02.08.2010, 13:25
Danke katalin für dein FB :knuddel:
Ich weià nicht, ob noch jemand Interesse daran hat weiter zu lesen, aber ich poste einfach mal einen neuen Teil:
Als Rory und Marty von ihrem Strandspaziergang zurückkamen, saÃen die anderen bereits auf der Terrasse beim Frühstück.
,,Waren wir wirklich so lange unterwegs?â wollte Rory wissen.
,,Anscheinend.â Marty drückte ihr einen Kuss auf das Haar.
,,Guten Morgen.â Samantha kam mit Mitch auf dem Arm auf sie zu. ,,Lisa ist oben bei Allie und dem Kindermädchen. Sie wollten unbedingt oben frühstücken und ich haben ihnen etwas hochgetragen. Ich wusste nicht, ob das okay für euch ist, darum...â
,,Natürlich ist das okay,â sagte Marty sofort. ,,Ist doch schön, wenn sich die beiden verstehen, dann gefällt es Lisa vielleicht auch endlich besser hier.â
,,Gut, das wollte ich euch nur sagen. Setzt euch doch, wir haben schon ohne euch angefangen.â
,,Guten Morgen.â Rory setzte sich neben Steve und während die anderen in Gespräche verwickelt waren, fragte sich Rory, nicht zum ersten Mal, wie sich diese Paare eigentlich gefunden hatten und was sie bewogen hatte zusammen zu bleiben.
Da war zum Beispiel Jess, der sich tatsächlich mit Cecilia unterhielt. Er redete zwar nicht viel, doch seine Antworten waren nicht unfreundlich.
Der Mann, den ich für den schweigsamsten aller Menschen hielt, hat sich verändert und bewiesen, dass er auch ganz normale Unterhaltungen führen kann. Man könnte sagen, er hat eine Wandlung in die richtige Richtung vollzogen, wenn da nicht die schwarzgelockte Frau neben ihm wäre. Wieso belastet er sich mit jemanden, der ihn an sein altes Ich erinnert? Hat ihm jemand geholfen und will er das jetzt gut machen, indem er selbst einen Menschen auf den richtigen Weg führt? Ausgerechnet er?
Oder auch Logan.
Der Mann, dem früher nichts wichtiger als SpaÃ, Geld und Frauen war, sitzt jetzt neben einer Frau, der nichts wichtiger scheint als ihre Familie und besonders ihre Kinder. Er hätte vermutlich jede Frau haben können, wieso hat er sich nur für sie entschieden? Gibt sie ihm Sicherheit?
Rorys Blick wanderte weiter zu Eveline, die ein paar Meter abseits stand und telefonierte.
Der Mann, der von Donna Reed schwärmte und sich eine perfekte harmonische Familie gewünscht hat, ist mit einer Frau verheiratet, die keinen Sinn für Familie hat. Statt mit ihrem Sohn zu reden, diskutiert sie lieber mit ihren Kollegen über die neuesten Aufträge und ignoriert das Betteln ihres Sohnes, doch endlich mal mit an den Strand zu kommen.
Hatte irgendjemand von ihnen das Leben bekommen, das sie sich früher erträumt hatten?
Vielleicht Steve. Ja vielleicht war Steve wirklich der einzige, der noch so war wie früher.
,,Josh, komme doch mal bitte her.â Dean rief seinen Sohn, der um seine Mutter herumtanzte und sie mit Fragen bombardierte, während diese telefonierte.
,,Was ist denn, Dad?â
,,Lass doch deine Mutter bitte in Ruhe telefonieren.â
,,Aber sie hat mir gestern versprochen sie geht mit mir an den Strand und sie ist nicht mitgekommen... und heute hat sie wieder keine Zeit.â
,,Deine Mum muss viel arbeiten,â erklärte Dean ihm.
,,Aber wir sind doch im Urlaub.â
,,Hör mal zu, ich wette deine Mutter findet heute schon die Zeit mit dir Schwimmen zu gehen.â
,,Glaubst du wirklich?â
Dean nickte und hoffte, er machte seinen Sohn keine falschen Hoffnungen.
,,Okay, ich gehe mal Allie suchen.â Mit diesen Worten verschwand Josh ins Haus.
Dean blickte zu seiner Frau und plötzlich wanderten seine Gedanken sechs Jahre in die Vergangenheit.
