18.08.2008, 22:16
@Mona: Danke für dein FB. ja das geht mir auch oft so mit den Sachen:lach: sry habe heute leider keine Zeit für ausführliches re_fb...
@schatz: ach du kennst ihn ja schon aber trotzdem kommt kein wort über meine lippen, was den nächsten angeht
Teil 4
Itâs just like my heart bursts inside my breast and nothing will ever be like before
âRoryâ¦â, kam es vom anderen Ende der Leitung. Mit vor Schreck geweiteten Augen warf sie das Handy in ihren Händen schnell auf den Beifahrersitz neben sich und lehnte sich ein Stück in ihren Sitz zurück, während sie den Schlüssel aus dem Zündschloss ihres Autos zog. Sie warf einen flüchtigen Blick aus der Windschutzscheibe und realisierte, dass sie nun endlich aussteigen sollte. Dunkle Gewitterwolken türmten sich über den Dächern und Wolkenkratzern New Yorks auf. Das aus Rorys Sicht eindeutig höchste und eindrucksvollste Gebäude der New York Times ragte hoch hinaus, doch die obersten Stockwerke verschwanden wie bei den anderen in schwerem, dichten Nebel. Es war ihr Traum gewesen, einmal bis dorthin zu kommen, doch jetzt wo sie sich diesen Wunsch erfüllt hatte, war er nicht mehr so wundervoll, wie sie es sich erhofft hatte. Als sie in diesem Moment das Gewitter über der Stadt sah, musste sie wegen diesem Anblick kurz gequält auflachen. Dunkle Wolken hingen über ihrem Traum, Wolken der Sorge und Verzweiflung. Schnell nahm Rory den Blick von dem deprimierenden Anblick, denn sie wollte ins Haus kommen, ehe es anfing zu regnen und das Gewitter der letzten Tage wieder über den kleinen Vorort von New York hereinbrechen würde.
Unverzüglich schnallte sich die junge Gilmore mit zitternden Händen ab, richtete sich auf, drehte sich auf ihrem Sitz um, und griff nach hinten auf die Rücksitzbank, um nach ihrer Regenjacke zu tasten, die sie bereits dort abgelegt hatte. Eilig schlüpfte sie hinein und zog sich die Kapuze tief in die Stirn. Ein kurzer Blick, in dem sie über die StraÃenseite zu ihrem Haus sehen wollte, genügte, dass sie den starken Regen auÃerhalb des Wagens wahrnahm, der ihr die Sicht nahm. GroÃe Tropfen flossen herunter und lieÃen das Bild zu einem merkwürdigen Gemisch bunter Farben verschwimmen.
Die Jacke fest um den zierlichen Körper geschlungen, öffnete sie nun endlich die Autotür, stieg aus und lief mit hastigen Schritten zum Haus. Dort angekommen suchte sie fluchend nach ihrem Schlüssel und versuchte gleichzeitig die Kapuze noch tiefer ins Gesicht zu ziehen. Ein lautes Donnern gefolgt von einem hellen Blitz, der den verhangen himmel kurz erleuchtete, lieà sie zusammenzucken und sie lieà ihre Kapuze vor Schreck los, woraufhin der Wind sie ihr sofort vom Kopf blies. Fluchend bückte sie sich wieder nach ihrer Tasche, die nun am Boden lag und sich der Inhalt auf dem nassen Boden verteilte. Unauffällige Tränen mischten sich zu den Regentropfen auf ihrem Gesicht. Es wurde alles zu viel, die Arbeit beanspruchte sie von morgens bis abends, die Sorge um ihre Mom jedoch wuchs ihr über den Kopf hinaus und se sah kein Ende dieser ewigen Trauer.
In diesem Moment wurde die Tür von Innen geöffnet und ein vorsichtig lächelnder Jess ging vor ihr in die Hocke und half ihr schnell die Papiere einzusammeln. Zwischen den Unterlagen sah er wieder den Ordner, doch als er ihn mit ein paar Blättern zusammen hochhob, merkte er, dass er leer war. Ãberrascht hob er kurz die Augenbrauen und musterte Rory eindringlich, die den Blick jedoch nicht bemerkte. Mit gesenktem Kopf versuchte sie zu retten, was noch zu retten war. Als sie den Blick hob und ihn fragend ansah, schüttelte er nur den Kopf und stand mit dem Stapel Papiere und Ordnern auf, ging Rory voran ins Haus und schloss hinter ihr ungeduldig die Tür. Eine wohlige Wärme umhüllte sie, doch Rory zitterte am ganzen Leib. Leise legte er alles auf einer Kommode im Flur ab, drehte sich um sich selbst und begrüÃte Rory, immer noch unsicher, aus einiger Entfernung.
