30.08.2008, 20:33
wow, hier finden sich ja immer mehr Leser, freut mich^^
also hier der erwartete abend im "diamont":
Nancy hielt was sie versprach. Als sie sich gegen Mitternacht alle vor dem „Diamont" trafen blieb Jeremy fast die Spucke weg als er Amanda erblickte. Sie trug eine enge Hüftjeans, dazu ein weit ausgeschnittenes olivfarbenes Shirt mit goldenem Glitzermotiv und einen weiÃen Blazer drüber. Ihre Haare waren zu einer wilden Locken Mähne gestylt und fielen ihr leicht ins Gesicht. „ Hast du was für mich?" fragte sie ihn, nachdem sie alle begrüÃt hatte und er gab ihr einen gefälschten Ausweis von ihr, der täuschend echt aussah. Auf die Frage, woher er denn das Foto von ihr habe meinte Nancy nur lachend. „Das willst du gar nicht wissen, Schätzchen!" Sie trug einen schwarzen Minirock und dazu ein hellblau-graues Top, worin sie ebenfalls fabelhaft aussah. Nachdem sie sich alle an der Bar etwas zu trinken geholt hatten, die Jungs Bier, die Mädels bunte Cocktails, standen sie zusammen an einem hohen Tisch direkt am Geländer, dass den Barbereich vom darunter liegenden Tanzbereich trennte. Man konnte gut die tanzenden Partyleute beobachten, die sich auf der groÃen Tanzfläche kleine Battels lieferten. An den hinteren Wänden standen ein paar Spielautomaten und in dem gegenüberliegenden Bereich konnte man Pool spielen. Es war insgesamt ein groÃer schillender glitzernder Raum mit einer groÃen Discokugel in der Mitte und einer atemberaubend aufwendigen Beleuchtung, die immer mal wieder den DJ-Pult, der sich ebenfalls auf einer Erhöhung gegenüber von ihnen befand, blau aufleuchten lieÃ. „ Also irgendwie hab ich mir das viel gröÃer vorgestellt!" jammerte Luke, und Scott stimmte ihm zu. „ Deswegen werden wir heute Abend trotzdem unseren Spass haben, Leute! Komm Süsse, wir gehen tanzen." Meinte Nancy, nahm Amanda an der Hand und stieg mit ihr die breite Wendeltreppe runter zur Tanzfläche, wo sie sich auch gleich wild, dennoch im Takt zur Musik bewegte. Amanda stand erst nur da und meinte zu sich selbst, sie hätte schon so lang nicht mehr getanzt und würde bestimmt blöd aussehen. Als jedoch Justin von hinten seine Hüften in ihre Richtung schwenkte blieb ihr kaum was anderes übrig als mitzumachen. Und als plötzlich eines Ihrer Lieblingslieder ertönte war es um sie geschehen, sie war mal wieder in ihrem Element, kreiste die Hüften wie keine Andere, machte Schritte und Bewegungen wie sie die Anderen nur aus Musikvideos kannten und deshalb ganz verdutzt neben ihr standen und einen tiefen Schluck aus ihren Drinks nahmen. „ Wo hast du denn das gelernt?" fragte Justin. „ Gar nicht, hab ich mir einfach nur bei Anderen abgeschaut." antwortete Amanda nach einem tiefen Schluck aus ihrem Glas. Nach einer halben Stunde ausgiebigem Tanzen war sie nämlich nicht nur durstig sondern auch leicht verschwitzt, wobei sie sich gar nicht wohl fühlte und deshalb mit Nancy auf der Toilette verschwand. „ Justin hatte Recht, das sah wirklich toll aus, was Du da gemacht hast, Babe." Fing Nancy an. „ Danke" lächelte Amanda bescheiden zurück, und streicht sich ein paar Haare aus dem Gesicht. „Aber wieso hast du nicht mit Jay getanzt? Du stehst doch total auf diesen Typ, tanzt aber mit seinem durch geknallten Bruder? Das muss ich jetzt nicht verstehen oder?" plapperte Nancy auf einmal los. „Na weil ich mich nicht traue… Ich weià das klingt blöd aber ich bin noch nie auf nen Typ zugegangen, ich weià doch gar nicht wie man so was anstellt. Und auÃerdem ist Justin zu mir gekommen, ich hab gern mit ihm getanzt." „Sollst du ja auch, Justin ist in Ordnung, er hat ein Knall, aber er ist in Ordnung! Und Du hast echt noch nie nen Kerl angebaggert?" Amanda lächelte und biss sich verlegen auf die Lippen. „Nein!" „Na dann pass mal gut auf!" erwiderte Nancy frech, packte ihren Lippenstift wieder in ihre schwarze Handtasche und stöckelte zurück in die Menge. Die verdutzte Amanda folgte ihr und versuchte zu beobachten was Nancy wohl damit gemeint hat. Anscheinend hatte sie ein gut aussehendes männliches Opfer gefunden, mit dem sie wild zu tanzen anfing. Sie kreiste ihre Hüften an seine, nahm seine Hand und legte sie auf ihren Hintern um dann mit ihm gemeinsam zu dem ruhigen Beat des Songs zu verschmelzen. Dabei lächelte sie ihn ununterbrochen an und es schien bei dem Unbekannten auch sehr gut anzukommen. „Spendierst du mir ein Drink?" fragte sie ihn nach ein paar weiteren Songs, zwinkerte Amanda zu, woraufhin die beiden Händchen haltend Richtung Bar verschwanden. Amanda war verblüfft wie einfach das aussah und blickte zu Jeremy, der gerade bemerkt hatte, dass ihr Drink ebenfalls leer war, und deshalb auf sie zulief. „Lust auf ne zweite Runde an der Bar?" fragte er sie. Amanda nickte und die beiden setzten