieder bewusst wurde, wie sehr er das Wort „Freund“ hasste. Es klang so nach Teenager, nach einer Beziehung, die nur ein paar Wochen hielt.
,,Bist du alleine gekommen?“
,,Nein, mein Mann und mein Sohn sind dabei, sie trödeln nur mal wieder ein bisschen,“ erklärte Eveline und in dem Moment kam Shadow auf sie zu. ,,Achja und der Hund musste natürlich auch unbedingt mit. Shadow, hör auf alle abzuschnüffeln!“
Rory wurde schon beim Namen „Shadow“ hellhörig und als sie nun den Mann erkannte, der noch etwa zehn Meter von ihnen entfernt war, war ihr klar, dass dies der selbe Hund war, den sie vor vielen Jahren mit Lane und Dean aus dem Tierheim geholt hatte. ,,Dean?“ Sie sah ihn ungläubig an, als er ihr mit einem Lächeln die Hand reichte. ,,Ja, der bin ich.“
,,Ihr kennt Euch?“ Marty guckte fragend vom einem zum anderen.
,,Wir kennen uns von früher,“ sagte Dean und Rory fragte sich, wie lange es her war, dass sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Sie konnte es nicht genau sagen, die Freundschaft zu ihm war schleichend zu Ende gegangen.
,,Das ist ja mal wieder klar,“ murmelte Marty so leise, dass es niemand hörte. Dann schüttelte er aber den anderen die Hand.
,,Daddy, können wir einen Ball aus dem Auto holen?“ Josh, der sich nicht für die fremden Menschen interessierte, kickte mit Steinen auf dem Weg. Dean entschuldigte sich kurz und ging mit seinem Sohn zusammen zum Auto zurück.
,,Das ist unser Sohn, Josh und er wird von seinem Vater viel zu sehr verwöhnt. Er springt, wenn Josh nur mit dem Fingern schnippt,“ erklärte Eveline. ,,Und wo sind deine Kinder, Logan? Und deine Frau? Stellst du sie mir vor?“
Logan sah sie überrascht an und winkte dann ab: ,,Du lernst sie schon noch früh genug kennen.“
,,Das ist unfair.“ Eveline setzte einen Schmollmund auf und sah ihn gespielt beleidigt an. ,,Du kennst meine Familie schon. Komm schon!“ Sie griff nach seinem Arm und zog ihn mit sich ins Haus.
Rory, der der verwirrte Gesichtsausdruck von Logan nicht entgangen war, schüttelte den Kopf. ,,Sie ist unglaublich.“
,,Wieso? Weil sie sich für das Leben ihrer Freunde interessiert?“
,,Nein, weil...“ Rory brach ab, als sie Marty's verschlossenes Gesicht sah. ,,Was ist los?“
Marty überlegte, ob er es wirklich ansprechen sollte. Eigentlich hatte er sich nie für einen besonders eifersüchtigen Typen gehalten. Aber vielleicht war er bisher auch nie in eine solche Situation geraten.
,,Woher kennst du Dean? Er war nicht in Yale.“
,,Er ist ein Freund von früher, er wohnt in Stars Hollow.“
,,Freund oder Exfreund?“
,,Marty.“ Rory seufzte. ,,Wir waren mal zusammen, aber das ist ewig her.“ Sie küsste ihn auf die Wange. ,,Okay?“
,,Okay.“ Marty nickte, obwohl für ihn noch nicht alles wieder in Ordnung war. ,,Ich gucke mal nach Lisa. Sie verteilt gerade die SüÃigkeiten, die deine Mutter ihr gegeben hat, an die Leute, die hier arbeiten.“
,,Mach das.“ Rory klopfte ihm auf die Schulter und sah ihm nach. In diesem Moment kamen Dean und Josh zurück. Josh lief mit dem Ball herum und als er ihn einmal zu fest stieÃ, flog er in Rory's Richtung. Diese duckte sich und schrie kurz auf.
,,Tut mir leid.“ Josh rannte auf sie zu. ,,Ist was passiert?“
,,Nein, nein...“
,,Josh, das ist Rory. Sie hat früher auch in Stars Hollow gewohnt. Lorelai ist ihre Mutter,“ erklärte Dean, woraufhin Josh Rory höflich seine Hand reichte.
,,Manchmal bin ich mit Daddy im Hotel, wenn er dort arbeitet. Deine Mum gibt mir oft SüÃigkeiten oder spielt mit mir Verstecken. Sie ist echt nett.“
,,Danke,“ sagte Rory und lächelte, als Josh wieder mit seinem Ball davon lief. ,,Ich dachte vorher schon, dass er sehr schüchtern ist.“
,,Eigentlich nicht... nur, wenn es ihm zu viele Menschen auf einmal sind, wird er etwas unsicher.“
,,Er kommt aus Stars Hollow, was erwartest du?“ scherzte Rory, dann wurde ihr bewusst, dass sie hier mit Dean stand. Dean, mit dem sie seit etwa zehn Jahren nicht mehr gesprochen hatte. Sie spürte etwas kaltes an ihrer Hand und als sie nach unten blickte, sah sie Shadow, der sie neugierig abschnüffelte. ,,Er sieht älter aus," sagte sie, während sie ihn streichelte. ,,Eigentlich ist es auch klar. Als du ihn bekommen hast, waren wir Teenager und jetzt sind wir alle erwachsen."
