12.01.2005, 01:04
hier gehts ja ab wie schmidt´s katze mit dem fb, da bleiben mir ja glatt die worte im halse stecken. vielen dank, bin echt sprachlos! darum, werd ich euch auch net weiter auf die folter spannen.
der part wird jetzt ein wenig heftig, net krass, aber heftig!
Kurzlegende:
***** <- Bedeutung: wechsel zu einem anderen zeitpunkt, person, ort...
*~*~*~* <- Bedeutung: wechsel zwischen personen in der selben zeit
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Chapter 3 - How deeply can you fall?
New York. New York hatte ihn wieder.
Jess stieg eine Treppe nach oben. Er wusste sonst nicht wohin er gehen sollte, als zu seiner alten Clique. Zu seiner Mutter wollte er nicht, sie sollte auch nicht wissen, dass er wieder in der Stadt war. AuÃer Luke hatte es ihr schon per Telefon mitgeteilt. Mittlerweile war ihm selbst das egal. Er konnte auf jeden und alles verzichten.
*~*~*
Derweil ging Luke wie gewohnt seiner Arbeit im Diner nach und jeder der den Versuch unternahm ihn auf Jess anzusprechen, blitze eiskalt ab. Luke wollte nicht darüber reden, mit niemandem. Sogar Nicole bekam seine Laune zu spüren, bezog sie auf sich und bezweifelte, dass Luke auch wirklich mit ihr wegfahren wollte. Beleidigt ging sie auch wieder und gab ihm den Rat, sich endlich mal zu entscheiden, was er wollte.
*~*~*
Jess klopfte an eine Tür, wo sich jemand mal daran versucht hatte, sie in verschiedenen Farben zu streichen und hier und da einige Teile abblätterten. Es dauerte auch nicht lang und die Tür wurde mit einem Ruck geöffnet.
âOh man, Alter! Was suchst du denn hier? Hey Leute, ihr werdet nicht glauben, wer wieder aus der Versenkung auferstanden ist!â
Solch eine BegrüÃung hatte Jess nicht erwartet. Aber er war auch weniger überrascht darüber. âKann ich ne Weile bei dir unterkommen?â, fragte er sein Gegenüber. Dieser lieà ihn erst einmal in die Wohnung und Jess lies seine Klamotten auf den Boden fallen, dann setze er sich zu den anderen auf die Couch.
âMariano, man will es nicht glauben, wo hat man dich denn ausgegraben? Wo hatte man dich gleich noch mal hinverschleppt?â
âStars Hollow, das Kaff heiÃt Stars Hollow, aber tut mir ein Gefallen, redet nicht mehr davon, es ist Geschichte!â
âWas hast du denn angestellt, dass man dich gehen lassen hat?â
âNichts, ich war nur ne Weile in Kalifornien, bei meinem Vater!â
Jess nervte schon immer das ewige Ausgefrage, er konnte und wollte noch nie groÃartige Geschichten von 1000 und einer Nacht erzählen.
âDeinem Vater?...â
âMan Alter lass es, ich hab kein Bock drüber zu reden, ich bin hier und das reicht wohl!â
âSchon gut, schon gut! Bier? Oder hat man es dir inâ¦ehmâ¦na ja du weiÃt schon wo, abgewöhnt?â
âNaa, Bier ist gut, gib her!â Vielleicht würde es ihm helfen zu vergessen.
*~*~*
Luke war verwirrt, das mit Nicole hatte er so nicht gewollt. Wieso dachte sie auch, dass alles mit ihr zu tun haben sollte? Er mochte sie doch, tat er das? ... Er mochte sie, auch wenn es nicht mehr dasselbe Gefühl war, was er am Anfang bei ihr verspürt hatte. Ihm ging alles zu schnell. Die letzte feste Beziehung, die er geführt hatte, war mit Rachel und auch die hatte er versaut. Nein, sie, SIE war ja immer wieder gegangen.
Er schüttelte mit dem Kopf. Wie kam er gerade jetzt auf so abstruse Gedanken? Vielmehr sollte er sich eigentlich Gedanken über Jess machen, was er gerade trieb, ob er gut in New York angekommen und ob seine Mutter schon bescheid wusste, das Jess nicht mehr bei ihm war.
Entschlossen nahm er das Telefon in die Hand und wählte Lizâ Nummer.
âJa, Liz Mariano am Apparat.â
âHier ist Luke!â
âLuke? Mein Bruder Luke? Was verschafft mir die Ehre? Ist irgendetwas mit meinem Sohn?â
âDas sind gleich zu viel Fragen auf einmal, aber ja, es ist was mit Jessâ¦â
âWas hat er ausgefressen? Sitzt er im Knast oder hat erâ¦â, unterbrach Liz Luke, der ihr ebenfalls das Wort abschnitt.
