31.10.2008, 19:24
@r.eg.02 Ich denke, Rory weià sehr gut, dass sie nicht perfekt ist. Da liegt ja ihr Problem
@Sweet-Gel Rory ist so durcheinander, weil sie Angst hat. Sie will ihre Mutter nicht enttäuschen und sie befürchtet, dass mit ihrem (nicht vorhandenem) Artikel zu tun. Dazu kommt, dass sie ganz eindeutig beginnt Gefühle für Logan zu entwickeln, obwohl sie einen Freund hat, den Lorelai inzwischen mag und sie weiÃ, dass Lore etwas gegen Logan hätte.
@Linda Ich hoffe mal, das heiÃt, dass ich inzwischen aus diesem "kennt man schon" raus bin *gg*
@Sindy85 Oh ja, Rory und Logan sind eine echte Achterbahnfahrt...
Nach einer furchtbaren ersten Schulwoche (für alle die auch Latein gewählt haben, mein herzliches Beileid), hab ich mich gestern Abend mal hingesetzt und endlich mal den Teil fertig geschrieben. Ich weiÃ, dass Logan in der zweiten Hälfte vielleicht ein wenig merkwürdig rüberkommt, aber da das ganze nicht ganz unwichtig ist lasse ich es jetzt einfach so. Viel SpaÃ.
Teil 9
Mit leerem Blick starrte Rory an die Wand, als würde sie dort die Antwort finden, die sie so dringend suchte. Wieso hatte sie nicht an ihrer Entscheidung festgehalten? Sie hatte doch gewusst, dass Logan nicht gut für sie war, er hatte sie mehrmals selbst davor gewarnt und ihr deutlich zu verstehen gegeben, sie solle von ihm wegbleiben. Aber dumm wie sie nun mal war, hatte sie sich von seinen warmen Augen und seinem charmanten Lächeln einwickeln lassen und jetzt musste sie mit den Konsequenzen leben. Aber wenigstens hatte ihr dieses Treffen ein für alle Mal klar gemacht, dass sie von Logan Huntzberger gefälligst weg zu bleiben hatte. Wenn sie es jetzt noch schaffen würde diesen Artikel zu schreiben, wäre alles wieder in Ordnung und sie konnte diesen Tag einfach aus ihrem Leben streichen. Das einzige Problem war, dass sie noch immer nicht mit diesem Artikel vorankam.
Seufzend lenkte Rory ihren Blick wieder auf das leere Blatt vor ihr. Nicht einmal ein neuer Titel war ihr eingefallen, nachdem sie es nicht über sich gebracht hatte, den alten erneut aufzuschreiben. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie sich in der Ãffentlichkeit so hatte gehen lassen. Was war da nur passiert? Wieso brachte Logan sie immer wieder so aus der Fassung? Sicher, er war ganz süÃ, aber das war doch auch alles, oder? „Ich hasse mein Leben“, grummelte Rory und legte ihren Kopf erschöpft auf den Schreibtisch. Sie war in letzter Zeit immer so müde... Trotz der unbequemen Stellung blieb sie einfach so sitzen und hörte einfach der Stille zu. In Momenten wie diesen war es so einfach zu glauben, dass alles ganz anders war. Macht dir nichts aus dem Artikel. Niemand ist perfekt. Seine Stimme war so sanft, so liebevoll gewesen... Für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie wieder seine Hand auf ihrer spüren und dieses Gefühl jagte ihr Schauer über den Rücken. In ihr flammte der Wunsch auf, er würde sie in den Arm nehmen und nicht wieder los lassen. Sie wollte sich wieder behütet und sicher fühlen. Es schien so lange her sein, seit sie sich das letzte Mal so gefühlt hatte. „Logan“, murmelte sie leise, sehnsuchtsvoll, als könnte sie ihn dadurch herbeirufen.
Gedankenverloren spielte Logan mit dem Kugelschreiber in seiner Hand. Eigentlich hatte er an dem Entwurf für einen Artikel arbeiten wollen, aber er schaffte es nicht richtig, sich zu konzentrieren. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu Rory, die jetzt vermutlich wieder über ihrem Artikel der LDB saà und nicht voran kam. Er hatte sich einige ihrer Artikel aus ihrer Chilton-Zeit angesehen und er musste zugeben, dass er beeindruckt war. Sie hatte eine Art und Weise den Leser zu faszinieren, um die sie mancher Journalist beneiden würde. Warum also bereitete ihr dieser Artikel solche Schwierigkeiten?
Von sich selbst genervt warf Logan den Kugelschreiber auf den Schreibtisch und sah zu, wie dieser weiter rollte, bis er schlieÃlich hinunter fiel. Er hatte sich diese Frage jetzt schon zum 10. Mal gestellt und noch immer keine Antwort gefunden. Was ihn daran am meisten störte war, dass etwas in ihm nach einer Antwort verlangte. Er wollte wissen, was diesem Mädchen so sehr auf der Seele lastete, was sie bewegte, aber vorallem wollte er ihr dabei helfen, damit zurecht zu kommen. Und er verstand nicht warum. In seinem Leben hatte er so vieles gesehen, aber noch nie hatte etwas in ihm dieses so dringende Gefühl es zu beschützen ausgelöst. Was war an Rory Gilmore so anders? Seufzend gestand er sich ein, dass er auf diese Frage keine Antwort hatte. Es war einfach so und anscheinend gab es nicht was er dagegen tun konnte.
