26.04.2009, 18:02
Ich weiÃ, ich hatte gesagt, ich würde in den Ferien wieder mehr schreiben und posten, aber wisst ihr was dann passiert ist? Ja genau, nichts. Das scheint ein übliches Phänomen zu sein, wenn die Eltern beschliesen zu vereisen und mich mit meinem groÃem Bruder alleine lassen. Es gab einfach viel zu viele Ablenkungen und so habe ich rein gar nichts von dem was ich eigentlich erledigen wollte geschafft. Ich hab ja sogar vergessen, dass zu posten was ich bereit habe. Es tut mir wirklich Leid. Auf jeden Fall kommt jetzt der nächste Teil, er kommt mir zwar immer noch etwas abgetrennt vor, aber was solls, ich habe keine Lust noch einen Zwischenteil zu schreiben und ihr habt vermutlich auch keine Lust noch einen Zwischenteil zu lesen.
Teil 12
Langsam stieg Rory aus ihrem Auto und sah sich in ihrer Heimatstadt um. In ihrer Hand hielt sie die neueste Ausgabe der Yale Dayly News, auf deren Titelseite ihr Artikel über die LDB prangte. Er war gut geworden. Das hatte auch Doyle, der seit 3 Tagen offiziell ihr Chefredakteur war, gesagt, aber sie hatte das dumpfe Gefühle, dass er ihrer Mutter nicht gefallen würde. Dazu war er vermutlich zu positiv, immerhin ging es in ihren Augen vermutlich nur um ein paar verrückte Kinder, die sich mit Daddys Geld ein nettes Leben machen und wenn sie ehrlich war, sah es aus der Entfernung auch so aus, aber wenn man näher kam, war es soviel mehr. Sie hatte gesehen wie Logans Augen aufleuchteten, wenn er begann davon zu erzählen, wie er von diesen Leuten redeten, als wären sie seine Familie, was für ihn vermutlich sogar stimmte und auch wenn manche Stunts wirklich verrückt waren und niemand mit gesunden Menschenverstand so etwas jemals tun würde, ein kleiner Teil von ihr war eifersüchtig. Logan erzählte von der Aufregung, dem Nervenkitzel, wenn man mit 300 kmh über die StraÃen rasste und sie wusste, dass sie das niemals empfinden würde. Er erzählte von dem fantastischen Gefühl, wenn er aus dem Flugzeug sprangst und plötzlich alles ganz anders aus, viel klarer und leuchtender und dass er sich niemals lebendiger gefühlt hatte als in diesen Moment. Sie wollte dieses Gefühl auch. Nur für einen Augenblick wollte sie spüren wie das Adrenalin durch ihre Adern rauschte und die Welt sich vor ihren Augen verwandelte.
Kopfschüttelnd riss sie sich von diesen Gedanken los und ging aufs Diner zu. Sicher, wenn Logan davon berichtete klang das alles ganz fantastisch, aber für so etwas war sie einfach nicht gemacht. Statt Adrenalin würde durch ihre Adern nur Panik flieÃen und statt das die Welt begann zu leuchten würde diese sich verdunkeln und sie glaubte nicht, dass sie das ertragen könnte.
„Meine liebste Reporterin!“, begrüÃte Lorelai sie freudestrahlend und drückte sie so fest, als hätten sie sich seit Monaten nicht mehr gesehen. „Hey Mom!“, erwiderte Rory und drückte ihr die YDN in die Hand, als sie endlich wieder Luft bekam. „Dein allererster Artikel und gleich auf der Titelseite“, freute Lorelai sich sichtlich und blickte ihre Tochter stolz an. „Meine geniale Tochter!“
Glücklich lächelte Rory zurück und beobachtete wie ihre Mutter sich mit der Zeitung wieder hinsetzte, um gleich mit dem Lesen anzufangen.