sich auf zwei gerade frei gewordene Barhocker. Nachdem sie bestellt hatten fragte Jeremy: „Und wie gefällt s Dir bis jetzt?" „Ganz gut. Ist ein schöner Club, die Musik ist klasse und die Stimmung passt, was will man mehr?" Jeremy wusste genau, was er noch wollte. Er wusste jedoch nicht, dass Amanda gerade das gleiche dachte, weshalb beide nach einem traditionellem Anstoà einen tiefen Schluck aus ihren Drinks nahmen, die gerade serviert wurden. Nach kurzem Schweigen erzählte Jeremy von seinen Kontakten zum DJ und über dessen Musik. „Egal welchen Song Du brauchst, ich kann Dir alles besorgen und wir stellen Dir eine super CD mit seinen Mixes zusammen. Die Mixes sind richtig gut.", schwärmte er und Amanda war von diesem Angebot nicht abgeneigt. "Wie waren den die Club´s bei dir zuhause?", fuhr er fort. "Warst du viel unterwegs, beim Tanzen usw? Ach, blöde Frage, klar warst du das. Wo hättest du sonst diesen Hüftschwung her...?" Seine Augen funkelten Amanda an und sein Lächeln wurde zu eienem breiten Grinsen. Amanda grinste zurück und schüttelte den Kopf, um ihre Verlegenheit zu überspielen, weil sie das heute einfach schon zu oft gesagt bekommen hat. "Nein, eher nicht. Ich bin doch hier auch nur mit deinem falschen Ausweis rein gekommen.", erinnerte sie ihn. "Meine Mom hatte ein Tanzstudio. Sie hatte riesen Spass daran, anderen zu zeigen, wie man die Musik fühlt und sich automatisch zu ihr bewegt. Sie gab Stunden für Gruppen-Tänze, Paar-Tänze aller Art und so viel mehr. Sie ging total auf in ihrem Job. Sie liebte die Musik und es war für sie immer klar, dass sie mal mit Musik arbeiten wird. Also hat sie sich nach der Hochzeit mit meinem Dad das Tanzstudio eingerichtet und es war ein voller Erfolg. Die Leute stürmten in ihr Studio, anfangs, weil sie sich auf Hochzeiten nicht blamieren wollten, später auch, weil meine Mom einfach ne super Tänzerin war und sie auch in den Clubs, auf der Bühne als Gruppe, auf Partys und und und einfach genauso gut aussehen wollten wie sie. Aber meine Mom bleibt bis heut die Beste in ihrem Gebiet." Jeremy sah in ihren Augen etwas aufblitzen, aber sie drehte sich so schnell weg, dass er nicht sehen konnte, ob es eine Träne war. Nach einer kurzen Pause erzählte sie weiter. "Naja, wie du dir bestimmt denken kannst hab ich das Meiste meiner freien Zeit bei ihr im Studio verbracht. Ich hab mir nicht nur das eine oder andere abgeschaut und alle Tänze bei ihr gelernt, ich hatte mit 17 sogar meine erste eigene Gruppe, die ich im Street-Dance unterrichtet hab. Die meisten waren Kids, die ihre Zeit nicht wie viele andere in ihrem Alter mit unsinnigen Dingen vergeudet hatten, sondern sich, wie meine Mom und ich, lieber der Musik und ihren Bewegungen hingaben. Da waren einige richtig talentierte Kinder dabei." "Und wieso hast du aufgehört? Es schien dir doch Spass zu machen? Oder versteh ich jetz was falsch?" Diesmal war sich Jeremy sicher, dass es eine Träne war, die in ihren Augen blitzte. Ihm war nicht entgangen, dass sie von ihrer Mutter in der Vergangenheit gesprochen hatte und wollte nicht zu forsch erscheinen. Doch Amanda biss sich auf die Lippe, schluckte den Schmerz beim Gedanken an ihre Mutter runter und atmete einmal tief ein bevor sie antwortete. "Ich rede eigentlich nie drüber, weil der Schmerz und die Erinnerung noch so frisch ist...", sie stockte und schluckte nochmals ein Schluchzen runter um nicht vor ihm zu weinen. "Es hat mir natürlich riesen Spass gemacht, allein schon mit den Kids zu arbeiten hat mir soviel gegeben. Aber nach ihrem Tod waren die Erinnerungen in diesen Räumen einfach zu stark. Es tat so weh, in jedem Raum, in jedem Spiegel, in jedem Lied war sie !" Jetz war es raus, sie hat es gesagt, das, was er eigentlich schon befürchtet hatte, war wahr. Amanda nahm ihr Glas und leerte es in einem Zug. "Komm", sagte Jeremy, nahm sanft ihre Hand und führte sie auf einen der seperaten Balkons. Mit eiener Kopfbewegung gab er den drei Jungs, die dort lautstark am diskutieren waren zu verstehen, dass sie doch bitte verschwinden sollen. Mit einem Nicken in seine Richtung verschwanden sie und es war offensichtlich, dass sie gute Bekannte von Jeremy waren. Dann drehte er sich ihr zu, nahm ihr Gesicht in die Hände, das mittlerweile feucht von den Tränen war und sah sie mit einem so milden Blick an, dass ihr Schluchtzen automatisch leiser wurde. "Es tut so weh darüber zu reden", antwortete sie auf seinen frageneden Blick und ihre Stimme schien zu ersticken. "Du musst es mir nicht erzählen wenn dich die Gedanken so schmerzen", versuchte er sie zu beruhigen, doch jetz war sie auf einmal fest entschlossen, ihm alles zu erzählen. Sie hatte das Gefühl zu platzen, weil sie bis heute noch mit niemand über alles geredet hat und die Angst