09.04.2010, 22:09
[FONT="]@lost.firefly:
Vielen Dank für dein FB. Kannst du mir vllt als Beispiel ein oder zwei Stellen angeben, wo mein Schreibstil holprig ist? Wäre toll, wenn du da ein bisschen konkreter sein könntest, damit ich versuchen kann, mich zu verbessern. Ansonsten freut es mich, dass dir der FF gefällt
[/FONT][FONT="]
__________________________
Samstag, 1. Mai 2006[/FONT]
JESS: Es ist Samstag und an Samstagen muss ich nicht bereits um 5 Uhr morgens aufstehen und arbeiten, sondern ich darf ausschlafen. So haben es Luke und ich vereinbart. Trotzdem werde ich durch einen Aufschrei im Diner relativ früh geweckt.
„NEIN!“
Ich wälze mich auf die Seite und ziehe mir die Decke über den Kopf, als ein zweiter Aufschrei von unten bis zu mir nach oben dringt.
„OH NEIN!“
Ich öffne die Augen und blicke resigniert. Was ist denn jetzt wieder los? Seit Luke auf dieser dämlichen Kreuzfahrt gewesen ist und sich dort mit Nicole verlobt und vermählt hat, nur um sich von ihr gleich im Anschluss wieder scheiden zu lassen, ist er wirklich unerträglich. Ich schlieÃe wieder die Augen und versuche einzuschlafen, als….
„OH VERDAMMT, TAYLOR!“
Oh verdammt, Luke!
Ich schlage die Decke zur Seite und stehe auf, schlüpfe in meine Jeans und streife mein ACDC-Shirt über. Dann reiÃe ich die Türe auf und stürme die Treppe nach unten ins Diner.
„Luke, was soll das?! Ich versuche zu schlafen!“
„Sieh dich um“, fährt Luke mich an.
„Huh?“
„Fällt dir was auf?!“
„Was denn?“
„Ein Fenster!“
„Ja, wir haben Fenster, Onkel Luke.“
„Nicht diese Fenster!“
Ich sehe mich verwirrt um und da entdecke ich ihn. Den Grund für Lukes rasende Wut auf Taylor.
Meine Kinnlade klappt nach unten.
„Nicht wahr?! Du siehst es auch!“ Luke nickt grimmig. „Aber jetzt ist er zu weit gegangen! Ich werde ihn mit seinen verdammten SüÃigkeiten ersticken, um ihn für immer zum Schweigen zu bringen!“
Mit diesen Worten reiÃt er die Türe auf und rennt wutentbrannt aus dem Diner.
Durch die Schaufenster sehe ich, wie Luke am Diner vorbei nebenan in Taylors Soda Shop stürmt. Dank dem groÃen Fenster, welches Taylor anscheinend in einer verrückten Nacht-und-Nebel-Aktion in die Wand, die den Soda Shop und Luke’s Diner voneinander trennt, gebaut hat, kann ich sehen, wie Luke sich auf Taylor in seinem lächerlichen Outfit stürzt und ihn zur Rede stellt.
Eine Weile beobachte ich ihn gelangweilt dabei wie er aufgebracht Taylor anbrüllt und dabei immer wieder mit wilder Gestik auf das Fenster in der Wand zeigt. Dann sehe ich vor dem Eingang des Soda Shops plötzlich Zuschauer, nämlich niemand geringeres als Lorelai Gilmore, daneben Rory, mit riesigen Rucksäcken bepackt. Einen Moment lang bleibt mein Blick an Rory hängen und mein Herz setzt aus, ehe es mir in rasender Geschwindigkeit bis zum Hals schlägt. Dann mache ich langsam ein paar Schritte rückwärts, drehe mich auf dem Absatz um und stürme die Treppe hoch zurück in Lukes Wohnung.
DrauÃen dämmert es bereits und ich wische gerade die Tische sauber als die Türglocke ertönt.
„Bestellen Sie bitte schnell, wir werden gleich schlieÃen“, leiere ich runter ohne mich dabei umzublicken.
Als ich keine Antwort erhalte, halte ich kurz in meiner Arbeit inne und blicke über die Schulter.
„Oh.“
Ich richte mich auf und wende mich der Person ganz zu, denn es ist Alba. Ihre Haare sind vom Wind leicht zerzaust. Sie trägt schwarze Leggins und ein viel zu groÃes T-Shirt von den Bananaramas.
