26.02.2010, 18:40
Vielen lieben Dank an Euch drei für Euer FB 
Ja, es hat mal wieder lange gedauert, aber vielleicht liest ja noch jemand?
Rory ging zu Marty, der am Kinderkarussell stand und Lisa zuguckte, die in einem roten Auto saÃ.
,,Und ich dachte immer, alle kleine Mädchen stehen auf Einhörner und Pferde,“ sagte sie, als sie neben ihn trat.
,,Fast alle. Lisa findet Sportwagen besser, aber nur wenn sie rot sind.“
,,Es scheint ihr zu gefallen,“ bemerkte Rory und zum ersten Mal, seit sie hier waren, sah sie Lisa lachen.
,,Ja. Die anderen Kinder wollten unbedingt mit dem Riesenrad fahren, aber davor hatte Lisa wohl Angst.“ Marty blickte lächelnd zu seiner Nichte, dann wandte er sich wieder Rory zu. ,,Hast du was dagegen, wenn Lisa und ich uns jetzt schon zurück auf den Weg machen? Du kannst doch sicher mit jemand anderem mitfahren, oder?“
,,Was? Warum?“
,,Ich habe vorher mit meiner Schwester telefoniert, sie meinte, dass Lisa unausstehlich wird, wenn sie nicht genug Schlaf bekommt. Und da sie ja heute und gestern so schlecht drauf war, dachte ich, ich bringe sie heute besser früher ins Bett,“ erklärte Marty.
,,Dann komme ich mit euch.“
Marty schüttelte den Kopf. ,,Nein, bleib ruhig hier und habe Spaà mit deinen Freunden. Lisa und ich kommen gut alleine klar.“
,,Marty?!“ Ãberrascht sah Rory ihn an, hatte er nicht gerade noch wütend und eifersüchtig auf sie und Logan geblickt? Und jetzt schlug er vor, dass sie hier alleine blieb? ,,Alles in Ordnung?“
,,Alles in bester Ordnung. Ich sollte mich wohl entschuldigen. Ich weiÃ, dass ich heute und gestern unerträglich war, aber ich war einfach eifersüchtig, als du mir erzählt hast, dass noch ein Exfreund von dir da ist. Aber eigentlich sollte ich froh sein, dass du so ehrlich bist.“ In diesem Moment hörte das Kinderkarussell auf sich zu drehen und Marty eilte zu Lisa, um sie aus dem Auto zu heben. Mit Lisa auf dem Arm kam er schlieÃlich wieder zu ihr.
,,Wir gehen dann mal,“ sagte er, bevor er ihr einen Kuss auf die Wange gab. ,,Viel SpaÃ, ich warte auf dich,... habe ich schlieÃlich immer schon.“ Nach diesem Spruch, seinem Lieblingsspruch, mit dem er immer wieder darauf anspielte, dass er auch noch zehn Jahre länger auf sie gewartet hätte, entfernte er sich schlieÃlich von ihr und lieà bei ihr ein schlechtes Gewissen zurück. Er hatte vorher gesagt, dass sie ehrlich war... wenn sie wirklich ehrlich gewesen wäre, hätte sie ihm niemals verschwiegen, dass auch Jess ein Exfreund von ihr war. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Handy in ihrer Tasche zu klingeln begann. Sie brauchte einen Moment, bis sie es gefunden hatte.
,,Hallo?“
,,Hallo Töchterchen! Wie geht’s? Alles okay?“
,,Alles okay, Mum.“
,,Klingt ja nicht gerade begeistert.“
,,Doch, mir geht es wirklich gut. Ist bei euch alles in Ordnung?“
,,Natürlich, ich habe jetzt übrigens mein eigenes Nähzimmer.“
,,Was?“
,,Tu' nicht so überrascht. Ich hatte immer schon ein unglaubliches Talent dafür. Oder hast du etwa vergessen, wie viele Sachen ich dir schon genäht habe?“
,,Und wo ist dieses Nähzimmer?“ fragte Rory und als die Frage ausgesprochen war, wünschte sie sich, dass sie sie zurücknehmen könnte. Es gab nur ein freies Zimmer im Haus ihrer Mutter. Das Zimmer, das Luke und sie von der Hochzeit angebaut hatten... in Hoffnung auf Nachwuchs. Lorelai hatte dieses Zimmer nie benutzt, vermutlich weil sie sich nie damit auseinander setzen wollte, dass ihr groÃer Wunsch von einem Baby mit Luke nie in Erfüllung gegangen war.