„Hi!“, begrüÃte sie jetzt endlich ihren Freund und beugte sich vor um ihm einen kurzen Kuss zu geben. „Hi!“, erwiderte dieser und stellte ihr einen groÃen Becher Kaffee vor die Nase. Dafür bedankte sie sich gleich mit einem weiteren Kuss, bevor sie ihren ersten Schluck Kaffe nahm. GenieÃerisch schloss sie die Augen und seufzte zufrieden. Es kam ihr vor als wäre eine Ewigkeit vergangen, seit sie das letzte Mal Lukes Kaffee zwischen die Finger bekommen hatte.
„Man könnte fast meinen, dass du den Kaffee mehr vermisst hättest als mich“, riss Jess sie aus ihrer eigenen kleinen Kaffee-Welt, was sie dazu brachte ihm ein zuckersüÃes Lächeln zu schenken. „Aber natürlich, Baby!“
Kopfschüttelnd entfernte Jess sich um einen Gast zu bedienen, der anscheinend schon seit einiger Zeit versuchte seine Aufmerksamkeit zu erlangen und als er wegging, kam sie nicht umhin festzustellen, wie gut es tat wieder hier zu sein. Hier gab es nichts was sie verunsicherte, sie hatte nicht das Gefühl das sie etwas falsch machte, dass irgendetwas fehlte. Hier war einfach alles genau richtig. Die Freude ihrer Mutter signalisierte ihr mal wieder, dass sie auf dem richtigen Weg war und Jess... Vielleicht hatte sie neben Logan das Gefühl nicht genug zu sein, dass sie einen wichtigen Teil des Lebens verpasste, aber was machte das schon? Jess liebte sie, genauso wie sie war. Er liebte ihre Neigung zu Büchern, er liebte das scheue, lerneifrige Mädchen, das sie nun mal war. Wen kümmerte es, dass sie niemals aus Flugzeugen springen würde? Das machte sowieso keinen Spaà mehr, wenn man dabei starb. Nein, lieber blieb sie so wie sie war. Zufrieden nahm sie einen weiteren Schluck von ihrem Kaffee und wand sich wieder ihrer Mutter zu, die die Zeitung vor sich auf den Tresen gelegt hatte. „Und?“, fragte sie erwartungsvoll. So sehr sie das Lob, dass sie für diesen Artikel bekommen hatte, auch freute, letztendlich kam es ihr auf die Meinung ihrer Mutter an.
„Es ist nicht ganz so, wie ich es erwartet habe“, begann diese vorsichtig und Rory spürte, wie sich in ihrer Magengegend ein unangenehmes Gefühl ausbreitete. „Und...“, versuchte sie ihre Mutter zum weiter Reden zu verleiten. Vermutlich machte sie sich ganz unnötige Gedanken.
„Na ja... Es ist nicht so, dass er nicht gut ist, aber wenn ich nicht wüsste, dass er von dir ist, hätte ich das nie erraten.“
Verblüfft starrte Rory ihre Mutter an. „Ich weiÃ, hier und da hab ich ein paar Sachen anders gemacht als sonst, aber doch nur weil das von jemand durchgelesen worden ist, der das schon viel länger macht und mir hier und da ein wenig geholfen hat. Das kann doch nicht wirklich...“
„Rory!“, unterbrach ihre Mutter sie. „Es geht mir doch nicht um deinen Schreibstil, auch wenn der wirklich anders ist. Es geht mir um den Inhalt. Du redest von diesen Leuten, als wärst du einer von ihnen, als würdest du das gutheiÃen. Ausgerechnet du, die doch nie was für Partys übrig hatte und selbst das 5 Meter im Schwimmbad erst nach viel gutem zureden geschafft hast, weil du nun mal jemand ist der lieber auf Nummer Sicher geht. So warst du schon immer und so liebe ich dich. Das was du da geschrieben hast von Fallschirmsprüngen und verrückten Motorradstunts, das man sich fühlt, als könnte man die ganze Welt bezwingen, wenn man in einem Rennauto fährt, das mehr als 300 Kilometer auf dem Tacho hat, das bist doch nicht du. Nicht in 100 Jahren würdest du so etwas machen und das ist auch gut so, denn diese Dinge sind potenziell tödlich und nicht nur das, wenn die LDB das durchzieht ist es in den meisten Fällen auch noch höchst Illegal. Das sind doch nur ein Haufen arroganter Snobs, die glauben, sie würden mit allem davonkommen, weil Daddy ja jede Menge Geld und Einfluss hat, und deswegen halten sie sich für unbesiegbar.“
Rory spürte wie ihr Herz sich schmerzhaft zusammenzog, als sie hörte wie ihre Mutter über diese Leute redete, zu denen auch Logan zählte, aber sie ignorierte das, denn genau das hatte sie doch gerade eben auch noch gedacht, oder?