vor dem Schmerz bei den Gedanken an ihre toten Eltern schien ihr kaum noch Angst einzujagen. Denn Jeremy hielt sie in den Armen, in seinen starken Armen und sie wusste, sie konnte sich bei ihm fallen lassen, er würde sie auffangen, sie konnte ihm alles erzählen, er würde sie nur noch fester halten. "Nein, ist schon gut, ich denke es wird höchste Zeit, dass ich mit jemand drüber rede. Ich hab es zu lange nur runtergeschluckt und verdrängt", entgenete sie ihm jetzt mit etwas festerer Stimme. " und ich fühl mich in deiner Nähe so unbeschreiblich wohl", fügte sie hinzu und sah im dabei tief in die Augen. Er erwiderte ihren Blick und strich dabei sanft über ihre rosigen Wangen. "Das ist schön, dann erzähl und lass es einfach raus okey! Lade etwas von der Last, die du mit dir zu tragen scheinst, bei mir ab." Er legte einen Arm um sie und sie lieÃen sich gemeinsam ans Geländer gelehnt auf den Boden rutschen und Amanda erzählte weiter. "Es war ein gewöhnlicher Tag an meiner Uni, ich kam grad aus einer Vorlesung und schaltete mein Handy wieder ein als ich jede Menge Nachrichten über verpasste Anrufe bekam. Ich wunderte mich, warum mich überhaupt jemand versuchte, in der Uni zu erreichen denn eigentlich wussten mittlerweile alle, dass ich mein Handy auf dem Campus immer aus habe. Also rief ich die Nummer zurück und es meldete sich das Krankenhaus, ich wurde ein paar mal verbunden, und fragte mich langsam, was den wohl passiert sein könnte und wurde etwas nervös. Naja, der Arzt erzählte mir dann von einem Autounfall, bei dem meine Eltern wohl beide schwer verletzt worden waren und er wollte mir näheres erklären aber ich wollte gar nicht wissen, wie sehr sie haben leiden müssen oder wie stark wohl ihre Schmerzen waren, doch der Doc meinte, sie würden es nicht schaffen, dafür waren die inneren Verletzungen zu schwerwiegend. Ich bin so schnell es ging zum Krankenhaus gefahren, aber ich kam zu spät." Jetzt wurde ihr Schluchtzen immer lauter und sie griff mit ihren Händen kräftig in Jeremys Arm, den er ihr um die Hüfte gelegt hatte. "Als ich endlich durch den dämlichen Verkehr kam, und ich die Schwestern hysterisch nach meinen Eltern fragte, wo sie liegen, wie es ihnen geht und dass ich zu ihnen will, wurde mir gesagt dass sie vor wenigen Minuten gestorben waren. Erst mein Dad, der es als Fahrer wohl etwas übler zugerichtet war, dann eine halbe Stunde später meine Mom. Sie hätten zwar gekämpft, aber es war von Anfang an hoffnungslos. Sie sprachen mir wohl ihr Beileid aus, aber das habe ich nicht mehr wargenommen. Von da an war ich taub. Ich fühlte nichts mehr in mir als eine riesige weite schwarze Leere. Es tat nicht mal weh, denn ich bin mit ihnen gestorben. Ich versuchte nach der Beerdigung wie gewohnt weiter zu leben, bin weiter in die Uni, habe mich mit meinen Freunden getroffen, habe versucht, meinen gewohnten Alltag wieder zu finden, aber es ging nicht, denn das einzige was manchmal schlimmer war als die taube Leere war der immer wieder auftauchende stechende Schmerz bei allem, was mich an sie erinnert hat. Deswegen habe ich alle Bilder und alle andern Gegenstände, die einige unserer schönen Erinnerungen hervorgerufen haben, in eine Kiste und weg. Und das Tanzstudio hab ich verkauft, ich konnte keinen Fuss mehr reinsetzen. Anfangs hatte ich es nur verpachtet, doch immer wieder damit zu tun zu haben hab ich dann doch nicht ausgehalten. Ich hab eigentlich nichts mehr von ihnen, nur noch das Haus. Ich versuch es gerade zu verkaufen aber diese Schweine wollen den Preis drücken." Ihr Schluchtzen hat nachgelassen und sie wischte sich eine letzte Träne aus dem Gesicht und merkte wie ihr die Sache nicht mehr so sehr auf dem Magen lag. Es tat gut, doch mal mit jemandem reden zu können, der so geduldig und interessiert zuhörte. Noch ehe Jeremy seine Fragen, die ihm alle durch den Kopf schwirrten, erzählte sie, nach einem tiefen Seuftzer, weiter. "Ich hatte bis vor meinem Umzug hier her in dem Haus meiner Eltern gewohnt. Ich war zwar schon mit meinem damaligen Freund Phil zusammen gezogen, immerhin waren wir schon vier Jahre zusammen, aber ich hab mich durch den Tod meiner Eltern so sehr verändert, dass wir nur noch gestritten haben. Ich hatte gehofft, er hilft mir durch diese schwere Zeit und fängt mich auf, aber ich war ihm zu taub, zu tot, nicht mehr ich selbst eben. Aber es war klar, dass ich nie wieder die alte Amanda werden würde, die er unbedingt zurück haben wollte. Doch anstatt die Neue zu akzeptiern hat er sich während meiner Abwesenheit lieber mit meiner besten Freundin Tanya amüsiert, von der ich dachte, sie sei die einzige, die mir in ein normales Leben zurück helfen will. Doch als ich die beiden, nachdem ich wegen eines ausgefallenen Seminars früher heim kam, in