September 2009
Dean & Eveline
Deans POV
,,Ich dachte, wir könnten heute ins Kino gehen und...â Mit diesen Worten betrat er das Schlafzimmer, brach seinen Satz aber ab, als er seine Freundin mit angezogenen Beinen auf dem Bett sitzen saÃ. Die Augen waren vom Weinen geschwollenen, ihre Nase rot und sie hielt sich krampfhaft an einem Kissen fest. Ihre sonst immer zu einer perfekten frisierten Haaren, hingen nun zerzaust herunter. ,,Eveline, was ist los?â Er setzte sich neben sie auf das Bett. Seine Freundin antwortete nicht, sondern fing nur wieder an zu weinen und lieà ihren Kopf an seine Schulter fallen.
,,Eve, komm schon, rede mit mir!â
Eveline richtete sich kurz auf, zog eine kleine Schachtel unter der Bettdecke hervor und warf sie quer durchs Zimmer. ,,Das ist los!â
Sein Blick folgte der Schachtel, die am Spiegel abprallte und dann vor dem Schrank zu Boden segelte. ,,Schwangerschaftstest?â Er blickte wieder zu Eveline. ,,Du bist schwanger?â
Erst sagte sie gar nichts, dann kamen bruchweise Worte aus ihrem Mund. ,,Ich... das kann nicht sein... ich meine... was...â
,,Jetzt beruhige dich erstmal,â flüsterte Dean ihr zu, zog sie noch enger an sich und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, die von den Tränen ganz nass waren. ,,So ein Test ist doch nicht hundertprozentig, oder?â
,,Ich war heute Mittag beim Arzt, nachdem ich gestern einen Test gemacht habe, der positiv war, heute morgen habe ich noch einen Test gemacht... und dann bin ich zum Arzt und er hat gesagt, dass...â Die weiteren Worte gingen in ihrem Schluchzen unter.
,,Wir kriegen das schon hin,â Er massierte ihre bebenden Schultern. ,,Du hättest es mir schon früher sagen sollen, dann wäre ich sofort nach Hause gekommen.â
,,Ich... ich kann das nicht...â
Er saà eine ganze Weile mit Eveline auf dem Bett, streichelte ihr über die Haare und hielt sie einfach nur fest, während ihre Tränen sein T-Shirt durchnässten. Als er schlieÃlich merkte, dass sie sich langsam beruhigte, schob er sie etwas von sich, legte zwei Finger unter ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihm ins Gesicht sehen musste.
,,Sag mir... sag mir, was du gerade denkst.â
Eveline richtete sich auf und sah ihn nun ganz offen an. ,,Nein. Sag mir, was du denkst.â
,,Naja, ich denke...â Dean griff nach ihrer Hand. ,,Ich weiÃ, das klingt komisch, es war nicht geplant, aber irgendwie freue ich mich darauf. Mir war klar, dass ich irgendwann Kinder haben will.â Als er ihren überraschten Blick sah, fuhr er fort: ,,Du etwa nicht?â
,,Nein.â Sie befreite ihre Hand aus seiner. ,,Ich bin kein Muttertyp. Ich meine, sieh mich an!â
,,Das tue ich und ich sehe nichts schlechtes.â
,,Darum geht es doch nicht. Ich habe mir vor ein paar Jahren geschworen, dass ich niemals ein Kind haben werde und ich habe meine Meinung nicht geändert.â Wieder kämpfte sie gegen Tränen an, schaffte es aber nicht.
,,Was soll das heiÃen?â
,,Dean, das weiÃt du doch genau. Ich kann dieses Baby nicht bekommen.â
,,Du... du kannst das nicht einfach so entscheiden. Ich weiÃ, wir würden das alles schaffen.â Er griff erneut nach ihrer Hand. ,,Unser Haus ist so gut wie fertig.â
,,Unser Haus?â Sie lachte kurz unter Tränen auf. ,,Ich bin einfach in dein Leben hinein geschneit. Es ist nicht unser Haus, es war immer nur deins. Ich meine, es war nicht mein Plan für immer hierzubleiben, das war alles nicht so geplant.â
,,Na und?â
,,Was weiÃt du denn schon über mich?â
,,Deine Vergangenheit ist mir egal,â antwortete Dean, sah jedoch wie Eveline den Kopf schüttelte.
