24.03.2009, 20:03
Hey Alle!
Also, RE-Feedback findet ihr da oben!
Enjoy
mona
Kapitel 10
âHei Fremder.â
Luke drehte sich um und blickte in die strahlenden Augen von Lorelai. Sie liess die Tür hinter sich zufallen und lächelte Luke an.
Es war Freitagabend und Lorelai war für ihren Nach-Freitagsdiner-Kaffee gekommen. Langsam schlenderte sie auf den Tresen zu, wobei sie den Mantel auszog und ihn auf den nebenstehenden Hocker legte.
âDas war heute wieder einmal DIE Katastrophe. Meine Mutter wollte unbedingt, dass ich mit zu einem Wohltätigkeitsball gehe, obwohl sie genau weiss, dass ich im Moment wirklich überhaupt keine Zeit dafür habe. Sie will mir nur vorwerfen, dass ich keine Zeit für sie habe und mich überhaupt nicht um sie kümmere und dass sie keine Ahnung hat, was in meinem Leben läuft. Echt, ich reg mich so aufâ¦â, setzte Lorelai zu ihrem Klagelied an.
âKaffee?â, unterbrach Luke sie.
Er griff schon nach der Kaffeekanne, welche er extra für sie gemacht hatte, da er wusste, dass Freitag war und sie normalerweise immer noch kurz zum Kaffee vorbeikam. Dieses Mal war er sich überhaupt nicht sicher gewesen, ob Lorelai vorbeikommen würde. Sie war die ganze Woche nicht da gewesen und hatte ihn gemieden, wo es nur ging. Auf der Strasse hatte sie die Seite gewechselt oder war einfach kurz in eine Seitenstrasse abgebogen, wenn sie sich begegnet hatten. Luke war sogar in die Stadtversammlung gegangen, um sie zu sehen. Aber auch dort war sie nicht aufgetaucht.
âNein, danke. Lieber einen Tee, bitte.â, erwiderte sie.
Verdutzt drehte sich Luke um und blickte sie fragend an.
âSchau mich nicht so an, ich trinke Tee.â, meinte Lorelai verteidigend.
Luke zog eine Augenbrau hoch.
âOkay, nur manchmal. Aber ich habe bei Emily soeben viel Kaffee getrunken, damit ich den Abend durchhalte, dass ich jetzt eine Tasse Tee vertragen würde. Bitte?â
Luke schüttelte unverständlich den Kopf, goss ihr aber trotzdem eine Tasse Waldbeerentee ein. Lorelai nahm sie dankend an und umschloss sie mit beiden Händen. Die Wärme schoss durch ihren ganzen Körper und bereitete ihr eine Gänsehaut. Einen Moment lang war es ganz still im Diner, da Lorelai die letzte Kundin war und gedankenverloren in ihre Tasse starrte. Sie atmete zweimal tief durch, sog den Waldbeerenduft durch die Nase ein und blickte dann wieder hoch.
âWas gibt es Neues bei dir?â, fragte sie mit einem Lächeln.
Doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht, was Luke sofort bemerkte.
âNicht viel. Immer dasselbe. Du weisst schon, aufstehen, bedienen, kochen, reden, Taylor aus dem Laden werfen, Kirk aus dem Laden werfen, kochen, bedienen und dann ins Bett.â, meinte Luke nur, ging zur Kuchenplatte und legte ein Stück Blaubeerkuchen auf einen Teller. Den schob er zu Lorelai rüber und begann den Tresen von der anderen Seite her zu putzen. âUnd bei dir so? Du warst die ganze Woche nicht hier.â
Lorelai wollte sich grade ein Stück Kuchen in den Mund schieben, als sie vom Stuhl aufsprang und auf die Toilette rannte. Luke blickte ihr erst nur verdutzt hinterher. So schnell hatte er eine Gilmore noch nie rennen gesehen. Sofort liess er seinen Putzlappen fallen und lief ihr nach. Als er auf der Frauentoilette ankam, sah er nur wie Lorelai sich über die Toilette beugte und unschöne Geräusche von sich gab. Luke kniete sich neben sie hin und hielt ihr die Haare zurück. Sanft strich er ihr mit der anderen Hand den Rücken hoch und runter.