unserem Bett erwischt hatte war mir klar, warum sie wirklich so oft bei uns war: wegen Phil. Also hab ich meine Schen gepackt und das getan was ich schon so lange hätte tun sollen, ich bin ausgezogen. Doch im Haus meiner Eltern, dass bis dato leer stand, waren die Erinnerungen und die Schmerzen wieder so schlimm, dass ich das Gefühl hatte, zu ersticken. Es wurde so schlimm. dass ich nicht mehr raus konnte, denn an jeder Strassenecke, in jedem Cafe, in das ich ging, in jedem Geschäft, einfach überall waren sie, ich sah sie überall, an jeder Ecke eine andere Erinnerung. Ich hatte Angst, ich würde noch wahnsinnig werden. Deshalb bin ich hier her gezogen, um nicht mehr von Erinnerungen verfogt zu werden und endlich in Ruhe neu anfangen zu können. Doch kaum hier angekommen übermannte mich wieder diese schmerzlose taube Leere in der ich drohte mich zu verlieren. Doch dann seid ihr in mein leben getreten. Nancy mit ihrem Schwung, dein Bruder mit seiner aufrichtigen Hilfsbereitschaft, die Jungs mit ihrem Witz und Charme, so unwiederstehlich, und du." Ihr stockte der Atem wenn sie daran dachte, wie er ihr so geholfen hat in den letzten Wochen, ohne dass er es bemerkte. Einfach nur mit seiner sonnigen Aura und seiner Anwesenheit schwebte sie und hatte das Gefühl, als würde sie nach einer langen Reise nach Hause kommen. Jeremy wunderte sich darüber, wie schnell sie sich nach ihren schmerzhaften Erzählungen wieder beruhigt hatte und wartete gespannt darauf, was sie über ihn zu sagen hatte. Doch sie wagte es noch nicht, zu viel über ihre für entstehenden Gefühle preizugeben und wiederholte ihre Aussage von vorhin: "In deiner Nähe fühle ich mich enfach immer so unglaublich wohl und geborgen. Ich habe in der Zeit mit euch noch nicht einmal an all das denken müssen." "Bis ich dich auf deinen Hüftschwung ansesprochen habe.", erwiderte er und setze sein warmes Lächeln auf, das Amandas Herz ein Stück höher springen lieÃ. "Es tat wirklich gut, sich das alles mal von der Seele zu reden. Ich habs mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt, dachte es tut zu sehr weh, wenn ich wieder darüber rede. Aber irgendwie fällt es mir mittlerweilweile leichter." "Tja, das da drüben sind eben alles ganz besondere Menschen und die haben dich alle total gern. Wir sorgen dafür, dass du nicht mehr von der Leere heimgesucht wirst, okey! Und ich ganz besonders!", fügte er noch hinzu und küsste sie sanft auf die Stirn, bevor er sie in den Arm nahm um sie ganz fest an sich zu drücken. Amanda erwiederte die Umarmung indem sie ihre Arme ganz fest an seinem starken Rücken festgriff und sie konnte nicht verhindern, dass sie zu weinen begann. Endlich flossen all die Tränen, die sie sich die ganzen letzten Monate so hart zu verbergen versuchte. Aber sie sah keinen Grund mehr darin sie noch weiterhin zurück zu halten, also lieà sie sich ganz in seine Arme fallen und Jeremy hilt sie noch fester. Er strich mit einer Hand über ihr Haar und flüsterte: "Lass es raus, lass alles raus" Nachdem sie sich langsam wieder beruhigt hatte sah sie auf, in seine groÃen schönen rehbraunen Augen und fühlte sich auf einmal so leicht und unbeschwert. Wenn sie in seiner Nähe war begann sie immer fast zu schweben, überwälltigt von seiner warmen Ausstrahlung und seinem liebreizenden attraktiven Anlitz. Sie vergaà für einen Moment wo sie waren, bis der starke Bass eines Liedes, das aus dem Club dröhnte sie wieder in die Realität zurückholte. Jeremy wischte ihr die lezten Tränen von der Wange und bei dem Blick in ihre verheulten Augen kam in ihm der Beschützerinstikt auf. Er dachte sich innerlich, dass er nun etwas mehr auf sie Acht geben wird, damit er nie wieder diesen scmerzverzerten Blick in ihren Augen sehen muss."Danke für dein Vertrauen", sagte er schlieÃlich mit einem leichten Schmunzelmund und sie funkeltenen sich noch einige Sekunden an bevor sie zu den Anderen auf die Tanzfläche zurückerten, die natürlich darauf brannten zu erfahren wohin sie so plötzlich verschwunden waren und warum. Aber Jeremy nahm Amandas Hand, zog sie fest an ihren Körper und so tanzten sie noch eine ganze Weile zu den Remixes seines Kumpels, bevor alle im Morgengrauen vor dem Club standen, sich verabschiedeten und Jeremy darauf bestand, dass er sie nach Hause fahren möchte. Nancy nahm Amanda noch einmal ganz fest in den Arm um ihr unbemerkt ins Ohr zu flüstern: "Ich ruf dich morgen an, und wehe du lässt was aus" Amanda schüttelte nur grinsend den Kopf, als sie sich wieder aus der Umarmung gelöst haben und ihr wurde auf einmal klar, wie das Verschwinden von ihr und Jeremy auf die anderen wirkte. Nachdem sich auch die Jungs mit ihrem üblichen Händeschlag voneinander verabschiedet hatten hielt Jeremy ihr einen Arm hin, auf dem sie sich auf dem Weg zum Auto einhängte.
