[KleineMichi]

Teil 15:
Logan dachte erst daran, dass er sich verhört hatte. Er hatte sich bestimmt gerade eingebildet, dass Rory von einem Kind sprach. Vielleicht ging es auch um das Kind ihrer Mutter. Also wollte er einfach ignorieren, was sie gesagt hatte und weiter gehen, aber so leicht fiel ihm das nicht. Er musste einfach Gewissheit haben, also drehte er sich zu ihr um. Sie stand noch immer an der selben Stelle und sah ihn an. Logan konnte sehen, dass sie Tränen in den Augen hatte. Also ging er wieder ein paar Schritte auf sie zu.
,,Ja du hast richtig gehört. Ich bin schwanger. Ich weiß es seit heute morgen und ich wollte dir die Entscheidung überlassen, daher bin ich jetzt hier um dir die Wahrheit zu sagen.“, meinte Rory und sah ihn an.
Diesmal vermied der den Augenkontakt nicht und sah ihr direkt in diese Wundervollen blauen Augen. Sie funkelten leicht vor Tränen und eine kleine Träne bahnte sich gerade den Weg über ihre Wange.
,,Bist du sicher?“, fragte er und trat noch einen Schritt näher an Rory heran.
,,Ganz sicher. Es muss in dieser einen Nacht vor einem Monat passiert sein, als ich zu dir gekommen bin um dir zu sagen, dass ich... na ja du weißt schon.“, meinte Rory und versuchte sich unauffällig die Tränen aus dem Gesicht zu wischen.
,,Oh man.“, war das einzige, was Logan in diesem Moment sagen konnte.
,,Das habe ich auch gedacht, als der Arzt es mir gesagt hat. Du sollst auch nur wissen, dass ich nichts von dir erwarte. Ich wollte nur, dass du es weißt und der Rest bleibt dir überlassen. Ich will auch nicht, dass du nur wegen dem Kind wieder zu mir zurück kommst. Ich habe deine Mail gelesen und akzeptiert, was du mir sagen wolltest.“, meinte Rory.
Sie konnte Logans Blick nicht mehr länger ertragen, also drehte sie sich um und ging zurück zu ihrem Wagen. Zurück ließ sie einen verdutzten Logan.

Nach diesem Gespräch musste sie zu ihrer Mutter fahren und mit ihr darüber sprechen. Sie fühlte sich gar nicht gut, denn sie hatte das Gefühl, dass Logan sich nicht mehr für sie Interessierte. Es schien ihm völlig egal zu sein, ob sie schwanger war oder nicht.
,,Mom?“, fragte Rory als sie wieder im Haus ihrer Mutter angekommen war.
,,Rory?“, kam es von ihrer Mutter zurück und sie kam in den Flur.
Als sie sah, wie fertig ihrer Tochter war, nahm sie Rory in den Arm und ging mit ihr ins Wohnzimmer. Gemeinsam setzten die beiden sich auf das Sofa und Lorelai wiegte ihre Tochter wie ein Baby. Dadurch ging es Rory schon wieder ein wenig besser und sie bekam die Kraft, ihrer Mutter von dem Gespräch mit Logan zu erzählen.
,,Und wie ist es gelaufen?“, fragte Lorelai, die bemerkt hatte, dass es Rory schon wieder besser ging.
,,Nicht gut. Ich habe es ihm erzählt und erst hat er nicht reagiert, aber dann hat er mir gesagt wie er denkt, aber richtig ausgesprochen was er will hat er nicht. Was soll ich denn jetzt nur tun? Ich habe keinen Job, bin alleine und schwanger von einem Typen der mich aus unerklärlichen Gründen hat sitzen lassen.“, meinte Rory und schmiegte sich noch ein wenig mehr an ihre Mutter.
,,Ach Schätzchen. Auf mich und deinen Dad kannst du immer zählen. Ich weiß, dass ich dir das schon mehrmals gesagt habe und ich werde das noch so oft sagen wie du es hören willst. Wir sind immer für dich da und das wird sich auch nie ändern. Das solltest du wissen.“, sagte Lorelai und strich ihrer Tochter über ihr Haar.
,,Danke Mom.“