Als nichts mehr hochkam, setzte sich Lorelai auf und lehnte mit dem Rücken gegen die Wand, schloss ihre Augen und atmete ganz langsam vor sich hin. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie hatte das Gefühl, dass sie sich gleich nochmals übergeben müsste.
âBist du krank?â, fragte Luke ganz besorgt und strich ihr immer noch sachte den Rücken entlang.
âNein.â, krächzte Lorelai und winkte mit einer Hand ab.
âWillst du etwas Wasser? Oder eine kalten Lappen für die Stirn?â
Langsam schüttelte sie den Kopf. Ihre Augen waren immer noch geschlossen und ihr Atem war ganz flach.
Luke stand auf und verliess die Damentoilette. Nur wenige Sekunden später kam er wieder zurück mit der roten Teetasse. Er drückte sie Lorelai in die Hand und diese nahm gleich einen kräftigen Schluck. Der Tee war zwar immer noch heiss, aber die Waldbeeren überdeckten den ätzenden Geschmack der Magensäure. Ausserdem beruhigte der Tee ihren gereizten Hals. Langsam öffnete sie ihre Augen wieder und lächelte Luke schwach an.
âErnsthaft Lorelai! Was ist mit dir los? Du übergibst dich doch ansonsten nicht einfach so.â
âNichts Luke, ehrlich. Vermutlich waren das nur diese hässlichen französischen Schnecken, welche mir schon den ganzen Abend auf dem Magen lagen.â
Mit einem Lächeln versuchte sie ihn zu überzeugen. Doch Luke griff ihr an die Ellenbogen und half ihr vom kalten Fliesenboden aufstehen. Schwer stützend setzte Lorelai einen Fuss vor den anderen.
âLüg mich nicht an!â, entgegnete Luke barsch.
âIch lüge dich nicht an.â, antwortete Lorelai schwach.
âErzähl das jemanden, der dich nicht so gut kennt! Seit Venedig bist du so komisch!â
Lorelai zuckte förmlich zusammen bei der Erwähnung von Venedig.
âZuerst warst du am Morgen einfach nicht da und ich hatte keine Ahnung, wo du warst. Auf dem Rückflug hast du kein einziges Wort mit mir gesprochen. Als wir endlich wieder Zuhause waren, bist du über eine Woche nicht mehr ins Diner gekommen. Du bist mir immer aus dem Weg gegangen! Und als du endlich wieder ins Diner gekommen bist, dann immer nur kurz, hast etwas zum Mitnehmen bestellt, danach warst du hier schneller wieder weg, als ich âKuckâ sagen kann.â
Unterdessen waren sie wieder am Tresen angekommen und Lorelai hatte sich auf einem Hocker hingesetzt. Luke war hinter den Tresen getreten und schritt wie wild hin und her.
âUnsere Freundschaft wird langsam wieder die alte. Dann fehlst du wieder eine Woche. Du gehst mir regelrecht aus dem Weg! Du wechselst die Strassenseite, wenn ich komme. Ich versteh es einfach nicht. Ich dachte dir läge auch etwas an unserer Freundschaft! Bitte erklär es mir?!â Die Verzweiflung in seiner Stimme war kaum zu überhören.
Lorelai konnte sich nur schuldbewusst umdrehen. Sie schämte sich so.
âDu hast dich so verändert. Dieser Urlaub vor gut zwei Monaten hätten wir nicht machen sollen! Du hast dich so verändert. Wieso habe ich nur Ja gesagt? Was ich auch immer falsch gemacht habe. Wie ich dich auch immer verletzt habe, es tut mir Leid! â, sprach Luke reumütig mit sich selbst. Lorelai schossen die Tränen in die Augen. âIch will meine alte Lorelai wieder zurück. Die Lorelai, die Kaffee am liebsten intravenös hätte. Die Lorelai, die zwei Blaubeerkuchen alleine isst und dann immer noch Platz für eine Schüssel Eis hat. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist schwanger!â
Lorelai liess erschrocken die Teetasse auf den Boden fallen, welche mit einem lauten Klirr am Boden zersprang. Entsetzt drehte sie sich zu Luke, welcher wie versteinert hinter der Theke stand.
