Cantella - Das Land der Juwelenkönigin [Fantasy]
#4

Weitere 35 Hits später. Teil 4. Es möge sich doch bitte wer zu meiner Geschichte äußern, wenn sie schon 104 Hits hat? xD So sorge ich halt für weiteren Lesestoff. Wink


Prachtvoll stand die Reisekutsche, geschmückt mit goldenen Rahmen und einem edlen Kastanienholz, vor dem Schloss. Ein Kutscher stand schon bereit, für die Fahrt ins Schattenreich. Man merkte, dass eine düstere Stimmung über dem ganzen Gebäude lag. Die Reichshexe und ihr Gefährte werden das Land verlassen und ungefähr ein Monat wegbleiben. Verhandlungen in anderen Reichen dauerten immer so lange. Doch diese würde einer der schlimmsten werden, befürchtete Morbon, der Alena schon seit Tagen nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Sie war in den letzten Tagen, ja seit dem sie von der Versammlung erfahren hatte, ziemlich in sich zurückgezogen. Auch machte es Morbon Sorgen, dass Alena unbedingt wollte, dass er mit ihr kommen sollte.

Morbon schritt die lange steinerne Treppe zur Kutsche hinunter. Um ihn sah die Umgebung so ruhig aus, alles schien wie immer. Die Berge waren an den Spitzen weiß vom Schnee, der letzte Nacht gefallen war und die Bäume und Gräser wehten ganz leicht ihm Wind, der die Luft etwas kälter machte. An den gelegenen Weiden konnte man vereinzelt eine Kuhherde sehen, die genüsslich an dem grünen, saftigen Gras ihren Hunger stillten.
In zehn Minuten würden Morbon und Alena abreisen und Morbon wollte noch sicher gehen, dass er auch alles dabei hatte, was er brauchte. Er betrat die Kutsche, die von außen, wie eine normale Kutsche aussah, wenn man aber eintrat, befand man sich im Eingang eines mittelgroßen Vorzimmers, dass in andere Zimmer, wie Wohn- oder Schlafzimmer führte.

Die Kutsche war wie eine kleine Wohnung gedacht, die nicht zu groß war, um sie auf Reisen mitzunehmen. So brauchte man sich nicht nach freien Zimmern in der Umgebung umsehen. Besonders für eine Reichshexe war eine Reisekutsche genau das Richtige, um sich in aller Ruhe zurückzuziehen und alle weiteren Überlegungen in einer für sie bekannten Umgebung zu überdenken. Morbon ging auf eine große Holztruhe gleich im Vorzimmer zu. In ihr war ein kunstvolles Muster geschnitzt, das Morbon immer wieder faszinierte. Knarrend öffnete er den Deckel der Truhe und blickte in eine große Menge von Büchern. Ein klarer grau/brauner Juwelenblick ließ ihn davon überzeugen, dass er nichts vergessen hatte.

„Bist du bereit für die Reise?“, Alena war hinter ihm getreten und legte ihre Hände um seinen Bauch.
Morbon genoss diese Nähe, die er schon seit Tagen nicht mehr gespürt hatte. Er legte seine Hände auf ihre und ließ sich in sein Inneres fallen, um ihr seine Gefühle zu offenbaren. Alena lauschte.
„Ich weiß, du hast Angst um mich und um meine Reaktion, die ich hatte, als ich von der Versammlung erfahren hatte“, sagte sie plötzlich und trat wieder einen Schritt zurück. Sie hatte nicht nur Angst in seinem Inneren gefüllt, sondern noch etwas ganz anderes. Nämlich Zorn. Sie verstand es aber nicht. Morbon drehte sich um.
„Du weißt nicht was es heißt bei einer Versammlung im Schattenreich teilzunehmen!“, es fiel Alena sichtlich schwer auch den Zorn in ihren Augen zurückzuhalten.
„Sicherlich weiß ich das! Glaubst du, was habe ich getan, als du dich Tage lang in deinem Zimmer versteckt hast?“, antwortete Morbon und
seine innerliche Wut kam durch Alenas Augen jetzt auch äußerlich zum Vorschein.

Alena sagte nichts. Sie wusste, dass sie schuld an dem Zorn ihres Gefährten war. Ihre Augen ließen ihre Gefühle auf andere überlaufen, wenn man zu lange in diese starrte. Sie versuchte sich zu beruhigen, um auch Morbon damit zu beruhigen. Doch dieser sprach schon weiter:
„Ich habe viele Bücher durchforstet, bis ich endlich einen kleinen Teil übers Schattenreich gefunden hatte. Es waren viele Bücher, so um die vierzig, aber keines davon ließ mich auch nur annähernd erahnen was uns im Schattenreich bevorsteht. Außer dieser kleine Teil, Alena. Ein Satz, der mir sagte, dass es nichts Gutes bedeutet. Ein Satz. Was geht dort vor, Alena? Ich will nicht in ein Land fahren, wenn ich weiß, dass mir nichts Gutes bevorsteht!“
Er wollte schon an Alena vorbei gehen, doch sie hielt ihn mit grau/brauner Kraft zurück.

„Warum bist du dir so unsicher? Warum versprühst du Zorn, wenn ich es nicht mehr tue?“, sprach Alena ruhig, doch hatte auch etwas Angst vor Morbons Antwort.
„Ruyll hatte seine erste Vision!“, murmelte Morbon leise.
Der Ausdruck in Alenas Augen versicherte Morbon, dass sie genau wusste, was Ruyll gesehen haben musste. Denn es war ein klarer brauner Blick, der schnell in Traurigkeit überging. Morbon blickte zu Boden, suchte nach Worten die Alena aufheitern könnten. Gar nichts. Ihm fiel immer nur die gleiche Frage ein:
„Also wird es sehr bald wahr?“
Alena hob Morbons Gesicht mit ihrer Hand zärtlich hoch. Somit konnte er direkt in ihre Augen sehen. Tränen spiegelten sich darin, sodass das Braun in ihren Augen ganz verschwommen war.
„Ja, Morbon, Cantella wird bald dem Untergang geweiht sein!“

***

*luna

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Peyton: "Every song ends, but is that any
reason not to enjoy the music!" [.[SIZE=1]me.]
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