„Das weià ich doch, Mom. Aber hier geht es um die Life and Death Brigade, Mom. Glaubst du wirklich meine Collegezeitung druckt etwas, in dem ich mit erhobenem Zeigefinger dastehe und sage verkriecht euch alle in eurem Zimmer, es könnte ja etwas passieren. Ja, diese Leute machen sich einen Spaà daraus dem Tod von der Schippe zu springen, aber nur weil ich persönlich finde, dass die negativen Aspekte die positiven überwiegen, heiÃt das nicht, dass es keine positiven gibt und in diesem Artikel hab ich eben die positiven hervorgehoben. Ich bin immer noch Rory Gilmore, das Mädchen aus Stars Hollow, dass Pro und Contra Listen macht, ein gutes Buch einer guten Party vorzieht und das noch niemals einen Kater hatte. Ich bin immer noch deine Tochter.“
Einen Moment schwiegen die beiden sich an, bis ihnen bewusst wurde, wo sie gerade waren. Vermutlich würde in 10 Minuten ganz Stars Hollow wissen, dass ihre Mutter ihren neuesten Artikel nicht mochte.
„Es tut mir Leid. Natürlich weià ich, dass du immer noch meine Rory bist und dass du niemals so werden wirst, aber ich weiÃ, wie sehr einen dieses Leben blenden kann, aber du musst immer daran denken, was für Menschen das sind. Du bist besser als das und wenn ich sehe was für ein Loblied, du über sie singst, bekomm ich eben Panik. Du bist doch meine beste Freundin.“
„Und du meine!“, versicherte Rory ihrer Mutter und umarmte diese. Sie verdrängte das nagende Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte und freute sich einfach nur, dass Lorelai sich wieder beruhigt hatte.
Bereits zum dritten Mal legte Rory ihr Buch beiseite und schaltete das Licht aus. Inzwischen war es 1 Uhr morgens und vielleicht würde sie ja jetzt endlich einschlafen. Pustekuchen. 10 Minuten schaltete sie erneut das Licht an und nahm ihr Buch wieder zur Hand. Heute war einfach einer dieser Tage, an denen ihr Gehirn nicht abschalten wollte. Vielleicht lag es daran, dass sie sich schuldig fühlte. Logan war anders als alles was sie kannte und sie kannte seinen Ruf zu genüge, aber ihr gegenüber war er nett und freundlich gewesen. Er hatte ihr bei diesem Artikel geholfen, nicht nur mit seinen Informationen, sondern auch beim Schreiben und sie wusste, dass dieser Artikel dadurch wesentlich besser geworden war. Er hatte auf jeden Fall ein Talent dafür und darum konnte sie ihn nur beneiden. Aber das wesentliche war, dass er es nicht verdient hatte, was ihre Mutter über ihn gesagt hatte und sie hatte ihn trotzdem nicht verteidigt. Im Gegenteil, sie hatte ihrer Mutter mehr oder weniger zugestimmt.