Er spürt nur ihre Lippen auf den seinigen. Sie sind sanft und er fühlt sich mit einem Schlag geborgen. Die Sekunden fühlen sich wie Minuten an. Er will seine Lippen nie wieder von ihren lösen. Er will sie nie wieder aus dieser Umarmung entlassen. Er will einfach nur hier stehen bleiben. Für immer!
Da kracht ein Blumentopf vom Balkon und reisst die Beiden aus ihrer Position.
-
Sein Körper drückt den Ihrigen gegen eine Wand. Seine Hände sind auf ihren Hüften und streicheln ihre pflaumenzarte Haut. Seine Finger kitzeln ihren Bauch ganz sanft. Die Lippen lösen sich nicht voneinander, ihre Zungen entwickeln ihren eigenen Willen. Sein Kopf ist ganz wirr. So viele Emotionen.
-
Mit seinen Händen versucht er jede Struktur ihres Köpers zu erfassen. Sie hat ihre Hände in seinen Haaren. Sie spielt mit seinen Locken. Ihre Augen sind geschlossen, dann auf einmal offen. Sein Kopf bewegt sich auf ihren zu und ihre Lippen kollidieren.
âWann wolltest du es mir sagen?â, fragte Luke nüchtern. âHättest du es mir je gesagt?â
âLukeâ¦â, kam es Lorelai ganz leise über die Lippen, während ihr Tränen die Wangen runter liefen.
âVerdammt nochmal! Sag es mir, Lorelai. Sag es mir!â, sagte Luke mit wütender aber festen Stimme und schlug mit der rechten Hand auf den Tresen.
âIch bin schwangerâ¦â
Immer mehr Tränen strömten ihrem Gesicht entlang.
âVon wem?â, flüsterte Luke mit heiserer Stimme.
Lorelai schluchzte auf und es überkam sie eine neue Tränenwelle. Das sprechen fiel ihr unheimlich schwer.
âLukeâ¦â, setzte sie an, âdu bist der Vater!â
âVerdammt!â Erneut er schlug mit der flachen Hand auf den Tresen, seine Stimme war aber immer noch sehr leise. âHättest du es mir je gesagt? Hättest du das Kind bekommen und gesagt, du wüsstest nicht, wer der Vater ist? Wärst du mit unserem Kind hier vorbeigekommen und hättest ihm ins Ohr geflüstert: âDas ist dein Daddy, aber er darf es nicht wissen! â
Ich habe das Recht mein Kind zu kennen! Du weisst genau, dass ich mich meiner Verantwortung nicht entzogen hätte. Ich bin nicht Chris. Du weisst es haargenau!â
Nun wurde Lorelai wütend. Sie setzte sich aufrecht hin, wischte sich die Augen trocken und zog ihren Blazer zurecht.
âIch weiss es erst seit heute Morgen!â, warf sie ihm an den Kopf. âIch weiss es doch erst seit heute Morgenâ¦â
âAberâ¦â, stutzte Luke, âwieso warst du denn eine Woche nicht im Diner und bist mir immer aus dem Weg gegangen?â
âÃh, ich hatte den Verdacht schon seit einer Woche. Und ich wollte dir nicht unter die Augen treten, bevor ich mir nicht ganz sicher war. Ich habe erst für heute einen Termin beim Arzt bekommen.â
Luke war hinter dem Tresen hervorgekommen und hatte sich neben Lorelai hingesetzt. Die Knie der beiden berührten sich. Ihr liefen immer noch die Tränen in Strömen dem Gesicht entlang. Leise rannen sie über ihre Wange und tropften vom Kinn auf ihre Bluse.
âUnd einen Schnelltest?â, fragte Luke ganz sachte nach, strich ihr mit der Hand über den Oberschenkel, um sie zu beruhigen
âHab ich gemacht â positiv. Aber ich wollte mir ganz sicher sein. Verstehst du?â, fragte Lorelai verzweifelt.
Luke nickte nur. Er war sprachlos. Er würde in sieben Monaten Vater werden. In nur sieben Monaten!