Rory wurde schlagartig bewusst, wie Jess aussah. Er hatte tiefe dunkle Ringe unter den Augen und seine sonst so freundliche Ausstrahlung zeigte deutlich, wie sehr auch ihn die ganze Situation mitnahm. Gewaltige Schuldgefühle überkamen die junge Gilmore und sie ging rasch ein paar Schritte auf ihn zu, um ihn fest in die Arme zu schlieÃen.
âDankeâ, flüsterte dieser in ihre Haare und schloss die Augen für einen kurzen Moment, in dem er sich vorstellte, wie es wäre, wenn sie das wieder öfter tun würde und wieder glücklich sein würde. âDu bist wirklich daâ, stellte er erleichtert fest. Lächelnd nickte Rory und löste sich von ihrem Freund.
Erst jetzt wurde den beiden bewusst, wie lange sie dort drauÃen im Regen gewesen waren und vor allem merkte Rory, wie viel Zeit sie mit Nachdenken im ausgekühlten Auto verbracht hatte. Sie nahm den Stapel Papier und ging damit von Jess gefolgt ins Wohnzimmer. Dort brannte bereits ein groÃes Feuer im Kamin und sie breitete ihre Unterlagen vorsichtig davor aus. Jess legte ihr von hinten eine Decke über, die sie dankend fester um sich legte, zum Sofa lief und sich hinsetzte. Jess, der ihr wieder folgte, setzte sich neben sie, zog die Decke unter ihr ein kleines Stück zur Seite und kuschelte sich an sie. Rory lieà ihren Kopf auf seine Schulter sinken.
***
I thought you loved me. But look at us now; Itâs nothing more than dark shadow
âLuke?â Barfuà kam Lorelai die Treppe hinunter. Sie hatte gehört, wie die Haustür zugegangen war, und vermutete deshalb, dass ihre Eltern endlich weg waren und Luke wieder für sie da sein würde. Doch sie bekam auf ihre Frage keine Antwort. Sie war am Fuà der Treppe angekommen und sah sich um. Es war ungewöhnlich aufgeräumt und sauber, einige Blumen standen auf der Fensterbank und dem Couchtisch, der sonst mit unzähligen Pappschachteln mit Fastfood bedeckt war. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie ging die letzte Stufe hinunter, auf den Weg zur Küche. Ihre nackten FüÃe tappten leise über das sauber gewischte Laminat im Wohnzimmer.
In diesem Moment klingelte das Telefon, doch schon nach einem Läuten gab es kurz einen Piepton von sich und Lukes Stimme erklang â ein sicheres Zeichen dafür, dass er tatsächlich nicht daheim war. In Gedanken lachte Lorelai und begann vorfreudig, das seltsame Gilmore-Danes Gespräch, das nun gleich ertönen würde, aufzusagen. Doch plötzlich stoppte sie abrupt und ihr Lachen verklang.
âHey Leute, das ist der Anschluss von Lorelai Gilmore und Luke Danes. Wir sind im Moment leider nicht zuhause, also hinterlass ne Nachricht oder versuch es später noch einmal. Piiieeepâ¦â
Geschockt starrte Lorelai das blinkende Gerät vor ihr an und ihre Augenwinkel füllten sich mit Tränen. Es hatte sich so viel verändert, nichts war mehr, wie es einmal war. Rory, ihr kleines, geliebtes Baby war nicht mehr da, rief sie nicht an. Jeder, dem sie begegnete, bedachte sie mit einem mitleidigen Blick und behandelte sie wie ein rohes Ei. Sogar ihre Mutter fasste sie nur mit Seidenhandschuhen an, die Emily, die sie einmal verlassen hatte, der sie das Herz gebrochen hatte.
Sie mochte es nicht, nicht mehr die schillernde Lorelai Gilmore zu sein, erfolgreiche Geschäftsfrau und Hotelbesitzerin, beste Freundin und gleichzeitig Mutter ihrer Tochter.
Gedanken an den Tag, als diese Hölle begonnen hatte, kamen ihr in den Sinn, doch sie verdrängte sie, als sie die Stimme der Person am anderen Ende der Leitung vernahm, die mit ihrem Anrufbeantworter redete.