,,Du verstehst nicht, dass ich dieses Baby nicht bekommen kann.â
,,Dann erkläre mir, warum.â
,,Das würdest es nicht verstehen. Du bist ein Mann, du...â
,,Möchtest du mit Lane reden? Oder mit meiner Mutter oder...?â
,,Dean,â fiel sie ihm ins Wort. ,,Was habe ich mit deiner Mutter oder Lane schon gemeinsam? Sie leben schon immer in dieser Kleinstadt, haben ein nettes Häuschen und eine Familie. Was wissen sie schon von mir und meinem Leben? Was wissen sie davon, wie es ist, in der High Society auszuwachsen? Gar nichts!â
,,Was hat das mit deiner Familie zu tun?â wollte Dean wissen. Eveline sprach so gut wie nie über ihre Familie. Er wusste nur, dass sie aus einer sehr reichen Familie stammte, mit der sie jedoch seit Jahren keinen Kontakt hatte.
,,WeiÃt du, was meine Eltern tun würden, wenn sie wüssten, dass ich in diesem Moment schwanger und unverheiratet in einer Kleinstadt in einer Zweizimmerwohnung sitze? Ich denke, sie würden sich umbringen, weil ich unsere Familienehre noch mehr beschmutzt habe als früher.â
,,Hast du nicht gesagt, dass du seit Jahren keinen Kontakt mehr mit ihnen hast? Was kümmerst du dich darum, was sie denken würden?â
,,Wie gesagt, du verstehst es nicht,â gab Eveline zurück. ,,Das versteht niemand, der das nicht selber mitgemacht hat. Du kannst machen was du willst, deine Familie würde dir immer wieder verzeihen. Ich dagegen... bin seit meiner Geburt gebrandmarkt. Ich kann keinen Schritt tun, ohne mir vorzustellen, was meine Familie sagen würde, wenn sie davon wüssten.â
,,Wenn ich jemand kennen würde, die ähnliches erlebt hat wie du, würdest du mit ihr reden?â
,,Wen kennst du?â
,,Lass mich kurz telefonieren.â Dean drückte seiner Freundin einen Kuss auf die Stirn, stand auf und wollte gerade das Schlafzimmer verlassen, als ihn Evelines Stimme zurückhielt.
,,Dean?â
,,Hm?â Er drehte sich wieder zu ihr um. Sie hatte sich hingelegt und wischte mit einem Taschentuch über ihr Gesicht.
,,Wir werden nie die Bilderbuchfamilie sein, die du dir wünschst, Dean. Ich bin einfach nicht der Typ für Friede-Freude-Eierkuchen.â
Ohne zu antworten verlieà Dean das Zimmer und griff zum Telefon.
Zwanzig Minuten später betrat Lorelai Gilmore das Zimmer. Dean stand etwas unsicher hinter ihr im Türrahmen.
,,Eveline, das ist Lorelai Gilmore. Du erinnerst dich?!â
Plötzlich setzte sich Eveline auf. ,,Ich denke, das ist keine gute Idee. Wir sollten...â
,,Hey, ich wette mit dir, dass ich im ,Ich bin die gröÃte Enttäuschung meiner Familie´ -Spiel besser abschneide als du. Dean hat mir zwar kaum was erzählt, aber wenn es darum geht Fehler zu machen, bin ich die unangefochtene Meisterin. Also, Dean, lass uns Mädels mal alleine.â
*
Drei Stunden später stand Dean im Obergeschoss des neuen Hauses, als er plötzlich Schritte auf der Treppe hörte. ,,Hallo?â
,,Ich bin's nur.â Eveline betrat das Zimmer. Sie trug eine Sonnenbrille, vermutlich um sich vor den neugierigen Blicken der Bewohner von Stars Hollow zu schützen, als sie von ihrer Wohnung aus quer durch die halbe Stadt gelaufen war.
,,Hey!â Er ging auf sie zu, zögerte jedoch sie zu berühren und blieb etwa einen halben Meter vor ihr stehen. ,,Ist alles okay?â
Sie nickte und nahm ihre Sonnenbrille ab. ,,Ich denke schon. Irgendwie.â
,,Ich weiÃ... vielleicht hätte ich dich nicht einfach mit Lorelai allein lassen dürfen, schlieÃlich kennst du sie kaum, aber ich dachte...â
,,Es ist okay,â unterbrach Eveline ihn. ,,Wirklich.â Sie legte ihre Arme um seinen Hals und als er sie näher an sich zog, hörte er sie plötzlich flüstern: ,,Heirate mich!â
,,Was?â Er glaubte sich verhört zu machen.