,,Und du? Hast du auch Kinder?“
,,Nein. Marty und ich... wir... wir denken darüber nach,“ sagte Rory. ,,Und du bist tatsächlich mit Eveline verheiratet. Wow! Du warst nie ein Yalefan und jetzt bist du mit einer ehemaligen Yalestudentin verheiratet.“
,,Ich hatte nie etwas gegen Yale, nur...“
,,Nur gegen die Leute dort, nicht?“ Rory zwinkerte. ,,Ich habe echt nicht damit gerechnet, dich hier zu treffen.“
,,Ehrlich gesagt...“ Dean sah kurz zu Boden und lächelte sie dann an. ,,Ich wusste, dass du kommst. Eveline hat mir Fotos gezeigt... und deine Mum hat es auch erwähnt.“
,,Und mir hat sie kein Wort gesagt. Verräterin!“
,,Tut mir leid, wenn ich dich so überrumpelt habe. Ich dachte, es sei kein Problem.“
,,Ist es auch nicht,“ beeilte sich Rory zu sagen. ,,Ich war nur überrascht. Aber schön dich wiederzusehen.“ Sie trat eine Schritt auf Dean zu und küsste ihn auf die Wange. Eigentlich wäre, in Anbetracht der Tatsache, dass sie lange Freunde gewesen waren, eine Umarmung angebracht gewesen, doch Rory wusste nicht, wie er reagieren würde.
,,Ich soll dich von Lane grüÃen.“
,,Oh!“ Rory fuhr sich verlegen durchs Haar, zupfte am Ohr, griff sich an den Hals und blickte Dean nicht mehr an. ,,Wie geht es ihr? Mum hat gesagt, sie ist wieder schwanger?!“
,,Ihr geht es gut,“ erklärte Dean und beobachtete, wie Rory das Medallion, das um ihren Hals hing, so fest umgriffen hielt, als würde es ihr Halt geben. ,,Sie würde sich freuen, wenn du sie mal besuchen würdest.“ Seine Stimme klang locker, nicht vorwurfsvoll, wofür Rory ihm sehr dankbar war.
,,Ich weià nicht, ob ich es einrichten kann. Ich habe im Moment kaum Zeit nach Stars Hollow zu kommen.“ Wieder wagte sie es nicht ihn anzusehen. ,,Ich sollte mal zu Marty gehen. Seine dreijährige Nichte ist mitgekommen und hält uns ganz schön auf Trab.“
,,Arm sind sie wirklich nicht,“ stellte Jess fest, als er vorm Haus parkte und die Autos der anderen sah.
,,Kannst du bitte damit aufhören?“
,,Womit?“
,,Nur, weil sie reich sind, macht sie das ja nicht automatisch zu schlechten Menschen, oder?“ Augenrollend wollte Patricia schon aussteigen, warf dann aber doch noch mal einen Blick in den Spiegel. DrauÃen strich sie ihr Kleid glatt und schaute dann fragend zu Jess, der immer noch im Auto saÃ: ,,Sehe ich ok aus?“
Jess betrachtete sie von oben bis unten und nickte dann. Sie hatte sich das weiÃe Sommerkleid extra für diesen Ausflug gekauft, doch er fand, sie sah darin viel zu dünn aus. Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass er gegen ihr Alltagsoutfit, das meistens aus einem T-Shirt von ihm und Jogginghosen bestand, gar nichts einzuwenden hatte. Es gefiel ihm tausend Mal besser, als das Trägerkleid, das ihre knochigen Schultern betonte und auch ihre dünnen Beine und Arme zeigte. Er hatte nie Fotos von früher gesehen, also wusste er auch nicht, ob sie schon immer so dünn gewesen war... aber er bezweifelte es. Und falls er recht hatte, würden sich ihre Freunde sicher fragen, was mit ihr los war, denn gesund sah sie wirklich nicht aus. ,,Du siehst hübsch aus,“ sagte er dennoch und als sie sich nochmal unsicher im Spiegel betrachtete, merkte er, wie wichtig ihr dieses Treffen war. Deshalb stieg er schlieÃlich aus, schlüpfte in das verhasste Sakko und schwor, einen guten Eindruck zu hinterlassen... Patricia zuliebe.
@simi (Ich hoffe, jetzt stimmt dein Name^^): Danke schön für dein FB!
@Katalin: Danke für das FB und den Ãberblick
Zitat:Josh ist gut mit Lane+Zack's Kindern befreundet. Sie haben einen Labrador.Ne, es ist ein Golden Retriever :p
@Caro: Vielleicht erfährst du irgendwann, wieso alle bisschen merkwürdig sind :pfeif: Und das mit der Fortsetzung [...] :lach:
@Mery: Danke für dein FB.