,,Im Anbau. Warte nur, bis du es siehst. Die Wände sind rosa und alles ist perfekt. Jetzt habe ich endlich richtig Platz dafür und muss nicht mehr dein Zimmer benutzen,“ antwortete Lorelai und Rory meinte, dass sie ihre Mutter zum ersten Mal so unbeschwert über diesen Teil des Hauses reden hörte.
,,Das ist ja klasse.“
,,Und du kannst jetzt wieder öfters nach Hause kommen und musst dir nicht erst einen Weg durch Stoffe und anderes Zeug bahnen. Wo sind Marty und Lisa? Gib ihn mir mal kurz!“
,,Er ist gerade nicht da. Er bringt Lisa ins Bett.“
,,Oh, und wie ist es mit Lisa so?“
Rory seufzte. Genau wie Marty machte auch ihre Mutter keinen Hehl daraus, dass sie der Meinung war, dass Rory nun mal langsam über eigene Kinder nachdenken könnte. ,,Naja... sie hatte bis jetzt fast immer schlechte Laune, aber es wird schon.“
,,Na, siehst du!“
,,Mum...“
,,Was denn? Ich dachte nur... vielleicht findest du ja, dass...“
,,Mum, ich habe mich bei der New York Times beworben.“
,,Was hat denn das damit zu tun.“
,,Wenn sie mich nehmen, habe ich keine Zeit für ein Kind.“
,,Ach, da würde sich schon eine Lösung finden,“ gab Lorelai zurück. ,,Aber das solltest du wohl besser mit Marty besprechen und nicht mit mir.“
Rory sah Logan, Eveline, Steve, Patricia und Nathan auf sie zukommen und war dankbar, dass sie das Gespräch mit ihrer Mutter beenden konnte. ,,Mum, ich muss aufhören.“
,,Okay. Ich habe dich lieb.“
,,Ich dich auch. Bye, Mum.“
Sie drehte sich zu ihren Freunden um. ,,Na, was steht als nächstes an? Riesenrad?“
,,Nur wenn du mein Händchen hältst, Mrs Huntzberger,“ sagte Steve. ,,Ich leide doch unter Höhenangst.“ Er reichte Rory ein Glas, das den gleichen Inhalt zu haben schien, wie die Gläser in den Händen der anderen.
,,Du solltest sie doch nicht mehr Mrs Huntzberger nennen. Hast du das immer noch nicht kapiert?“ fragte Eveline. ,,Du solltest Sie Mrs ... hey, wie heiÃt dein Mann eigentlich?“
,,Sie sind nicht verheiratet.“
,,Achja, du hast Recht, Logan. Wieso eigentlich nicht, Rory?“ wollte Eveline wissen. ,,Er war doch schon auf der Uni ganz heià auf dich.“
,,Stimmt, er hat ihr immer zuerst die Getränke gebracht,“ gab Steve ihr Recht. ,,Aber das ist mir egal. Sie wird für mich immer Mrs Huntzberger bleiben.“
,,Okay, könnt Ihr bitte aufhören über mich zu reden?“ fragte Rory. ,,Wie wäre es mal mit einem anderen Thema?“
,,Genau, wieso erzählt Patty nicht mal etwas über ihr Leben?“
,,Ach, Steve, über mich gibt es nichts Interessantes zu erzählen. Toller Mann, tolle Wohnung, toller Job, tolles Leben,“ lachte Patricia, während sie mit dem Glas in ihrer Hand herum spielte. ,,Was ist mit dir?“
,,Ich habe das gleiche Leben wie früher.“ Steve seufzte. ,,Hübsche Mädchen, hübsche Mädchen und ab und zu mal Arbeiten. Warum erzählst du uns nicht etwas aus deinem Leben, Prinzessin? Von dir weià ich am wenigsten, obwohl du mir doch damals am wichtigsten warst.“ Er drückte Eveline an sich und gab ihr einen Kuss auf die Haare.