Frustriert legte Rory das Buch auf den Nachttisch. Sie gab es nur ungern zu, aber sie schien in letzter Zeit eine wenig für Yales gröÃten Playboy zu schwärmen, aber das bedeutete nichts. Erstens würde er sich nie für sie interessieren, zweitens hatte sie bereits einen Freund und drittens würde ihre Mutter vermutlich einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie mit ihm etwas anfangen würde. Nicht, dass sie das wirklich wollte. Alle schwärmten mal für irgendwen. Ihre Mutter schwärmte ständig für irgendeinen Filmstar und hatte trotzdem ernsthafte Beziehungen geführt.
Seufzend schaltete sie erneut das Licht aus und legte sich wieder hin. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, dass sie nicht alleine war, sondern er hier war und sie in den Armen hielt. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit genoss und endlich glitt sie hinüber ins Traumland.
Freudestrahlend betrat Rory am nächsten Tag ausgeschlafen das Cafe und ging auf Jess zu. „Hi“, begrüÃte sie ihn und schenkte ihm einen bittenden Augenaufschlag. „Nein“, sagte der nur. „Ach komm schon! Nur einen klitzekleinen Becher“, bettelte sie und zog einen Schmollmund. „Nein“, wiederholte Jess und ging dann einfach weg. Beleidigt setzte Rory sich auf einen Stuhl am Tresen und schmollte dort vor sich hin. Okay, dann hatte sie vielleicht irgendwann mal zugestimmt einmal in der Woche keinen Kaffee zu trinken, aber doch nur weil er ihr ansonsten gar keinen Kaffee mehr aushändigen wollte. Das war doch glatte Erpressung.
In dem Moment stellte Jess vor ihr eine Tasse auf und goss Kaffee ein. Ein Strahlen ging über ihr Gesicht und sie beugte sich rasch vor um ihm einen Kuss zu geben. „Danke“, lächelte sie und nahm einen groÃen Schluck aus ihrem Becher. Stirnrunzelnd stellte sie die Tasse wieder ab und drehte sich zu Jess um, der allerdings schon wieder weg war um einen anderen Tisch zu bedienen. Dieser Kaffee schmeckte echt merkwürdig. Fast so als wäre er... Aber Jess würde ihr doch nicht...
„Hi!“, begrüÃte Lorelai sie und setzte sich neben sie. „Tut mir Leid, im Hotel war gerade echt viel los und...“ Mitten im Satz brach sie ab und zog die Stirn kraus. „Wieso trinkst du denn koffeinfreien Kaffee? Habe ich dir denn gar nichts beigebracht?“
„Jess“, war alles was Rory antwortete. „Uhh... Das Zusammenleben mit Luke scheint wohl abzufärben“, meinte Lorelai mitleidig. „Also was mach ich jetzt? Ich hab das dumpfe Gefühl, er wird mir heute keinen Kaffee mehr ausschenken und zuhause haben wir keinen anständigen Kaffee mehr“, beklagte Rory sich. Vielleicht sollte sie es sich ihr ‚Ich liebe dich’ doch noch mal überlegen... „Warte, ich mach das schon“, beruhigte ihre Mutter sie. „Luke“, flötete sie und wedelte mit ihrer Serviette herum. „Luke“
Lachend sah Rory ihrer Mutter dabei zu, wie sie es irgendwie schaffte Luke dazu zu überreden, ihnen beiden Kaffee auszuschenken. Koffeinhaltigen Kaffee. „Dir ist echt nicht mehr zu helfen“, meinte Jess, als sie endlich ihren ersten Schluck trank. „Ich weiÓ, antwortete sie grinsend. Es war wirklich schön wieder zuhause zu sein.
