21.09.2009, 18:14
Thanks <33
Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten, wandte sich um... Und lief. Weiter, immer weiter... Stundenlang irrte sie durch die StraÃen, ohne Ziel... Sie würde Narcissa nicht unter die Augen treten können. Nie mehr.
Endlich blieb sie stehen, lehnte sich atemlos an eine kalte Steinwand, sank zu Boden, schloss die Augen... Von heftigen Schluchzern geschüttelt vergrub sie ihren Kopf in den Händen. Wie hatte sie sie nur so verletzen können... Sie hasste sich dafür. So sehr! War ihre Schwester nicht der einzige Mensch gewesen, der stets zu ihr gehalten, an sie geglaubt hatte... Nun war sie verloren. Für immer.
Es dämmerte bereits, als sie ihre Fassung wiederlangte. Purer Zorn flammte in ihr auf... Wie sie diese Welt doch verabscheute!
Monate waren vergangen. Monate der Leere, der Einsamkeit... Bellatrix hatte den Kontakt zu Narcissa abgebrochen. Aus Angst davor, ihr unter die Augen zu treten. Anfangs hatte sie viel geweint, doch sie schämte sich ihrer Tränen. Nun waren sie vertrocknet, sie war kalt geworden. Als wäre ihre Seele zu Eis erstarrt.
Natürlich hatte sie Menschen getötet, unzählige waren in den letzten Wochen durch ihre Hand umgekommen. Doch sie bereute es nicht, hätte nicht gewagt, es zu bereuen. Denn wie groà war ihre Angst gewesen, der Dunkle Lord könnte sie für den Mord an Lucius bestrafen...
Er war noch am selben Abend davon in Kenntnis gesetzt worden, hatte sie kurz danach zu sich gerufen. Sich seinem Befehl zu widersetzen wäre ihr Todesurteil gewesen. Sie hatte erwartet, ihn so wütend anzutreffen, aber er lächelte bei ihrer Ankunft. Nie war ihre Furcht vor ihm gröÃer gewesen. Und es stimmte. Ihre gröÃten Ãngste hatten sich bewahrheitet, schienen sich nur noch zu verschlimmern... Sie würde seine Worte nicht mehr vergessen, die Bilder aus ihrem Kopf verdrängen können... Wie ehrfürchtig sie auf dem Boden gekniet war, ohne zu wagen, ihn anzusehen. Seine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern gewesen, als er ihr die Erlaubnis erteilte, sich zu erheben.
âMan hat mir gesagt, du seist unartig gewesen, Bellatrix...â, zischte er, verzerrte sein Gesicht zu einer wütenden Fratze, als sie schwieg. âAntworte!â
Noch immer war sie nicht fähig, zu sprechen. Das Lächeln des Dunklen Lords gefror. Er konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken. âNun gut...â, sagte er leise zu sich selbst. Für einen kurzen Moment schien er Bellatrix völlig vergessen zu haben. âDu willst also nicht mit mir reden... Dann werde ich...â
Drohend hob er den Zauberstab, stieà ein zischendes Lachen aus, als er die Panik in ihrem Blick bemerkte. âNun gutâ, wiederholte er, erschreckend sanft. âIch will dir noch eine letzte Chance geben, Bellatrix.â
Wie sehr sie sich dafür schämte... Aber sie hatte keine andere Wahl gehabt, als ihm zu gehorchen. Um dem Tod zu entfliehen... Sie wollte leben... Leben. Doch hatte sie einen zu hohen Preis dafür gezahlt? Sie wusste es nicht. Würde es nie erfahren. So viel Zeit war vergangen, so unglaublich viel Zeit... Waren es Wochen? Monate? Noch immer wurde sie in ihren Träumen davon heimgesucht. Nie würde sie es vergessen können, niemals! So sehr sie es auch wollte, versuchte...
Er hatte sie bedroht, den Zauberstab auf sie gerichet, minutenlang, ihre Angst förmlich inhaliert, in sich eingesogen, sie genossen... Und gelacht, einfach nur gelacht! Dieses grässliche Lachen, das sie einst so geliebt hatte, noch immer liebte... Sie verehrte ihn, verehrte ihn so sehr... Trotz Allem, was er ihr angetan hatte.
