Cantella - Das Land der Juwelenkönigin [Fantasy]
#6

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Als sie am nächsten Morgen erwachten, befanden sie sich in einem großen steinernen Raum, der nur einen Ausgang nach draußen hatte. Morbon fragte sich, wie die Kutsche hereingekommen war, denn das Tor, das nach draußen führte war viel zu klein, um eine Kutsche durchzulassen. Nun kam auch Alena aus der Kutsche und sah sehr entspannt und ausgeschlafen aus.

„Ahh... unser altes Wallhall!“, sagte sie erfreut und blickte sich um.
„Wie bitte?“, wollte Morbon wissen, da er dieses Wort noch nie gehört hatte.
„Wallhall!“, wiederholte Alena noch einmal und ging zu einer Mauer. Morbon kam es so vor, als suchte sie irgendetwas, da sie mit der Hand über die Mauer strich und jeden Zentimeter abtastete.
Müde und verschlafen kam jetzt auch Ruyll aus der Kutsche. Als er mit allen vier Pfoten auf dem steinernen Boden auftrat, verzog er die Miene und blickte zu Morbon.

*Guten Morgen!*, sagte der Tiger nur lustlos und blieb jetzt mit dem Blick auf Alena haften.
Morbon folgte seinem Blick und schüttelte nur den Kopf, „Ich hab auch keine Ahnung, was sie da macht. Hast du schon mal etwas von einem Wallhall gehört?“, fragte er Ruyll weiter, da anscheinend Alena für eine Antwort viel zu beschäftigt war.
„Hier ist es!“, unterbrach Alena mit ihrem Aufschrei, die Antwort von Ruyll, der aber auch nicht danach aussah, dass er das Wort Wallhall irgendwann jemals einmal gehört hatte.

Mit einem grellen Blitz, war der steinerne Raum verschwunden. Jetzt sahen sie große Wiesenflächen, die nicht aufhören wollten, eine Baumgruppe auf der rechten Seite, mit großen Tannen und Fichten und auf der Decke einen strahlend blauen Himmel, mit vereinzelt ein paar Wolken. Das einzige, was geblieben war, war die große Reisekutsche in der Mitte des Raumes und der kleine Ausgang nach draußen.
„Gefällt es dir Ruyll?“, fragte Alena, als sie wieder zurückgekommen war.
Der Tiger sah sie erleichtert an und lief auf der großen Rasenfläche umher. Lächelnd drehte sich die Reichshexe von Panthalena zu ihrem Geliebten.
„Können wir dann gehen?“, sagte sie eher fordernd als fragend.
Morbon hasste diesen Ton bei ihr. Er mochte es nie wirklich, wenn sie mit ihm umher kommandierte. Doch was sollte er machen. Sie war die Reichshexe. Sie war seine Mentorin. Sie war seine Gemahlin. Und sie war seine Geliebte. Wobei des letzteren sich Morbon oftmals nicht mehr ganz so sicher war.

Liebe war schon längst für ihn nicht mehr das was es einmal war. Als er Alena kennen gelernt hatte, ja da verspürte er das Verlangen, die Sehnsucht in ihrer Nähe zu sein. Das schöne Kribbeln in der Bauchgegend. Die Schmetterlinge. Die Zeit verging und damit auch Stück für Stück die Zuneigung. Und jetzt sah er sie an und sah nur die wunderschöne noch junge Frau und wusste das innerlich sich etwas rührte, es aber nie mehr an die Oberfläche zurückkommen würde.
„Ryull, wir gehen!“, rief Morbon dem Tiger zu, der noch immer die Wiesenflächen entlang lief.
Plötzlich packte ihn Alena am Oberarm und ihr Blick bohrte sich in seine Augen. Er spürte sofort das Unbehagen und die Entschlossenheit in ihrem Blick und wie es langsam aber sicher auf ihn eindrang.

Der braun/graue Sperrfaden traf ihn so plötzlich und die Stimme der Reichshexe bohrte sich in sein Gehirn.
*Du musst ihn da lassen. Es wird sein Vater bei der Versammlung anwesend sein und du weißt genau, dass dein Tiger noch nicht seine 5 Jahre bei uns abgelegt hat und so darf er auch nicht auf seinen Vater treffen. Er MUSS da bleiben!*
*Aber er ist mein Freund. Ich kann ihn nicht den ganzen Tag in diesem Raum lassen. Vor allem ohne Essen*, konterte Morbon zurück, obwohl er Alenas Bitte einsah.

*Er hat genug Auslauf hier, ich habe das Wallhall so für ihn gestalten lassen, dass es ihn an seine eigene Heimat erinnert und natürlich streunen hier auch ein paar Antilopen umher, die er sicherlich köstlich finden wird. Mach dir keine Sorgen Morbon. Er ist hier sicher*, antwortete sie ihm wieder über dem Sperrfaden.
Doch es lag etwas Traurigkeit in ihrer Stimme. Morbon kam es so vor, als ob Alena sich dachte, dass er sich nie um sie Sorgen machte. Auf einmal riss der Faden wieder ab und Morbon hatte keinen Einblick mehr in ihre Gefühlswelt. Wenn sich Alena wirklich so Gedanken darüber machte, dass er sich um einen Tiger mehr Sorgen machte, als um sie, dann war da doch noch ein Funken, dass ihre Beziehung noch nicht zum Scheitern verurteilt war.

Morbon lächelte ein wenig, als Ruyll von seiner Beobachtungsrunde wieder zu ihm zurück trottete. Egal ob Liebe oder nicht. Freundschaft war doch noch immer wichtiger im Leben als Liebe. Freundschaft war so etwas Wichtiges, dass es schon durch Liebe ersetzt werden kann, doch niemals so stark sein konnte, wie echte wahre Freundschaft. Ruyll war erst ein paar Jahre bei ihm, doch er empfand zu diesem Tiger mehr Freundschaft als zu seiner Ehefrau. Und genau das machte ihm Angst!

*Ich bin fertig*, berichtete Ruyll und setzte sich vor Morbon auf das grüne frische Gras.
„Tut mir Leid Ruyll du kannst nicht mitkommen.“
Traurig blickte Morbon den Tiger an.
*Warum?*
Alena drängte ihren Gefährten schon zum Gehen und Morbon hatte nicht die Zeit ihm eindringlich zu erklären, warum es einfach nicht ging. Da Alena den Tiger sowieso nicht hören konnte, dachte sie, dass Ruyll einfach Morbons Gesagte hinnahm und nichts weiter kommentierte. Da sie jetzt schon fast aus dem Wallhall heraus waren, sendete er Ruyll auf dem Sperrfaden nur noch einen Satz.
*Dein Vater ist hier!*

***


eure
*luna

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Peyton: "Every song ends, but is that any
reason not to enjoy the music!" [.[SIZE=1]me.]
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