Es war das erste Mal, dass sie unter sich waren, vielleicht war das der Grund, wieso jetzt plötzlich alle gesprächiger erschienen, dachte Rory. Bisher war es immer bei oberflächlichen Gerede geblieben.
Eveline lächelte zwar, schien aber plötzlich etwas nervös. ,,Bei mir ist es genau so wie bei Patricia. Toller Mann, tolles Haus, toller Job,... nur, dass ich auch noch einen tollen Sohn habe.“
,,Ach genau, wie ist es eigentlich dazu gekommen?“
,,Was meinst du damit? Muss ich dich wirklich darüber aufklären, woher die Babys kommen, Steve?“ Eveline hob ihr Glas und schien plötzlich um alles in der Welt ablenken zu wollen. ,,Auf Steve und darauf, dass er uns eingeladen hat.“
Alle hoben ihr Glas und stieÃen auf Steve an.
,,Hey, hast du Feuer?“
Jess blickte auf und sah, dass Cecilia vor ihm stand. Kommentarlos reichte er ihr sein Feuerzeug, nachdem er sich eine weitere Zigarette angezündet hatte.
,,Und wie fühlst du dich so in der High Society?“ Sie setzte sich neben ihn.
,,Was?“
,,Ach komm, man müsste blind sein um nicht zu merken, dass du aus ganz anderen Kreise stammst.“
,,Wir sind auf einem Jahrmarkt. Leute aus der High Society begeben sich normalerweise nicht auf solche Feste. Also pass' ich vielleicht ganz gut hier her, oder?“ gab Jess genervt zurück.
,,Wie man's nimmt. Wenn das Fest nicht auf die High Society ausgerichtet wäre, gäbe es hier kaum unverschämt teuren Champagner, oder?“
,,Was machst du eigentlich hier? Verfolgst du mich?“
,,Nein.“ Schulterzuckend zog Cecilia weiter an ihrer Zigarette. ,,Vielleicht.“
,,Und wieso?“
,,Wir sind uns ähnlicher als du denkst.“
,,Aha.“ Gelangweilt erhob sich Jess von der Bank.
,,Wir stammen beide aus ärmlicheren Verhältnissen, sind mit unseren Partnern zusammen wegen dem Geld und um Zugang zur High Society zu bekommen und sind beide nicht unbedingt zufrieden mit unserem Leben.“
,,Vielleicht bin ich eins dieser verwöhnten, reichen Kinder und hatte einfach nur Lust zu rebellieren?!“
,,Nein, das glaube ich nicht,“ sagte Cecilia.
,,Vielleicht bin ich der zufriedenste Mensch der ganzen Welt. Vielleicht liebe ich mein Leben genau so wie es ist.“
,,Was hast du noch auf Lager?“
,,Ich bin mit Patricia nicht wegen des Geldes oder dieser bescheuerten Gesellschaft zusammen.“
,,Wieso denn dann?“
,,Vielleicht aus Liebe?“ Es fiel ihm schwer diese Worte auszusprechen. Er redete nie über Liebe und schon gar nicht mit einer fremden Person.
,,Okay,“ Cecilia grinste, bevor sie in Lachen ausbrach. ,,Das war von allem, was du gesagt hast, das dümmste. Aber rede dir das nur weiter ein.“ Sie stand nun ebenfalls auf. Als sie auf ihn zuging und er einen Schritt zurückwich, grinste sie erneut. ,,Du wirst es schon noch merken.“ Plötzlich neigte sie sich nach vorne und küsste ihn auf den Hals. ,,Wir sind uns ähnlicher als du glaubst.“ Mit diesen Worten ging sie an ihm vorbei und lieà einen wie vom Donner gerührten Jess stehen. Als er auf einmal eine Hand auf seiner Schulter spürte, drehte er sich mit einem wütendem ,,Was?“ um... und sah sich Patricia gegenüber.
,,Was ist denn mit dir los?“ wollte sie wissen.
,,Ach, nichts.“
,,Könntest du bitte mit mir kommen? Meine Freunde feiern und du weiÃt schon...“
Oh ja, er wusste. Er tat es schlieÃlich schon eine ganze Weile. Es war wieder Zeit auf Patricia aufzupassen. Aufpassen, dass sie nichts trank, aufpassen, dass niemand etwas merkte.