Er fragte sich, ob sie ihm jetzt wohl aus dem Weg gehen würde. So wie sie aus dem Café gestürmt war, schien es ganz so und obwohl er wusste, dass es das beste für sie war, passte es ihm nicht. Er wollte sie wiedersehen, wieder in ihren wunderschönen blauen Augen versinken und sie nur für ein paar Minuten vergessen lassen, dass es da drauÃen etwas gab, das ihr Sorgen bereitete.
Rory war fast auf ihrem Schreibtisch eingeschlafen, als das durchdringende Klingeln ihres Handys sie zwang in die Wirklichkeit zurückzukehren. Widerwillig richtete sie sich auf und bückte sich nach ihrem Handy, dass vom Schreibtisch gefallen war. „Rory Gilmore“
„Hey Mini-Me! Sag mal, wieso klingst du denn mitten am Tag so verschlafen? Hast du etwa die ganze Nacht auf einer Party durchgemacht und bist eben erst ins Bett gegangen?“, begrüÃte ihre Mutter sie und obwohl es ein Scherz sein sollte, konnte Rory echte Besorgnis aus der Stimme ihrer Mutter heraushören. „Nein, ich hab nur die halbe Nacht vor dem Artikel gesessen und bin eben fast auf dem Schreibtisch eingeschlafen“, erklärte Rory, wobei sie versuchte so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben, ohne von Logan zu erzählen. Allein der Gedanke ihre Mutter könnte von ihrem Zusammenbruch erfahren, löste in ihr Panik aus. Nein, es war viel besser, wenn Lorelai weiterhin glaubte es wäre alles in Ordnung. Und eigentlich was es das ja auch.
„Oh ja, der Artikel. Erzähl doch mal, was hast du denn in deinem Interview alles herausgefunden. Oder noch besser, zeig mir dich was du bis jetzt geschrieben hast“, fragte Lorelai ehrlich interessiert.
„Nein, du weiÃt doch, ich zeige nichts, was nicht schon fertig wird. Du wirst leider warten müssen, bis er rauskommt. Aber ich muss jetzt auch los, mein Kurs fängt gleich an. Bye Mom!“
Hastig legte Rory auf und lies das Handy auf ihren Schreibtisch fallen, als hätte sie sich daran verbrannt. Sie wusste, sie hätte ihrer Mutter die Wahrheit erzählen sollen, aber sie hatte es einfach nicht über sich gebracht, Lorelai so zu enttäuschen. Irgendwie musste sie einen Weg finden, diesen Artikel zu schreiben. Nur wie?
In diesem Moment riss jemand sie aus ihren trüben Gedanken, in dem er an der Tür klingelte. Dankbar für die Ablenkung stand sie auf und öffnete die Tür. Verblüfft starrte sie die Person an, die sie auf der anderen Seite erwartete. Ein Teil von ihr wollte die Tür gleich wieder zu schlagen und ein anderer Teil wollte die Hand ausstrecken und ihm berühren, um sicher zustellen, dass sie auch nicht halluzinierte. Sie tat keines von Beiden, sondern stand einfach nur bewegungslos da und sagte überrascht: „Logan.“
„Hey Ace! Du wirktest im Café ziemlich aufgewühlt wegen dem Artikel und da ich ja auf dem Themengebiet ein Experte bin, dachte ich, ich komm mal vorbei und helf dir ein bisschen.“, sagte Logan und drückte ihr einen der zwei Kaffees in die Hand, die er mitgebracht hatte. „Danke“, murmelte Rory, blieb aber immer noch absolut bewegungslos im Türrahmen stehen. Gerade eben hatte sie sich noch geschworen, nie wieder bei ihm nachzugeben, aber andererseits konnte sie bei ihrem Artikel jede Hilfe gebrauchen, die sie bekommen konnte. Letztendlich siegte die Seite in ihr, die sich nach Logan und seiner Hilfe sehnte und so trat sie einen Schritt beiseite und sagte lächelnd: „Komm doch rein!“
Jetzt wo sie eine Entscheidung getroffen hatte, fiel die ganze Anspannung von ihr ab und sie bemerkte, was für eine Erleichterung es war zu wissen, dass sie nicht alleine war.
Sanft fuhr Logan Rory durch die Haare, die an seine Seite gekuschelt eingeschlafen war. Um sie herum standen mehrere leere Schüsseln, die anfangs mit SüÃem gefüllt gewesen waren, ein leerer Pizzakarton und zwei halb volle Kaffeetassen. Inzwischen war es fast kurz nach 9, was bedeutete, dass sie etwas weniger als 10 Stunden durchgearbeitet hatten. Grinsend dachte Logan, dass es wahrscheinlich das erste Mal war, dass er so viel Gefallen am Arbeiten gefunden hatte. Nicht, dass ihm das Schreiben sonst keinen Spaà machte, aber Zeit mit Rory zu verbringen, war dennoch bei Weitem besser. Sie bemerkte gar nicht richtig, wie sehr sie sich veränderte wenn sie zu schreiben begann. „Du bist schon etwas ganz besonderes“, murmelte Logan leise und rutschte vorsichtig, um sie nicht aufzuwecken, von ihr weg. Gott sei Dank, saÃen sie bereits auf dem Bett, so dass er sie nicht tragen musste, denn dabei hätte er sie mit Sicherheit aufgeweckt. Sanft legte er sie halbwegs bequem hin und deckte sie zu. Sie sah so friedlich aus wenn sie schlief. Fasziniert beobachtete Logan , wie sie vollkommen ruhig da lag. Er konnte sich einfach nicht dazu bewegen den Raum zu verlassen und sie allein zu lassen. Sie wirkte so zerbrechlich, so schutzlos. Zärtlich strich er über ihre Wange und genoss das Gefühl ihrer samt weichen Haut unter seinen Fingern. „Rory“, flüsterte er leise und genoss einfach nur die Art und Weise wie ihr Name klang, wenn er ihr ihn aussprach.
