Die Juwelenkönigin [Non-GG]
#30

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Teil 2/3:

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„Ruyll, kommst du?“, forderte Morbon den Tiger auf. Sie waren im Reichsgarten des Reichshofes und Ruyll blickte über die halbhohe Steinmauer zu den vielen Dörfern in den Tälern hinab. Von oben sahen sie so verlassen aus, dennoch herrschte etwas Chaos in denen. Die Königin wurde zu einer Sitzung ins Schattenreich berufen. Alena hatte sich lauthals gegen das Verlassen ihres Landes gewehrt, doch anscheinend war die Sitzung so wichtig, dass sie einfach nicht fehlen durfte. Anders als sonst immer, wollte Alena jedoch, dass Morbon mit ihr fuhr und Morbon war nie ohne seinen Tiger Ruyll aufzufinden. Ruyll war jetzt schon 3 Jahre am Reichshof. Sein Vater hatte ihn zu Morbon geschickt. Er sollte die menschliche Sprache erlernen und sich selbstbewusster und ernster benehmen. Da war Ruyll genau bei der richtigen Adresse. Morbon hatte Zeit für ihn, lehrte ihn und machte aus dem kleinen Tiger ein Tier, dass zu höheren bestimmt war. Und das war Ryull auch, er war der Nachfolger seines Vaters, der nächste Reichshexer seines Landes.
„Ruyll!“, forderte Morbon ihn noch etwas Bestimmter auf und ging auf den Tiger zu.
Ruyll bewegte sich kein kleines bisschen und starrte weiterhin nur hinunter zu den Dörfern. Morbon schritt bis zur Mauer und blickte in die Richtung, wo auch Ruyll hinschaute. Irgendetwas war eigenartig. Mental tastete er mit seinem grau-braunen Juwel die Umgebung ab - doch da war nichts. Endlich schaute Ruyll Morbon an, doch in den Augen des Tigers war blanker Zorn enthalten. Morbon wich von dem Tiger zurück, ein falsches Wort, eine falsche Bewegung, könnte den Tiger dazu verleiten sich auf Morbon zu stürzen. Doch das wollte er auf keinen Fall riskieren, auch wenn er grau-braun trug, würde er gegen die Kraft des Tigers, der sich im Zornrausch befand, keine Chance haben.
„Du hast nichts gefunden?“, fragte Ruyll so sanft, wie es in seinem Zustand ging.
Morbon schüttelte nur leicht den Kopf, zu viel Bewegung könnte den Tiger missfallen. Trotz dem Zornrausch achtete Morbon immer auf Ruylls Augen, die kleinste Veränderung könnte Morbons Tod sein oder das sich der Tiger wieder beruhigte.
„Das war mir klar“, sagte Ruyll mit einem Lächeln, das Morbon die Adern gefrieren ließ.
Endlich wusste Morbon was los war, es war nicht das Dorf, das eigenartig zu sein schien, sondern der Tiger. Darum konnte er auch durch das Juwel nichts Sonderbares entdecken. Tiere trugen keine Juwelen. Was war bloß los mit dem Tiger? Morbon wich einen weiteren Schritt zurück, als der Tiger sich ganz zu ihm umdrehte. Doch Ruyll blieb wie angewurzelt sitzen, der Zorn verging und seine Augen wurden, nicht wie üblich wieder klarer, sondern grau. Grau, wie die Farbe des grauen Juwels. Morbon erschrak. Tiere konnten keine Juwelen tragen. Plötzlich traf ihn ein grauer mentaler Faden, der Zorn, den Ruyll gerade gehabt hatte , schlich den Faden entlang, doch nicht nur der Zorn, sondern auch die Bilder dazu. Jaribi. Ruyll hatte seine erste Vision gehabt und diese war nicht gerade angenehm für das ganze Land Panthalena. Worte kamen über den grauen Sperrfaden zu Morbons Innern.
*Schutt und Asche. Alles zerstört. Häuser, Brücken, Bäume und Pflanzen, überdeckt mit roter Glut. Menschen nicht mehr da. Königin nicht mehr da. Nur mehr eine Macht auf dem Thron. Eine böse Macht! Cantella wird untergehen. Cantella wird sterben!“
Plötzlich war alles zu Ende. Doch Morbon war unruhiger, als vorher. Man konnte sogar Angst in seinen Augen lesen.
„Wann?“, schrie er und blickte den Tiger eindringlich an, „Wann wird das geschehen?“
Der Tiger stand auf und schlich um Morbons Füße. Langsam schmiegte er sich daran, um den Magier zu beruhigen. Nur noch ganz leise konnte er den letzten Satz, der ihm über einen grauen Sperrfaden zugeschickt wurde, hören. Gleichzeitig machte sich auch Ruyll wieder auf den Weg ins Schloss.
Eine ganze Weile noch starrte Morbon über die Mauer hinaus in die Ferne, seine angsterfüllten Augen, spiegelten die Worte, die er gerade vernommen hatte, wieder.
*Ich weiß es nicht!*