Flashback
Patricia & Jess
Jess POV
Juli 2012
Er wusste nicht wieso, aber er hasste Krankenhäuser und alles, was irgendwie an Krankenhäuser erinnerte. Doch nicht heute. Heute holte er sie ab. Sie durfte endlich wieder nach Hause. Er hätte sich nie für den Typ Mann gehalten, der sich so sehr über die Rückkehr seiner Freundin freute, doch nachdem er Wochen allein in der Wohnung verbracht hatte, freute er sich wirklich, dass sie nun wieder da sein würde. Er hoffte, sie würde genauso glücklich darüber sein, wie er. Er klopfte an ihre Zimmertür und nach einem ,,Herein“ betrat er das Zimmer. Patricia saà bereits angezogen mit ihrer gepackten Tasche auf dem Bett und schien auf ihn zu warten.
,,Hey!“ Etwas unbeholfen umarmten sie sich. ,,Du siehst gut aus.“ Eine Lüge, schlieÃlich war sie immer noch die abgemagerte und blasse Frau, die er hierher gebracht hatte, doch das war egal. ,,Geht es dir auch gut.“
,,Ich denke, so gut wie es mir eben gehen kann.“ Sie hob die Schultern und plötzlich war da dieses Lächeln. Ein Lächeln, das Jess so faszinierte, dass er sie erneut in die Arme schloss.
,,Ich habe gehofft, dass du kommst.“
,,Warum sollte ich nicht kommen?“
,,Ich weià nicht. Ich dachte, vielleicht hast du nach all den Wochen... ich habe mich schon nach einer anderen Wohnmöglichkeit umgesehen, falls du nicht kommen solltest.“
,,Aber ich bin da.“
Patricia nickte und setzte sich wieder auf das Bett. ,,Der Arzt müsste gleich kommen, dann können wir gehen.“
,,Gut.“ Jess lieà sich neben ihr nieder und griff nach ihrer Hand. ,,Patricia? Ich bin echt stolz auf dich, dass du das durchgehalten hast. Ich wollte dir noch etwas sagen, ich...“
,,Hey!“ Verlegen lächelnd befreite Patricia ihre Hand aus seiner. ,,Wir sind doch keins dieser sentimentalen Pärchen, oder?“
,,Nein, da hast du Recht.“ Nun war auch Jess etwas verlegen. In all seinen Beziehungen zuvor, war er der schweigsame, manchmal auch gefühlskalte gewesen und jetzt hatte er eine Freundin, die ihn vor zu viel Sentimentalität warnte?
Die Tür ging auf und ein etwa Mitte-DreiÃig-jähriger Arzt kam herein. ,,So, Mrs Armstrong. Hier habe ich noch die Liste von Therapeuten, die ich ihnen noch auf den Weg geben möchte. Ich würde ihnen dringend raten weiterhin die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen, um all die Dinge in ihrer Vergangenheit verarbeiten zu können.“
,,Vielen Dank, Dr. Stanford.“ Patricia nahm die Liste entgegen und schüttelte dann dem Arzt die Hand.
,,Viel Glück auf Ihrem weiteren Lebensweg, Mrs Armstrong.“
,,Gut, dann können wir gehen. Jess, nimmst du meine Tasche?“ Patricia verlieà schon das Zimmer, während Jess nach der Tasche griff.
,,Sie hat wirklich Glück Sie zu haben,“ sagte der Arzt leise, während er Jess' Hand schüttelte. Kopfschüttelnd folgte Jess Patricia nach drauÃen. Wer hätte gedacht, dass so etwas jemals jemand zu ihm sagen würde? Vor Jahren hätte wohl niemand damit gerechnet, dass er sich so verändern würde.
,,Hast du Feuer?“ Patricia hatte eine Zigarette in der Hand und sah ihn fragend an. Als er nicht sofort antwortete, kam ein ,,Was?“ von ihr.. ,,Verbietest du mir jetzt auch noch das Rauchen?“
,,Nein.“ Er gab ihr sein Feuerzeug, doch bevor sie sich eine Zigarette anzündete, zog er sie an sich. ,,Schön, dass du wieder mit nach Hause kommst.“ Er küsste sie und ging dann zum Auto, nachdem seine Freundin ihn mit einem seltsamen Blick gewürdigt hatte.