also hier der erwartete abend im "diamont":
Nancy hielt was sie versprach. Als sie sich gegen Mitternacht alle vor dem „Diamont" trafen blieb Jeremy fast die Spucke weg als er Amanda erblickte. Sie trug eine enge Hüftjeans, dazu ein weit ausgeschnittenes olivfarbenes Shirt mit goldenem Glitzermotiv und einen weiÃen Blazer drüber. Ihre Haare waren zu einer wilden Locken Mähne gestylt und fielen ihr leicht ins Gesicht. „ Hast du was für mich?" fragte sie ihn, nachdem sie alle begrüÃt hatte und er gab ihr einen gefälschten Ausweis von ihr, der täuschend echt aussah. Auf die Frage, woher er denn das Foto von ihr habe meinte Nancy nur lachend. „Das willst du gar nicht wissen, Schätzchen!" Sie trug einen schwarzen Minirock und dazu ein hellblau-graues Top, worin sie ebenfalls fabelhaft aussah. Nachdem sie sich alle an der Bar etwas zu trinken geholt hatten, die Jungs Bier, die Mädels bunte Cocktails, standen sie zusammen an einem hohen Tisch direkt am Geländer, dass den Barbereich vom darunter liegenden Tanzbereich trennte. Man konnte gut die tanzenden Partyleute beobachten, die sich auf der groÃen Tanzfläche kleine Battels lieferten. An den hinteren Wänden standen ein paar Spielautomaten und in dem gegenüberliegenden Bereich konnte man Pool spielen. Es war insgesamt ein groÃer schillender glitzernder Raum mit einer groÃen Discokugel in der Mitte und einer atemberaubend aufwendigen Beleuchtung, die immer mal wieder den DJ-Pult, der sich ebenfalls auf einer Erhöhung gegenüber von ihnen befand, blau aufleuchten lieÃ. „ Also irgendwie hab ich mir das viel gröÃer vorgestellt!" jammerte Luke, und Scott stimmte ihm zu. „ Deswegen werden wir heute Abend trotzdem unseren Spass haben, Leute! Komm Süsse, wir gehen tanzen." Meinte Nancy, nahm Amanda an der Hand und stieg mit ihr die breite Wendeltreppe runter zur Tanzfläche, wo sie sich auch gleich wild, dennoch im Takt zur Musik bewegte. Amanda stand erst nur da und meinte zu sich selbst, sie hätte schon so lang nicht mehr getanzt und würde bestimmt blöd aussehen. Als jedoch Justin von hinten seine Hüften in ihre Richtung schwenkte blieb ihr kaum was anderes übrig als mitzumachen. Und als plötzlich eines Ihrer Lieblingslieder ertönte war es um sie geschehen, sie war mal wieder in ihrem Element, kreiste die Hüften wie keine Andere, machte Schritte und Bewegungen wie sie die Anderen nur aus Musikvideos kannten und deshalb ganz verdutzt neben ihr standen und einen tiefen Schluck aus ihren Drinks nahmen. „ Wo hast du denn das gelernt?" fragte Justin. „ Gar nicht, hab ich mir einfach nur bei Anderen abgeschaut." antwortete Amanda nach einem tiefen Schluck aus ihrem Glas. Nach einer halben Stunde ausgiebigem Tanzen war sie nämlich nicht nur durstig sondern auch leicht verschwitzt, wobei sie sich gar nicht wohl fühlte und deshalb mit Nancy auf der Toilette verschwand. „ Justin hatte Recht, das sah wirklich toll aus, was Du da gemacht hast, Babe." Fing Nancy an. „ Danke" lächelte Amanda bescheiden zurück, und streicht sich ein paar Haare aus dem Gesicht. „Aber wieso hast du nicht mit Jay getanzt? Du stehst doch total auf diesen Typ, tanzt aber mit seinem durch geknallten Bruder? Das muss ich jetzt nicht verstehen oder?" plapperte Nancy auf einmal los. „Na weil ich mich nicht traue… Ich weià das klingt blöd aber ich bin noch nie auf nen Typ zugegangen, ich weià doch gar nicht wie man so was anstellt. Und auÃerdem ist Justin zu mir gekommen, ich hab gern mit ihm getanzt." „Sollst du ja auch, Justin ist in Ordnung, er hat ein Knall, aber er ist in Ordnung! Und Du hast echt noch nie nen Kerl angebaggert?" Amanda lächelte und biss sich verlegen auf die Lippen. „Nein!" „Na dann pass mal gut auf!" erwiderte Nancy frech, packte ihren Lippenstift wieder in ihre schwarze Handtasche und stöckelte zurück in die Menge. Die verdutzte Amanda folgte ihr und versuchte zu beobachten was Nancy wohl damit gemeint hat. Anscheinend hatte sie ein gut aussehendes männliches Opfer gefunden, mit dem sie wild zu tanzen anfing. Sie kreiste ihre Hüften an seine, nahm seine Hand und legte sie auf ihren Hintern um dann mit ihm gemeinsam zu dem ruhigen Beat des Songs zu verschmelzen. Dabei lächelte sie ihn ununterbrochen an und es schien bei dem Unbekannten auch sehr gut anzukommen. „Spendierst du mir ein Drink?" fragte sie ihn nach ein paar weiteren Songs, zwinkerte Amanda zu, woraufhin die beiden Händchen haltend Richtung Bar verschwanden. Amanda war verblüfft wie einfach das aussah und blickte zu Jeremy, der gerade bemerkt hatte, dass ihr Drink ebenfalls leer war, und deshalb auf sie zulief. „Lust auf ne zweite Runde an der Bar?" fragte er sie. Amanda nickte und die beiden setzten sich auf zwei gerade frei gewordene