âNein, nichts von alldem, wobei? Im Moment weià ich nicht, ob er gerade was ausfrisst!â
âWas soll das heiÃen? Luke, sag mir auf der Stelle was los ist!â
âEr kam gestern hier an, ganz ohne Vorwarnung und ich hab ihn zurück zu dir nach New York geschickt!â
âVon wo an? Luke, von was redest du da?â
âKeine Ahnung von woher er kam, ich kann mir ganz gut vorstellen das er bei Jimmy warâ¦â
âJimmy? Woher weià Jess von Jimmy bzw. wo er wohnt?â
âEr war hier. Ich hatte ihm gesagt, dass er nicht versuchen soll mit Jess zu reden, aber hat er anscheint doch getan. Na ja du kennst deinen Sohn, es dauerte nicht lang, dann war er weg.â
âDas ist doch nicht alles Luke, oder?â
âMhm, neinâ¦er hat die Schule geschmissenâ¦â, meinte Luke kleinlaut.
âER HAT WAS?â, brüllte Liz in Lukes Ohr. âUND DAS SAGST DU MIR ERST JETZT?â
âHey, jetzt komm mal runter, du warst doch diejenige die ihn zu mir geschickt hat! Ich bin nicht sein Vater, jetzt schieb mir nicht die Schuld in die Schuhe!â
*~*~*
Während sich Luke mit Liz am Telefon herum stritt, hing Jess noch immer bei seiner alten Clique ab.
Die Bude füllte sich und noch mehr Leute kamen. Es war eine regelrechte Party im Gange. Alkohol floss reichlich, laute Musik wurde gespielt und hier und da hörte man Gemurmel oder sah wild rumknutschende Pärchen.
Jess widerte es an und zog sich lieber ein wenig zurück, um sich in seinem Selbstmitleid zu suhlen. Mit einer Flasche Bier setzte er sich in eine Ecke des Zimmers und wollte sein Buch aus der Tasche ziehen, aber es war nicht da. âNa toll!â, fluchte er vor sich hin. Griff dann nach seiner Kiste und holte ein X-beliebiges Buch heraus. Er kannte zwar alle, aber ihm war es im Moment egal, was er las. Hauptsache er konnte sich ablenken.
Die Zeit verging mehr oder weniger, ab und zu kam einer seiner Kumpels zu ihm hinüber um ihn einer der Frauen vorzustellen, aber jede blitze gnadenlos bei ihm ab.
âMariano, altes Haus, du hast doch sonst nichts anbrennen lassen. Was stellst du dich so an? Die Frauen liegen dir zu FüÃen und was machst du? Du vergräbst dich in deine Bücher - mit dir ist auch nichts mehr los! Hat man dir in dem Dorf ins Gehirn geschissen?â
âDu nervst Grant, die Chicks hier interessieren mich nicht, also lass mich in Ruhe!â, entgegnete Jess genervt und widmete sich wieder seinem Bier und dem Buch.
Grant nahm ihm das Buch aus der Hand. âWas ist wirklich los mit dir? Leidest du an Depressionen oder hat dir jemand das Herz gebrochen?â
âNichts von allem, ich will nur meine Ruhe, wenn ich genervt werden will, brauch ich nur zu meiner Mutter gehen oder zu meinen verklemmten Onkel!â, mit diesen Worten holte er sich ein Buch zurück und wollte weiter lesen.
âNa na na, wer wird denn gleich so grantig? Ich glaub ich hab da ein Mittelchen, um dir wieder auf die Beine zu helfen.â
Jess sah Grant abschätzend an. Er konnte sich denken, was sein Kumpel vorhatte. Dieser drehte sich um und kam auch wenige Sekunden später mit Etwas in seiner Hand wieder zurück. Er reichte es Jess, der es nur zögernd entgegen nahm. Es war ein Joint und er wusste nicht, ob er ihn nun rauchen oder es bleiben lassen sollte. Er hatte früher auch oft Gras oder Pot geraucht, aber das war Vergangenheit. Sollte er wirklich wieder dahin zurückkehren, wo er früher schon einmal war?
*~*~*
Luke ging, nachdem er seinen Laden geschlossen hatte, in sein Apartment. Mit einem Griff zur Lampe auf der Kommode machte er sich Licht, um besser sehen zu können, wobei sich sein Blick auf etwas richtete, was auf dem Boden lag. Es war ein Buch und es musste Jess gehören, denn er hatte so gut wie keine Bücher im Haus. Wenn dann waren es Bücher über Angeln oder Ratgeber, wie man am Besten ein Gewerbe führen konnte.
Er hob das in rund 100 Seiten eingebundene Taschenbuch auf und legte es auf den Tisch. Dann widmete er sich seinem Kühlschrank und holte eine Flasche Bier heraus. Diese hielt er sich dann an die Stirn. Das tat gut und war genau das Richtige, was er im Moment brauchte. Die Bewohner in dieser Stadt hatten ihn den halben Tag lang belagert, um nur annähernd etwas über ihn und natürlich Jess herauszufinden.
Sein Blick schweifte durch die Wohnung, während er den Verschluss der Flasche drehte und sie sich mit einem Zischen öffnete.