Flashback Ende

Ja, es hat mal wieder lange gedauert, aber vielleicht liest ja noch jemand?
Rory ging zu Marty, der am Kinderkarussell stand und Lisa zuguckte, die in einem roten Auto saÃ.
,,Und ich dachte immer, alle kleine Mädchen stehen auf Einhörner und Pferde,“ sagte sie, als sie neben ihn trat.
,,Fast alle. Lisa findet Sportwagen besser, aber nur wenn sie rot sind.“
,,Es scheint ihr zu gefallen,“ bemerkte Rory und zum ersten Mal, seit sie hier waren, sah sie Lisa lachen.
,,Ja. Die anderen Kinder wollten unbedingt mit dem Riesenrad fahren, aber davor hatte Lisa wohl Angst.“ Marty blickte lächelnd zu seiner Nichte, dann wandte er sich wieder Rory zu. ,,Hast du was dagegen, wenn Lisa und ich uns jetzt schon zurück auf den Weg machen? Du kannst doch sicher mit jemand anderem mitfahren, oder?“
,,Was? Warum?“
,,Ich habe vorher mit meiner Schwester telefoniert, sie meinte, dass Lisa unausstehlich wird, wenn sie nicht genug Schlaf bekommt. Und da sie ja heute und gestern so schlecht drauf war, dachte ich, ich bringe sie heute besser früher ins Bett,“ erklärte Marty.
,,Dann komme ich mit euch.“
Marty schüttelte den Kopf. ,,Nein, bleib ruhig hier und habe Spaà mit deinen Freunden. Lisa und ich kommen gut alleine klar.“
,,Marty?!“ Ãberrascht sah Rory ihn an, hatte er nicht gerade noch wütend und eifersüchtig auf sie und Logan geblickt? Und jetzt schlug er vor, dass sie hier alleine blieb? ,,Alles in Ordnung?“
,,Alles in bester Ordnung. Ich sollte mich wohl entschuldigen. Ich weiÃ, dass ich heute und gestern unerträglich war, aber ich war einfach eifersüchtig, als du mir erzählt hast, dass noch ein Exfreund von dir da ist. Aber eigentlich sollte ich froh sein, dass du so ehrlich bist.“ In diesem Moment hörte das Kinderkarussell auf sich zu drehen und Marty eilte zu Lisa, um sie aus dem Auto zu heben. Mit Lisa auf dem Arm kam er schlieÃlich wieder zu ihr.
,,Wir gehen dann mal,“ sagte er, bevor er ihr einen Kuss auf die Wange gab. ,,Viel SpaÃ, ich warte auf dich,... habe ich schlieÃlich immer schon.“ Nach diesem Spruch, seinem Lieblingsspruch, mit dem er immer wieder darauf anspielte, dass er auch noch zehn Jahre länger auf sie gewartet hätte, entfernte er sich schlieÃlich von ihr und lieà bei ihr ein schlechtes Gewissen zurück. Er hatte vorher gesagt, dass sie ehrlich war... wenn sie wirklich ehrlich gewesen wäre, hätte sie ihm niemals verschwiegen, dass auch Jess ein Exfreund von ihr war. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Handy in ihrer Tasche zu klingeln begann. Sie brauchte einen Moment, bis sie es gefunden hatte.
,,Hallo?“
,,Hallo Töchterchen! Wie geht’s? Alles okay?“
,,Alles okay, Mum.“
,,Klingt ja nicht gerade begeistert.“
,,Doch, mir geht es wirklich gut. Ist bei euch alles in Ordnung?“
,,Natürlich, ich habe jetzt übrigens mein eigenes Nähzimmer.“
,,Was?“
,,Tu' nicht so überrascht. Ich hatte immer schon ein unglaubliches Talent dafür. Oder hast du etwa vergessen, wie viele Sachen ich dir schon genäht habe?“
,,Und wo ist dieses Nähzimmer?“ fragte Rory und als die Frage ausgesprochen war, wünschte sie sich, dass sie sie zurücknehmen könnte. Es gab nur ein freies Zimmer im Haus ihrer Mutter. Das Zimmer, das Luke und sie von der Hochzeit angebaut hatten... in Hoffnung auf Nachwuchs. Lorelai hatte dieses Zimmer nie benutzt, vermutlich weil sie sich nie damit auseinander setzen wollte, dass ihr groÃer Wunsch von einem Baby mit Luke nie in Erfüllung gegangen war.