Sie löste sich von ihm. ,,Ich möchte, dass wir heiraten. Ich werde das Baby behalten, wenn wir heiraten, aber wenn nicht, dann...â
,,Wieso ist dir das so wichtig? Wir sind zusammen, leben zusammen und heiraten können wir später doch noch immer?â Dean ging das irgendwie alles zu schnell. Er erfuhr, dass er Vater wurde, dass Eveline das Baby gar nicht behalten wollte und kurz darauf, dass seine Freundin ihn heiraten wollte. Natürlich, ihm war klar, dass er irgendwann, in nicht allzu ferner Zeit heiraten wollte, aber er hatte es traditionell geplant: ER wollte den Antrag machen, wollte einen Ring kaufen und alles genau planen.
,,Schiebe es von mir aus auf meine Erziehung, aber ich möchte kein uneheliches Kind.â
,,Ist das wirklich der einzige Grund?â
,,Ich habe Angst, Dean. Ich habe verdammte Angst dieses Kind zu bekommen. Ich meine, wer weiÃ? Vielleicht hast du von heute auf morgen keine Lust mehr mit mir und dem Kind zusammen zu sein und wo soll ich dann hin?â
,,Du denkst, dass ich ein solcher Mensch bin?â
,,Nein.â Eveline schüttelte den Kopf. ,,Aber ich bin nicht wie andere Frauen, die sich das alleine zutrauen. Ich bin nicht wie Lorelai Gilmore, die ihre Tochter mit 16 allein groÃzieht. ICH brauche diese Sicherheit, verstehst du? Ich habe schon einmal jemanden so sehr vertraut und er hat mich enttäuscht. Und ich werde nie vergessen, wie weh das getan hat.â
Dean fragte nicht nach, fragte nicht wer und wie ihr dieser Jemand damals weh getan hatte. Doch der Schmerz und die Angst in ihren Augen führten irgendwie dazu, dass er sie verstand und er wusste, er würde alles tun, um sich den Traum dieser kleinen Familie zu sichern. ,,Was hältst du von einer Winterhochzeit?â
,,Was?â Eveline sah ihn überrascht an. ,,Du meinst...â
,,Naja, Herbst werden wir kaum noch schaffen, aber so eine Hochzeit im Schnee hat doch auch was, oder?â
,,Oh Dean.â Sie lächelte, das erste Lächeln, das er an diesem Tag an ihr gesehen hatte. Doch plötzlich verfinsterte sich ihre Miene wieder. ,,Was wird deine Familie dazu sagen? Sie werden nicht begeistert sein.â
,,Ach, was,â Dean winkte ab. ,,Sie werden sich freuen.â
,,Meinst du wirklich?â
,,Natürlich.â Er zog sie an sich. Dass sich seine Familie wirklich richtig darüber freuen würde, glaubte er selbst nicht. Sie hatten nie wirklich verstanden, was er an Eveline fand, hatten kein Geheimnis darum gemacht, dass sie fanden, dass sie gar nicht zu ihm passte. Sie hätten sich eine bodenständigere, ,,normalereâ Frau für ihn gewünscht, so hatte sich seine Mutter einmal ausgedrückt. Doch sie mussten es akzeptieren, dass er Eveline heiraten würde. ,,Du weiÃt aber, dass es auch Nachteile hat, mich zu heiraten?â
,,Und welche?â
,,Es ist nun endlich auch dein Haus und ich sehe nicht ein, die ganze Arbeit allein zu machen,â scherzte er. ,,Du wirst dir nun auch Gedanken darüber machen müssen, wie die Zimmer genau ausschauen sollen und...â
,,Ich habe eine super Idee für den Garten,â sagte Eveline plötzlich ganz enthusiastisch. ,,Komm mit!â
,,Ich hätte nie gedacht, dass du dich für Pflanzen begeistern kannst.â
,,Es geht doch nicht um Pflanzen.â Sie griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich. ,,Was würdest du von einem Pool halten?â
FLASHBACK ENDE
Ich weià nicht, ob noch jemand Interesse daran hat weiter zu lesen, aber ich poste einfach mal einen neuen Teil:
Als Rory und Marty von ihrem Strandspaziergang zurückkamen, saÃen die anderen bereits auf der Terrasse beim Frühstück.