So, hier ist der neue Teil. Es ist ein Flashback drin und da im Laufe der FF noch einige kommen, dachte ich, ich beschrifte die ein bisschen, weil es ja doch einige Personen sind^^
So, mehr sage ich dazu nicht mehr, bin müde, bin schon halb am schlummern, aber ich wollte den Teil noch heute posten, weil ich nicht weiÃ, ob ich morgen dazu komme.
Ich freue mich auch FB, gerne auch Kritik!
,,Na, was sagst du?“ Rory schloss die Augen. Es war sieben Jahre her, dass sie hier gewesen war, doch jetzt wo sie hier war, kam es ihr vor, als wäre es gestern gewesen.
,,Ehrlich gesagt, habe ich mir etwas anderes vorgestellt... etwas kleineres. Das ist ja ein richtiges Anwesen,“ sagte Marty und fuhr sich über die Stirn.
,,Da hinten sind auch irgendwo Pferde, wenn es sie noch gibt. Die werden Lisa sicher gefallen.“
,,Wer kümmert sich denn die ganze Zeit um das Haus?“
,,Ein Verwalter. Er wohnt nicht weit von hier.“
,,Ah okay.“ Marty nickte. Er fühlte sich schon jetzt unwohl hier.
,,Ich bin gespannt, ob das Haus auch von innen noch genauso aussieht wie damals. Mein Zimmer war das hier...“ Sie deutete auf eins der zahlreichen Fenster. Wieder nickte Marty nur, das letzte Mal war sie hier mit Logan gewesen.
,,Es ist doch echt wunderschön hier, oder?“ Sie wandte sich wieder vom Haus ab. ,,Das Meer ist gleich da und...“
,,Ace?“ erklang es plötzlich hinter ihr und als Rory sich umdrehte, sah sie Logan an der Haustür stehen. Einige Sekunden standen sie einfach nur da und starrten sich an. Dann erschien ein Lächeln auf Logan's Gesicht und als Rory es sah, rannte sie los. Sie hatte nicht damit gerechnet, hatte eine solche BegrüÃung nicht geplant und doch warf sie sich Logan in die Arme. Sie stand da, die Arme um seinen Hals geschlungen, den Kopf an seine Brust gelegt und atmete tief durch, während er sein Gesicht in ihr Haar vergrub. Trotz der Trennung damals, lag keine unangenehme Stimmung zwischen ihnen und beide genossen das Wiedersehen. Rory lockerte ihren Griff etwas und hob den Kopf, um ihn anzusehen. Er grinste. Er hatte dieses selbstgefällige Grinsen wohl immer noch nicht verlernt, was Rory nun zum Lächeln brachte. Vermutlich wären sie noch Ewigkeiten in den Blick des anderen vertieft gewesen, wenn sie nicht das Klicken einer Kamera in die Realität zurückgeholt hätte.
,,Oh la la, die sexuelle Spannung zwischen Euch lässt sich nicht leugnen!“
Verlegen löste sich Rory von Logan, sie hatte ganz vergessen, wo sie war und dass Leute um sie herum standen.
Sie drehte sich um und sah Steve vor sich, der eine Sofortbildkamera in der einen und ein Bild von Logan und Rory in der anderen Hand hielt.
,,Sehr interessant. Wie Ihr die Arme umeinander schlingt und...“
,,Steve!“ Genervt riss Logan ihm das Foto aus der Hand und steckte es in seine Hosentasche.
,,Krieg dich wieder ein!“ Steve schlug Logan auf die Schulter und streckte dann Rory seine Arme entgegen. ,,Komm in meine Arme, Mrs Huntzberger.“ Rory umarmte ihn kurz und sagte dann: ,,Von nun an bitte Rory!“ Auf der Uni war dieser Spitzname vielleicht noch witzig gewesen, aber jetzt war er einfach unangebracht.
,,Oh, wird da deine Frau etwa eifersüchtig?“ Mit einem Augenzwinkern verschwand Steve wieder im Haus.
,,Deine Frau?“ Rory sah Logan überrascht an. ,,Du bist verheiratet?“
,,Ja, und stolzer Vater von zwei Kindern.“
,,Wow!“ Sie sah ihn immer noch ungläubig an. ,,Verheiratet.“
,,Ja, wer hätte das gedacht, nicht?“ Er grinste sie an und fuhr sich durch die Haare. ,,Und was ist mit dir?“
,,Nein, nein... wir sind nicht verheiratet.“ Sie sah sich nach Marty um und bekam augenblicklich ein schlechtes Gewissen, als sie ihn im Auto sitzen sah – auf dem Beifahrersitz, bei geöffneter Tür.
Marty presste die Lippen zusammen, als er sah, wie Rory zusammen mit Logan auf ihn zu kam. Der Urlaub fing ja wunderbar an. Er hatte nicht mitkommen wollen, doch Rory hatte ihn überredet und ihm versprochen, dass er es nicht bereuen würde. Doch jetzt fragte er sich, wie er daran glauben hatte können. Er hatte damals nicht zu Logan und seinen Freunden gehört, wieso sollte sich das geändert haben? Wurde er jetzt akzeptiert, nur weil er mit Rory zusammen war?