„Hallo Jess“, sagt sie leise.
„Hi.“ Ich zögere, als sie den Blick zu Boden richtet. „Ist alles ok?“
„Nein“, murmelt sie und macht einen etwas apathischen Eindruck. „Heute ist der Todestag von meinem Dad.“ Sie gerät ins Stocken, sieht mich an und ihre Augen füllen sich mit Tränen. „Ich dürfte gar nicht hier sein. Sondern sollte daheim sein, bei meiner Mom. Sie ist ganz alleine. Ausgerechnet an diesem Tag.“
„Möchtest du dich setzen?“, biete ich ihr unschlüssig an.
Sie blickt zum Tresen und schüttelt leicht den Kopf.
„Eigentlich nicht.“
Ich sehe sie an und überlege kurz.
„Also… ich kenne da einen Ort, an dem ich mich oft aufhalte, wenn es mir so geht wie dir gerade…“
Wir sitzen nebeneinander auf dem Steg und lassen die Beine baumeln. Es ist bereits dunkel, der Himmel ist wolkenlos und der See glitzert im hellen Vollmondlicht. Alba hat den ganzen Hinweg über geschwiegen. Ich sehe sie von der Seite an und bemerke, dass sie leicht zittert.
„Ist dir kalt?“
„Ein wenig.“
Ich ziehe meine Jacke aus und lege sie ihr behutsam um die Schultern.
„Danke“, flüstert sie ein wenig heiser.
„Kein Problem.“
Wir blicken in den See und schweigen wieder.
„In meiner Zeit ist gerade Sylvester“, sagt Alba irgendwann und blickt in den Sternenhimmel. „Alles feiert, freut sich. Ãberall Feuerwerk. Und ich und Mum sitzen alleine daheim und trauern.“
„Klingt nicht gerade nach der besten Party“, bemerke ich ironisch.
Ich denke schon, sie wird wütend, doch sie lächelt mich nur an.
„Da könntest du recht haben.“
„Du fühlst dich für deine Mutter ein wenig verantwortlich. Kann das sein?“
„Ein klein wenig schon, ja…“ Sie blickt in den See und seufzt leise. „Das liegt daran, dass ich wie Dad durch die Zeit reise und ihn dadurch immer wieder sehen kann. Für Mom ist das schrecklich, zu wissen, dass ich Dad treffe und sie nicht mitkommen kann. Er fehlt ihr sehr. Mir zwar auch, aber wenn ich möchte, kann ich in die Vergangenheit reisen und dann sehe ich ihn...“
„Hm…“ Ich beobachte das Glitzern der Sterne, welches sich auf der Seeoberfläche wiederspiegelt. Fühle mich ratlos. Gerne würde ich etwas sagen, dass sie trösten oder ihr womöglich helfen könnte. Doch da gibt es nichts, was ich sagen kann. Also schweige ich.
Alba blickt mich von der Seite an.
„Das ist also der Ort, an dem du dich aufhältst, wenn es dir so geht wie mir?“
Ich nicke leicht, ohne sie dabei anzusehen.
„Und was beschäftigt dich so, wenn es dir wie mir geht?“, bohrt sie nach.
Ich zucke mit den Achseln.
„Alles mögliche. Luke, meine Mutter, mein Leben…“
Rory.
„Ist Luke dein Vater?“, fragt Alba neugierig.
„Nein, er ist mein Onkel. Meinen Vater habe ich vor ein paar Wochen das erste Mal seit ich auf der Welt bin kennengelernt. Er wohnt in L.A. und arbeitet in einer Imbissbude mit dem Namen Dante’s Inferno‘.“
„Wie orginell“, bemerkt Alba sarkastisch. „Und deine Mutter?“
„Wohnt in New York“, antworte ich knapp.
„Du redest wohl nicht gern über sie“, stellt sie fest.
„Stimmt genau.“
„Ok.“ Alba denkt einen Moment nach und runzelt die Stirn. „Was stört dich an deinem Leben?“
„Ich habe die High School abgebrochen und naja, ich habe keine Ahnung, was ich mit meinem Leben anfangen soll… erst wollte ich bei meinem Vater unterkommen. Aber das war einfach komisch. Ich meine, ich kenne ihn praktisch gar nicht. Und er hat bereits ein Leben. Mit Freundin, Tochter von der Freundin und 20 Viechern im Haus. Da passe ich einfach nicht rein. Also bin ich wieder zu Luke und wir haben uns geeinigt, dass ich die High School vorerst nicht zu Ende machen werde und ihm dafür im Diner aushelfe. Momentan hänge ich also irgendwie in der Schwebe…“
„Verstehe“, sagt Alba. „Hast du hier denn Freunde?“
Ich schweige einen Moment.