Schnell hatte das Buch auf dem Tisch wieder seine Aufmerksamkeit erlangt, denn etwas ragte daraus hervor. Luke ging zum Tisch hin und zog an einem Stück Papier, was sich als Briefumschlag herausstellte. In schwarzen Lettern prangte ihm der Name RORY entgegen. Es war eindeutig Jessâ Handschrift.
Sein Herz machte einen kurzen Aussetzer - was hatte das zu bedeuten? Hatte er wirklich mit seiner Vermutung Recht gehabt, dass Jess nur wegen Rory zurückkehren wollte?
Er drehte den Brief mehrmals und betrachtete ihn von allen Seiten. Der Umschlag war nicht verschlossen und er rang mit sich selbst, das Papier darin herauszuziehen. Sollte er lesen was Jess Rory nicht sagen konnte oder sollte er ihn wieder weglegen und nichts dergleichen tun? Letztendlich tat er das Letztere, denn er hatte sowieso noch etwas zu erledigen. Den darauf folgenden Tag wollte Nicole mit ihm verreisen und nun hatte er nach diesem Tag doch beschlossen, dass ihm eine Woche Auszeit gut tun würde. Vielleicht würde dann auch das Gerede über Jess in der Stadt verebben und er hatte danach wieder seine Ruhe. Wann war er auch schon groÃartig aus der Stadt gekommen, auÃer auf ein paar Tage die er sich mal mit Angeln gegönnt hatte.
Entschlossen griff er zum Telefon und wählte Nicoles Nummer.
*~*~*
Die Party war noch immer im vollen Gange und Jess saà lachend auf der Couch, wobei er nicht wusste über was er eigentlich lachte.
Der Joint zeigte seine Wirkung und der Alkohol tat sein übriges. Ein mit Schminke bespachteltes Mädchen hing an seiner Seite und versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch selbst im totalen Rausch interessierte er sich nicht für das andere Geschlecht. Immer wieder schob er sie von sich weg, während sie immer wieder an seinem Hemd rumwerkelte.
âLass das!â, fauchte er sie zwischen einem erneuten Lachanfall an.
âGott, bist du prüde! Oder bist du schwul?â
Nun hatte sie doch seine Aufmerksamkeit und Jess wurde ernst. âNichts dergleichen, nur wenn ich sag âLASS DAS!â, DANN LASS ES! Ich hab keinen Bock auf solche Chicks, wie du eine bist! Geh mir von der Pelle!â, funkelte er sie an, stand von der Couch auf und suchte mit einer Flasche Jim Beam das Weite.
âGrant, hat dein Freund einen an der Klatsche? Er hat echt ein totales Problem!â, ging das Blondchen Grant an.
âAch halt dein Maul, du bist nicht auf seinem Niveau!â, winkte er ab und widmete sich wieder den heiÃen Küssen seiner Errungenschaft, die sich auf seinem Schoss rekelte.
*~*~*
Das wäre geschafft. Luke konnte Nicole doch noch überzeugen, dass seine Laune ganz und gar nichts mit ihr zu tun hatte. Zwar hatte er ihr nicht den genauen Grund erzählt, aber grobe Auszüge von dem, was passiert war.
Erleichtert schnappte er sich seine Tasche aus dem Schrank und packte alles nötige hinein, was er für eine Kreuzfahrt brauchte - selbst wenn er nicht wusste, was dort so alles abging und er sich auch sonst nicht viel daraus machte. Er tat es für Nicole und für ein paar Tage Entspannung.
Nachdem er mit allem fertig war, setzte er sich mit seiner Flasche Bier auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Sinnlos zappte er durch die Programme, nahm einen Schluck von dem bitteren Gebräu und versuchte, seine Gedanken, die noch immer durch seinen Kopf brausten, zu ordnen...
Jessâ¦Nicoleâ¦Lizâ¦Nicoleâ¦Lorelaiâ¦Nicoleâ¦Jessâ¦Rory
Nun stand er doch auf und schnappte sich den Briefumschlag vom Küchentisch, platzierte sich wieder auf der Couch und starrte auf das eierschalenfarbene Papier.
RORY ⦠Die 4 Buchstaben standen noch immer auf der Vorderseite.
4 unbedeutsame Buchstaben, aber für ihn mehr als bedeutend. Rory hatte einen festen Bestandteil in seinem Leben, genauso wie ihre Mutter. Ja, er vermisste Lorelai, ihre Kaffeesucht, ihre Art ihn auf die Palme zu bringen. Er brauchte sie in diesem Moment mehr denn je. Sie wusste immer, was zu tun war, sie hätte schon längst in Erfahrung gebracht, was in diesem verdammten Brief stand. Sie hätte keine Sekunde lang gezögert herauszufinden, was er ihrer Tochter zu sagen hatte. Sie wusste wie sie ihre Tochter schützen konnte, auch wenn es ihr nicht in allen Dingen gelang. Doch er wollte es auch.