„Logan“, murmelte Rory plötzlich leise und einen Moment lang dachte Logan, sie wäre aufgewacht. Aber dann bemerkte er, dass ihre Augen noch immer geschlafen und ihr Atem noch immer so gleichmäÃig war wie vorhin. Sie hatte im Schlaf seinen Namen genannt.
Ein breites Lächeln schlich sich auf Logans Gesicht, als sich in ihm ein Gefühl breit machte, dass er nicht zuordnen konnte. Doch. Ãberrascht stellte er fest, dass er in diesem Moment wirklich und tatsächlich glücklich war.
Als Rory mitten in der Nacht aufwachte, konnte sie nicht sagen was sie aufgeweckt hatte. Alles was sie merkte war, dass sie sich merkwürdig schutzlos fühlte. Selbst unter der Decke hatte sie das Gefühl zu frieren und es half auch nichts, als sie tiefer unter die Decke rutschte. Irgendetwas fehlte, aber sie wusste nicht was. Dieses Gefühl der Unvollständigkeit machte ihr Angst, vor allem weil sie sich nicht daran erinnern konnte, sich jemals so gefühlt zu haben. Plötzlich hörte sie in der Stille ein Geräusch, das dort nicht hingehörte. Erschrocken hörte Rory auf zu atmen. Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf, als ihre Zimmertür vorsichtig aufging. Doch dann passierte etwas merkwürdiges. Die Atmosphäre veränderte sich, die Anspannung fiel von ihr ab. Ihr Herz schlug wieder in dem regelmäÃigen Rhythmus, den es haben sollte und sie begann wieder zu atmen.
Leise fiel die Tür ins Schloss und jemanden bewegte sich fast lautlos durch den Raum, bis er vor dem Fenster stehen blieb. Rorys Herz setzte für einen Moment aus, als sie im fahlen Mondschein Logans Gesicht erkannte. Was machte er noch hier? Er sollte längst wieder gegangen sein, sie hatten den Artikel fertig gestellt und dann... Krampfhaft versuchte Rory sich zu erinnern, was dann passiert war, aber es fiel ihr nicht ein. Sie hatte doch nicht...? Panik überfiel Rory schon zum zweiten Mal in dieser Nacht, aber dieses Mal war noch etwas anderes dabei. Es war verlangen. Ein kleiner Teil von ihr sehnte sich danach ihn zu küssen und seine Finger auf ihrer Haut zu spüren. Ein Schauer durchfuhr sie, als sie sich vorstellte, wie sich das anfühlen musste.
„Rory?“
Wie ertappt zuckte Rory zusammen, als sie seine Stimme hörte. Sie konnte spüren wie das Blut in ihre Wangen schoss und sie war froh, dass es so dunkel war, dass er sie nicht richtig sehen konnte. Hastig verdrängte sie jeglichen Gedanke an seine verführerischen Lippen und konzentrierte sich darauf, die Erinnerung an den letzten Abend wieder zurück zu holen. Erleichterung durchflutete sie, als sie sich daran erinnerte, dass sie sich hinterher noch über den Artikel und Journalismus im allgemeinem geredet hatten, bis sie irgendwann eingeschlafen war. Nicht, dass ihr das nicht peinlich war, aber alle Mal besser als ihr erster Gedanke.
Nachdenklich warf Logan einen kurzen Blick über den menschenleeren Campus, bevor er sich zu Rory umdrehte. Es überraschte ihn, wie sehr dieses Bild seine innere Gefühlslage wiederzuspiegeln schien. Das da drauÃen... das war keine unangenehme Stille. Es hatte etwas friedliches an sich, als würde es in sich selbst ruhen. Und genauso fühlte er sich in diesem Augenblick. Als wäre zum ersten Mal in seinem Leben alles genauso wie es sein sollte.
Liebevoll glitt Logans Blick über Rory, die inzwischen fast ganz unter der Decke verschwunden war. Lächelnd dachte er, wie niedlich sie doch aussah.
Sein Gedankengang wurde unterbrochen, als Rory für einen kurzen Moment die Augen öffnete. „Rory?“, flüsterte er fragend. Er hoffte, er hatte sie nicht aufgeweckt. So müde, wie sie den ganzen Tag über gewesen war, konnte sie den Schlaf wirklich brauchen. Sorgsam beobachtete Logan Rory, die noch immer friedlich und ruhig da lag. Hatte er sich etwa nur eingebildet, dass sie ihn angesehen hatte?