,,Waren wir wirklich so lange unterwegs?â wollte Rory wissen.
,,Anscheinend.â Marty drückte ihr einen Kuss auf das Haar.
,,Guten Morgen.â Samantha kam mit Mitch auf dem Arm auf sie zu. ,,Lisa ist oben bei Allie und dem Kindermädchen. Sie wollten unbedingt oben frühstücken und ich haben ihnen etwas hochgetragen. Ich wusste nicht, ob das okay für euch ist, darum...â
,,Natürlich ist das okay,â sagte Marty sofort. ,,Ist doch schön, wenn sich die beiden verstehen, dann gefällt es Lisa vielleicht auch endlich besser hier.â
,,Gut, das wollte ich euch nur sagen. Setzt euch doch, wir haben schon ohne euch angefangen.â
,,Guten Morgen.â Rory setzte sich neben Steve und während die anderen in Gespräche verwickelt waren, fragte sich Rory, nicht zum ersten Mal, wie sich diese Paare eigentlich gefunden hatten und was sie bewogen hatte zusammen zu bleiben.
Da war zum Beispiel Jess, der sich tatsächlich mit Cecilia unterhielt. Er redete zwar nicht viel, doch seine Antworten waren nicht unfreundlich.
Der Mann, den ich für den schweigsamsten aller Menschen hielt, hat sich verändert und bewiesen, dass er auch ganz normale Unterhaltungen führen kann. Man könnte sagen, er hat eine Wandlung in die richtige Richtung vollzogen, wenn da nicht die schwarzgelockte Frau neben ihm wäre. Wieso belastet er sich mit jemanden, der ihn an sein altes Ich erinnert? Hat ihm jemand geholfen und will er das jetzt gut machen, indem er selbst einen Menschen auf den richtigen Weg führt? Ausgerechnet er?
Oder auch Logan.
Der Mann, dem früher nichts wichtiger als SpaÃ, Geld und Frauen war, sitzt jetzt neben einer Frau, der nichts wichtiger scheint als ihre Familie und besonders ihre Kinder. Er hätte vermutlich jede Frau haben können, wieso hat er sich nur für sie entschieden? Gibt sie ihm Sicherheit?
Rorys Blick wanderte weiter zu Eveline, die ein paar Meter abseits stand und telefonierte.
Der Mann, der von Donna Reed schwärmte und sich eine perfekte harmonische Familie gewünscht hat, ist mit einer Frau verheiratet, die keinen Sinn für Familie hat. Statt mit ihrem Sohn zu reden, diskutiert sie lieber mit ihren Kollegen über die neuesten Aufträge und ignoriert das Betteln ihres Sohnes, doch endlich mal mit an den Strand zu kommen.
Hatte irgendjemand von ihnen das Leben bekommen, das sie sich früher erträumt hatten?
Vielleicht Steve. Ja vielleicht war Steve wirklich der einzige, der noch so war wie früher.
,,Josh, komme doch mal bitte her.â Dean rief seinen Sohn, der um seine Mutter herumtanzte und sie mit Fragen bombardierte, während diese telefonierte.
,,Was ist denn, Dad?â
,,Lass doch deine Mutter bitte in Ruhe telefonieren.â
,,Aber sie hat mir gestern versprochen sie geht mit mir an den Strand und sie ist nicht mitgekommen... und heute hat sie wieder keine Zeit.â
,,Deine Mum muss viel arbeiten,â erklärte Dean ihm.
,,Aber wir sind doch im Urlaub.â
,,Hör mal zu, ich wette deine Mutter findet heute schon die Zeit mit dir Schwimmen zu gehen.â
,,Glaubst du wirklich?â
Dean nickte und hoffte, er machte seinen Sohn keine falschen Hoffnungen.
,,Okay, ich gehe mal Allie suchen.â Mit diesen Worten verschwand Josh ins Haus.
Dean blickte zu seiner Frau und plötzlich wanderten seine Gedanken sechs Jahre in die Vergangenheit.
