26.01.2009, 15:52
Karo schrieb:du schreibst das so als ob jeder raubkopierer sofort 5 jahre bekommt. hast du solche fälle schon gesehen? die meisten gehen mit geldstrafen raus und mehr nicht.
wenn das mindestmaà 5 jahre wären, könnte ich nachvollziehen worüber du dich aufregst, aber so versteh ichs irgendwie nicht.
und wie soll man denn sonst schreiben als nüchtern? wenn sie sich emotional so reinhängen würde, hätte sie den berufswunsch als anwältin bzw. richterin verfehlt. jura ist nun mal was mit paragraphen und die sind nüchtern und sachlich.
nein, ich sage das überspitzt, damit zur Geltung kommt, was ich im Extremfall meine. Dass ich mich über die Thematik aufrege, hat nicht nur mit der Diskussion hier zu tun. Vielleicht bin ich zu voreingenommen, um etwas darüber zu sagen. Und fass das folgende bitte nicht böse auf, es ist kein Angriff: aber du kennst mich nicht und vll kannst du es gerade deswegen nicht verstehen, dass ich mich darüber so aufrege.
Paragraphen sind freilich nüchtern und sachlich und es geht auch um Rationalität und Logik bei einer Richterentscheidung. Das ist mir völlig klar. Aber es geht um Fälle und es geht um Menschen, die darin verwickelt sind. So sehr ich Rationalität und eine gewisse Distanz schätze und auch den Hut davor ziehe, dass man da zumindest beruflich noch trennen kann...gibt es auch noch eine andere Seite, die menschliche.
Und hier im Forum sehe ich in erster Linie den Menschen, der hier schreibt und nicht den Richter. Auch wenn man die Haltung, die man vll im Beruf hat auch privat irgendwo weiterträgt und das auch bis zu einem gewissen Grad notwendig ist.... .
Dass Emotionalität und Leidenschaft und sich-darüber-aufregen-können mit einer guten Richtertätigkeit einhergehen kann, zeigt die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi. Unabhängig von dieser Diskussion hier.
@Natalie: ich habe nicht behauptet, dass es allen egal ist, sondern Beispiele gebracht, die mir geläufig sind.
Es gibt auch bestimmt sehr gute Richter- die Tatsache, dass im Land nicht das totale Chaos ausbricht zeigt, dass die meisten Richterurteile und die Gesetze wohl ihre Berechtigung haben oder/und zumindest das gesellschaftliche Zusammenleben regeln.
Eine gerechte Lösung für das Problem kenne ich auch nicht. Es ist durchaus in der Natur einiger Menschen, dass sie dann - im Falle der Umkehrung, die du beschrieben hast- aus Rachsucht oder sonstigen niederen Gründen anderen eine Vergewaltigung in die Schuhe schieben würden. Wenn es aber heiÃt "im Zweifel für den Angeklagten", dann kann es passieren, dass tatsächliche Opfer dann doch das Nachsehen haben. Dass ein Strafdelikt sehr schwer nachzuweisen sein kann, bezweifle ich nicht und ich möchte keinesfalls in der Haut eines Richters stecken.
Das andere Paar Schuh war von mir auch so gemeint und nicht im Zusammenhang mit dem Rechtssystem. Klar gibt es super Einrichtungen, die helfen, aber auch die sind hoffnungslos ausgelastet und es gibt zu wenige von ihnen.
Was die Jugendlichen angeht hat das freilich auch mit Prävention zu tun und ist eine Verantwortung, die bei der ganzen Gesellschaft liegt. Aber ich denke, dass strengere Gesetzte durchaus eine intensivere AbschreckungsmaÃnahme wären oder zumindest eine Ãberlegung wert.
Das bedeutet aber nicht, dass sich die Gesellschaft vor der Verantwortung für ihre Jugendlichen drücken könnte oder dass es damit getan wäre.
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Innocence has a power evil cannot imagine
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