Er hatte nie erfahren, wieso sich Rory und Logan damals getrennt hatten.
FLASHBACK
Rory + Marty - Marty's POV
April 2008
,,Und wie geht’s Logan?“ fragte Marty, der neben Rory auf dem Bett in seiner kleinen Wohnung saÃ. Sie war vor etwa einer halben Stunde vor seiner Tür gestanden... und das, nachdem sie sich einige Monate überhaupt nicht gesehen hatten.
,,Keine Ahnung,“
Als Marty sie verwirrt ansah, erklärte sie: ,,Wir haben uns getrennt, es ist schon länger her.“
,,Was? Wieso?“
Rory sah auf ihre Hände, die auf den Knien lag und schwieg. Marty griff nach ihrer Hand.
,,Es hat einfach nicht geklappt.“
,,Oh! Das tut mir leid.“ Er drückte ihre Hand. Es tat ihm wirklich leid – für sie. Doch Logan hatte er nie wirklich leiden können. Er hatte einfach das Gefühl, dass Rory seit ihrer Beziehung mit Logan immer weniger Zeit für ihn und ihre Freundschaft hatte. Sie verbrachte mehr Zeit mit seinen Freunden als mit ihm und obwohl er wusste, dass Logan nicht wirklich schuld daran war, hatte er immer ihn dafür verantwortlich gemacht.
,,Ist schon ok. Anfangs war es etwas schwer, aber jetzt geht es mir schon etwas besser. Das Leben muss weitergehen, nicht?“ Sie lächelte. ,,Habe ich dir schon erzählt, dass Mum und Luke nächsten Monat heiraten? Es wird eine richtig schöne Frühlingshochzeit.“
Marty merkte, wie sehr sich Rory für ihre Mutter freute. ,,Sag ihnen Alles Gute von mir.“
,,Wieso sagst du ihnen das nicht selber? Ich suche noch einen Begleiter, hast du Interesse?“
,,Klar, wieso nicht?“
,,Sehr gut, dann habe ich noch einen Punkt auf meiner Liste erledigt,“ sagte Rory und lieà sich auf das Bett zurückfallen.
,,Du hast eine Liste?“ fragte Marty, als er sich neben sie legte.
,,Ja, es gibt noch so viel zu tun, das glaubst du gar nicht. Und-“
,,Fehlt dir Logan?“ fuhr er ihr plötzlich ins Wort.
Sie blickte ihn überrascht an und starrte eine Weile an die weiÃe Decke, bevor sie leise sagte: ,,Ich weià nicht.“
,,Ich meine... willst du ihn zurück?“
,,Nein!“ Rory schüttelte den Kopf. ,,Ich denke, es ist endgültig vorbei.“ Sie drehte sich auf die Seite, stützte ihren Kopf auf ihren Arm um ihn ansehen zu können. ,,Wieso fragst du?“
,,Einfach nur so.“ Er schwieg einen Moment. ,,Susan und ich haben uns auch getrennt.“
,,Wieso?“
,,Es hat einfach nicht geklappt,“ ahmte Marty ihre Worte von vorher nach und hoffte, dass sie es darauf beruhen lassen würde. Aber das tat sie natürlich nicht.
,,Was ist passiert?“
Er wich ihrem Blick aus. Die Wahrheit war, dass er Susan nicht liebte. ,,Sie meint, dass ich die Beziehung nicht ernst genug nehme.“
,,Man, wir sind vielleicht Looser,“ sagte Rory scherzend. ,,Keine Beziehungen, nicht die Jobs, die wir wollten...“
,,Ich habe wenigstens ein Auto,“ gab Marty grinsend zurück. ,,Du bist mit dem Bus gekommen.“
,,Mein Auto ist in der Werkstatt, ich kriege es wahrscheinlich morgen zurück.“
,,Und du konntest nicht bis morgen warten, um mich zu sehen... du nimmst sogar Busfahren in Kauf,“ neckte er sie.
,,Ich musste dir doch die CDs zurückbringen, du hättest mich sonst umgebracht.“
,,Na, sicher... du hattest Angst mir zu begegnen. Deshalb habe ich dich in den letzten Monaten kaum gesehen.“ Obwohl es ihn verletzt hatte, konnte er nun trotzdem darüber scherzen.
,,Es tut mir leid.“ Sie setzte sich wieder auf und sah ihn schuldbewusst an.
,,Ich wollte dich nur aufziehen. Du hattest sicher viel Stress in letzter Zeit.“
,,Ich habe dich vermisst, weiÃt du das?“ Sie beugte sich über ihn. Dabei fiel ihr eine Haarsträhne ins Gesicht, die Marty ihr vorsichtig hinter das Ohr steckte. Seine rechte Hand lag noch immer an ihrem Nacken, als sie mit leiser Stimme sagte: ,,Du hast mir echt gefehlt.“
Im Nachhinein fragte er sich oft, wie das passieren konnte, wie er den Mut aufgebracht hatte, dies zu tun, nachdem er sich jahrelang mit der Rolle des besten Freundes zufrieden gegeben hatte. Doch als er ihre Worte hörte und die blauen Augen sah, die ihn ernst anblickten, zog er sie einfach zu sich hinunter und küsste sie. Noch Jahre später konnte er genau beschreiben, wie sich dieser Kuss angefühlt hatte, auch wenn Rory sich nach einer kurzen Schrecksekunde sofort von ihm gelöst hatte und aufgesprungen war.