,,Im Anbau. Warte nur, bis du es siehst. Die Wände sind rosa und alles ist perfekt. Jetzt habe ich endlich richtig Platz dafür und muss nicht mehr dein Zimmer benutzen,“ antwortete Lorelai und Rory meinte, dass sie ihre Mutter zum ersten Mal so unbeschwert über diesen Teil des Hauses reden hörte.
,,Das ist ja klasse.“
,,Und du kannst jetzt wieder öfters nach Hause kommen und musst dir nicht erst einen Weg durch Stoffe und anderes Zeug bahnen. Wo sind Marty und Lisa? Gib ihn mir mal kurz!“
,,Er ist gerade nicht da. Er bringt Lisa ins Bett.“
,,Oh, und wie ist es mit Lisa so?“
Rory seufzte. Genau wie Marty machte auch ihre Mutter keinen Hehl daraus, dass sie der Meinung war, dass Rory nun mal langsam über eigene Kinder nachdenken könnte. ,,Naja... sie hatte bis jetzt fast immer schlechte Laune, aber es wird schon.“
,,Na, siehst du!“
,,Mum...“
,,Was denn? Ich dachte nur... vielleicht findest du ja, dass...“
,,Mum, ich habe mich bei der New York Times beworben.“
,,Was hat denn das damit zu tun.“
,,Wenn sie mich nehmen, habe ich keine Zeit für ein Kind.“
,,Ach, da würde sich schon eine Lösung finden,“ gab Lorelai zurück. ,,Aber das solltest du wohl besser mit Marty besprechen und nicht mit mir.“
Rory sah Logan, Eveline, Steve, Patricia und Nathan auf sie zukommen und war dankbar, dass sie das Gespräch mit ihrer Mutter beenden konnte. ,,Mum, ich muss aufhören.“
,,Okay. Ich habe dich lieb.“
,,Ich dich auch. Bye, Mum.“
Sie drehte sich zu ihren Freunden um. ,,Na, was steht als nächstes an? Riesenrad?“
,,Nur wenn du mein Händchen hältst, Mrs Huntzberger,“ sagte Steve. ,,Ich leide doch unter Höhenangst.“ Er reichte Rory ein Glas, das den gleichen Inhalt zu haben schien, wie die Gläser in den Händen der anderen.
,,Du solltest sie doch nicht mehr Mrs Huntzberger nennen. Hast du das immer noch nicht kapiert?“ fragte Eveline. ,,Du solltest Sie Mrs ... hey, wie heiÃt dein Mann eigentlich?“
,,Sie sind nicht verheiratet.“
,,Achja, du hast Recht, Logan. Wieso eigentlich nicht, Rory?“ wollte Eveline wissen. ,,Er war doch schon auf der Uni ganz heià auf dich.“
,,Stimmt, er hat ihr immer zuerst die Getränke gebracht,“ gab Steve ihr Recht. ,,Aber das ist mir egal. Sie wird für mich immer Mrs Huntzberger bleiben.“
,,Okay, könnt Ihr bitte aufhören über mich zu reden?“ fragte Rory. ,,Wie wäre es mal mit einem anderen Thema?“
,,Genau, wieso erzählt Patty nicht mal etwas über ihr Leben?“
,,Ach, Steve, über mich gibt es nichts Interessantes zu erzählen. Toller Mann, tolle Wohnung, toller Job, tolles Leben,“ lachte Patricia, während sie mit dem Glas in ihrer Hand herum spielte. ,,Was ist mit dir?“
,,Ich habe das gleiche Leben wie früher.“ Steve seufzte. ,,Hübsche Mädchen, hübsche Mädchen und ab und zu mal Arbeiten. Warum erzählst du uns nicht etwas aus deinem Leben, Prinzessin? Von dir weià ich am wenigsten, obwohl du mir doch damals am wichtigsten warst.“ Er drückte Eveline an sich und gab ihr einen Kuss auf die Haare.