Er streckte die rechte Hand aus und legte sie an Lorelais Wange. Mit dem Daumen strich er ihre Tränen weg. Langsam zog Luke sie näher zu sich heran. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und er strich ihr mit der anderen Hand dem Rücken entlang, während die Rechte mit ihren Haaren spielte. Leise weinte Lorelai vor sich hin und Luke hielt seine Schulter hin, während er sich eigene Gedanken über die Zukunft machte. Er spürte, wie sein Hemd immer nässer wurde, Lorelais Schluchzer wurden mit der Zeit immer leiser und weniger. Ihre Hand hatte sich in seinem Hemd verkrallt und sie hatte nicht vor es in nächster Zeit loszulassen.
âBitte...â, flüsterte sie leise an seine Schulter. Ihr Atem kitzelte und ihre Stimme vibrierte in seinem Körper. Luke hörte genau hin, aber sie sagte nichts weiter.
Er genoss ihre Wärme und atmete den Duft ihres Shampoos tief ein. Lorelais Oberkörper hob und sank sich nun regelmässig und Luke wollte sie nicht stören. Aber seine Position wurde langsam unbequem, deshalb senkte er seinen Kopf und flüsterte ihr ins Ohr: âWir sollten reden.â
Lorelai zog seinen Duft noch einmal tief durch ihre Nase ein und hob dann ihren Kopf.
âIch weiss.â, meinte sie nur. âIch weiss.â Sie blickte ihm tief in die Augen. Seine Augen⦠âAber ich bin heute emotional am Ende. Ich bin müde, ich kann einfach nicht mehr, ich will nur noch nach Hause in mein Bett.â
Luke nickte und half ihr aufstehen. Als sie sich bücken wollte, um die Scherben der Tasse aufzuheben, zog er sie sanft hoch und half ihr in den Mantel. Mit einem traurigen Lächeln machte sie sich auf den Weg. An der Tür blieb sie noch einmal kurz stehen, die Klinke bereits in der Hand und die Tür schon halboffen. Sie drehte sich aber nicht um.
âBitte bereue unsere Nacht nicht!â, flüsterte sie und verschwand in die Nacht hinaus.
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mona
Kapitel 10
âHei Fremder.â
Luke drehte sich um und blickte in die strahlenden Augen von Lorelai. Sie liess die Tür hinter sich zufallen und lächelte Luke an.
Es war Freitagabend und Lorelai war für ihren Nach-Freitagsdiner-Kaffee gekommen. Langsam schlenderte sie auf den Tresen zu, wobei sie den Mantel auszog und ihn auf den nebenstehenden Hocker legte.
âDas war heute wieder einmal DIE Katastrophe. Meine Mutter wollte unbedingt, dass ich mit zu einem Wohltätigkeitsball gehe, obwohl sie genau weiss, dass ich im Moment wirklich überhaupt keine Zeit dafür habe. Sie will mir nur vorwerfen, dass ich keine Zeit für sie habe und mich überhaupt nicht um sie kümmere und dass sie keine Ahnung hat, was in meinem Leben läuft. Echt, ich reg mich so aufâ¦â, setzte Lorelai zu ihrem Klagelied an.
âKaffee?â, unterbrach Luke sie.
Er griff schon nach der Kaffeekanne, welche er extra für sie gemacht hatte, da er wusste, dass Freitag war und sie normalerweise immer noch kurz zum Kaffee vorbeikam. Dieses Mal war er sich überhaupt nicht sicher gewesen, ob Lorelai vorbeikommen würde. Sie war die ganze Woche nicht da gewesen und hatte ihn gemieden, wo es nur ging. Auf der Strasse hatte sie die Seite gewechselt oder war einfach kurz in eine Seitenstrasse abgebogen, wenn sie sich begegnet hatten. Luke war sogar in die Stadtversammlung gegangen, um sie zu sehen. Aber auch dort war sie nicht aufgetaucht.
âNein, danke. Lieber einen Tee, bitte.â, erwiderte sie.
Verdutzt drehte sich Luke um und blickte sie fragend an.
âSchau mich nicht so an, ich trinke Tee.â, meinte Lorelai verteidigend.
Luke zog eine Augenbrau hoch.