September 2009
Dean & Eveline
Deans POV
,,Ich dachte, wir könnten heute ins Kino gehen und...â Mit diesen Worten betrat er das Schlafzimmer, brach seinen Satz aber ab, als er seine Freundin mit angezogenen Beinen auf dem Bett sitzen saÃ. Die Augen waren vom Weinen geschwollenen, ihre Nase rot und sie hielt sich krampfhaft an einem Kissen fest. Ihre sonst immer zu einer perfekten frisierten Haaren, hingen nun zerzaust herunter. ,,Eveline, was ist los?â Er setzte sich neben sie auf das Bett. Seine Freundin antwortete nicht, sondern fing nur wieder an zu weinen und lieà ihren Kopf an seine Schulter fallen.
,,Eve, komm schon, rede mit mir!â
Eveline richtete sich kurz auf, zog eine kleine Schachtel unter der Bettdecke hervor und warf sie quer durchs Zimmer. ,,Das ist los!â
Sein Blick folgte der Schachtel, die am Spiegel abprallte und dann vor dem Schrank zu Boden segelte. ,,Schwangerschaftstest?â Er blickte wieder zu Eveline. ,,Du bist schwanger?â
Erst sagte sie gar nichts, dann kamen bruchweise Worte aus ihrem Mund. ,,Ich... das kann nicht sein... ich meine... was...â
,,Jetzt beruhige dich erstmal,â flüsterte Dean ihr zu, zog sie noch enger an sich und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, die von den Tränen ganz nass waren. ,,So ein Test ist doch nicht hundertprozentig, oder?â
,,Ich war heute Mittag beim Arzt, nachdem ich gestern einen Test gemacht habe, der positiv war, heute morgen habe ich noch einen Test gemacht... und dann bin ich zum Arzt und er hat gesagt, dass...â Die weiteren Worte gingen in ihrem Schluchzen unter.
,,Wir kriegen das schon hin,â Er massierte ihre bebenden Schultern. ,,Du hättest es mir schon früher sagen sollen, dann wäre ich sofort nach Hause gekommen.â
,,Ich... ich kann das nicht...â
Er saà eine ganze Weile mit Eveline auf dem Bett, streichelte ihr über die Haare und hielt sie einfach nur fest, während ihre Tränen sein T-Shirt durchnässten. Als er schlieÃlich merkte, dass sie sich langsam beruhigte, schob er sie etwas von sich, legte zwei Finger unter ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihm ins Gesicht sehen musste.
,,Sag mir... sag mir, was du gerade denkst.â
Eveline richtete sich auf und sah ihn nun ganz offen an. ,,Nein. Sag mir, was du denkst.â
,,Naja, ich denke...â Dean griff nach ihrer Hand. ,,Ich weiÃ, das klingt komisch, es war nicht geplant, aber irgendwie freue ich mich darauf. Mir war klar, dass ich irgendwann Kinder haben will.â Als er ihren überraschten Blick sah, fuhr er fort: ,,Du etwa nicht?â
,,Nein.â Sie befreite ihre Hand aus seiner. ,,Ich bin kein Muttertyp. Ich meine, sieh mich an!â
,,Das tue ich und ich sehe nichts schlechtes.â
,,Darum geht es doch nicht. Ich habe mir vor ein paar Jahren geschworen, dass ich niemals ein Kind haben werde und ich habe meine Meinung nicht geändert.â Wieder kämpfte sie gegen Tränen an, schaffte es aber nicht.
,,Was soll das heiÃen?â
,,Dean, das weiÃt du doch genau. Ich kann dieses Baby nicht bekommen.â
,,Du... du kannst das nicht einfach so entscheiden. Ich weiÃ, wir würden das alles schaffen.â Er griff erneut nach ihrer Hand. ,,Unser Haus ist so gut wie fertig.â
,,Unser Haus?â Sie lachte kurz unter Tränen auf. ,,Ich bin einfach in dein Leben hinein geschneit. Es ist nicht unser Haus, es war immer nur deins. Ich meine, es war nicht mein Plan für immer hierzubleiben, das war alles nicht so geplant.â
,,Na und?â
,,Was weiÃt du denn schon über mich?â
,,Deine Vergangenheit ist mir egal,â antwortete Dean, sah jedoch wie Eveline den Kopf schüttelte.