Barhocker. Nachdem sie bestellt hatten fragte Jeremy: „Und wie gefällt s Dir bis jetzt?" „Ganz gut. Ist ein schöner Club, die Musik ist klasse und die Stimmung passt, was will man mehr?" Jeremy wusste genau, was er noch wollte. Er wusste jedoch nicht, dass Amanda gerade das gleiche dachte, weshalb beide nach einem traditionellem Anstoà einen tiefen Schluck aus ihren Drinks nahmen, die gerade serviert wurden. Nach kurzem Schweigen erzählte Jeremy von seinen Kontakten zum DJ und über dessen Musik. „Egal welchen Song Du brauchst, ich kann Dir alles besorgen und wir stellen Dir eine super CD mit seinen Mixes zusammen. Die Mixes sind richtig gut.", schwärmte er und Amanda war von diesem Angebot nicht abgeneigt. "Wie waren den die Club´s bei dir zuhause?", fuhr er fort. "Warst du viel unterwegs, beim Tanzen usw? Ach, blöde Frage, klar warst du das. Wo hättest du sonst diesen Hüftschwung her...?" Seine Augen funkelten Amanda an und sein Lächeln wurde zu eienem breiten Grinsen. Amanda grinste zurück und schüttelte den Kopf, um ihre Verlegenheit zu überspielen, weil sie das heute einfach schon zu oft gesagt bekommen hat. "Nein, eher nicht. Ich bin doch hier auch nur mit deinem falschen Ausweis rein gekommen.", erinnerte sie ihn. "Meine Mom hatte ein Tanzstudio. Sie hatte riesen Spass daran, anderen zu zeigen, wie man die Musik fühlt und sich automatisch zu ihr bewegt. Sie gab Stunden für Gruppen-Tänze, Paar-Tänze aller Art und so viel mehr. Sie ging total auf in ihrem Job. Sie liebte die Musik und es war für sie immer klar, dass sie mal mit Musik arbeiten wird. Also hat sie sich nach der Hochzeit mit meinem Dad das Tanzstudio eingerichtet und es war ein voller Erfolg. Die Leute stürmten in ihr Studio, anfangs, weil sie sich auf Hochzeiten nicht blamieren wollten, später auch, weil meine Mom einfach ne super Tänzerin war und sie auch in den Clubs, auf der Bühne als Gruppe, auf Partys und und und einfach genauso gut aussehen wollten wie sie. Aber meine Mom bleibt bis heut die Beste in ihrem Gebiet." Jeremy sah in ihren Augen etwas aufblitzen, aber sie drehte sich so schnell weg, dass er nicht sehen konnte, ob es eine Träne war. Nach einer kurzen Pause erzählte sie weiter. "Naja, wie du dir bestimmt denken kannst hab ich das Meiste meiner freien Zeit bei ihr im Studio verbracht. Ich hab mir nicht nur das eine oder andere abgeschaut und alle Tänze bei ihr gelernt, ich hatte mit 17 sogar meine erste eigene Gruppe, die ich im Street-Dance unterrichtet hab. Die meisten waren Kids, die ihre Zeit nicht wie viele andere in ihrem Alter mit unsinnigen Dingen vergeudet hatten, sondern sich, wie meine Mom und ich, lieber der Musik und ihren Bewegungen hingaben. Da waren einige richtig talentierte Kinder dabei." "Und wieso hast du aufgehört? Es schien dir doch Spass zu machen? Oder versteh ich jetz was falsch?" Diesmal war sich Jeremy sicher, dass es eine Träne war, die in ihren Augen blitzte. Ihm war nicht entgangen, dass sie von ihrer Mutter in der Vergangenheit gesprochen hatte und wollte nicht zu forsch erscheinen. Doch Amanda biss sich auf die Lippe, schluckte den Schmerz beim Gedanken an ihre Mutter runter und atmete einmal tief ein bevor sie antwortete. "Ich rede eigentlich nie drüber, weil der Schmerz und die Erinnerung noch so frisch ist...", sie stockte und schluckte nochmals ein Schluchzen runter um nicht vor ihm zu weinen. "Es hat mir natürlich riesen Spass gemacht, allein schon mit den Kids zu arbeiten hat mir soviel gegeben. Aber nach ihrem Tod waren die Erinnerungen in diesen Räumen einfach zu stark. Es tat so weh, in jedem Raum, in jedem Spiegel, in jedem Lied war sie !" Jetz war es raus, sie hat es gesagt, das, was er eigentlich schon befürchtet hatte, war wahr. Amanda nahm ihr Glas und leerte es in einem Zug. "Komm", sagte Jeremy, nahm sanft ihre Hand und führte sie auf einen der seperaten Balkons. Mit eiener Kopfbewegung gab er den drei Jungs, die dort lautstark am diskutieren waren zu verstehen, dass sie doch bitte verschwinden sollen. Mit einem Nicken in seine Richtung verschwanden sie und es war offensichtlich, dass sie gute Bekannte von Jeremy waren. Dann drehte er sich ihr zu, nahm ihr Gesicht in die Hände, das mittlerweile feucht von den Tränen war und sah sie mit einem so milden Blick an, dass ihr Schluchtzen automatisch leiser wurde. "Es tut so weh darüber zu reden", antwortete sie auf seinen frageneden Blick und ihre Stimme schien zu ersticken. "Du musst es mir nicht erzählen wenn dich die Gedanken so schmerzen", versuchte er sie zu beruhigen, doch jetz war sie auf einmal fest entschlossen, ihm alles zu erzählen. Sie hatte das Gefühl zu platzen, weil sie bis heute noch mit niemand über alles geredet hat und die Angst vor dem Schmerz bei den Gedanken an