Starli
Teil 12
Langsam stieg Rory aus ihrem Auto und sah sich in ihrer Heimatstadt um. In ihrer Hand hielt sie die neueste Ausgabe der Yale Dayly News, auf deren Titelseite ihr Artikel über die LDB prangte. Er war gut geworden. Das hatte auch Doyle, der seit 3 Tagen offiziell ihr Chefredakteur war, gesagt, aber sie hatte das dumpfe Gefühle, dass er ihrer Mutter nicht gefallen würde. Dazu war er vermutlich zu positiv, immerhin ging es in ihren Augen vermutlich nur um ein paar verrückte Kinder, die sich mit Daddys Geld ein nettes Leben machen und wenn sie ehrlich war, sah es aus der Entfernung auch so aus, aber wenn man näher kam, war es soviel mehr. Sie hatte gesehen wie Logans Augen aufleuchteten, wenn er begann davon zu erzählen, wie er von diesen Leuten redeten, als wären sie seine Familie, was für ihn vermutlich sogar stimmte und auch wenn manche Stunts wirklich verrückt waren und niemand mit gesunden Menschenverstand so etwas jemals tun würde, ein kleiner Teil von ihr war eifersüchtig. Logan erzählte von der Aufregung, dem Nervenkitzel, wenn man mit 300 kmh über die StraÃen rasste und sie wusste, dass sie das niemals empfinden würde. Er erzählte von dem fantastischen Gefühl, wenn er aus dem Flugzeug sprangst und plötzlich alles ganz anders aus, viel klarer und leuchtender und dass er sich niemals lebendiger gefühlt hatte als in diesen Moment. Sie wollte dieses Gefühl auch. Nur für einen Augenblick wollte sie spüren wie das Adrenalin durch ihre Adern rauschte und die Welt sich vor ihren Augen verwandelte.
Kopfschüttelnd riss sie sich von diesen Gedanken los und ging aufs Diner zu. Sicher, wenn Logan davon berichtete klang das alles ganz fantastisch, aber für so etwas war sie einfach nicht gemacht. Statt Adrenalin würde durch ihre Adern nur Panik flieÃen und statt das die Welt begann zu leuchten würde diese sich verdunkeln und sie glaubte nicht, dass sie das ertragen könnte.
„Meine liebste Reporterin!“, begrüÃte Lorelai sie freudestrahlend und drückte sie so fest, als hätten sie sich seit Monaten nicht mehr gesehen. „Hey Mom!“, erwiderte Rory und drückte ihr die YDN in die Hand, als sie endlich wieder Luft bekam. „Dein allererster Artikel und gleich auf der Titelseite“, freute Lorelai sich sichtlich und blickte ihre Tochter stolz an. „Meine geniale Tochter!“
Glücklich lächelte Rory zurück und beobachtete wie ihre Mutter sich mit der Zeitung wieder hinsetzte, um gleich mit dem Lesen anzufangen.
„Hi!“, begrüÃte sie jetzt endlich ihren Freund und beugte sich vor um ihm einen kurzen Kuss zu geben. „Hi!“, erwiderte dieser und stellte ihr einen groÃen Becher Kaffee vor die Nase. Dafür bedankte sie sich gleich mit einem weiteren Kuss, bevor sie ihren ersten Schluck Kaffe nahm. GenieÃerisch schloss sie die Augen und seufzte zufrieden. Es kam ihr vor als wäre eine Ewigkeit vergangen, seit sie das letzte Mal Lukes Kaffee zwischen die Finger bekommen hatte.
„Man könnte fast meinen, dass du den Kaffee mehr vermisst hättest als mich“, riss Jess sie aus ihrer eigenen kleinen Kaffee-Welt, was sie dazu brachte ihm ein zuckersüÃes Lächeln zu schenken. „Aber natürlich, Baby!“
Kopfschüttelnd entfernte Jess sich um einen Gast zu bedienen, der anscheinend schon seit einiger Zeit versuchte seine Aufmerksamkeit zu erlangen und als er wegging, kam sie nicht umhin festzustellen, wie gut es tat wieder hier zu sein. Hier gab es nichts was sie verunsicherte, sie hatte nicht das Gefühl das sie etwas falsch machte, dass irgendetwas fehlte. Hier war einfach alles genau richtig. Die Freude ihrer Mutter signalisierte ihr mal wieder, dass sie auf dem richtigen Weg war und Jess... Vielleicht hatte sie neben Logan das Gefühl nicht genug zu sein, dass sie einen wichtigen Teil des Lebens verpasste, aber was machte das schon? Jess liebte sie, genauso wie sie war. Er liebte ihre Neigung zu Büchern, er liebte das scheue, lerneifrige Mädchen, das sie nun mal war. Wen kümmerte es, dass sie niemals aus Flugzeugen springen würde? Das machte sowieso keinen Spaà mehr, wenn man dabei starb. Nein, lieber blieb sie so wie sie war. Zufrieden nahm sie einen weiteren Schluck von ihrem Kaffee und wand sich wieder ihrer Mutter zu, die die Zeitung vor sich auf den Tresen gelegt hatte. „Und?“, fragte sie erwartungsvoll. So sehr sie das Lob, dass sie für diesen Artikel bekommen hatte, auch freute, letztendlich kam es ihr auf die Meinung ihrer Mutter an.