âOkay, nur manchmal. Aber ich habe bei Emily soeben viel Kaffee getrunken, damit ich den Abend durchhalte, dass ich jetzt eine Tasse Tee vertragen würde. Bitte?â
Luke schüttelte unverständlich den Kopf, goss ihr aber trotzdem eine Tasse Waldbeerentee ein. Lorelai nahm sie dankend an und umschloss sie mit beiden Händen. Die Wärme schoss durch ihren ganzen Körper und bereitete ihr eine Gänsehaut. Einen Moment lang war es ganz still im Diner, da Lorelai die letzte Kundin war und gedankenverloren in ihre Tasse starrte. Sie atmete zweimal tief durch, sog den Waldbeerenduft durch die Nase ein und blickte dann wieder hoch.
âWas gibt es Neues bei dir?â, fragte sie mit einem Lächeln.
Doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht, was Luke sofort bemerkte.
âNicht viel. Immer dasselbe. Du weisst schon, aufstehen, bedienen, kochen, reden, Taylor aus dem Laden werfen, Kirk aus dem Laden werfen, kochen, bedienen und dann ins Bett.â, meinte Luke nur, ging zur Kuchenplatte und legte ein Stück Blaubeerkuchen auf einen Teller. Den schob er zu Lorelai rüber und begann den Tresen von der anderen Seite her zu putzen. âUnd bei dir so? Du warst die ganze Woche nicht hier.â
Lorelai wollte sich grade ein Stück Kuchen in den Mund schieben, als sie vom Stuhl aufsprang und auf die Toilette rannte. Luke blickte ihr erst nur verdutzt hinterher. So schnell hatte er eine Gilmore noch nie rennen gesehen. Sofort liess er seinen Putzlappen fallen und lief ihr nach. Als er auf der Frauentoilette ankam, sah er nur wie Lorelai sich über die Toilette beugte und unschöne Geräusche von sich gab. Luke kniete sich neben sie hin und hielt ihr die Haare zurück. Sanft strich er ihr mit der anderen Hand den Rücken hoch und runter.
Als nichts mehr hochkam, setzte sich Lorelai auf und lehnte mit dem Rücken gegen die Wand, schloss ihre Augen und atmete ganz langsam vor sich hin. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie hatte das Gefühl, dass sie sich gleich nochmals übergeben müsste.
âBist du krank?â, fragte Luke ganz besorgt und strich ihr immer noch sachte den Rücken entlang.
âNein.â, krächzte Lorelai und winkte mit einer Hand ab.
âWillst du etwas Wasser? Oder eine kalten Lappen für die Stirn?â
Langsam schüttelte sie den Kopf. Ihre Augen waren immer noch geschlossen und ihr Atem war ganz flach.
Luke stand auf und verliess die Damentoilette. Nur wenige Sekunden später kam er wieder zurück mit der roten Teetasse. Er drückte sie Lorelai in die Hand und diese nahm gleich einen kräftigen Schluck. Der Tee war zwar immer noch heiss, aber die Waldbeeren überdeckten den ätzenden Geschmack der Magensäure. Ausserdem beruhigte der Tee ihren gereizten Hals. Langsam öffnete sie ihre Augen wieder und lächelte Luke schwach an.
âErnsthaft Lorelai! Was ist mit dir los? Du übergibst dich doch ansonsten nicht einfach so.â
âNichts Luke, ehrlich. Vermutlich waren das nur diese hässlichen französischen Schnecken, welche mir schon den ganzen Abend auf dem Magen lagen.â
Mit einem Lächeln versuchte sie ihn zu überzeugen. Doch Luke griff ihr an die Ellenbogen und half ihr vom kalten Fliesenboden aufstehen. Schwer stützend setzte Lorelai einen Fuss vor den anderen.
âLüg mich nicht an!â, entgegnete Luke barsch.
âIch lüge dich nicht an.â, antwortete Lorelai schwach.
âErzähl das jemanden, der dich nicht so gut kennt! Seit Venedig bist du so komisch!â
Lorelai zuckte förmlich zusammen bei der Erwähnung von Venedig.