,,Oh mein Gott!“ Sie schlüpfte in ihre Schuhe und lief nervös durch den Raum. ,,Oh mein Gott!“
,,Es tut mir leid.“ Er saà auf dem Bett und fragte sich, ob er die Freundschaft zwischen ihnen für immer zerstört hatte. Natürlich, es war nur ein Kuss gewesen... aber Rory würde wohl nie wieder so unbefangen mit ihm umgehen können wie zuvor.
,,Wo ist...“ Sie sah ihn nicht an, ging mit keinem Wort auf seine Entschuldigung ein. ,,Verdammt, wo ist die verdammte Tasche?“ Als sie sie schlieÃlich auf dem Tisch liegen sah, griff sie hastig nach ihr und wollte die Wohnung schon verlassen, doch Marty rief ihr ein „Warte!“ zu.
,,Sollen wir nicht darüber reden? Es tut mir leid, okay? Ich hätte es nicht tun sollen.“
Sie schloss die Tür wieder und kam einige Schritte auf ihn zu. ,,Ja, du hast recht, du hättest das nicht tun sollen. Marty, du hast mich geküsst!“
,,Und ich habe dir gesagt, wie leid es mir tut. Wenn ich ein paar Minuten zurück in die Vergangenheit gehen könnte, würde ich es nicht noch einmal tun, verstehst du?“
In ihren Augen konnte er Wut, aber auch Verzweiflung sehen. Sie schwieg. ,,WeiÃt du was?“ Er hatte sich gefangen, wusste plötzlich, dass er sich nicht entschuldigen musste. Es tat ihm nämlich nicht wirklich leid und er hatte die Grenze der Freundschaft sowieso schon überschritten, also wieso sollte er ihr nicht jetzt alles sagen? ,,Ich würde es nicht rückgängig machen. Und weiÃt du auch wieso? Ich habe vier Jahre geschwiegen, habe zugesehen, wie du mit Logan turtelst und kein Wort gesagt. Ich habe mit Euch gelacht und das, obwohl ich ihn am liebsten...“
,,Marty!“
,,Nein, hör zu. Ich war die ganzen Jahre nur ein Freund,... aber ich habe genug davon.“
,,Marty, bitte!“ Er sah den flehenden Blick, sie wollte nicht, dass er weitersprach.
,,Es tut mir leid, weil ich dich damit überrumpelt habe, aber der Kuss tut mir nicht leid,...“ Er atmete tief durch, bevor er weitersprach. ,,... weil ich dich liebe. Ich habe wegen dir mit Susan Schluss gemacht. Und, wenn du mir jetzt sagst, dass es dir völlig unmöglich ist, mich jemals zu lieben... dann ist das okay. Aber ich kann nicht mehr so tun, als wäre ich nur dein Freund. Ich kann das einfach nicht mehr.“
,,Okay.“ Sie nickte, drehte sich um und legte ihre Hand an die Türklinke, drückte sie jedoch nicht hinunter.
,,Glaubst du nicht, dass es möglich ist, dass man seine echten Gefühle erst mit der Zeit entdeckt? Glaubst du nicht, dass es viele Paare gibt, die zuerst Freunde waren?“ Er sprach nun leiser, ging auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. ,,Muss es immer Liebe auf den ersten Blick sein?“ Er spürte, wie sich ihre Schulter unter seiner Hand verkrampfte, dann atmete sie tief durch und drehte sich um.
,,Ich denke nicht.“ Sie sah ihm lange in die Augen, fast so als würde sie in ihnen etwas suchen, dann trat sie den letzten Schritt auf ihn zu und er spürte plötzlich ihre Lippen auf seinen.
FLASHBACK ENDE
Er war so glücklich gewesen, dass es ihn einfach nicht mehr interessiert hatte, bis zu dem Augenblick, in dem er sie jetzt zusammen sah.
,,Logan, du erinnerst dich doch noch an Marty, oder?“
,,Dann ist es echt wahr?!“ Logan hatte das Gerücht zwar von einem alten Freund gehört, doch er hatte bis zu diesem Augenblick nicht geglaubt, dass Rory wirklich mit ihm zusammen war. Plötzlich wurde ihm bewusst, wie unhöflich das klang und er beeilte sich zu sagen: ,,Schön dich wiederzusehen.“
Am liebsten hätte Marty ihm jetzt gesagt, dass er die Hände von seiner Freundin lassen sollte und ihm dann die Autotür vor der Nase zugeschlagen. Doch er stieg lächelnd aus, schüttelte Logan freundlich die Hand und legte dann einen Arm um Rory.
,,Wer kommt denn?“ Rory ignorierte Marty's Arm, der besitzergreifend um ihre Taille lag. Nach ihrer BegrüÃungsszene mit Logan stand ihm wirklich jede Eifersucht zu.