Zögernd ging er wieder zu ihrem Bett und setzte sich neben sie. Jetzt war er ihr so nah, dass er ihren gleichmäÃigen Atem hören konnte und diese Nähe entfachte in ihm die Sehnsucht, ihr noch näher zu kommen. Sie in den Armen zu halten, ihre Wärme zu spüren, ihre Lippen mit seinen zu bedecken...
Widerwillig zwang Logan sich dazu seinen Blick von Rory zu lösen. Er hätte schon längst gehen sollen, er hätte gehen sollen, als sie auf seiner Schulter eingeschlafen war. Aber er war nicht in der Lage gewesen sich schon von ihr zu trennen und mit jeder Sekunde schien er ein wenig mehr nach ihrer Nähe zu verlangen. Es war als hätte er Angst, sie würde verschwinden, wenn er sie nur für einen Moment aus den Augen lies. Als wäre sie einfach zu gut um wahr zu sein. „Rory...“, flüsterte Logan erneut, dieses Mal ein wenig schwermütig. Seit sie ihn das erste Mal angesprochen hatte, hatte er doch gewusst, dass sie nicht lange in seinem Leben verweilen konnte, nicht wenn er wollte, dass sie die bezaubernde Person blieb, an der ihm soviel lag. Das Problem war nur, dass er nicht wusste, ob er stark genug war um sie gehen zu lassen. Gestern war er es auf jeden Fall nicht gewesen. Er hatte gewusst, dass sie ihm zu entgleiten drohte, also hatte er das einzige getan, was ihm in den Sinn kam. Er hatte einen Grund gefunden um bei ihr zu sein. Aber er musste sie gehen lassen. Sie verdiente etwas besseres, als in das Chaos, das er sein Leben nannte, hineingezogen zu werden.
Seufzend verbannte Logan jeden dieser Gedanke in eine kleine Ecke in seinem Kopf und wand sich wieder Rory zu. Fast automatisch breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, als er sie betrachtete. Sie sah so unschuldig aus, so zerbrechlich Wie konnte man sie nicht beschützen wollen? Wie konnte man sich nicht zu ihr hingezogen fühlen?
Rory hatte das Gefühl, ihr Herz zum Schlagen zwingen zu müssen, als Logan sich zu ihr aufs Bett setzte. Seine bloÃe Nähe verschlug ihr den Atem und nahm ihr die Fähigkeit einen klaren Gedanken zu fassen. „Rory...“
Sie musste gegen den Drang ankämpfen, sich aufzusetzen und ihn in den Arm zu nehmen, als sie seine Stimme hörte. Er klang so traurig... Woran dachte er wohl? Wenn sie doch irgendetwas tun könnte um ihn abzulenken. Aber sie wusste, sie konnte nichts tun. Nein, sie würde nichts tun. Es gab nichts, was sie davon abhielt einfach mit ihm zu reden. Nichts, auÃer ihr selbst. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl, Logan würde sie brauchen, aber sie tat nichts. Logan hatte es getan, er hatte zumindest versucht sie zu trösten. Aber sie war zu sehr auf sich selbst fixiert um ihm das zurück zugeben. Es tut mir Leid, sagte sie Logan in Gedanken, aber es half nicht im Geringsten gegen das miese Gefühl in ihrem Magen. Es tut mir Leid.
Logan musste ein Lachen unterdrücken, als er beobachtete, wie Rorys Hand langsam unter der Decke hervorkroch. Stück für Stück, fast unmerklich bewegte sie sich auf ihn zu, als würde sie nach ihm suchen. Wer hätte gedacht, dass es so unterhaltsam sein konnte jemandem beim Schlafen zu zusehen?
Trotzdem sollte die Hand wieder zurück unter die Decke, seit er das Fenster aufgemacht hatte, war es hier drinnen, doch relativ kalt. Vorsichtig nahm Logan Rorys Hand in seine und schob sie wieder zurück. Gerade wollte er wieder loslassen, als er spürte wie sich ihre Finger um seine schlossen. „Geh nicht“, murmelte sie leise. Logan hatte das Gefühl, das für einen kurzen Augenblick die Zeit stehen blieb, als er ihre Worte hörte. Sie wollte nicht das er ging. „Ich gehe nirgendwo hin“, versprach Logan zärtlich und drückte ihre Hand vorsichtig. „Ich pass auf dich“
Schmetterlinge machten sich in Rorys Magen breit, als sie Logans auf ihrer Hand spürte. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie das Verlangen gehabt die Zeit anzuhalten, doch jetzt konnte sie sich nichts erstrebenswerteres vorstellen. Sie wollte dieses Gefühl nicht verlieren, das sie jetzt durchströmte. Sie wollte nicht wieder zurück in ihr ganz normales Leben zurückkehren und sich damit auseinander setzten, was diese Nacht für sie bedeutete. Sie wollte einfach nur hier neben Logan bleiben und die Gefühle genieÃen, die er in ihr auslöste.