ihre toten Eltern schien ihr kaum noch Angst einzujagen. Denn Jeremy hielt sie in den Armen, in seinen starken Armen und sie wusste, sie konnte sich bei ihm fallen lassen, er würde sie auffangen, sie konnte ihm alles erzählen, er würde sie nur noch fester halten. "Nein, ist schon gut, ich denke es wird höchste Zeit, dass ich mit jemand drüber rede. Ich hab es zu lange nur runtergeschluckt und verdrängt", entgenete sie ihm jetzt mit etwas festerer Stimme. " und ich fühl mich in deiner Nähe so unbeschreiblich wohl", fügte sie hinzu und sah im dabei tief in die Augen. Er erwiderte ihren Blick und strich dabei sanft über ihre rosigen Wangen. "Das ist schön, dann erzähl und lass es einfach raus okey! Lade etwas von der Last, die du mit dir zu tragen scheinst, bei mir ab." Er legte einen Arm um sie und sie lieÃen sich gemeinsam ans Geländer gelehnt auf den Boden rutschen und Amanda erzählte weiter. "Es war ein gewöhnlicher Tag an meiner Uni, ich kam grad aus einer Vorlesung und schaltete mein Handy wieder ein als ich jede Menge Nachrichten über verpasste Anrufe bekam. Ich wunderte mich, warum mich überhaupt jemand versuchte, in der Uni zu erreichen denn eigentlich wussten mittlerweile alle, dass ich mein Handy auf dem Campus immer aus habe. Also rief ich die Nummer zurück und es meldete sich das Krankenhaus, ich wurde ein paar mal verbunden, und fragte mich langsam, was den wohl passiert sein könnte und wurde etwas nervös. Naja, der Arzt erzählte mir dann von einem Autounfall, bei dem meine Eltern wohl beide schwer verletzt worden waren und er wollte mir näheres erklären aber ich wollte gar nicht wissen, wie sehr sie haben leiden müssen oder wie stark wohl ihre Schmerzen waren, doch der Doc meinte, sie würden es nicht schaffen, dafür waren die inneren Verletzungen zu schwerwiegend. Ich bin so schnell es ging zum Krankenhaus gefahren, aber ich kam zu spät." Jetzt wurde ihr Schluchtzen immer lauter und sie griff mit ihren Händen kräftig in Jeremys Arm, den er ihr um die Hüfte gelegt hatte. "Als ich endlich durch den dämlichen Verkehr kam, und ich die Schwestern hysterisch nach meinen Eltern fragte, wo sie liegen, wie es ihnen geht und dass ich zu ihnen will, wurde mir gesagt dass sie vor wenigen Minuten gestorben waren. Erst mein Dad, der es als Fahrer wohl etwas übler zugerichtet war, dann eine halbe Stunde später meine Mom. Sie hätten zwar gekämpft, aber es war von Anfang an hoffnungslos. Sie sprachen mir wohl ihr Beileid aus, aber das habe ich nicht mehr wargenommen. Von da an war ich taub. Ich fühlte nichts mehr in mir als eine riesige weite schwarze Leere. Es tat nicht mal weh, denn ich bin mit ihnen gestorben. Ich versuchte nach der Beerdigung wie gewohnt weiter zu leben, bin weiter in die Uni, habe mich mit meinen Freunden getroffen, habe versucht, meinen gewohnten Alltag wieder zu finden, aber es ging nicht, denn das einzige was manchmal schlimmer war als die taube Leere war der immer wieder auftauchende stechende Schmerz bei allem, was mich an sie erinnert hat. Deswegen habe ich alle Bilder und alle andern Gegenstände, die einige unserer schönen Erinnerungen hervorgerufen haben, in eine Kiste und weg. Und das Tanzstudio hab ich verkauft, ich konnte keinen Fuss mehr reinsetzen. Anfangs hatte ich es nur verpachtet, doch immer wieder damit zu tun zu haben hab ich dann doch nicht ausgehalten. Ich hab eigentlich nichts mehr von ihnen, nur noch das Haus. Ich versuch es gerade zu verkaufen aber diese Schweine wollen den Preis drücken." Ihr Schluchtzen hat nachgelassen und sie wischte sich eine letzte Träne aus dem Gesicht und merkte wie ihr die Sache nicht mehr so sehr auf dem Magen lag. Es tat gut, doch mal mit jemandem reden zu können, der so geduldig und interessiert zuhörte. Noch ehe Jeremy seine Fragen, die ihm alle durch den Kopf schwirrten, erzählte sie, nach einem tiefen Seuftzer, weiter. "Ich hatte bis vor meinem Umzug hier her in dem Haus meiner Eltern gewohnt. Ich war zwar schon mit meinem damaligen Freund Phil zusammen gezogen, immerhin waren wir schon vier Jahre zusammen, aber ich hab mich durch den Tod meiner Eltern so sehr verändert, dass wir nur noch gestritten haben. Ich hatte gehofft, er hilft mir durch diese schwere Zeit und fängt mich auf, aber ich war ihm zu taub, zu tot, nicht mehr ich selbst eben. Aber es war klar, dass ich nie wieder die alte Amanda werden würde, die er unbedingt zurück haben wollte. Doch anstatt die Neue zu akzeptiern hat er sich während meiner Abwesenheit lieber mit meiner besten Freundin Tanya amüsiert, von der ich dachte, sie sei die einzige, die mir in ein normales Leben zurück helfen will. Doch als ich die beiden, nachdem ich wegen eines ausgefallenen Seminars früher heim kam, in unserem Bett erwischt hatte war