,,Wir haben alle eingeladen, die auch damals da waren, aber es können nicht alle kommen, da es ja recht kurzfristig war. Colin und Finn sind zum Beispiel gerade in Europa. Sie haben zwar gesagt, dass sie vielleicht kurz vorbei schauen, aber das halte ich eher für unwahrscheinlich. Obwohl...“ Logan sprach nicht weiter, weil plötzlich ein braunhaariges Mädchen neben ihm auftauchte. ,,Darf ich vorstellen? Das ist meine Tochter Allie,“ erklärte er und als eine braunhaarige Frau mit einem Baby auf dem Arm zu ihnen trat, fuhr er fort: ,,Und das ist meine Frau Samantha und mein Sohn Mitch.“
Nachdem Samantha sie begrüÃt hatte, musterte Rory sie. Logan's Frau war zweifellos hübsch, doch mit den abgeschnittenen Jeans, dem roten Top und den Flip Flops schien sie nicht recht hierher zu passen. Sie hatten sich schlieÃlich alle in Schale geworfen.
Das fiel wohl nun auch Samantha auf, denn sie sah an sich herunter und meinte dann entschuldigend: ,,Ich war gerade mit den Kindern am Strand.“ Dann wandte sie sich an Logan: ,,Kannst du mal kurz auf Allie aufpassen? Ich muss Mitch füttern und will mich auch noch umziehen.“ Als Samantha verschwunden war, warf Logan einen Blick ins Auto und sah die schlafende Lisa.
,,Ihr habt eine Tochter?“
,,Nein, nein, das ist nicht unsere Tochter, das ist Marty's Nichte Lisa.“
,,Achso, ich dachte...“ Logan sprach seinen Satz nicht zu Ende, da Allie quengelnd an seiner Hand zog und nach ihrer Mutter verlangte. ,,Ich will zu Mummy! Ich will jetzt gleich zu Mummy!“
,,Sie ist ein bisschen schüchtern,“ erklärte Logan. ,,Ich bringe sie mal schnell zu Samantha und bin gleich wieder da. Ihr könnt auch mit ins Haus kommen, aber da Steve gerade das Personal, das er mit gebracht hat, herumscheucht, ist das nicht gerade ein Vergnügen da reinzugehen.“
Logan entfernte sich mit seiner Tochter und als Marty und Rory wieder alleine waren, sagte Marty: ,,Wir hätten behaupten können, dass Lisa unsere Tochter ist.“ Er nahm den Arm von ihr. ,,Du hättest es nicht so vehement abstreiten müssen.“
,,Aber sie ist nicht unsere Tochter.“
,,Ich meine ja nur...“
,,Sie wäre auch viel zu blond, um unsere Tochter zu sein,“ gab Rory scherzend zurück. Sie konnte ihn jetzt nicht sauer abwimmeln, wie sie es sonst gerne tat. Sie hatte ein zu schlechtes Gewissen. Normalerweise mied sie das Thema Kinder im Gespräch mit Marty immer wie eine Katze das Wasser, da es ein Streitthema zwischen ihnen war. Sie wollte keine Kinder, während er sich schon vor Jahren langsam an das Thema Kinder herangetastet hatte. Sie wusste auch, dass er schon seit Ewigkeiten heiraten wollte, doch sie hatte ihm immer nur gesagt, dass sie es für unnötig hielt. Sie warf einen Blick zu Lisa und ahnte, dass Marty sie nur mitgenommen hatte, um ihr klarzumachen, dass sie bereit für ein Kind waren.
,,Du wirst nach dem Urlaub merken wie schön es mit einem Kind ist.“
Rory seufzte. Er machte nicht einmal ein Geheimnis daraus, sondern sprach es einfach aus. Er war einfach zu ehrlich.
Dean brachte den Wagen zum Stehen, zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, stieg aus und sah sich neugierig um.
,,Du kannst auch direkt vorm Haus parken, wäre das nicht praktischer?“ fragte seine Frau, während ihr Sohn bereits den Sicherheitsgurt gelöst hatte und nun gemeinsam mit seinem Hund aus dem Auto hüpfte.
,,Da ist das Meer!“ Er deutete aufgeregt auf das Meer. ,,Kann ich gleich zum Wasser?“
Seufzend stieg nun auch Eveline aus dem Auto. ,,Du bist doch nicht zum ersten Mal am Meer.“
,,Kann ich trotzdem?“
,,Du kannst doch nicht alleine zum Wasser, das ist viel zu gefährlich.“
,,Aber Shadow kommt doch mit. Er hat doch noch nie das Meer gesehen, oder Daddy?“
,,Doch, er war mit mir früher einige Male am Meer. AuÃerdem wäre es unhöflich, wenn wir nicht erst Hallo sagen.“
Schmollend lieà sich Josh auf dem Weg nieder, Shadow legte sich sofort neben ihn. ,,Siehst du? Er will auch unbedingt.“
,,Ich verspreche dir, wir gehen heute noch Schwimmen, okay?“ sagte Dean. ,,Aber erst lernen wir noch die Freunde von deiner Mum kennen.“
,,Okaay.“ Josh stand wieder auf und folgte seinen Eltern zum Haus.