,,Du verstehst nicht, dass ich dieses Baby nicht bekommen kann.â
,,Dann erkläre mir, warum.â
,,Das würdest es nicht verstehen. Du bist ein Mann, du...â
,,Möchtest du mit Lane reden? Oder mit meiner Mutter oder...?â
,,Dean,â fiel sie ihm ins Wort. ,,Was habe ich mit deiner Mutter oder Lane schon gemeinsam? Sie leben schon immer in dieser Kleinstadt, haben ein nettes Häuschen und eine Familie. Was wissen sie schon von mir und meinem Leben? Was wissen sie davon, wie es ist, in der High Society auszuwachsen? Gar nichts!â
,,Was hat das mit deiner Familie zu tun?â wollte Dean wissen. Eveline sprach so gut wie nie über ihre Familie. Er wusste nur, dass sie aus einer sehr reichen Familie stammte, mit der sie jedoch seit Jahren keinen Kontakt hatte.
,,WeiÃt du, was meine Eltern tun würden, wenn sie wüssten, dass ich in diesem Moment schwanger und unverheiratet in einer Kleinstadt in einer Zweizimmerwohnung sitze? Ich denke, sie würden sich umbringen, weil ich unsere Familienehre noch mehr beschmutzt habe als früher.â
,,Hast du nicht gesagt, dass du seit Jahren keinen Kontakt mehr mit ihnen hast? Was kümmerst du dich darum, was sie denken würden?â
,,Wie gesagt, du verstehst es nicht,â gab Eveline zurück. ,,Das versteht niemand, der das nicht selber mitgemacht hat. Du kannst machen was du willst, deine Familie würde dir immer wieder verzeihen. Ich dagegen... bin seit meiner Geburt gebrandmarkt. Ich kann keinen Schritt tun, ohne mir vorzustellen, was meine Familie sagen würde, wenn sie davon wüssten.â
,,Wenn ich jemand kennen würde, die ähnliches erlebt hat wie du, würdest du mit ihr reden?â
,,Wen kennst du?â
,,Lass mich kurz telefonieren.â Dean drückte seiner Freundin einen Kuss auf die Stirn, stand auf und wollte gerade das Schlafzimmer verlassen, als ihn Evelines Stimme zurückhielt.
,,Dean?â
,,Hm?â Er drehte sich wieder zu ihr um. Sie hatte sich hingelegt und wischte mit einem Taschentuch über ihr Gesicht.
,,Wir werden nie die Bilderbuchfamilie sein, die du dir wünschst, Dean. Ich bin einfach nicht der Typ für Friede-Freude-Eierkuchen.â
Ohne zu antworten verlieà Dean das Zimmer und griff zum Telefon.
Zwanzig Minuten später betrat Lorelai Gilmore das Zimmer. Dean stand etwas unsicher hinter ihr im Türrahmen.
,,Eveline, das ist Lorelai Gilmore. Du erinnerst dich?!â
Plötzlich setzte sich Eveline auf. ,,Ich denke, das ist keine gute Idee. Wir sollten...â
,,Hey, ich wette mit dir, dass ich im ,Ich bin die gröÃte Enttäuschung meiner Familie´ -Spiel besser abschneide als du. Dean hat mir zwar kaum was erzählt, aber wenn es darum geht Fehler zu machen, bin ich die unangefochtene Meisterin. Also, Dean, lass uns Mädels mal alleine.â
*
Drei Stunden später stand Dean im Obergeschoss des neuen Hauses, als er plötzlich Schritte auf der Treppe hörte. ,,Hallo?â
,,Ich bin's nur.â Eveline betrat das Zimmer. Sie trug eine Sonnenbrille, vermutlich um sich vor den neugierigen Blicken der Bewohner von Stars Hollow zu schützen, als sie von ihrer Wohnung aus quer durch die halbe Stadt gelaufen war.
,,Hey!â Er ging auf sie zu, zögerte jedoch sie zu berühren und blieb etwa einen halben Meter vor ihr stehen. ,,Ist alles okay?â
Sie nickte und nahm ihre Sonnenbrille ab. ,,Ich denke schon. Irgendwie.â
,,Ich weiÃ... vielleicht hätte ich dich nicht einfach mit Lorelai allein lassen dürfen, schlieÃlich kennst du sie kaum, aber ich dachte...â
,,Es ist okay,â unterbrach Eveline ihn. ,,Wirklich.â Sie legte ihre Arme um seinen Hals und als er sie näher an sich zog, hörte er sie plötzlich flüstern: ,,Heirate mich!â
,,Was?â Er glaubte sich verhört zu machen.