Er öffnete mit einem tiefen Atemzug den Umschlag und holte das sich darin befindliche Papier heraus. Mit einem kurzen Zögern entfaltete er es und schloss für einen Moment die Augen. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals. Selbst ermahnend redete er sich ein, dass es nur ein Brief war. Ein Brief von seinem Neffen an eine Person gerichtet, die er schon mehr als nur einmal das Herz gebrochen hatte.
Wieder focht er einen Kampf aus. War es richtig, diesen ganz persönlichen Brief zu lesen?
*~*~*
Sein Kopf hing über der Toilette und er hatte das Gefühl sein Inneres würde sich nach AuÃen kehren. Die Wände schienen um ihn zu kreisen und er fühlte sich, als würde er in einem Karussell sitzen, beziehungsweise knien. Ein erneuter Schwall suchte sich seinen Weg vom Magen über die Speiseröhre hinauf. Die Sünden des Abends, seines ganzen Lebens brachen aus ihm hinaus.
Sein Hals brannte von der ganzen Magensäure und er hatte das Gefühl es kam nur noch Galle.
Nachdem er die Spülung betätigt hatte, lieà er sich erschöpft gegen die Wand fallen. Ihm war kalt, auch wenn SchweiÃperlen auf seiner Stirn prangten. Wann ging es ihm das letzte Mal so schlecht, wie eben? Jim Beam und der Joint bedeuteten sein Tod, aber es hatte ihm wenigstens für den berauschenden Augenblick geholfen zu vergessen.
Langsam hangelte er sich zum Waschbecken hinauf und drehte das Wasser auf. Tränen rannen ihm übers Gesicht, aber nicht weil er weinte, dazu hatte er keine Kraft mehr. Es war eher die Tatsache, dass er bis eben noch über der Kloschüssel hing. Mit den Händen spritze er sich Wasser ins Gesicht und spülte sich den Mund aus.
Sein Blick wanderte zum Spiegel und er sah sein Gegenüber an. Die Haare klebten ihn im Gesicht, die Augen waren gläsern und seine Haut war gerötet. So tief musste man sinken und wie jedes Mal, wenn man eine Eskapade desgleichen durchmachte, schwörte man sich, es für immer sein zu lassen. Doch wie lang hielt der Schwur an? Mindestens 12 bis 24 Stunden. Zumindest war es so, bevor er nach Stars Hollow gezogen war.
Wollte er nicht sein Leben ändern? Etwas Besseres daraus machen, als es bisher war? Weit war er damit nicht gekommen. Er war wieder in sein altes Schema zurückgefallen, welches auch der Grund dafür war, dass ihn seine Mutter weggeschickt hatte. Doch ohne Rory hatte sein Leben so oder so kein richtigen Sinn mehr. Noch nie war er jemandem wie sie so verfallen. Er fühlte sich am Boden liegen und trampelte mit seinem Mitleid noch auf sich selber herum. Wieder sah er sie vor sich, wieder sah er ihre blauen intensiven Augen und wieder spürte er ihre sanften Lippen auf seinen, welche ein Feuer in ihm entfachten und er sich jedes Mal zusammenreisen musste, um nicht über sie herzufallen.
Er wandte sein Blick vom Spiegel ab und setzte sich zurück auf den Boden. Vor der Tür war es ruhig geworden. Sicher schlief die Hälfte oder war gegangen, was Jess im Moment so ziemlich egal war.
Letztendlich griff er wieder zu Jim Beam und nahm einen groÃen Schluck aus der Flasche. Diese konnte er wenigstens noch retten, bevor der ganze Alk verschwunden war. Zu guter Letzt zündete er sich eine Zigarette an und streckte seine Beine von sich.
Lieber würde er sterben wollen, als weiter an sie zu denken.
*~*~*
Luke lieà das Papier sinken und musste sich unwillkürlich eine Träne aus den Augen wischen. Nie hätte er gedacht das Jess so emotional war und seine Gefühle preisgab. Er hatte nun ein völlig anders Bild von seinem Neffen gewonnen und fühlte sich im Moment verdammt schuldig, ihn wieder weg geschickt zu haben.
Gut, nun konnte er an der ganzen Situation sowieso nichts mehr ändern, aber wäre Jess ihm gegenüber so offen gewesen, wie in diesem Brief, dann hätte er sicher eine andere Entscheidung gefällt.
Luke schüttelte seinen Kopf. Jess war nicht viel anders als er selbst. Er konnte auch nicht sagen, was er fühlte, lieber lieà er alle Dinge so laufen wie sie kamen.
Wie gern hätte er Lorelai gesagt, was er wirklich für sie empfand. Aber letztendlich wusste er nicht, wie sie darauf reagieren würde. Vielleicht war er für sie wirklich nur ein Freund und ein Hampelmann seinesgleichen, weil er am liebsten alles für sie tun würde...
Ja, ändern konnte er wirklich nichts und auÃerdem war er ja mit Nicole zusammen, mit der er am nächsten Morgen in den Urlaub fahren würde. Er sollte die Dinge so lassen, wie sie waren und den Dingen seinen Lauf lassen. Vielleicht wendete sich doch noch alles zum Guten.