âMeister, das kann unmöglich Euer Ernst sein...â Erschrocken wandte Bellatrix ihren Blick von dem Dunklen Lord ab, bedeckte ihr Gesicht mit ihrem Umhang, in dem verzweifelten Versuch, ihre Tränen zu verstecken.
âWie ich höre, hast du deine Sprache wiedergefundenâ, erwiderte dieser, völlig unbeeindruckt. âAllerdings...â, fuhr er fort, betrachtete abschätzig die Todesserin, die erneut vor ihm auf die Knie gesunken war. âScheinst du deinen... Charakter verloren zu haben.â
Mit spitzen Fingern ergriff er ihren Umhang, zerrte sie grob auf die Beine. âWas bist du doch schwach geworden, Bellatrix...â, zischte er ihr ins Ohr, wandte sich hastig von ihr ab. âEs ist widerlich...â
Langes Schweigen folgte. Bis es erneut Lord Voldemort war, der die Stille durchbrach. âNun... Was sagst du? Es liegt in deiner Hand...â
Ein leises Schluchzen entfuhr Bellatrixâ Lippen. Mit einem erstickten Schrei presste sie sich beide Hände auf den Mund, schickte ein StoÃgebet in Richtung Himmel, er hätte es nicht bemerkt... Schloss für einen kurzen Moment die Augen... Und nickte.
War es nicht ihre eigene Schuld, sie es gewesen, die es getan hatte? Hätte sie nicht einfach... sterben können? Es war ihre Entscheidung gewesen. Die Entscheidung, ihr Leben zu retten. Sie hatte seinen Wunsch erfüllt. Und sich ihm hingegeben.
2.
âCissy, verzeih mir...â Zitternd wandte sich Bellatrix von dem Leichnam ihres Schwagers ab. Wie sehr sie ihn verabscheut hatte... Er war ihr stets ein Dorn im Auge gewesen, aber ihre Schwester war so glücklich... Nie... Niemals hätte sie es gewagt, einen Gedanken daran zu verschwenden, ihm etwas anzutun. Doch nun...Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten, wandte sich um... Und lief. Weiter, immer weiter... Stundenlang irrte sie durch die StraÃen, ohne Ziel... Sie würde Narcissa nicht unter die Augen treten können. Nie mehr.
Endlich blieb sie stehen, lehnte sich atemlos an eine kalte Steinwand, sank zu Boden, schloss die Augen... Von heftigen Schluchzern geschüttelt vergrub sie ihren Kopf in den Händen. Wie hatte sie sie nur so verletzen können... Sie hasste sich dafür. So sehr! War ihre Schwester nicht der einzige Mensch gewesen, der stets zu ihr gehalten, an sie geglaubt hatte... Nun war sie verloren. Für immer.
Es dämmerte bereits, als sie ihre Fassung wiederlangte. Purer Zorn flammte in ihr auf... Wie sie diese Welt doch verabscheute!
Monate waren vergangen. Monate der Leere, der Einsamkeit... Bellatrix hatte den Kontakt zu Narcissa abgebrochen. Aus Angst davor, ihr unter die Augen zu treten. Anfangs hatte sie viel geweint, doch sie schämte sich ihrer Tränen. Nun waren sie vertrocknet, sie war kalt geworden. Als wäre ihre Seele zu Eis erstarrt.
Natürlich hatte sie Menschen getötet, unzählige waren in den letzten Wochen durch ihre Hand umgekommen. Doch sie bereute es nicht, hätte nicht gewagt, es zu bereuen. Denn wie groà war ihre Angst gewesen, der Dunkle Lord könnte sie für den Mord an Lucius bestrafen...