„Geh nicht“, murmelte sie bittend, bevor sie sich selbst stoppen konnte. „Ich gehe nirgendwo hin“, hörte sie Logan antwortend, als er liebevoll ihre Hand drückte, was ihr Herz dazu brachte Purzelbäume zu schlagen. „Ich pass auf dich auf.“
Starli
@Sweet-Gel Rory ist so durcheinander, weil sie Angst hat. Sie will ihre Mutter nicht enttäuschen und sie befürchtet, dass mit ihrem (nicht vorhandenem) Artikel zu tun. Dazu kommt, dass sie ganz eindeutig beginnt Gefühle für Logan zu entwickeln, obwohl sie einen Freund hat, den Lorelai inzwischen mag und sie weiÃ, dass Lore etwas gegen Logan hätte.
@Linda Ich hoffe mal, das heiÃt, dass ich inzwischen aus diesem "kennt man schon" raus bin *gg*
@Sindy85 Oh ja, Rory und Logan sind eine echte Achterbahnfahrt...
Nach einer furchtbaren ersten Schulwoche (für alle die auch Latein gewählt haben, mein herzliches Beileid), hab ich mich gestern Abend mal hingesetzt und endlich mal den Teil fertig geschrieben. Ich weiÃ, dass Logan in der zweiten Hälfte vielleicht ein wenig merkwürdig rüberkommt, aber da das ganze nicht ganz unwichtig ist lasse ich es jetzt einfach so. Viel SpaÃ.
Teil 9
Mit leerem Blick starrte Rory an die Wand, als würde sie dort die Antwort finden, die sie so dringend suchte. Wieso hatte sie nicht an ihrer Entscheidung festgehalten? Sie hatte doch gewusst, dass Logan nicht gut für sie war, er hatte sie mehrmals selbst davor gewarnt und ihr deutlich zu verstehen gegeben, sie solle von ihm wegbleiben. Aber dumm wie sie nun mal war, hatte sie sich von seinen warmen Augen und seinem charmanten Lächeln einwickeln lassen und jetzt musste sie mit den Konsequenzen leben. Aber wenigstens hatte ihr dieses Treffen ein für alle Mal klar gemacht, dass sie von Logan Huntzberger gefälligst weg zu bleiben hatte. Wenn sie es jetzt noch schaffen würde diesen Artikel zu schreiben, wäre alles wieder in Ordnung und sie konnte diesen Tag einfach aus ihrem Leben streichen. Das einzige Problem war, dass sie noch immer nicht mit diesem Artikel vorankam.
Seufzend lenkte Rory ihren Blick wieder auf das leere Blatt vor ihr. Nicht einmal ein neuer Titel war ihr eingefallen, nachdem sie es nicht über sich gebracht hatte, den alten erneut aufzuschreiben. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie sich in der Ãffentlichkeit so hatte gehen lassen. Was war da nur passiert? Wieso brachte Logan sie immer wieder so aus der Fassung? Sicher, er war ganz süÃ, aber das war doch auch alles, oder? „Ich hasse mein Leben“, grummelte Rory und legte ihren Kopf erschöpft auf den Schreibtisch. Sie war in letzter Zeit immer so müde... Trotz der unbequemen Stellung blieb sie einfach so sitzen und hörte einfach der Stille zu. In Momenten wie diesen war es so einfach zu glauben, dass alles ganz anders war. Macht dir nichts aus dem Artikel. Niemand ist perfekt. Seine Stimme war so sanft, so liebevoll gewesen... Für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie wieder seine Hand auf ihrer spüren und dieses Gefühl jagte ihr Schauer über den Rücken. In ihr flammte der Wunsch auf, er würde sie in den Arm nehmen und nicht wieder los lassen. Sie wollte sich wieder behütet und sicher fühlen. Es schien so lange her sein, seit sie sich das letzte Mal so gefühlt hatte. „Logan“, murmelte sie leise, sehnsuchtsvoll, als könnte sie ihn dadurch herbeirufen.
---
Gedankenverloren spielte Logan mit dem Kugelschreiber in seiner Hand. Eigentlich hatte er an dem Entwurf für einen Artikel arbeiten wollen, aber er schaffte es nicht richtig, sich zu konzentrieren. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu Rory, die jetzt vermutlich wieder über ihrem Artikel der LDB saà und nicht voran kam. Er hatte sich einige ihrer Artikel aus ihrer Chilton-Zeit angesehen und er musste zugeben, dass er beeindruckt war. Sie hatte eine Art und Weise den Leser zu faszinieren, um die sie mancher Journalist beneiden würde. Warum also bereitete ihr dieser Artikel solche Schwierigkeiten?
Von sich selbst genervt warf Logan den Kugelschreiber auf den Schreibtisch und sah zu, wie dieser weiter rollte, bis er schlieÃlich hinunter fiel. Er hatte sich diese Frage jetzt schon zum 10. Mal gestellt und noch immer keine Antwort gefunden. Was ihn daran am meisten störte war, dass etwas in ihm nach einer Antwort verlangte. Er wollte wissen, was diesem Mädchen so sehr auf der Seele lastete, was sie bewegte, aber vorallem wollte er ihr dabei helfen, damit zurecht zu kommen. Und er verstand nicht warum. In seinem Leben hatte er so vieles gesehen, aber noch nie hatte etwas in ihm dieses so dringende Gefühl es zu beschützen ausgelöst. Was war an Rory Gilmore so anders? Seufzend gestand er sich ein, dass er auf diese Frage keine Antwort hatte. Es war einfach so und anscheinend gab es nicht was er dagegen tun konnte.