TBC
der part wird jetzt ein wenig heftig, net krass, aber heftig!
Kurzlegende:
***** <- Bedeutung: wechsel zu einem anderen zeitpunkt, person, ort...
*~*~*~* <- Bedeutung: wechsel zwischen personen in der selben zeit
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Chapter 3 - How deeply can you fall?
New York. New York hatte ihn wieder.
Jess stieg eine Treppe nach oben. Er wusste sonst nicht wohin er gehen sollte, als zu seiner alten Clique. Zu seiner Mutter wollte er nicht, sie sollte auch nicht wissen, dass er wieder in der Stadt war. AuÃer Luke hatte es ihr schon per Telefon mitgeteilt. Mittlerweile war ihm selbst das egal. Er konnte auf jeden und alles verzichten.
*~*~*
Derweil ging Luke wie gewohnt seiner Arbeit im Diner nach und jeder der den Versuch unternahm ihn auf Jess anzusprechen, blitze eiskalt ab. Luke wollte nicht darüber reden, mit niemandem. Sogar Nicole bekam seine Laune zu spüren, bezog sie auf sich und bezweifelte, dass Luke auch wirklich mit ihr wegfahren wollte. Beleidigt ging sie auch wieder und gab ihm den Rat, sich endlich mal zu entscheiden, was er wollte.
*~*~*
Jess klopfte an eine Tür, wo sich jemand mal daran versucht hatte, sie in verschiedenen Farben zu streichen und hier und da einige Teile abblätterten. Es dauerte auch nicht lang und die Tür wurde mit einem Ruck geöffnet.
âOh man, Alter! Was suchst du denn hier? Hey Leute, ihr werdet nicht glauben, wer wieder aus der Versenkung auferstanden ist!â
Solch eine BegrüÃung hatte Jess nicht erwartet. Aber er war auch weniger überrascht darüber. âKann ich ne Weile bei dir unterkommen?â, fragte er sein Gegenüber. Dieser lieà ihn erst einmal in die Wohnung und Jess lies seine Klamotten auf den Boden fallen, dann setze er sich zu den anderen auf die Couch.
âMariano, man will es nicht glauben, wo hat man dich denn ausgegraben? Wo hatte man dich gleich noch mal hinverschleppt?â
âStars Hollow, das Kaff heiÃt Stars Hollow, aber tut mir ein Gefallen, redet nicht mehr davon, es ist Geschichte!â
âWas hast du denn angestellt, dass man dich gehen lassen hat?â
âNichts, ich war nur ne Weile in Kalifornien, bei meinem Vater!â
Jess nervte schon immer das ewige Ausgefrage, er konnte und wollte noch nie groÃartige Geschichten von 1000 und einer Nacht erzählen.
âDeinem Vater?...â
âMan Alter lass es, ich hab kein Bock drüber zu reden, ich bin hier und das reicht wohl!â
âSchon gut, schon gut! Bier? Oder hat man es dir inâ¦ehmâ¦na ja du weiÃt schon wo, abgewöhnt?â
âNaa, Bier ist gut, gib her!â Vielleicht würde es ihm helfen zu vergessen.
*~*~*
Luke war verwirrt, das mit Nicole hatte er so nicht gewollt. Wieso dachte sie auch, dass alles mit ihr zu tun haben sollte? Er mochte sie doch, tat er das? ... Er mochte sie, auch wenn es nicht mehr dasselbe Gefühl war, was er am Anfang bei ihr verspürt hatte. Ihm ging alles zu schnell. Die letzte feste Beziehung, die er geführt hatte, war mit Rachel und auch die hatte er versaut. Nein, sie, SIE war ja immer wieder gegangen.
Er schüttelte mit dem Kopf. Wie kam er gerade jetzt auf so abstruse Gedanken? Vielmehr sollte er sich eigentlich Gedanken über Jess machen, was er gerade trieb, ob er gut in New York angekommen und ob seine Mutter schon bescheid wusste, das Jess nicht mehr bei ihm war.
Entschlossen nahm er das Telefon in die Hand und wählte Lizâ Nummer.
âJa, Liz Mariano am Apparat.â
âHier ist Luke!â
âLuke? Mein Bruder Luke? Was verschafft mir die Ehre? Ist irgendetwas mit meinem Sohn?â
âDas sind gleich zu viel Fragen auf einmal, aber ja, es ist was mit Jessâ¦â
âWas hat er ausgefressen? Sitzt er im Knast oder hat erâ¦â, unterbrach Liz Luke, der ihr ebenfalls das Wort abschnitt.