Es war das erste Mal, dass sie unter sich waren, vielleicht war das der Grund, wieso jetzt plötzlich alle gesprächiger erschienen, dachte Rory. Bisher war es immer bei oberflächlichen Gerede geblieben.
Eveline lächelte zwar, schien aber plötzlich etwas nervös. ,,Bei mir ist es genau so wie bei Patricia. Toller Mann, tolles Haus, toller Job,... nur, dass ich auch noch einen tollen Sohn habe.“
,,Ach genau, wie ist es eigentlich dazu gekommen?“
,,Was meinst du damit? Muss ich dich wirklich darüber aufklären, woher die Babys kommen, Steve?“ Eveline hob ihr Glas und schien plötzlich um alles in der Welt ablenken zu wollen. ,,Auf Steve und darauf, dass er uns eingeladen hat.“
Alle hoben ihr Glas und stieÃen auf Steve an.
,,Hey, hast du Feuer?“
Jess blickte auf und sah, dass Cecilia vor ihm stand. Kommentarlos reichte er ihr sein Feuerzeug, nachdem er sich eine weitere Zigarette angezündet hatte.
,,Und wie fühlst du dich so in der High Society?“ Sie setzte sich neben ihn.
,,Was?“
,,Ach komm, man müsste blind sein um nicht zu merken, dass du aus ganz anderen Kreise stammst.“
,,Wir sind auf einem Jahrmarkt. Leute aus der High Society begeben sich normalerweise nicht auf solche Feste. Also pass' ich vielleicht ganz gut hier her, oder?“ gab Jess genervt zurück.
,,Wie man's nimmt. Wenn das Fest nicht auf die High Society ausgerichtet wäre, gäbe es hier kaum unverschämt teuren Champagner, oder?“
,,Was machst du eigentlich hier? Verfolgst du mich?“
,,Nein.“ Schulterzuckend zog Cecilia weiter an ihrer Zigarette. ,,Vielleicht.“
,,Und wieso?“
,,Wir sind uns ähnlicher als du denkst.“
,,Aha.“ Gelangweilt erhob sich Jess von der Bank.
,,Wir stammen beide aus ärmlicheren Verhältnissen, sind mit unseren Partnern zusammen wegen dem Geld und um Zugang zur High Society zu bekommen und sind beide nicht unbedingt zufrieden mit unserem Leben.“
,,Vielleicht bin ich eins dieser verwöhnten, reichen Kinder und hatte einfach nur Lust zu rebellieren?!“
,,Nein, das glaube ich nicht,“ sagte Cecilia.
,,Vielleicht bin ich der zufriedenste Mensch der ganzen Welt. Vielleicht liebe ich mein Leben genau so wie es ist.“
,,Was hast du noch auf Lager?“
,,Ich bin mit Patricia nicht wegen des Geldes oder dieser bescheuerten Gesellschaft zusammen.“
,,Wieso denn dann?“
,,Vielleicht aus Liebe?“ Es fiel ihm schwer diese Worte auszusprechen. Er redete nie über Liebe und schon gar nicht mit einer fremden Person.
,,Okay,“ Cecilia grinste, bevor sie in Lachen ausbrach. ,,Das war von allem, was du gesagt hast, das dümmste. Aber rede dir das nur weiter ein.“ Sie stand nun ebenfalls auf. Als sie auf ihn zuging und er einen Schritt zurückwich, grinste sie erneut. ,,Du wirst es schon noch merken.“ Plötzlich neigte sie sich nach vorne und küsste ihn auf den Hals. ,,Wir sind uns ähnlicher als du glaubst.“ Mit diesen Worten ging sie an ihm vorbei und lieà einen wie vom Donner gerührten Jess stehen. Als er auf einmal eine Hand auf seiner Schulter spürte, drehte er sich mit einem wütendem ,,Was?“ um... und sah sich Patricia gegenüber.
,,Was ist denn mit dir los?“ wollte sie wissen.
,,Ach, nichts.“
,,Könntest du bitte mit mir kommen? Meine Freunde feiern und du weiÃt schon...“
Oh ja, er wusste. Er tat es schlieÃlich schon eine ganze Weile. Es war wieder Zeit auf Patricia aufzupassen. Aufpassen, dass sie nichts trank, aufpassen, dass niemand etwas merkte.