Er fragte sich, ob sie ihm jetzt wohl aus dem Weg gehen würde. So wie sie aus dem Café gestürmt war, schien es ganz so und obwohl er wusste, dass es das beste für sie war, passte es ihm nicht. Er wollte sie wiedersehen, wieder in ihren wunderschönen blauen Augen versinken und sie nur für ein paar Minuten vergessen lassen, dass es da drauÃen etwas gab, das ihr Sorgen bereitete.
---
Rory war fast auf ihrem Schreibtisch eingeschlafen, als das durchdringende Klingeln ihres Handys sie zwang in die Wirklichkeit zurückzukehren. Widerwillig richtete sie sich auf und bückte sich nach ihrem Handy, dass vom Schreibtisch gefallen war. „Rory Gilmore“
„Hey Mini-Me! Sag mal, wieso klingst du denn mitten am Tag so verschlafen? Hast du etwa die ganze Nacht auf einer Party durchgemacht und bist eben erst ins Bett gegangen?“, begrüÃte ihre Mutter sie und obwohl es ein Scherz sein sollte, konnte Rory echte Besorgnis aus der Stimme ihrer Mutter heraushören. „Nein, ich hab nur die halbe Nacht vor dem Artikel gesessen und bin eben fast auf dem Schreibtisch eingeschlafen“, erklärte Rory, wobei sie versuchte so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben, ohne von Logan zu erzählen. Allein der Gedanke ihre Mutter könnte von ihrem Zusammenbruch erfahren, löste in ihr Panik aus. Nein, es war viel besser, wenn Lorelai weiterhin glaubte es wäre alles in Ordnung. Und eigentlich was es das ja auch.
„Oh ja, der Artikel. Erzähl doch mal, was hast du denn in deinem Interview alles herausgefunden. Oder noch besser, zeig mir dich was du bis jetzt geschrieben hast“, fragte Lorelai ehrlich interessiert.
„Nein, du weiÃt doch, ich zeige nichts, was nicht schon fertig wird. Du wirst leider warten müssen, bis er rauskommt. Aber ich muss jetzt auch los, mein Kurs fängt gleich an. Bye Mom!“
Hastig legte Rory auf und lies das Handy auf ihren Schreibtisch fallen, als hätte sie sich daran verbrannt. Sie wusste, sie hätte ihrer Mutter die Wahrheit erzählen sollen, aber sie hatte es einfach nicht über sich gebracht, Lorelai so zu enttäuschen. Irgendwie musste sie einen Weg finden, diesen Artikel zu schreiben. Nur wie?
In diesem Moment riss jemand sie aus ihren trüben Gedanken, in dem er an der Tür klingelte. Dankbar für die Ablenkung stand sie auf und öffnete die Tür. Verblüfft starrte sie die Person an, die sie auf der anderen Seite erwartete. Ein Teil von ihr wollte die Tür gleich wieder zu schlagen und ein anderer Teil wollte die Hand ausstrecken und ihm berühren, um sicher zustellen, dass sie auch nicht halluzinierte. Sie tat keines von Beiden, sondern stand einfach nur bewegungslos da und sagte überrascht: „Logan.“
„Hey Ace! Du wirktest im Café ziemlich aufgewühlt wegen dem Artikel und da ich ja auf dem Themengebiet ein Experte bin, dachte ich, ich komm mal vorbei und helf dir ein bisschen.“, sagte Logan und drückte ihr einen der zwei Kaffees in die Hand, die er mitgebracht hatte. „Danke“, murmelte Rory, blieb aber immer noch absolut bewegungslos im Türrahmen stehen. Gerade eben hatte sie sich noch geschworen, nie wieder bei ihm nachzugeben, aber andererseits konnte sie bei ihrem Artikel jede Hilfe gebrauchen, die sie bekommen konnte. Letztendlich siegte die Seite in ihr, die sich nach Logan und seiner Hilfe sehnte und so trat sie einen Schritt beiseite und sagte lächelnd: „Komm doch rein!“
Jetzt wo sie eine Entscheidung getroffen hatte, fiel die ganze Anspannung von ihr ab und sie bemerkte, was für eine Erleichterung es war zu wissen, dass sie nicht alleine war.
---
Sanft fuhr Logan Rory durch die Haare, die an seine Seite gekuschelt eingeschlafen war. Um sie herum standen mehrere leere Schüsseln, die anfangs mit SüÃem gefüllt gewesen waren, ein leerer Pizzakarton und zwei halb volle Kaffeetassen. Inzwischen war es fast kurz nach 9, was bedeutete, dass sie etwas weniger als 10 Stunden durchgearbeitet hatten. Grinsend dachte Logan, dass es wahrscheinlich das erste Mal war, dass er so viel Gefallen am Arbeiten gefunden hatte. Nicht, dass ihm das Schreiben sonst keinen Spaà machte, aber Zeit mit Rory zu verbringen, war dennoch bei Weitem besser. Sie bemerkte gar nicht richtig, wie sehr sie sich veränderte wenn sie zu schreiben begann. „Du bist schon etwas ganz besonderes“, murmelte Logan leise und rutschte vorsichtig, um sie nicht aufzuwecken, von ihr weg. Gott sei Dank, saÃen sie bereits auf dem Bett, so dass er sie nicht tragen musste, denn dabei hätte er sie mit Sicherheit aufgeweckt. Sanft legte er sie halbwegs bequem hin und deckte sie zu. Sie sah so friedlich aus wenn sie schlief. Fasziniert beobachtete Logan , wie sie vollkommen ruhig da lag. Er konnte sich einfach nicht dazu bewegen den Raum zu verlassen und sie allein zu lassen. Sie wirkte so zerbrechlich, so schutzlos. Zärtlich strich er über ihre Wange und genoss das Gefühl ihrer samt weichen Haut unter seinen Fingern. „Rory“, flüsterte er leise und genoss einfach nur die Art und Weise wie ihr Name klang, wenn er ihr ihn aussprach.