âNein, nichts von alldem, wobei? Im Moment weià ich nicht, ob er gerade was ausfrisst!â
âWas soll das heiÃen? Luke, sag mir auf der Stelle was los ist!â
âEr kam gestern hier an, ganz ohne Vorwarnung und ich hab ihn zurück zu dir nach New York geschickt!â
âVon wo an? Luke, von was redest du da?â
âKeine Ahnung von woher er kam, ich kann mir ganz gut vorstellen das er bei Jimmy warâ¦â
âJimmy? Woher weià Jess von Jimmy bzw. wo er wohnt?â
âEr war hier. Ich hatte ihm gesagt, dass er nicht versuchen soll mit Jess zu reden, aber hat er anscheint doch getan. Na ja du kennst deinen Sohn, es dauerte nicht lang, dann war er weg.â
âDas ist doch nicht alles Luke, oder?â
âMhm, neinâ¦er hat die Schule geschmissenâ¦â, meinte Luke kleinlaut.
âER HAT WAS?â, brüllte Liz in Lukes Ohr. âUND DAS SAGST DU MIR ERST JETZT?â
âHey, jetzt komm mal runter, du warst doch diejenige die ihn zu mir geschickt hat! Ich bin nicht sein Vater, jetzt schieb mir nicht die Schuld in die Schuhe!â
*~*~*
Während sich Luke mit Liz am Telefon herum stritt, hing Jess noch immer bei seiner alten Clique ab.
Die Bude füllte sich und noch mehr Leute kamen. Es war eine regelrechte Party im Gange. Alkohol floss reichlich, laute Musik wurde gespielt und hier und da hörte man Gemurmel oder sah wild rumknutschende Pärchen.
Jess widerte es an und zog sich lieber ein wenig zurück, um sich in seinem Selbstmitleid zu suhlen. Mit einer Flasche Bier setzte er sich in eine Ecke des Zimmers und wollte sein Buch aus der Tasche ziehen, aber es war nicht da. âNa toll!â, fluchte er vor sich hin. Griff dann nach seiner Kiste und holte ein X-beliebiges Buch heraus. Er kannte zwar alle, aber ihm war es im Moment egal, was er las. Hauptsache er konnte sich ablenken.
Die Zeit verging mehr oder weniger, ab und zu kam einer seiner Kumpels zu ihm hinüber um ihn einer der Frauen vorzustellen, aber jede blitze gnadenlos bei ihm ab.
âMariano, altes Haus, du hast doch sonst nichts anbrennen lassen. Was stellst du dich so an? Die Frauen liegen dir zu FüÃen und was machst du? Du vergräbst dich in deine Bücher - mit dir ist auch nichts mehr los! Hat man dir in dem Dorf ins Gehirn geschissen?â
âDu nervst Grant, die Chicks hier interessieren mich nicht, also lass mich in Ruhe!â, entgegnete Jess genervt und widmete sich wieder seinem Bier und dem Buch.
Grant nahm ihm das Buch aus der Hand. âWas ist wirklich los mit dir? Leidest du an Depressionen oder hat dir jemand das Herz gebrochen?â
âNichts von allem, ich will nur meine Ruhe, wenn ich genervt werden will, brauch ich nur zu meiner Mutter gehen oder zu meinen verklemmten Onkel!â, mit diesen Worten holte er sich ein Buch zurück und wollte weiter lesen.
âNa na na, wer wird denn gleich so grantig? Ich glaub ich hab da ein Mittelchen, um dir wieder auf die Beine zu helfen.â
Jess sah Grant abschätzend an. Er konnte sich denken, was sein Kumpel vorhatte. Dieser drehte sich um und kam auch wenige Sekunden später mit Etwas in seiner Hand wieder zurück. Er reichte es Jess, der es nur zögernd entgegen nahm. Es war ein Joint und er wusste nicht, ob er ihn nun rauchen oder es bleiben lassen sollte. Er hatte früher auch oft Gras oder Pot geraucht, aber das war Vergangenheit. Sollte er wirklich wieder dahin zurückkehren, wo er früher schon einmal war?
*~*~*
Luke ging, nachdem er seinen Laden geschlossen hatte, in sein Apartment. Mit einem Griff zur Lampe auf der Kommode machte er sich Licht, um besser sehen zu können, wobei sich sein Blick auf etwas richtete, was auf dem Boden lag. Es war ein Buch und es musste Jess gehören, denn er hatte so gut wie keine Bücher im Haus. Wenn dann waren es Bücher über Angeln oder Ratgeber, wie man am Besten ein Gewerbe führen konnte.
Er hob das in rund 100 Seiten eingebundene Taschenbuch auf und legte es auf den Tisch. Dann widmete er sich seinem Kühlschrank und holte eine Flasche Bier heraus. Diese hielt er sich dann an die Stirn. Das tat gut und war genau das Richtige, was er im Moment brauchte. Die Bewohner in dieser Stadt hatten ihn den halben Tag lang belagert, um nur annähernd etwas über ihn und natürlich Jess herauszufinden.
Sein Blick schweifte durch die Wohnung, während er den Verschluss der Flasche drehte und sie sich mit einem Zischen öffnete.