Flashback
Patricia & Jess
Jess POV
Juli 2012
Er wusste nicht wieso, aber er hasste Krankenhäuser und alles, was irgendwie an Krankenhäuser erinnerte. Doch nicht heute. Heute holte er sie ab. Sie durfte endlich wieder nach Hause. Er hätte sich nie für den Typ Mann gehalten, der sich so sehr über die Rückkehr seiner Freundin freute, doch nachdem er Wochen allein in der Wohnung verbracht hatte, freute er sich wirklich, dass sie nun wieder da sein würde. Er hoffte, sie würde genauso glücklich darüber sein, wie er. Er klopfte an ihre Zimmertür und nach einem ,,Herein“ betrat er das Zimmer. Patricia saà bereits angezogen mit ihrer gepackten Tasche auf dem Bett und schien auf ihn zu warten.
,,Hey!“ Etwas unbeholfen umarmten sie sich. ,,Du siehst gut aus.“ Eine Lüge, schlieÃlich war sie immer noch die abgemagerte und blasse Frau, die er hierher gebracht hatte, doch das war egal. ,,Geht es dir auch gut.“
,,Ich denke, so gut wie es mir eben gehen kann.“ Sie hob die Schultern und plötzlich war da dieses Lächeln. Ein Lächeln, das Jess so faszinierte, dass er sie erneut in die Arme schloss.
,,Ich habe gehofft, dass du kommst.“
,,Warum sollte ich nicht kommen?“
,,Ich weià nicht. Ich dachte, vielleicht hast du nach all den Wochen... ich habe mich schon nach einer anderen Wohnmöglichkeit umgesehen, falls du nicht kommen solltest.“
,,Aber ich bin da.“
Patricia nickte und setzte sich wieder auf das Bett. ,,Der Arzt müsste gleich kommen, dann können wir gehen.“
,,Gut.“ Jess lieà sich neben ihr nieder und griff nach ihrer Hand. ,,Patricia? Ich bin echt stolz auf dich, dass du das durchgehalten hast. Ich wollte dir noch etwas sagen, ich...“
,,Hey!“ Verlegen lächelnd befreite Patricia ihre Hand aus seiner. ,,Wir sind doch keins dieser sentimentalen Pärchen, oder?“
,,Nein, da hast du Recht.“ Nun war auch Jess etwas verlegen. In all seinen Beziehungen zuvor, war er der schweigsame, manchmal auch gefühlskalte gewesen und jetzt hatte er eine Freundin, die ihn vor zu viel Sentimentalität warnte?
Die Tür ging auf und ein etwa Mitte-DreiÃig-jähriger Arzt kam herein. ,,So, Mrs Armstrong. Hier habe ich noch die Liste von Therapeuten, die ich ihnen noch auf den Weg geben möchte. Ich würde ihnen dringend raten weiterhin die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen, um all die Dinge in ihrer Vergangenheit verarbeiten zu können.“
,,Vielen Dank, Dr. Stanford.“ Patricia nahm die Liste entgegen und schüttelte dann dem Arzt die Hand.
,,Viel Glück auf Ihrem weiteren Lebensweg, Mrs Armstrong.“
,,Gut, dann können wir gehen. Jess, nimmst du meine Tasche?“ Patricia verlieà schon das Zimmer, während Jess nach der Tasche griff.
,,Sie hat wirklich Glück Sie zu haben,“ sagte der Arzt leise, während er Jess' Hand schüttelte. Kopfschüttelnd folgte Jess Patricia nach drauÃen. Wer hätte gedacht, dass so etwas jemals jemand zu ihm sagen würde? Vor Jahren hätte wohl niemand damit gerechnet, dass er sich so verändern würde.
,,Hast du Feuer?“ Patricia hatte eine Zigarette in der Hand und sah ihn fragend an. Als er nicht sofort antwortete, kam ein ,,Was?“ von ihr.. ,,Verbietest du mir jetzt auch noch das Rauchen?“
,,Nein.“ Er gab ihr sein Feuerzeug, doch bevor sie sich eine Zigarette anzündete, zog er sie an sich. ,,Schön, dass du wieder mit nach Hause kommst.“ Er küsste sie und ging dann zum Auto, nachdem seine Freundin ihn mit einem seltsamen Blick gewürdigt hatte.
Flashback Ende
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