Dort angekommen beschleunigte Eveline ihren Schritt, als sie Logan und Rory vor dem Haus stehen sah. Fast beiläufig küsste sie Logan auf beide Wangen, bevor sie Rory umarmte. Dann reichte sie dem braunhaarigem Mann, der neben Rory stand, die Hand und sagte: ,,Du wirst Rory's Mann sein?“
,,Nicht ganz...“
,,Er ist mein Freund,“ stellte Rory klar, worauf Marty mal wieder bewusst wurde, wie sehr er das Wort „Freund“ hasste. Es klang so nach Teenager, nach einer Beziehung, die nur ein paar Wochen hielt.
,,Bist du alleine gekommen?“
,,Nein, mein Mann und mein Sohn sind dabei, sie trödeln nur mal wieder ein bisschen,“ erklärte Eveline und in dem Moment kam Shadow auf sie zu. ,,Achja und der Hund musste natürlich auch unbedingt mit. Shadow, hör auf alle abzuschnüffeln!“
Rory wurde schon beim Namen „Shadow“ hellhörig und als sie nun den Mann erkannte, der noch etwa zehn Meter von ihnen entfernt war, war ihr klar, dass dies der selbe Hund war, den sie vor vielen Jahren mit Lane und Dean aus dem Tierheim geholt hatte. ,,Dean?“ Sie sah ihn ungläubig an, als er ihr mit einem Lächeln die Hand reichte. ,,Ja, der bin ich.“
,,Ihr kennt Euch?“ Marty guckte fragend vom einem zum anderen.
,,Wir kennen uns von früher,“ sagte Dean und Rory fragte sich, wie lange es her war, dass sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Sie konnte es nicht genau sagen, die Freundschaft zu ihm war schleichend zu Ende gegangen.
,,Das ist ja mal wieder klar,“ murmelte Marty so leise, dass es niemand hörte. Dann schüttelte er aber den anderen die Hand.
,,Daddy, können wir einen Ball aus dem Auto holen?“ Josh, der sich nicht für die fremden Menschen interessierte, kickte mit Steinen auf dem Weg. Dean entschuldigte sich kurz und ging mit seinem Sohn zusammen zum Auto zurück.
,,Das ist unser Sohn, Josh und er wird von seinem Vater viel zu sehr verwöhnt. Er springt, wenn Josh nur mit dem Fingern schnippt,“ erklärte Eveline. ,,Und wo sind deine Kinder, Logan? Und deine Frau? Stellst du sie mir vor?“
Logan sah sie überrascht an und winkte dann ab: ,,Du lernst sie schon noch früh genug kennen.“
,,Das ist unfair.“ Eveline setzte einen Schmollmund auf und sah ihn gespielt beleidigt an. ,,Du kennst meine Familie schon. Komm schon!“ Sie griff nach seinem Arm und zog ihn mit sich ins Haus.
Rory, der der verwirrte Gesichtsausdruck von Logan nicht entgangen war, schüttelte den Kopf. ,,Sie ist unglaublich.“
,,Wieso? Weil sie sich für das Leben ihrer Freunde interessiert?“
,,Nein, weil...“ Rory brach ab, als sie Marty's verschlossenes Gesicht sah. ,,Was ist los?“
Marty überlegte, ob er es wirklich ansprechen sollte. Eigentlich hatte er sich nie für einen besonders eifersüchtigen Typen gehalten. Aber vielleicht war er bisher auch nie in eine solche Situation geraten.
,,Woher kennst du Dean? Er war nicht in Yale.“
,,Er ist ein Freund von früher, er wohnt in Stars Hollow.“
,,Freund oder Exfreund?“
,,Marty.“ Rory seufzte. ,,Wir waren mal zusammen, aber das ist ewig her.“ Sie küsste ihn auf die Wange. ,,Okay?“
,,Okay.“ Marty nickte, obwohl für ihn noch nicht alles wieder in Ordnung war. ,,Ich gucke mal nach Lisa. Sie verteilt gerade die SüÃigkeiten, die deine Mutter ihr gegeben hat, an die Leute, die hier arbeiten.“
,,Mach das.“ Rory klopfte ihm auf die Schulter und sah ihm nach. In diesem Moment kamen Dean und Josh zurück. Josh lief mit dem Ball herum und als er ihn einmal zu fest stieÃ, flog er in Rory's Richtung. Diese duckte sich und schrie kurz auf.
,,Tut mir leid.“ Josh rannte auf sie zu. ,,Ist was passiert?“
,,Nein, nein...“
,,Josh, das ist Rory. Sie hat früher auch in Stars Hollow gewohnt. Lorelai ist ihre Mutter,“ erklärte Dean, woraufhin Josh Rory höflich seine Hand reichte.