Schnell hatte das Buch auf dem Tisch wieder seine Aufmerksamkeit erlangt, denn etwas ragte daraus hervor. Luke ging zum Tisch hin und zog an einem Stück Papier, was sich als Briefumschlag herausstellte. In schwarzen Lettern prangte ihm der Name RORY entgegen. Es war eindeutig Jessâ Handschrift.
Sein Herz machte einen kurzen Aussetzer - was hatte das zu bedeuten? Hatte er wirklich mit seiner Vermutung Recht gehabt, dass Jess nur wegen Rory zurückkehren wollte?
Er drehte den Brief mehrmals und betrachtete ihn von allen Seiten. Der Umschlag war nicht verschlossen und er rang mit sich selbst, das Papier darin herauszuziehen. Sollte er lesen was Jess Rory nicht sagen konnte oder sollte er ihn wieder weglegen und nichts dergleichen tun? Letztendlich tat er das Letztere, denn er hatte sowieso noch etwas zu erledigen. Den darauf folgenden Tag wollte Nicole mit ihm verreisen und nun hatte er nach diesem Tag doch beschlossen, dass ihm eine Woche Auszeit gut tun würde. Vielleicht würde dann auch das Gerede über Jess in der Stadt verebben und er hatte danach wieder seine Ruhe. Wann war er auch schon groÃartig aus der Stadt gekommen, auÃer auf ein paar Tage die er sich mal mit Angeln gegönnt hatte.
Entschlossen griff er zum Telefon und wählte Nicoles Nummer.
*~*~*
Die Party war noch immer im vollen Gange und Jess saà lachend auf der Couch, wobei er nicht wusste über was er eigentlich lachte.
Der Joint zeigte seine Wirkung und der Alkohol tat sein übriges. Ein mit Schminke bespachteltes Mädchen hing an seiner Seite und versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch selbst im totalen Rausch interessierte er sich nicht für das andere Geschlecht. Immer wieder schob er sie von sich weg, während sie immer wieder an seinem Hemd rumwerkelte.
âLass das!â, fauchte er sie zwischen einem erneuten Lachanfall an.
âGott, bist du prüde! Oder bist du schwul?â
Nun hatte sie doch seine Aufmerksamkeit und Jess wurde ernst. âNichts dergleichen, nur wenn ich sag âLASS DAS!â, DANN LASS ES! Ich hab keinen Bock auf solche Chicks, wie du eine bist! Geh mir von der Pelle!â, funkelte er sie an, stand von der Couch auf und suchte mit einer Flasche Jim Beam das Weite.
âGrant, hat dein Freund einen an der Klatsche? Er hat echt ein totales Problem!â, ging das Blondchen Grant an.
âAch halt dein Maul, du bist nicht auf seinem Niveau!â, winkte er ab und widmete sich wieder den heiÃen Küssen seiner Errungenschaft, die sich auf seinem Schoss rekelte.
*~*~*
Das wäre geschafft. Luke konnte Nicole doch noch überzeugen, dass seine Laune ganz und gar nichts mit ihr zu tun hatte. Zwar hatte er ihr nicht den genauen Grund erzählt, aber grobe Auszüge von dem, was passiert war.
Erleichtert schnappte er sich seine Tasche aus dem Schrank und packte alles nötige hinein, was er für eine Kreuzfahrt brauchte - selbst wenn er nicht wusste, was dort so alles abging und er sich auch sonst nicht viel daraus machte. Er tat es für Nicole und für ein paar Tage Entspannung.
Nachdem er mit allem fertig war, setzte er sich mit seiner Flasche Bier auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Sinnlos zappte er durch die Programme, nahm einen Schluck von dem bitteren Gebräu und versuchte, seine Gedanken, die noch immer durch seinen Kopf brausten, zu ordnen...
Jessâ¦Nicoleâ¦Lizâ¦Nicoleâ¦Lorelaiâ¦Nicoleâ¦Jessâ¦Rory
Nun stand er doch auf und schnappte sich den Briefumschlag vom Küchentisch, platzierte sich wieder auf der Couch und starrte auf das eierschalenfarbene Papier.
RORY ⦠Die 4 Buchstaben standen noch immer auf der Vorderseite.
4 unbedeutsame Buchstaben, aber für ihn mehr als bedeutend. Rory hatte einen festen Bestandteil in seinem Leben, genauso wie ihre Mutter. Ja, er vermisste Lorelai, ihre Kaffeesucht, ihre Art ihn auf die Palme zu bringen. Er brauchte sie in diesem Moment mehr denn je. Sie wusste immer, was zu tun war, sie hätte schon längst in Erfahrung gebracht, was in diesem verdammten Brief stand. Sie hätte keine Sekunde lang gezögert herauszufinden, was er ihrer Tochter zu sagen hatte. Sie wusste wie sie ihre Tochter schützen konnte, auch wenn es ihr nicht in allen Dingen gelang. Doch er wollte es auch.