Am nächsten morgen ging es Rory schon sehr viel besser. Sie hatte noch bis spät in die Nacht bei ihrer Mutter gesessen und die beiden hatten geredet. Rory hatte nicht mal eine Wohnung, aber das würde sich alles schon noch ergeben. Sie musste nur eins nach dem anderen angehen und das wichtigste war jetzt erst mal ein Job. Schließlich war so ein Kind nicht gerade billig und Rory wollte auf keinem Fall Geld von Logan annehmen.
,,Ich werde dann mal auf Jobsuche gehen.“, meinte Rory und nahm die Zeitung.
,,Das hat doch noch Zeit. Wir werden dich so lange du willst unterstützen Rory.“, meinte Chris und lächelte seiner Tochter aufmunternd zu.
,,Ich weiß und dafür danke ich euch auch, Dad. Aber ich möchte eigenes Geld verdienen und unabhängig sein. Ich muss mein Leben selber in die Hand nehmen und will euch nicht immer auf der Tasche liegen. Aber ich danke euch wirklich sehr für euer Angebot.“, meine Rory.
,,Na gut, aber ich hoffe du weißt, dass du immer auf uns zählen kannst.“, sagte Chris wieder, nahm die Hand seiner Tochter und strich beruhigend darüber.
,,Das weiß ich Dad.“
Rory nahm die Zeitung und verzog sich in ihr Zimmer. Es tat gut zu wissen, dass ihre Eltern immer hinter ihr standen und auch immer hinter ihr stehen würden. Diese Unterstützung hatten viele junge Mütter nicht. Rory wusste zwar, dass sie diese nie in Anspruch nehmen würde, aber sie war doch erleichtert. Sie blätterte die Zeitung durch, aber einen wirklichen Job der ihr gefallen würde fand sie nicht. Das regte sie ein wenig auf, aber sie wollte nicht jeden beliebigen Job annehmen. Er musste ihr schon gefallen und auf keinen Fall dürfte er etwas mit der Huntzberger Kooperation zu tun haben.

Sie hörte ein klingeln, was in weiter ferne zu sein schien. Rory fragte sich, woher dieses klingeln wohl kommen würde. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie eingeschlafen war und das klingeln von ihrem Handy kam. Entsetzt schlug sie die Augen auf und nahm ihr Handy in die Hand. Die Uhr zeigte an, dass sie zwei Stunden geschlafen hatte.
,,Hallo?“, meldete sie sich immer noch verschlafen.
Doch am anderen Ende der Leitung war nichts zu hören. Rory fragte sich schon, ob sie sich das klingeln des Handys nur eingebildet hatte, als plötzlich eine männliche Stimme am anderen Ende der Leitung war.
,,Rory. Ich bin´s Logan.“, meinte er nur und klang ein wenig ängstlich.
,,Oh. Hallo.“, meinte Rory die ziemlich überrascht war, dass sie mit Logan sprach.
Vielleicht schlief sie ja immer noch und bildete sich dieses Gespräch in diesem Moment nur ein.
,,Es tut mir leid, wegen gestern. Ich wusste nur nicht was ich sagen sollte. Es war alles so... so irreal, verstehst du das?“, fragte Logan.
,,Für mich nicht.“, meinte Rory und wartete auf eine weitere Reaktion.
,,Na ja eigentlich wollte ich mich nur bei dir entschuldigen und dich bitten mir noch ein wenig Zeit zu geben um über alles nachzudenken. Ich muss mir erst mal darüber klar werden, was ich eigentlich will und dann teile ich dir meine Entscheidung mit.“, meinte Logan.
,,Ich habe dir bereits gesagt, dass ich nichts von dir erwarte. Wir sind zwei Erwachsene Menschen und wir sollten mit dieser Situation umgehen können. Außerdem will ich auf keinen Fall, dass du nur wegen dem Kind zu mir zurück kommst.“, meinte Rory.
,,Aber....“
,,Nein kein aber. Ich will nicht, dass du dich in mein Leben einmischt. Du hast es schon genug durcheinander gebracht und jetzt reicht es mir.“, sagte Rory und legte auf.