„Nicht wirklich“, sage ich dann.
„Keine Freunde?“, wiederholt Alba ungläubig.
„Nein.“
„Ganz ehrlich nicht?“
„Naja… ich war eine Weile mit Rory zusammen.“
„Rory?“
„Sie ist hier aus der Stadt. Wir waren zusammen, aber dann habe ich die High School abgebrochen und Luke hat mich rausgeworfen, also bin ich nach L.A. abgehauen, ohne ihr etwas zu sagen.“
„Nicht gerade die feine Art.“
„Jetzt bin ich wieder hier, aber bis jetzt habe ich noch nicht mit ihr geredet. Sie war mit ihrer Mutter auf Europa-Tour. Heute habe ich gesehen, dass sie zurück sind. Sie hat ihren Abschluss an so einer Privatschule gemacht und wird demnächst in Yale studieren…“
„Wow“, sagt Alba anerkennend. „Yale. Sie muss sehr intelligent sein.“
„Ja, das ist sie.“
Ich starre in den See und spüre Albas Blick von der Seite.
„Liebst du sie?“
„Huh?“
„Na, liebst du sie?“
Darauf schweige ich lange.
„Ja“, sage ich schlieÃlich und bin über mich selbst überrascht.
„Na, wenn du sie liebst, dann kämpfe um sie“, sagt Alba sachlich. „Die Liebe ist es wert, dass man um sie kämpft.“
„Spricht da jemand aus Erfahrung?“
Sie sieht mich fragend an.
„Was?“
„Na, hast du einen Freund? In dieser Zeit, aus der du kommst.“
Sie schüttelt den Kopf und gähnt.
„Bist du müde?“
„Irgendwie schon.“
Ich denke kurz nach.
„Du kannst bei mir schlafen, wenn du magst…“
Sie sieht mich an und muss ein wenig grinsen.
„Ich habe wohl gar keine andere Wahl.“
Vielen Dank für dein FB. Kannst du mir vllt als Beispiel ein oder zwei Stellen angeben, wo mein Schreibstil holprig ist? Wäre toll, wenn du da ein bisschen konkreter sein könntest, damit ich versuchen kann, mich zu verbessern. Ansonsten freut es mich, dass dir der FF gefällt
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Samstag, 1. Mai 2006[/FONT]
JESS: Es ist Samstag und an Samstagen muss ich nicht bereits um 5 Uhr morgens aufstehen und arbeiten, sondern ich darf ausschlafen. So haben es Luke und ich vereinbart. Trotzdem werde ich durch einen Aufschrei im Diner relativ früh geweckt.
„NEIN!“
Ich wälze mich auf die Seite und ziehe mir die Decke über den Kopf, als ein zweiter Aufschrei von unten bis zu mir nach oben dringt.
„OH NEIN!“
Ich öffne die Augen und blicke resigniert. Was ist denn jetzt wieder los? Seit Luke auf dieser dämlichen Kreuzfahrt gewesen ist und sich dort mit Nicole verlobt und vermählt hat, nur um sich von ihr gleich im Anschluss wieder scheiden zu lassen, ist er wirklich unerträglich. Ich schlieÃe wieder die Augen und versuche einzuschlafen, als….
„OH VERDAMMT, TAYLOR!“
Oh verdammt, Luke!
Ich schlage die Decke zur Seite und stehe auf, schlüpfe in meine Jeans und streife mein ACDC-Shirt über. Dann reiÃe ich die Türe auf und stürme die Treppe nach unten ins Diner.
„Luke, was soll das?! Ich versuche zu schlafen!“
„Sieh dich um“, fährt Luke mich an.
„Huh?“
„Fällt dir was auf?!“
„Was denn?“
„Ein Fenster!“
„Ja, wir haben Fenster, Onkel Luke.“
„Nicht diese Fenster!“
Ich sehe mich verwirrt um und da entdecke ich ihn. Den Grund für Lukes rasende Wut auf Taylor.
Meine Kinnlade klappt nach unten.