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Prachtvoll stand die Reisekutsche, geschmückt mit goldenen Rahmen und einem edlen Kastanieholz, vor dem Schloss. Ein Kutscher stand schon bereit, für die Fahrt ins Schattenreich. Man merkte, dass eine düstere Stimmung über dem ganzen Gebäude lag. Die Reichshexe und ihr Gefährte werden das Land verlassen und ungefähr ein Monat wegbleiben. Verhandlungen in anderen Reichen dauerten immer so lange. Doch diese würde einer der schlimmsten werden, befürchtete Morbon, der Alena schon seit Tagen nicht mehr gesehen hatte. Sie war in den letzten Tagen, ja seit dem sie von der Versammlung erfahren hatte, ziemlich in sich zurückgezogen. Auch machte es Morbon Sorgen, dass Alena unbedingt wollte, dass Morbon mit ihr kam. Morbon schritt die lange steinerne Treppe zur Kutsche hinunter. Um ihn sah die Umgebung so ruhig aus, alles schien wie immer. Die Berge waren an den Spitzen weiß vom Schnee, der letzte Nacht gefallen war und die Bäume und Gräser wehten ganz leicht ihm Wind, der die Luft etwas kälter machte. An den gelegenen Weiden konnte man vereinzelt eine Kuhherde sehen, die genüsslich an dem grünen, saftigen Gras ihren Hunger stillten.
In zehn Minuten würden Morbon und Alena abreisen und Morbon wollte noch sicher gehen, dass er auch alles dabei hatte, was er brauchte. Er betrat die Kutsche, die von außen, wie eine normale Kutsche aussah, wenn man aber eintrat, befand man sich im Eingang eines mittelgroßen Vorzimmers, dass in andere Zimmer, wie Wohn- oder Schlafzimmer führte. Die Kutsche war wie eine kleine Wohnung gedacht, die nicht zu groß war, um sie auf Reisen mitzunehmen. So brauchte man sich nicht nach freien Zimmern in der Umgebung umsehen. Besonders für eine Reichshexe war eine Reisekutsche genau das Richtige, um sich in aller Ruhe zurückzuziehen und alle weiteren Überlegungen in einer für sie bekannten Umgebung zu überdenken. Morbon ging auf eine große Holztruhe gleich im Vorzimmer zu. In ihr war ein kunstvolles Muster geschnitzt, das Morbon noch immer faszinierte. Knarrend öffnete er den Deckel der Truhe und blickte in eine große Menge von Büchern. Ein klarer grau/brauner Juwelenblick ließ ihn davon überzeugen, dass er nichts vergessen hatte.
„Bist du bereit für die Reise?“, Alena war hinter ihm getreten und legte ihre Hände um seinen Bauch.
Morbon genoss diese Nähe, die er schon seit Tagen nicht mehr gespürt hatte. Er legte seine Hände auf ihre und ließ sich in sein Inneres fallen, um ihr seine Gefühle zu offenbaren. Alena lauschte.
„Ich weiß, du hast Angst um mich und um meine Reaktion, die ich hatte, als ich von der Versammlung erfahren hatte“, sagte sie plötzlich und trat wieder einen Schritt zurück. Sie hatte nicht nur Angst in seinem Inneren gefüllt, sondern noch etwas ganz anderes. Nämlich Zorn. Sie verstand es aber nicht. Morbon drehte sich um.
„Du weißt nicht was es heißt bei einer Versammlung im Schattenreich teilzunehmen!“, es fiel Alena sichtlich schwer auch ihren Zorn in ihren Augen zurückzuhalten.
„Sicherlich weiß ich das! Glaubst du was habe ich getan, als du dich Tage lang in deinem Zimmer versteckt hast?“, antwortete Morbon und seine innerliche Wut kam durch Alenas Augen jetzt auch äußerlich zum Vorschein.
Alena sagte nichts. Sie wusste, dass sie schuld an dem Zorn ihres Gefährten war. Ihre Augen ließen ihre Gefühle auf andere überlaufen, wenn man zu lange in diese starrte. Sie versuchte sich zu beruhigen, um auch Morbon damit zu beruhigen. Doch dieser sprach schon weiter:
„Ich habe viele Bücher durchgeforstet, bis ich endlich einen kleinen Teil übers Schattenreich gefunden hatte. Es waren viele Bücher, so um die vierzig, aber keines davon ließ mich auch nur annähernd erahnen was uns im Schattenreich bevorsteht. Außer dieser kleine Teil, Alena. Ein Satz, der mir sagte, dass es nichts Gutes bedeutet. Ein Satz. Was geht dort vor, Alena? Ich will nicht in ein Land fahren, wenn ich weiß, dass mir nichts Gutes bevorsteht!“
Er wollte schon an Alena vorbei gehen, dich sie hielt ihn mit einem grau/braunen Faden zurück.
„Warum bist du dir so unsicher? Warum versprühst du Zorn, wenn ich es nicht mehr tue?“, sprach Alena ruhig, doch hatte auch etwas Angst vor Morbons Antwort.
„Ruyll hatte seine erste Vision!“, murmelte Morbon leise.
Der Ausdruck in Alenas Augen versicherte Morbon, dass sie genau wusste, was Ruyll gesehen haben musste. Denn es war ein klarer brauner Blick, der schnell in Traurigkeit überging. Morbon blickte zu Boden, suchte nach Worten die Alena aufheitern könnten. Gar nichts. Ihm fiel immer nur die gleiche Frage ein:
„Also wird es bald wahr?“
Alena griff nach Morbons Gesicht um es etwas hochzuheben, damit er ihr in ihre Augen sehen konnte. Tränen waren darin zu sehen uns das braun in ihren Augen war ganz verschwommen.
„Ja, Morbon, Cantella wird bald dem Untergang geweiht sein!“

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So, ich hoffe es gefällt und ich bekomm ein bisschen Feedback, wäre echt nett!!
glg
*Lunchen

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reason not to enjoy the music!" [.[SIZE=1]me.]
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Die Juwelenkönigin [Non-GG] - von Luna_Bezi - 31.10.2007, 15:27
Die Juwelenkönigin [Non-GG] - von Luna_Bezi - 02.11.2007, 14:20
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