âZuerst warst du am Morgen einfach nicht da und ich hatte keine Ahnung, wo du warst. Auf dem Rückflug hast du kein einziges Wort mit mir gesprochen. Als wir endlich wieder Zuhause waren, bist du über eine Woche nicht mehr ins Diner gekommen. Du bist mir immer aus dem Weg gegangen! Und als du endlich wieder ins Diner gekommen bist, dann immer nur kurz, hast etwas zum Mitnehmen bestellt, danach warst du hier schneller wieder weg, als ich âKuckâ sagen kann.â
Unterdessen waren sie wieder am Tresen angekommen und Lorelai hatte sich auf einem Hocker hingesetzt. Luke war hinter den Tresen getreten und schritt wie wild hin und her.
âUnsere Freundschaft wird langsam wieder die alte. Dann fehlst du wieder eine Woche. Du gehst mir regelrecht aus dem Weg! Du wechselst die Strassenseite, wenn ich komme. Ich versteh es einfach nicht. Ich dachte dir läge auch etwas an unserer Freundschaft! Bitte erklär es mir?!â Die Verzweiflung in seiner Stimme war kaum zu überhören.
Lorelai konnte sich nur schuldbewusst umdrehen. Sie schämte sich so.
âDu hast dich so verändert. Dieser Urlaub vor gut zwei Monaten hätten wir nicht machen sollen! Du hast dich so verändert. Wieso habe ich nur Ja gesagt? Was ich auch immer falsch gemacht habe. Wie ich dich auch immer verletzt habe, es tut mir Leid! â, sprach Luke reumütig mit sich selbst. Lorelai schossen die Tränen in die Augen. âIch will meine alte Lorelai wieder zurück. Die Lorelai, die Kaffee am liebsten intravenös hätte. Die Lorelai, die zwei Blaubeerkuchen alleine isst und dann immer noch Platz für eine Schüssel Eis hat. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist schwanger!â
Lorelai liess erschrocken die Teetasse auf den Boden fallen, welche mit einem lauten Klirr am Boden zersprang. Entsetzt drehte sie sich zu Luke, welcher wie versteinert hinter der Theke stand.
Er spürt nur ihre Lippen auf den seinigen. Sie sind sanft und er fühlt sich mit einem Schlag geborgen. Die Sekunden fühlen sich wie Minuten an. Er will seine Lippen nie wieder von ihren lösen. Er will sie nie wieder aus dieser Umarmung entlassen. Er will einfach nur hier stehen bleiben. Für immer!
Da kracht ein Blumentopf vom Balkon und reisst die Beiden aus ihrer Position.
-
Sein Körper drückt den Ihrigen gegen eine Wand. Seine Hände sind auf ihren Hüften und streicheln ihre pflaumenzarte Haut. Seine Finger kitzeln ihren Bauch ganz sanft. Die Lippen lösen sich nicht voneinander, ihre Zungen entwickeln ihren eigenen Willen. Sein Kopf ist ganz wirr. So viele Emotionen.
-
Mit seinen Händen versucht er jede Struktur ihres Köpers zu erfassen. Sie hat ihre Hände in seinen Haaren. Sie spielt mit seinen Locken. Ihre Augen sind geschlossen, dann auf einmal offen. Sein Kopf bewegt sich auf ihren zu und ihre Lippen kollidieren.
âWann wolltest du es mir sagen?â, fragte Luke nüchtern. âHättest du es mir je gesagt?â
âLukeâ¦â, kam es Lorelai ganz leise über die Lippen, während ihr Tränen die Wangen runter liefen.
âVerdammt nochmal! Sag es mir, Lorelai. Sag es mir!â, sagte Luke mit wütender aber festen Stimme und schlug mit der rechten Hand auf den Tresen.
âIch bin schwangerâ¦â
Immer mehr Tränen strömten ihrem Gesicht entlang.
âVon wem?â, flüsterte Luke mit heiserer Stimme.
Lorelai schluchzte auf und es überkam sie eine neue Tränenwelle. Das sprechen fiel ihr unheimlich schwer.