Er war noch am selben Abend davon in Kenntnis gesetzt worden, hatte sie kurz danach zu sich gerufen. Sich seinem Befehl zu widersetzen wäre ihr Todesurteil gewesen. Sie hatte erwartet, ihn so wütend anzutreffen, aber er lächelte bei ihrer Ankunft. Nie war ihre Furcht vor ihm gröÃer gewesen. Und es stimmte. Ihre gröÃten Ãngste hatten sich bewahrheitet, schienen sich nur noch zu verschlimmern... Sie würde seine Worte nicht mehr vergessen, die Bilder aus ihrem Kopf verdrängen können... Wie ehrfürchtig sie auf dem Boden gekniet war, ohne zu wagen, ihn anzusehen. Seine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern gewesen, als er ihr die Erlaubnis erteilte, sich zu erheben.
âMan hat mir gesagt, du seist unartig gewesen, Bellatrix...â, zischte er, verzerrte sein Gesicht zu einer wütenden Fratze, als sie schwieg. âAntworte!â
Noch immer war sie nicht fähig, zu sprechen. Das Lächeln des Dunklen Lords gefror. Er konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken. âNun gut...â, sagte er leise zu sich selbst. Für einen kurzen Moment schien er Bellatrix völlig vergessen zu haben. âDu willst also nicht mit mir reden... Dann werde ich...â
Drohend hob er den Zauberstab, stieà ein zischendes Lachen aus, als er die Panik in ihrem Blick bemerkte. âNun gutâ, wiederholte er, erschreckend sanft. âIch will dir noch eine letzte Chance geben, Bellatrix.â
Wie sehr sie sich dafür schämte... Aber sie hatte keine andere Wahl gehabt, als ihm zu gehorchen. Um dem Tod zu entfliehen... Sie wollte leben... Leben. Doch hatte sie einen zu hohen Preis dafür gezahlt? Sie wusste es nicht. Würde es nie erfahren. So viel Zeit war vergangen, so unglaublich viel Zeit... Waren es Wochen? Monate? Noch immer wurde sie in ihren Träumen davon heimgesucht. Nie würde sie es vergessen können, niemals! So sehr sie es auch wollte, versuchte...
Er hatte sie bedroht, den Zauberstab auf sie gerichet, minutenlang, ihre Angst förmlich inhaliert, in sich eingesogen, sie genossen... Und gelacht, einfach nur gelacht! Dieses grässliche Lachen, das sie einst so geliebt hatte, noch immer liebte... Sie verehrte ihn, verehrte ihn so sehr... Trotz Allem, was er ihr angetan hatte.
âMeister, das kann unmöglich Euer Ernst sein...â Erschrocken wandte Bellatrix ihren Blick von dem Dunklen Lord ab, bedeckte ihr Gesicht mit ihrem Umhang, in dem verzweifelten Versuch, ihre Tränen zu verstecken.
âWie ich höre, hast du deine Sprache wiedergefundenâ, erwiderte dieser, völlig unbeeindruckt. âAllerdings...â, fuhr er fort, betrachtete abschätzig die Todesserin, die erneut vor ihm auf die Knie gesunken war. âScheinst du deinen... Charakter verloren zu haben.â
Mit spitzen Fingern ergriff er ihren Umhang, zerrte sie grob auf die Beine. âWas bist du doch schwach geworden, Bellatrix...â, zischte er ihr ins Ohr, wandte sich hastig von ihr ab. âEs ist widerlich...â
Langes Schweigen folgte. Bis es erneut Lord Voldemort war, der die Stille durchbrach. âNun... Was sagst du? Es liegt in deiner Hand...â
Ein leises Schluchzen entfuhr Bellatrixâ Lippen. Mit einem erstickten Schrei presste sie sich beide Hände auf den Mund, schickte ein StoÃgebet in Richtung Himmel, er hätte es nicht bemerkt... Schloss für einen kurzen Moment die Augen... Und nickte.
War es nicht ihre eigene Schuld, sie es gewesen, die es getan hatte? Hätte sie nicht einfach... sterben können? Es war ihre Entscheidung gewesen. Die Entscheidung, ihr Leben zu retten. Sie hatte seinen Wunsch erfüllt. Und sich ihm hingegeben.
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