mir klar, warum sie wirklich so oft bei uns war: wegen Phil. Also hab ich meine Schen gepackt und das getan was ich schon so lange hätte tun sollen, ich bin ausgezogen. Doch im Haus meiner Eltern, dass bis dato leer stand, waren die Erinnerungen und die Schmerzen wieder so schlimm, dass ich das Gefühl hatte, zu ersticken. Es wurde so schlimm. dass ich nicht mehr raus konnte, denn an jeder Strassenecke, in jedem Cafe, in das ich ging, in jedem Geschäft, einfach überall waren sie, ich sah sie überall, an jeder Ecke eine andere Erinnerung. Ich hatte Angst, ich würde noch wahnsinnig werden. Deshalb bin ich hier her gezogen, um nicht mehr von Erinnerungen verfogt zu werden und endlich in Ruhe neu anfangen zu können. Doch kaum hier angekommen übermannte mich wieder diese schmerzlose taube Leere in der ich drohte mich zu verlieren. Doch dann seid ihr in mein leben getreten. Nancy mit ihrem Schwung, dein Bruder mit seiner aufrichtigen Hilfsbereitschaft, die Jungs mit ihrem Witz und Charme, so unwiederstehlich, und du." Ihr stockte der Atem wenn sie daran dachte, wie er ihr so geholfen hat in den letzten Wochen, ohne dass er es bemerkte. Einfach nur mit seiner sonnigen Aura und seiner Anwesenheit schwebte sie und hatte das Gefühl, als würde sie nach einer langen Reise nach Hause kommen. Jeremy wunderte sich darüber, wie schnell sie sich nach ihren schmerzhaften Erzählungen wieder beruhigt hatte und wartete gespannt darauf, was sie über ihn zu sagen hatte. Doch sie wagte es noch nicht, zu viel über ihre für entstehenden Gefühle preizugeben und wiederholte ihre Aussage von vorhin: "In deiner Nähe fühle ich mich enfach immer so unglaublich wohl und geborgen. Ich habe in der Zeit mit euch noch nicht einmal an all das denken müssen." "Bis ich dich auf deinen Hüftschwung ansesprochen habe.", erwiderte er und setze sein warmes Lächeln auf, das Amandas Herz ein Stück höher springen lieÃ. "Es tat wirklich gut, sich das alles mal von der Seele zu reden. Ich habs mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt, dachte es tut zu sehr weh, wenn ich wieder darüber rede. Aber irgendwie fällt es mir mittlerweilweile leichter." "Tja, das da drüben sind eben alles ganz besondere Menschen und die haben dich alle total gern. Wir sorgen dafür, dass du nicht mehr von der Leere heimgesucht wirst, okey! Und ich ganz besonders!", fügte er noch hinzu und küsste sie sanft auf die Stirn, bevor er sie in den Arm nahm um sie ganz fest an sich zu drücken. Amanda erwiederte die Umarmung indem sie ihre Arme ganz fest an seinem starken Rücken festgriff und sie konnte nicht verhindern, dass sie zu weinen begann. Endlich flossen all die Tränen, die sie sich die ganzen letzten Monate so hart zu verbergen versuchte. Aber sie sah keinen Grund mehr darin sie noch weiterhin zurück zu halten, also lieà sie sich ganz in seine Arme fallen und Jeremy hilt sie noch fester. Er strich mit einer Hand über ihr Haar und flüsterte: "Lass es raus, lass alles raus" Nachdem sie sich langsam wieder beruhigt hatte sah sie auf, in seine groÃen schönen rehbraunen Augen und fühlte sich auf einmal so leicht und unbeschwert. Wenn sie in seiner Nähe war begann sie immer fast zu schweben, überwälltigt von seiner warmen Ausstrahlung und seinem liebreizenden attraktiven Anlitz. Sie vergaà für einen Moment wo sie waren, bis der starke Bass eines Liedes, das aus dem Club dröhnte sie wieder in die Realität zurückholte. Jeremy wischte ihr die lezten Tränen von der Wange und bei dem Blick in ihre verheulten Augen kam in ihm der Beschützerinstikt auf. Er dachte sich innerlich, dass er nun etwas mehr auf sie Acht geben wird, damit er nie wieder diesen scmerzverzerten Blick in ihren Augen sehen muss."Danke für dein Vertrauen", sagte er schlieÃlich mit einem leichten Schmunzelmund und sie funkeltenen sich noch einige Sekunden an bevor sie zu den Anderen auf die Tanzfläche zurückerten, die natürlich darauf brannten zu erfahren wohin sie so plötzlich verschwunden waren und warum. Aber Jeremy nahm Amandas Hand, zog sie fest an ihren Körper und so tanzten sie noch eine ganze Weile zu den Remixes seines Kumpels, bevor alle im Morgengrauen vor dem Club standen, sich verabschiedeten und Jeremy darauf bestand, dass er sie nach Hause fahren möchte. Nancy nahm Amanda noch einmal ganz fest in den Arm um ihr unbemerkt ins Ohr zu flüstern: "Ich ruf dich morgen an, und wehe du lässt was aus" Amanda schüttelte nur grinsend den Kopf, als sie sich wieder aus der Umarmung gelöst haben und ihr wurde auf einmal klar, wie das Verschwinden von ihr und Jeremy auf die anderen wirkte. Nachdem sich auch die Jungs mit ihrem üblichen Händeschlag voneinander verabschiedet hatten hielt Jeremy ihr einen Arm hin, auf dem sie sich auf dem Weg zum Auto einhängte.