âLukeâ¦â, setzte sie an, âdu bist der Vater!â
âVerdammt!â Erneut er schlug mit der flachen Hand auf den Tresen, seine Stimme war aber immer noch sehr leise. âHättest du es mir je gesagt? Hättest du das Kind bekommen und gesagt, du wüsstest nicht, wer der Vater ist? Wärst du mit unserem Kind hier vorbeigekommen und hättest ihm ins Ohr geflüstert: âDas ist dein Daddy, aber er darf es nicht wissen! â
Ich habe das Recht mein Kind zu kennen! Du weisst genau, dass ich mich meiner Verantwortung nicht entzogen hätte. Ich bin nicht Chris. Du weisst es haargenau!â
Nun wurde Lorelai wütend. Sie setzte sich aufrecht hin, wischte sich die Augen trocken und zog ihren Blazer zurecht.
âIch weiss es erst seit heute Morgen!â, warf sie ihm an den Kopf. âIch weiss es doch erst seit heute Morgenâ¦â
âAberâ¦â, stutzte Luke, âwieso warst du denn eine Woche nicht im Diner und bist mir immer aus dem Weg gegangen?â
âÃh, ich hatte den Verdacht schon seit einer Woche. Und ich wollte dir nicht unter die Augen treten, bevor ich mir nicht ganz sicher war. Ich habe erst für heute einen Termin beim Arzt bekommen.â
Luke war hinter dem Tresen hervorgekommen und hatte sich neben Lorelai hingesetzt. Die Knie der beiden berührten sich. Ihr liefen immer noch die Tränen in Strömen dem Gesicht entlang. Leise rannen sie über ihre Wange und tropften vom Kinn auf ihre Bluse.
âUnd einen Schnelltest?â, fragte Luke ganz sachte nach, strich ihr mit der Hand über den Oberschenkel, um sie zu beruhigen
âHab ich gemacht â positiv. Aber ich wollte mir ganz sicher sein. Verstehst du?â, fragte Lorelai verzweifelt.
Luke nickte nur. Er war sprachlos. Er würde in sieben Monaten Vater werden. In nur sieben Monaten!
Er streckte die rechte Hand aus und legte sie an Lorelais Wange. Mit dem Daumen strich er ihre Tränen weg. Langsam zog Luke sie näher zu sich heran. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und er strich ihr mit der anderen Hand dem Rücken entlang, während die Rechte mit ihren Haaren spielte. Leise weinte Lorelai vor sich hin und Luke hielt seine Schulter hin, während er sich eigene Gedanken über die Zukunft machte. Er spürte, wie sein Hemd immer nässer wurde, Lorelais Schluchzer wurden mit der Zeit immer leiser und weniger. Ihre Hand hatte sich in seinem Hemd verkrallt und sie hatte nicht vor es in nächster Zeit loszulassen.
âBitte...â, flüsterte sie leise an seine Schulter. Ihr Atem kitzelte und ihre Stimme vibrierte in seinem Körper. Luke hörte genau hin, aber sie sagte nichts weiter.
Er genoss ihre Wärme und atmete den Duft ihres Shampoos tief ein. Lorelais Oberkörper hob und sank sich nun regelmässig und Luke wollte sie nicht stören. Aber seine Position wurde langsam unbequem, deshalb senkte er seinen Kopf und flüsterte ihr ins Ohr: âWir sollten reden.â
Lorelai zog seinen Duft noch einmal tief durch ihre Nase ein und hob dann ihren Kopf.
âIch weiss.â, meinte sie nur. âIch weiss.â Sie blickte ihm tief in die Augen. Seine Augen⦠âAber ich bin heute emotional am Ende. Ich bin müde, ich kann einfach nicht mehr, ich will nur noch nach Hause in mein Bett.â
Luke nickte und half ihr aufstehen. Als sie sich bücken wollte, um die Scherben der Tasse aufzuheben, zog er sie sanft hoch und half ihr in den Mantel. Mit einem traurigen Lächeln machte sie sich auf den Weg. An der Tür blieb sie noch einmal kurz stehen, die Klinke bereits in der Hand und die Tür schon halboffen. Sie drehte sich aber nicht um.
âBitte bereue unsere Nacht nicht!â, flüsterte sie und verschwand in die Nacht hinaus.
THE END
Sometime I take a carton of eggs out of the fridge an look at it and think
that maybe one day I'll crack an egg and a little baby chicken will fall out and I'll wash him of and rais him indoors and then...
I'll have a friend.
that maybe one day I'll crack an egg and a little baby chicken will fall out and I'll wash him of and rais him indoors and then...
I'll have a friend.