,,Manchmal bin ich mit Daddy im Hotel, wenn er dort arbeitet. Deine Mum gibt mir oft SüÃigkeiten oder spielt mit mir Verstecken. Sie ist echt nett.“
,,Danke,“ sagte Rory und lächelte, als Josh wieder mit seinem Ball davon lief. ,,Ich dachte vorher schon, dass er sehr schüchtern ist.“
,,Eigentlich nicht... nur, wenn es ihm zu viele Menschen auf einmal sind, wird er etwas unsicher.“
,,Er kommt aus Stars Hollow, was erwartest du?“ scherzte Rory, dann wurde ihr bewusst, dass sie hier mit Dean stand. Dean, mit dem sie seit etwa zehn Jahren nicht mehr gesprochen hatte. Sie spürte etwas kaltes an ihrer Hand und als sie nach unten blickte, sah sie Shadow, der sie neugierig abschnüffelte. ,,Er sieht älter aus," sagte sie, während sie ihn streichelte. ,,Eigentlich ist es auch klar. Als du ihn bekommen hast, waren wir Teenager und jetzt sind wir alle erwachsen."
,,Und du? Hast du auch Kinder?“
,,Nein. Marty und ich... wir... wir denken darüber nach,“ sagte Rory. ,,Und du bist tatsächlich mit Eveline verheiratet. Wow! Du warst nie ein Yalefan und jetzt bist du mit einer ehemaligen Yalestudentin verheiratet.“
,,Ich hatte nie etwas gegen Yale, nur...“
,,Nur gegen die Leute dort, nicht?“ Rory zwinkerte. ,,Ich habe echt nicht damit gerechnet, dich hier zu treffen.“
,,Ehrlich gesagt...“ Dean sah kurz zu Boden und lächelte sie dann an. ,,Ich wusste, dass du kommst. Eveline hat mir Fotos gezeigt... und deine Mum hat es auch erwähnt.“
,,Und mir hat sie kein Wort gesagt. Verräterin!“
,,Tut mir leid, wenn ich dich so überrumpelt habe. Ich dachte, es sei kein Problem.“
,,Ist es auch nicht,“ beeilte sich Rory zu sagen. ,,Ich war nur überrascht. Aber schön dich wiederzusehen.“ Sie trat eine Schritt auf Dean zu und küsste ihn auf die Wange. Eigentlich wäre, in Anbetracht der Tatsache, dass sie lange Freunde gewesen waren, eine Umarmung angebracht gewesen, doch Rory wusste nicht, wie er reagieren würde.
,,Ich soll dich von Lane grüÃen.“
,,Oh!“ Rory fuhr sich verlegen durchs Haar, zupfte am Ohr, griff sich an den Hals und blickte Dean nicht mehr an. ,,Wie geht es ihr? Mum hat gesagt, sie ist wieder schwanger?!“
,,Ihr geht es gut,“ erklärte Dean und beobachtete, wie Rory das Medallion, das um ihren Hals hing, so fest umgriffen hielt, als würde es ihr Halt geben. ,,Sie würde sich freuen, wenn du sie mal besuchen würdest.“ Seine Stimme klang locker, nicht vorwurfsvoll, wofür Rory ihm sehr dankbar war.
,,Ich weià nicht, ob ich es einrichten kann. Ich habe im Moment kaum Zeit nach Stars Hollow zu kommen.“ Wieder wagte sie es nicht ihn anzusehen. ,,Ich sollte mal zu Marty gehen. Seine dreijährige Nichte ist mitgekommen und hält uns ganz schön auf Trab.“
,,Arm sind sie wirklich nicht,“ stellte Jess fest, als er vorm Haus parkte und die Autos der anderen sah.
,,Kannst du bitte damit aufhören?“
,,Womit?“
,,Nur, weil sie reich sind, macht sie das ja nicht automatisch zu schlechten Menschen, oder?“ Augenrollend wollte Patricia schon aussteigen, warf dann aber doch noch mal einen Blick in den Spiegel. DrauÃen strich sie ihr Kleid glatt und schaute dann fragend zu Jess, der immer noch im Auto saÃ: ,,Sehe ich ok aus?“
Jess betrachtete sie von oben bis unten und nickte dann. Sie hatte sich das weiÃe Sommerkleid extra für diesen Ausflug gekauft, doch er fand, sie sah darin viel zu dünn aus. Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, dass er gegen ihr Alltagsoutfit, das meistens aus einem T-Shirt von ihm und Jogginghosen bestand, gar nichts einzuwenden hatte. Es gefiel ihm tausend Mal besser, als das Trägerkleid, das ihre knochigen Schultern betonte und auch ihre dünnen Beine und Arme zeigte. Er hatte nie Fotos von früher gesehen, also wusste er auch nicht, ob sie schon immer so dünn gewesen war... aber er bezweifelte es. Und falls er recht hatte, würden sich ihre Freunde sicher fragen, was mit ihr los war, denn gesund sah sie wirklich nicht aus. ,,Du siehst hübsch aus,“ sagte er dennoch und als sie sich nochmal unsicher im Spiegel betrachtete, merkte er, wie wichtig ihr dieses Treffen war. Deshalb stieg er schlieÃlich aus, schlüpfte in das verhasste Sakko und schwor, einen guten Eindruck zu hinterlassen... Patricia zuliebe.
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