„Es ist nicht ganz so, wie ich es erwartet habe“, begann diese vorsichtig und Rory spürte, wie sich in ihrer Magengegend ein unangenehmes Gefühl ausbreitete. „Und...“, versuchte sie ihre Mutter zum weiter Reden zu verleiten. Vermutlich machte sie sich ganz unnötige Gedanken.
„Na ja... Es ist nicht so, dass er nicht gut ist, aber wenn ich nicht wüsste, dass er von dir ist, hätte ich das nie erraten.“
Verblüfft starrte Rory ihre Mutter an. „Ich weiÃ, hier und da hab ich ein paar Sachen anders gemacht als sonst, aber doch nur weil das von jemand durchgelesen worden ist, der das schon viel länger macht und mir hier und da ein wenig geholfen hat. Das kann doch nicht wirklich...“
„Rory!“, unterbrach ihre Mutter sie. „Es geht mir doch nicht um deinen Schreibstil, auch wenn der wirklich anders ist. Es geht mir um den Inhalt. Du redest von diesen Leuten, als wärst du einer von ihnen, als würdest du das gutheiÃen. Ausgerechnet du, die doch nie was für Partys übrig hatte und selbst das 5 Meter im Schwimmbad erst nach viel gutem zureden geschafft hast, weil du nun mal jemand ist der lieber auf Nummer Sicher geht. So warst du schon immer und so liebe ich dich. Das was du da geschrieben hast von Fallschirmsprüngen und verrückten Motorradstunts, das man sich fühlt, als könnte man die ganze Welt bezwingen, wenn man in einem Rennauto fährt, das mehr als 300 Kilometer auf dem Tacho hat, das bist doch nicht du. Nicht in 100 Jahren würdest du so etwas machen und das ist auch gut so, denn diese Dinge sind potenziell tödlich und nicht nur das, wenn die LDB das durchzieht ist es in den meisten Fällen auch noch höchst Illegal. Das sind doch nur ein Haufen arroganter Snobs, die glauben, sie würden mit allem davonkommen, weil Daddy ja jede Menge Geld und Einfluss hat, und deswegen halten sie sich für unbesiegbar.“
Rory spürte wie ihr Herz sich schmerzhaft zusammenzog, als sie hörte wie ihre Mutter über diese Leute redete, zu denen auch Logan zählte, aber sie ignorierte das, denn genau das hatte sie doch gerade eben auch noch gedacht, oder?
„Das weià ich doch, Mom. Aber hier geht es um die Life and Death Brigade, Mom. Glaubst du wirklich meine Collegezeitung druckt etwas, in dem ich mit erhobenem Zeigefinger dastehe und sage verkriecht euch alle in eurem Zimmer, es könnte ja etwas passieren. Ja, diese Leute machen sich einen Spaà daraus dem Tod von der Schippe zu springen, aber nur weil ich persönlich finde, dass die negativen Aspekte die positiven überwiegen, heiÃt das nicht, dass es keine positiven gibt und in diesem Artikel hab ich eben die positiven hervorgehoben. Ich bin immer noch Rory Gilmore, das Mädchen aus Stars Hollow, dass Pro und Contra Listen macht, ein gutes Buch einer guten Party vorzieht und das noch niemals einen Kater hatte. Ich bin immer noch deine Tochter.“
Einen Moment schwiegen die beiden sich an, bis ihnen bewusst wurde, wo sie gerade waren. Vermutlich würde in 10 Minuten ganz Stars Hollow wissen, dass ihre Mutter ihren neuesten Artikel nicht mochte.