„Nicht wahr?! Du siehst es auch!“ Luke nickt grimmig. „Aber jetzt ist er zu weit gegangen! Ich werde ihn mit seinen verdammten SüÃigkeiten ersticken, um ihn für immer zum Schweigen zu bringen!“
Mit diesen Worten reiÃt er die Türe auf und rennt wutentbrannt aus dem Diner.
Durch die Schaufenster sehe ich, wie Luke am Diner vorbei nebenan in Taylors Soda Shop stürmt. Dank dem groÃen Fenster, welches Taylor anscheinend in einer verrückten Nacht-und-Nebel-Aktion in die Wand, die den Soda Shop und Luke’s Diner voneinander trennt, gebaut hat, kann ich sehen, wie Luke sich auf Taylor in seinem lächerlichen Outfit stürzt und ihn zur Rede stellt.
Eine Weile beobachte ich ihn gelangweilt dabei wie er aufgebracht Taylor anbrüllt und dabei immer wieder mit wilder Gestik auf das Fenster in der Wand zeigt. Dann sehe ich vor dem Eingang des Soda Shops plötzlich Zuschauer, nämlich niemand geringeres als Lorelai Gilmore, daneben Rory, mit riesigen Rucksäcken bepackt. Einen Moment lang bleibt mein Blick an Rory hängen und mein Herz setzt aus, ehe es mir in rasender Geschwindigkeit bis zum Hals schlägt. Dann mache ich langsam ein paar Schritte rückwärts, drehe mich auf dem Absatz um und stürme die Treppe hoch zurück in Lukes Wohnung.
Gegen Abend:
DrauÃen dämmert es bereits und ich wische gerade die Tische sauber als die Türglocke ertönt.
„Bestellen Sie bitte schnell, wir werden gleich schlieÃen“, leiere ich runter ohne mich dabei umzublicken.
Als ich keine Antwort erhalte, halte ich kurz in meiner Arbeit inne und blicke über die Schulter.
„Oh.“
Ich richte mich auf und wende mich der Person ganz zu, denn es ist Alba. Ihre Haare sind vom Wind leicht zerzaust. Sie trägt schwarze Leggins und ein viel zu groÃes T-Shirt von den Bananaramas.
„Hallo Jess“, sagt sie leise.
„Hi.“ Ich zögere, als sie den Blick zu Boden richtet. „Ist alles ok?“
„Nein“, murmelt sie und macht einen etwas apathischen Eindruck. „Heute ist der Todestag von meinem Dad.“ Sie gerät ins Stocken, sieht mich an und ihre Augen füllen sich mit Tränen. „Ich dürfte gar nicht hier sein. Sondern sollte daheim sein, bei meiner Mom. Sie ist ganz alleine. Ausgerechnet an diesem Tag.“
„Möchtest du dich setzen?“, biete ich ihr unschlüssig an.
Sie blickt zum Tresen und schüttelt leicht den Kopf.
„Eigentlich nicht.“
Ich sehe sie an und überlege kurz.
„Also… ich kenne da einen Ort, an dem ich mich oft aufhalte, wenn es mir so geht wie dir gerade…“
Wir sitzen nebeneinander auf dem Steg und lassen die Beine baumeln. Es ist bereits dunkel, der Himmel ist wolkenlos und der See glitzert im hellen Vollmondlicht. Alba hat den ganzen Hinweg über geschwiegen. Ich sehe sie von der Seite an und bemerke, dass sie leicht zittert.
„Ist dir kalt?“
„Ein wenig.“
Ich ziehe meine Jacke aus und lege sie ihr behutsam um die Schultern.
„Danke“, flüstert sie ein wenig heiser.
„Kein Problem.“
Wir blicken in den See und schweigen wieder.
„In meiner Zeit ist gerade Sylvester“, sagt Alba irgendwann und blickt in den Sternenhimmel. „Alles feiert, freut sich. Ãberall Feuerwerk. Und ich und Mum sitzen alleine daheim und trauern.“
„Klingt nicht gerade nach der besten Party“, bemerke ich ironisch.
Ich denke schon, sie wird wütend, doch sie lächelt mich nur an.