„Logan“, murmelte Rory plötzlich leise und einen Moment lang dachte Logan, sie wäre aufgewacht. Aber dann bemerkte er, dass ihre Augen noch immer geschlafen und ihr Atem noch immer so gleichmäÃig war wie vorhin. Sie hatte im Schlaf seinen Namen genannt.
Ein breites Lächeln schlich sich auf Logans Gesicht, als sich in ihm ein Gefühl breit machte, dass er nicht zuordnen konnte. Doch. Ãberrascht stellte er fest, dass er in diesem Moment wirklich und tatsächlich glücklich war.
---
Als Rory mitten in der Nacht aufwachte, konnte sie nicht sagen was sie aufgeweckt hatte. Alles was sie merkte war, dass sie sich merkwürdig schutzlos fühlte. Selbst unter der Decke hatte sie das Gefühl zu frieren und es half auch nichts, als sie tiefer unter die Decke rutschte. Irgendetwas fehlte, aber sie wusste nicht was. Dieses Gefühl der Unvollständigkeit machte ihr Angst, vor allem weil sie sich nicht daran erinnern konnte, sich jemals so gefühlt zu haben. Plötzlich hörte sie in der Stille ein Geräusch, das dort nicht hingehörte. Erschrocken hörte Rory auf zu atmen. Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf, als ihre Zimmertür vorsichtig aufging. Doch dann passierte etwas merkwürdiges. Die Atmosphäre veränderte sich, die Anspannung fiel von ihr ab. Ihr Herz schlug wieder in dem regelmäÃigen Rhythmus, den es haben sollte und sie begann wieder zu atmen.
Leise fiel die Tür ins Schloss und jemanden bewegte sich fast lautlos durch den Raum, bis er vor dem Fenster stehen blieb. Rorys Herz setzte für einen Moment aus, als sie im fahlen Mondschein Logans Gesicht erkannte. Was machte er noch hier? Er sollte längst wieder gegangen sein, sie hatten den Artikel fertig gestellt und dann... Krampfhaft versuchte Rory sich zu erinnern, was dann passiert war, aber es fiel ihr nicht ein. Sie hatte doch nicht...? Panik überfiel Rory schon zum zweiten Mal in dieser Nacht, aber dieses Mal war noch etwas anderes dabei. Es war verlangen. Ein kleiner Teil von ihr sehnte sich danach ihn zu küssen und seine Finger auf ihrer Haut zu spüren. Ein Schauer durchfuhr sie, als sie sich vorstellte, wie sich das anfühlen musste.
„Rory?“
Wie ertappt zuckte Rory zusammen, als sie seine Stimme hörte. Sie konnte spüren wie das Blut in ihre Wangen schoss und sie war froh, dass es so dunkel war, dass er sie nicht richtig sehen konnte. Hastig verdrängte sie jeglichen Gedanke an seine verführerischen Lippen und konzentrierte sich darauf, die Erinnerung an den letzten Abend wieder zurück zu holen. Erleichterung durchflutete sie, als sie sich daran erinnerte, dass sie sich hinterher noch über den Artikel und Journalismus im allgemeinem geredet hatten, bis sie irgendwann eingeschlafen war. Nicht, dass ihr das nicht peinlich war, aber alle Mal besser als ihr erster Gedanke.
Nachdenklich warf Logan einen kurzen Blick über den menschenleeren Campus, bevor er sich zu Rory umdrehte. Es überraschte ihn, wie sehr dieses Bild seine innere Gefühlslage wiederzuspiegeln schien. Das da drauÃen... das war keine unangenehme Stille. Es hatte etwas friedliches an sich, als würde es in sich selbst ruhen. Und genauso fühlte er sich in diesem Augenblick. Als wäre zum ersten Mal in seinem Leben alles genauso wie es sein sollte.
Liebevoll glitt Logans Blick über Rory, die inzwischen fast ganz unter der Decke verschwunden war. Lächelnd dachte er, wie niedlich sie doch aussah.
Sein Gedankengang wurde unterbrochen, als Rory für einen kurzen Moment die Augen öffnete. „Rory?“, flüsterte er fragend. Er hoffte, er hatte sie nicht aufgeweckt. So müde, wie sie den ganzen Tag über gewesen war, konnte sie den Schlaf wirklich brauchen. Sorgsam beobachtete Logan Rory, die noch immer friedlich und ruhig da lag. Hatte er sich etwa nur eingebildet, dass sie ihn angesehen hatte?