Er öffnete mit einem tiefen Atemzug den Umschlag und holte das sich darin befindliche Papier heraus. Mit einem kurzen Zögern entfaltete er es und schloss für einen Moment die Augen. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals. Selbst ermahnend redete er sich ein, dass es nur ein Brief war. Ein Brief von seinem Neffen an eine Person gerichtet, die er schon mehr als nur einmal das Herz gebrochen hatte.
Wieder focht er einen Kampf aus. War es richtig, diesen ganz persönlichen Brief zu lesen?
*~*~*
Sein Kopf hing über der Toilette und er hatte das Gefühl sein Inneres würde sich nach AuÃen kehren. Die Wände schienen um ihn zu kreisen und er fühlte sich, als würde er in einem Karussell sitzen, beziehungsweise knien. Ein erneuter Schwall suchte sich seinen Weg vom Magen über die Speiseröhre hinauf. Die Sünden des Abends, seines ganzen Lebens brachen aus ihm hinaus.
Sein Hals brannte von der ganzen Magensäure und er hatte das Gefühl es kam nur noch Galle.
Nachdem er die Spülung betätigt hatte, lieà er sich erschöpft gegen die Wand fallen. Ihm war kalt, auch wenn SchweiÃperlen auf seiner Stirn prangten. Wann ging es ihm das letzte Mal so schlecht, wie eben? Jim Beam und der Joint bedeuteten sein Tod, aber es hatte ihm wenigstens für den berauschenden Augenblick geholfen zu vergessen.
Langsam hangelte er sich zum Waschbecken hinauf und drehte das Wasser auf. Tränen rannen ihm übers Gesicht, aber nicht weil er weinte, dazu hatte er keine Kraft mehr. Es war eher die Tatsache, dass er bis eben noch über der Kloschüssel hing. Mit den Händen spritze er sich Wasser ins Gesicht und spülte sich den Mund aus.
Sein Blick wanderte zum Spiegel und er sah sein Gegenüber an. Die Haare klebten ihn im Gesicht, die Augen waren gläsern und seine Haut war gerötet. So tief musste man sinken und wie jedes Mal, wenn man eine Eskapade desgleichen durchmachte, schwörte man sich, es für immer sein zu lassen. Doch wie lang hielt der Schwur an? Mindestens 12 bis 24 Stunden. Zumindest war es so, bevor er nach Stars Hollow gezogen war.
Wollte er nicht sein Leben ändern? Etwas Besseres daraus machen, als es bisher war? Weit war er damit nicht gekommen. Er war wieder in sein altes Schema zurückgefallen, welches auch der Grund dafür war, dass ihn seine Mutter weggeschickt hatte. Doch ohne Rory hatte sein Leben so oder so kein richtigen Sinn mehr. Noch nie war er jemandem wie sie so verfallen. Er fühlte sich am Boden liegen und trampelte mit seinem Mitleid noch auf sich selber herum. Wieder sah er sie vor sich, wieder sah er ihre blauen intensiven Augen und wieder spürte er ihre sanften Lippen auf seinen, welche ein Feuer in ihm entfachten und er sich jedes Mal zusammenreisen musste, um nicht über sie herzufallen.
Er wandte sein Blick vom Spiegel ab und setzte sich zurück auf den Boden. Vor der Tür war es ruhig geworden. Sicher schlief die Hälfte oder war gegangen, was Jess im Moment so ziemlich egal war.
Letztendlich griff er wieder zu Jim Beam und nahm einen groÃen Schluck aus der Flasche. Diese konnte er wenigstens noch retten, bevor der ganze Alk verschwunden war. Zu guter Letzt zündete er sich eine Zigarette an und streckte seine Beine von sich.
Lieber würde er sterben wollen, als weiter an sie zu denken.
*~*~*
Luke lieà das Papier sinken und musste sich unwillkürlich eine Träne aus den Augen wischen. Nie hätte er gedacht das Jess so emotional war und seine Gefühle preisgab. Er hatte nun ein völlig anders Bild von seinem Neffen gewonnen und fühlte sich im Moment verdammt schuldig, ihn wieder weg geschickt zu haben.
Gut, nun konnte er an der ganzen Situation sowieso nichts mehr ändern, aber wäre Jess ihm gegenüber so offen gewesen, wie in diesem Brief, dann hätte er sicher eine andere Entscheidung gefällt.
Luke schüttelte seinen Kopf. Jess war nicht viel anders als er selbst. Er konnte auch nicht sagen, was er fühlte, lieber lieà er alle Dinge so laufen wie sie kamen.
Wie gern hätte er Lorelai gesagt, was er wirklich für sie empfand. Aber letztendlich wusste er nicht, wie sie darauf reagieren würde. Vielleicht war er für sie wirklich nur ein Freund und ein Hampelmann seinesgleichen, weil er am liebsten alles für sie tun würde...
Ja, ändern konnte er wirklich nichts und auÃerdem war er ja mit Nicole zusammen, mit der er am nächsten Morgen in den Urlaub fahren würde. Er sollte die Dinge so lassen, wie sie waren und den Dingen seinen Lauf lassen. Vielleicht wendete sich doch noch alles zum Guten.
TBC