Sie löste sich von ihm. ,,Ich möchte, dass wir heiraten. Ich werde das Baby behalten, wenn wir heiraten, aber wenn nicht, dann...â
,,Wieso ist dir das so wichtig? Wir sind zusammen, leben zusammen und heiraten können wir später doch noch immer?â Dean ging das irgendwie alles zu schnell. Er erfuhr, dass er Vater wurde, dass Eveline das Baby gar nicht behalten wollte und kurz darauf, dass seine Freundin ihn heiraten wollte. Natürlich, ihm war klar, dass er irgendwann, in nicht allzu ferner Zeit heiraten wollte, aber er hatte es traditionell geplant: ER wollte den Antrag machen, wollte einen Ring kaufen und alles genau planen.
,,Schiebe es von mir aus auf meine Erziehung, aber ich möchte kein uneheliches Kind.â
,,Ist das wirklich der einzige Grund?â
,,Ich habe Angst, Dean. Ich habe verdammte Angst dieses Kind zu bekommen. Ich meine, wer weiÃ? Vielleicht hast du von heute auf morgen keine Lust mehr mit mir und dem Kind zusammen zu sein und wo soll ich dann hin?â
,,Du denkst, dass ich ein solcher Mensch bin?â
,,Nein.â Eveline schüttelte den Kopf. ,,Aber ich bin nicht wie andere Frauen, die sich das alleine zutrauen. Ich bin nicht wie Lorelai Gilmore, die ihre Tochter mit 16 allein groÃzieht. ICH brauche diese Sicherheit, verstehst du? Ich habe schon einmal jemanden so sehr vertraut und er hat mich enttäuscht. Und ich werde nie vergessen, wie weh das getan hat.â
Dean fragte nicht nach, fragte nicht wer und wie ihr dieser Jemand damals weh getan hatte. Doch der Schmerz und die Angst in ihren Augen führten irgendwie dazu, dass er sie verstand und er wusste, er würde alles tun, um sich den Traum dieser kleinen Familie zu sichern. ,,Was hältst du von einer Winterhochzeit?â
,,Was?â Eveline sah ihn überrascht an. ,,Du meinst...â
,,Naja, Herbst werden wir kaum noch schaffen, aber so eine Hochzeit im Schnee hat doch auch was, oder?â
,,Oh Dean.â Sie lächelte, das erste Lächeln, das er an diesem Tag an ihr gesehen hatte. Doch plötzlich verfinsterte sich ihre Miene wieder. ,,Was wird deine Familie dazu sagen? Sie werden nicht begeistert sein.â
,,Ach, was,â Dean winkte ab. ,,Sie werden sich freuen.â
,,Meinst du wirklich?â
,,Natürlich.â Er zog sie an sich. Dass sich seine Familie wirklich richtig darüber freuen würde, glaubte er selbst nicht. Sie hatten nie wirklich verstanden, was er an Eveline fand, hatten kein Geheimnis darum gemacht, dass sie fanden, dass sie gar nicht zu ihm passte. Sie hätten sich eine bodenständigere, ,,normalereâ Frau für ihn gewünscht, so hatte sich seine Mutter einmal ausgedrückt. Doch sie mussten es akzeptieren, dass er Eveline heiraten würde. ,,Du weiÃt aber, dass es auch Nachteile hat, mich zu heiraten?â
,,Und welche?â
,,Es ist nun endlich auch dein Haus und ich sehe nicht ein, die ganze Arbeit allein zu machen,â scherzte er. ,,Du wirst dir nun auch Gedanken darüber machen müssen, wie die Zimmer genau ausschauen sollen und...â
,,Ich habe eine super Idee für den Garten,â sagte Eveline plötzlich ganz enthusiastisch. ,,Komm mit!â
,,Ich hätte nie gedacht, dass du dich für Pflanzen begeistern kannst.â
,,Es geht doch nicht um Pflanzen.â Sie griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich. ,,Was würdest du von einem Pool halten?â
FLASHBACK ENDE

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