âHeyâ¦â Stille, in der Lorelai sich weder bewegen konnte, noch einen anderen Ton über die Lippen bringen konnte, auÃer einem leisen, überraschten Aufschrei und wie gebannt dem Klang der Stimme zuhörte, der ihr ständig in den Ohren nachklang. âIch⦠wollte mich nur mal melden, ich hoffe, das ist ok. Es tut mir so leid. Alles was passiert ist und dass ich nicht da bin, wo ich eigentlich im Moment sein sollte.â Und als würde Rory wissen, dass ihre Mom so nahe stand, sprach sie sie nun âdirektâ an: âMom, es tut mir alles so weh. Ich weiÃ, du hastâ¦naja eine schlimmere Situation. Nur kennst du auch das Gefühl, wenn dein Herz sich anfühlt, als würde es buchstäblich in deiner Brust zerspringen? Oder du nicht mehr atmen kannst, da deine Lungen sich unaufhörlich mit Luft füllen, ohne sie wiederfreizulassen? Luft, die Jess mir zum Atmen gibt, damit ich nicht erdrückt werde, er jedoch nicht bemerkt, wie sehr sie mich quält? Es fühlt sich an, als würde mich etwas von innen auffressen und ich kann es nicht stoppen. Bitte sei mir nicht böse. Nur noch eins: Ich liebe dich und wenn ich kann, werde ich kommen. Versprochen.â
Lorelai erwachte aus ihrer Starre und sprang wie selbstverständlich nach vorne, um nach dem Telefon zu greifen, als hätte sie das immer vorgehabt.
âRoryâ¦â, flüsterte sie leise hinein und presste es ganz fest an ihr Ohr, um auch ja nichts zu verpassen - doch sie hatte bereits aufgelegt. Enttäuscht lieà sie die Hand wieder sinken und starrte in die Leere. Und jetzt traf sie die Erinnerung so heftig, dass sie sie nicht länger zurückhalten konnte.
~Flashback - part One~
Gut gelaunt sprang sie aus dem Bett und folgte dem unverwechselbaren Geruch von Frühstück und frischem, heiÃen Kaffee, der durch das Haus bis ins Schlafzimmer zog, nach unten in die Küche. Dort stand Luke bereits fertig angezogen in der Tür und hielt ihr strahlend das dampfende Getränk unter die Nase. Völlig verwundert darüber, dass Luke ihr freiwillig Kaffee gab, nahm sie die Tasse dankend entgegen und lieà sich am gedeckten Tisch nieder. Neben ihrem Teller lagen bereits alle Briefe, die an sie adressiert waren, die sie sofort in die zweite Hand nahm und sie flüchtig durchging. Es war gröÃtenteils Werbung, aber auch Anschreiben an das Hotel und andere wichtigere Dinge. Sie lieà sie alle vorerst ungeöffnet. Plötzlich hielt sie inne und zog einen gröÃeren Umschlag in DinA4-GröÃe hervor. Sie suchte nach dem Absender und dann stutzte sie. Sie zog schnell ein Messer heran und fuhr damit vorsichtig unter die obere Kante des Kuverts. Ratschend riss es auseinander und sie nahm mehrere ordentlich getippte Papiere heraus. Es waren Testergebnisse einer Vorsorgeuntersuchung vor einigen Wochen, die angestanden hatte. Kurz überflog sie die ersten Zeilen und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Plötzlich stoppte sie abrupt und spuckte den Kaffee quer über den Tisch.
âDer ist koffeinfrei, Luke!â, schrie sie und Luke erschien mit erhobenen Händen in der Küche. Entschuldigend warf er Lorelai einen düsteren Blick zu, doch er wusste, dass widersprechen keinen Sinn machte, also drehte er sich seufzend zur Kaffeemaschine und kochte neuen Kaffee. Es war zur Tradition geworden, dass Luke es jeden Morgen, seit er bei Lore wohnte, aufs Neue versuchte.
Seufzend wandte sich Lorelai wieder dem geöffneten Brief in ihren Händen zu und wischte mit dem Ãrmel ihres Schlafanzuges die Kaffeeflecken von dem durchgeweichten Blatt. Dann fuhr sie fort, die einzelnen Seiten zu überfliegen.
~Flashback Ende~
Schwer atmend sank Lorelai auf dem Boden zusammen und kauerte sich zusammen. Sie waren glücklich gewesen, damals. Die Tränen in ihren Augenwinkeln bahnten sich nun den Weg ihre Wangen hinab und tropften immer im gleichen Abstand auf den Boden. Tropf, tropf⦠Doch es hörte sich an wie ein leises Ticken eines Weckers, der ihr sagte, dass es bald zu Ende sein könnte. Tick, tickâ¦
So fand sie Luke, der mit mehreren Tüten aus dem Diner und von Dooseâs hereinkam. Als er Lorelai auf dem Boden kauernd entdeckte, lieà er die Tüten fallen und setzte sich neben sie. Liebevoll zog er sie in die Arme und strich ihr sanft über den Rücken. Ständig flüsterte seine Frau den Namen ihrer Tochter. Er wusste nicht, was nun passiert war, doch er spürte die Veränderung.
- - -
Der Teil war mal mehr als doppelt so lang, habe ihn aber getrennt und es wird dann früher etwas kommen
Die zwei kursiven Sätze kommen von mir, keine Credits also, auch wenn ich mir beim letzten net mehr sicher bin^^
LG Anni
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