Zögernd ging er wieder zu ihrem Bett und setzte sich neben sie. Jetzt war er ihr so nah, dass er ihren gleichmäÃigen Atem hören konnte und diese Nähe entfachte in ihm die Sehnsucht, ihr noch näher zu kommen. Sie in den Armen zu halten, ihre Wärme zu spüren, ihre Lippen mit seinen zu bedecken...
Widerwillig zwang Logan sich dazu seinen Blick von Rory zu lösen. Er hätte schon längst gehen sollen, er hätte gehen sollen, als sie auf seiner Schulter eingeschlafen war. Aber er war nicht in der Lage gewesen sich schon von ihr zu trennen und mit jeder Sekunde schien er ein wenig mehr nach ihrer Nähe zu verlangen. Es war als hätte er Angst, sie würde verschwinden, wenn er sie nur für einen Moment aus den Augen lies. Als wäre sie einfach zu gut um wahr zu sein. „Rory...“, flüsterte Logan erneut, dieses Mal ein wenig schwermütig. Seit sie ihn das erste Mal angesprochen hatte, hatte er doch gewusst, dass sie nicht lange in seinem Leben verweilen konnte, nicht wenn er wollte, dass sie die bezaubernde Person blieb, an der ihm soviel lag. Das Problem war nur, dass er nicht wusste, ob er stark genug war um sie gehen zu lassen. Gestern war er es auf jeden Fall nicht gewesen. Er hatte gewusst, dass sie ihm zu entgleiten drohte, also hatte er das einzige getan, was ihm in den Sinn kam. Er hatte einen Grund gefunden um bei ihr zu sein. Aber er musste sie gehen lassen. Sie verdiente etwas besseres, als in das Chaos, das er sein Leben nannte, hineingezogen zu werden.
Seufzend verbannte Logan jeden dieser Gedanke in eine kleine Ecke in seinem Kopf und wand sich wieder Rory zu. Fast automatisch breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, als er sie betrachtete. Sie sah so unschuldig aus, so zerbrechlich Wie konnte man sie nicht beschützen wollen? Wie konnte man sich nicht zu ihr hingezogen fühlen?
Rory hatte das Gefühl, ihr Herz zum Schlagen zwingen zu müssen, als Logan sich zu ihr aufs Bett setzte. Seine bloÃe Nähe verschlug ihr den Atem und nahm ihr die Fähigkeit einen klaren Gedanken zu fassen. „Rory...“
Sie musste gegen den Drang ankämpfen, sich aufzusetzen und ihn in den Arm zu nehmen, als sie seine Stimme hörte. Er klang so traurig... Woran dachte er wohl? Wenn sie doch irgendetwas tun könnte um ihn abzulenken. Aber sie wusste, sie konnte nichts tun. Nein, sie würde nichts tun. Es gab nichts, was sie davon abhielt einfach mit ihm zu reden. Nichts, auÃer ihr selbst. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Gefühl, Logan würde sie brauchen, aber sie tat nichts. Logan hatte es getan, er hatte zumindest versucht sie zu trösten. Aber sie war zu sehr auf sich selbst fixiert um ihm das zurück zugeben. Es tut mir Leid, sagte sie Logan in Gedanken, aber es half nicht im Geringsten gegen das miese Gefühl in ihrem Magen. Es tut mir Leid.
Logan musste ein Lachen unterdrücken, als er beobachtete, wie Rorys Hand langsam unter der Decke hervorkroch. Stück für Stück, fast unmerklich bewegte sie sich auf ihn zu, als würde sie nach ihm suchen. Wer hätte gedacht, dass es so unterhaltsam sein konnte jemandem beim Schlafen zu zusehen?
Trotzdem sollte die Hand wieder zurück unter die Decke, seit er das Fenster aufgemacht hatte, war es hier drinnen, doch relativ kalt. Vorsichtig nahm Logan Rorys Hand in seine und schob sie wieder zurück. Gerade wollte er wieder loslassen, als er spürte wie sich ihre Finger um seine schlossen. „Geh nicht“, murmelte sie leise. Logan hatte das Gefühl, das für einen kurzen Augenblick die Zeit stehen blieb, als er ihre Worte hörte. Sie wollte nicht das er ging. „Ich gehe nirgendwo hin“, versprach Logan zärtlich und drückte ihre Hand vorsichtig. „Ich pass auf dich“
Schmetterlinge machten sich in Rorys Magen breit, als sie Logans auf ihrer Hand spürte. Noch nie zuvor in ihrem Leben hatte sie das Verlangen gehabt die Zeit anzuhalten, doch jetzt konnte sie sich nichts erstrebenswerteres vorstellen. Sie wollte dieses Gefühl nicht verlieren, das sie jetzt durchströmte. Sie wollte nicht wieder zurück in ihr ganz normales Leben zurückkehren und sich damit auseinander setzten, was diese Nacht für sie bedeutete. Sie wollte einfach nur hier neben Logan bleiben und die Gefühle genieÃen, die er in ihr auslöste.
„Geh nicht“, murmelte sie bittend, bevor sie sich selbst stoppen konnte. „Ich gehe nirgendwo hin“, hörte sie Logan antwortend, als er liebevoll ihre Hand drückte, was ihr Herz dazu brachte Purzelbäume zu schlagen. „Ich pass auf dich auf.“
Starli