„Es tut mir Leid. Natürlich weià ich, dass du immer noch meine Rory bist und dass du niemals so werden wirst, aber ich weiÃ, wie sehr einen dieses Leben blenden kann, aber du musst immer daran denken, was für Menschen das sind. Du bist besser als das und wenn ich sehe was für ein Loblied, du über sie singst, bekomm ich eben Panik. Du bist doch meine beste Freundin.“
„Und du meine!“, versicherte Rory ihrer Mutter und umarmte diese. Sie verdrängte das nagende Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte und freute sich einfach nur, dass Lorelai sich wieder beruhigt hatte.
***
Frustriert legte Rory das Buch auf den Nachttisch. Sie gab es nur ungern zu, aber sie schien in letzter Zeit eine wenig für Yales gröÃten Playboy zu schwärmen, aber das bedeutete nichts. Erstens würde er sich nie für sie interessieren, zweitens hatte sie bereits einen Freund und drittens würde ihre Mutter vermutlich einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie mit ihm etwas anfangen würde. Nicht, dass sie das wirklich wollte. Alle schwärmten mal für irgendwen. Ihre Mutter schwärmte ständig für irgendeinen Filmstar und hatte trotzdem ernsthafte Beziehungen geführt.
Seufzend schaltete sie erneut das Licht aus und legte sich wieder hin. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, dass sie nicht alleine war, sondern er hier war und sie in den Armen hielt. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit genoss und endlich glitt sie hinüber ins Traumland.
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In dem Moment stellte Jess vor ihr eine Tasse auf und goss Kaffee ein. Ein Strahlen ging über ihr Gesicht und sie beugte sich rasch vor um ihm einen Kuss zu geben. „Danke“, lächelte sie und nahm einen groÃen Schluck aus ihrem Becher. Stirnrunzelnd stellte sie die Tasse wieder ab und drehte sich zu Jess um, der allerdings schon wieder weg war um einen anderen Tisch zu bedienen. Dieser Kaffee schmeckte echt merkwürdig. Fast so als wäre er... Aber Jess würde ihr doch nicht...
„Hi!“, begrüÃte Lorelai sie und setzte sich neben sie. „Tut mir Leid, im Hotel war gerade echt viel los und...“ Mitten im Satz brach sie ab und zog die Stirn kraus. „Wieso trinkst du denn koffeinfreien Kaffee? Habe ich dir denn gar nichts beigebracht?“
„Jess“, war alles was Rory antwortete. „Uhh... Das Zusammenleben mit Luke scheint wohl abzufärben“, meinte Lorelai mitleidig. „Also was mach ich jetzt? Ich hab das dumpfe Gefühl, er wird mir heute keinen Kaffee mehr ausschenken und zuhause haben wir keinen anständigen Kaffee mehr“, beklagte Rory sich. Vielleicht sollte sie es sich ihr ‚Ich liebe dich’ doch noch mal überlegen... „Warte, ich mach das schon“, beruhigte ihre Mutter sie. „Luke“, flötete sie und wedelte mit ihrer Serviette herum. „Luke“
Lachend sah Rory ihrer Mutter dabei zu, wie sie es irgendwie schaffte Luke dazu zu überreden, ihnen beiden Kaffee auszuschenken. Koffeinhaltigen Kaffee. „Dir ist echt nicht mehr zu helfen“, meinte Jess, als sie endlich ihren ersten Schluck trank. „Ich weiÓ, antwortete sie grinsend. Es war wirklich schön wieder zuhause zu sein.
Starli