„Da könntest du recht haben.“
„Du fühlst dich für deine Mutter ein wenig verantwortlich. Kann das sein?“
„Ein klein wenig schon, ja…“ Sie blickt in den See und seufzt leise. „Das liegt daran, dass ich wie Dad durch die Zeit reise und ihn dadurch immer wieder sehen kann. Für Mom ist das schrecklich, zu wissen, dass ich Dad treffe und sie nicht mitkommen kann. Er fehlt ihr sehr. Mir zwar auch, aber wenn ich möchte, kann ich in die Vergangenheit reisen und dann sehe ich ihn...“
„Hm…“ Ich beobachte das Glitzern der Sterne, welches sich auf der Seeoberfläche wiederspiegelt. Fühle mich ratlos. Gerne würde ich etwas sagen, dass sie trösten oder ihr womöglich helfen könnte. Doch da gibt es nichts, was ich sagen kann. Also schweige ich.
Alba blickt mich von der Seite an.
„Das ist also der Ort, an dem du dich aufhältst, wenn es dir so geht wie mir?“
Ich nicke leicht, ohne sie dabei anzusehen.
„Und was beschäftigt dich so, wenn es dir wie mir geht?“, bohrt sie nach.
Ich zucke mit den Achseln.
„Alles mögliche. Luke, meine Mutter, mein Leben…“
Rory.
„Ist Luke dein Vater?“, fragt Alba neugierig.
„Nein, er ist mein Onkel. Meinen Vater habe ich vor ein paar Wochen das erste Mal seit ich auf der Welt bin kennengelernt. Er wohnt in L.A. und arbeitet in einer Imbissbude mit dem Namen Dante’s Inferno‘.“
„Wie orginell“, bemerkt Alba sarkastisch. „Und deine Mutter?“
„Wohnt in New York“, antworte ich knapp.
„Du redest wohl nicht gern über sie“, stellt sie fest.
„Stimmt genau.“
„Ok.“ Alba denkt einen Moment nach und runzelt die Stirn. „Was stört dich an deinem Leben?“
„Ich habe die High School abgebrochen und naja, ich habe keine Ahnung, was ich mit meinem Leben anfangen soll… erst wollte ich bei meinem Vater unterkommen. Aber das war einfach komisch. Ich meine, ich kenne ihn praktisch gar nicht. Und er hat bereits ein Leben. Mit Freundin, Tochter von der Freundin und 20 Viechern im Haus. Da passe ich einfach nicht rein. Also bin ich wieder zu Luke und wir haben uns geeinigt, dass ich die High School vorerst nicht zu Ende machen werde und ihm dafür im Diner aushelfe. Momentan hänge ich also irgendwie in der Schwebe…“
„Verstehe“, sagt Alba. „Hast du hier denn Freunde?“
Ich schweige einen Moment.
„Nicht wirklich“, sage ich dann.
„Keine Freunde?“, wiederholt Alba ungläubig.
„Nein.“
„Ganz ehrlich nicht?“
„Naja… ich war eine Weile mit Rory zusammen.“
„Rory?“
„Sie ist hier aus der Stadt. Wir waren zusammen, aber dann habe ich die High School abgebrochen und Luke hat mich rausgeworfen, also bin ich nach L.A. abgehauen, ohne ihr etwas zu sagen.“
„Nicht gerade die feine Art.“
„Jetzt bin ich wieder hier, aber bis jetzt habe ich noch nicht mit ihr geredet. Sie war mit ihrer Mutter auf Europa-Tour. Heute habe ich gesehen, dass sie zurück sind. Sie hat ihren Abschluss an so einer Privatschule gemacht und wird demnächst in Yale studieren…“
„Wow“, sagt Alba anerkennend. „Yale. Sie muss sehr intelligent sein.“
„Ja, das ist sie.“
Ich starre in den See und spüre Albas Blick von der Seite.
„Liebst du sie?“
„Huh?“
„Na, liebst du sie?“
Darauf schweige ich lange.
„Ja“, sage ich schlieÃlich und bin über mich selbst überrascht.
„Na, wenn du sie liebst, dann kämpfe um sie“, sagt Alba sachlich. „Die Liebe ist es wert, dass man um sie kämpft.“
„Spricht da jemand aus Erfahrung?“
Sie sieht mich fragend an.
„Was?“
„Na, hast du einen Freund? In dieser Zeit, aus der du kommst.“
Sie schüttelt den Kopf und gähnt.
„Bist du müde?“
„Irgendwie schon.“
Ich denke kurz nach.
„Du kannst bei mir schlafen, wenn du magst…“
Sie sieht mich an und muss ein wenig grinsen.
„Ich habe wohl gar keine andere Wahl.“
Life is to express, not to impress.