Cantella - Das Land der Juwelenkönigin [Fantasy]
#7

35 Hits später, der nächste Teil!! Big Grin Viel Spaß beim Lesen! xD


Es waren wirklich alle gekommen.
Sie befanden sich in einem großen Aufenthaltsraum in der riesigen Burg der Reichshexe des Schattenreiches. Für Morbons Geschmack war das Zimmer etwas zu düster eingerichtet, doch für die ganze Umgebung im Schattenreich passte es genau. Der Raum bestand aus einem schwarzen Steinboden mit einzelnen Teppichen, die entweder auch schwarz waren oder einen etwas helleren Schwarzton einnahmen. Außerdem beherbergte es an jeder Seitenwand 4 schwarze Ledersofas, die jeweils mit 4 Tischen bestückt waren, die ein dunkles Holz aufwiesen und nur mit Grünpflanzen ohne Blüten geschmückt waren. In der Mitte stand ein kolossaler Marmortisch mit 8 Stühlen und zwei weiteren Plätzen die am Boden mit Rasen ausgelegt waren.

Hier wurden also die Entscheidungen getroffen, dachte Morbon. An den Wänden hingen Gemälde. Doch auch die Gemälde strotzten nicht vor Freude und Helligkeit. Das Bild, das Morbon am nächsten war, spiegelte eine Kriegszeremonie wieder. Männer ritten auf Pferden und hatten Sperre in den Händen. Die Kampfhaltung ließ ihn erkennen, dass sie nicht mehr lange zu Leben hatten. Auf der anderen Seite des Bildes standen Männer mit dunklen Umhängen, die bis zum Boden gingen. Um ihre Hälse hingen Ketten in deren Juwelen verschiedenster Farben eingelassen waren. Was Morbon aber am meisten auffiel, war der schwarze Nebel, der im ganzen Gemälde zu sehen war. Unerforscht, gefährlich und ihm war so, als ob im Nebel noch etwas war.

Als er näher an das Bild treten wollte, stieß ihn Alena an. Er zuckte zusammen und blickte seine Prinzessin an. Diese blickte im großen Raum umher, Morbon folgte ihrem Blick, der an einer Hexe stehen blieb, die schwarze lockige Haare und dunkelblaue Augen hatte.
„Das ist die Reichshexe von Surrejona. Sie trägt braune Juwelen und ist eigentlich ziemlich liebenswürdig, doch sie weiß wann sie die Prinzessin sein soll und wann eine Freundin“, berichtete Alena im Flüsterton Morbon.
„Und wie ist ihr Name?“ Morbons Blick war auf das braune Juwel gerichtet, dass an einem Ring auf einem ihrer Finger zu sehen war.
„Ejona Resúve“

Als er noch etwas fragen wollte, sah er, dass Alenas Blick schon weiter gegangen war und an einem Mann mit Flügeln am Rücken wieder festigte. Morbon glaubte schon, dass es wieder dieser Engel am Eingangstor des Schattenreiches war, doch nach näherer Betrachtung fielen ihm, die dunkelbraune Haut und die grünen Verzierungen am ganzen Leib auf, sowie die Flügeln, die nicht schwarz sondern alle möglichen Farben enthielten.
„Ein Elf!“, sagte Morbon überrascht, aber dennoch leise.
Alena nickte. „Prinz Braunal. Wie sein Name schon sagt, trägt er braune Juwelen, aber nicht nur für seinen Juwelenstand steht der Name. Da die Elfen eine eigene Sprache besitzen hat natürlich Braunal noch eine andere Bedeutung.“
„Und die wäre?“, Morbon musterte den Mann genauer, doch irgendetwas an ihm gefiel ihm überhaupt nicht.
„Keine Ahnung!“, Alena zuckte mit den Schultern, „Kaelfan ist ein Territorium, dass von niemanden außerhalb der Grenzen betreten wird. Keiner weiß was sich dort wirklich abspielt. Sie haben großartige Schutzmechanismen um ihr Reich. Ich bin überrascht, dass Braunal überhaupt gekommen ist.“

Wieder beschwichtigte sich das Gefühl in Morbon, dass dieses Treffen einen tieferen und gefährlichen Hintergrund hatte. Ejona sowie Braunal waren auch nicht alleine gekommen, sondern hatten jemanden dabei, mit denen sie sich gerade unterhielten. Der Blick von Alena ging wieder weiter, doch sie musste Morbon den großen hellbraunen Tiger nicht vorstellen, da er genau wusste, dass dies der Vater von Ruyll war, Xaris. Mit ihm war eine Katze mitgekommen, die fast gleich groß war wie Xaris selbst. Es musste sich um eine unerforschte Rasse handeln, denn Morbon hatte noch nie so ein Tier gesehen. Die Katze hatte ein weiß graues Fell, das ab und zu blau schimmerte und blitzblaue Augen.

Morbon wollte Alena gerade fragen, ob sie wusste wie der Rassename dieser Katze war, als die unruhige Stimmung von lauten Stöckelschuhen abgelöst wurde. Alle Anwesenden im Raum waren still und warteten nur mehr auf das Eintreffen der Person die den externen Lärm verursachte. Kaum eine Minute später erschien die Gestalt im Türrahmen. Dunkles Gewand, dunkle Haare, die zum Teil mit einer Kapuze verdeckt wurden, dunkle Augen, die manchmal grün leuchteten und helle Haut, die den einzigen Kontrast bildeten und die Frau noch gespenstischer wirken ließ. Ihre Lippen waren blutrot und glichen dem Rot auf dem mystischen Bild, welches jedoch das Blut kennzeichnete.
Mit ihr war noch eine Frau gekommen. Sie hatte ebenfalls einen langen Mantel mit Kapuze an, hatte jedoch die Kapuze nicht auf, sodass man ihr dunkelbraunes langes Haar voll sehen konnte. Die schlanke Statur und die wunderschönen hellen grünen Augen ließen sie fantastisch aussehen.

Morbon hatte die dunklere Gestalt von den beiden schon wieder vergessen, da sein Blick einzig und allein auf die zweite Frau gerichtet war. So sah er auch nicht, dass Alena sich auf den Marmortisch zu bewegte und ihren richtigen Platz suchte. Auch die wunderschöne Frau ging weiter und setzte sich neben ihre dunklere Begleitung. Die beiden bildeten den Kopf des Tisches. Erst jetzt sah Morbon, dass auch alle anderen schon saßen und dass nur mehr auf ihn gewartet wurde. Schnell umrundete er den Tisch und setzte sich neben Alena und gegenüber der Begleitung von Prinzessin Ejona. Wenn man so den Tisch betrachtete, würde man denken, dass die Territorien Xaruyll und Kaelfan, denn menschlichen Territorien Panthalena und Surrejona bevorzugt würden, da sie näher bei der mystischen Schattengestalt saßen.

Alena versah Morbon mit einem bösen Blick, entzog sich seinen Augen jedoch gleich wieder, da die Frau mit der Kapuze auf dem Kopf zu sprechen begann.
„Liebe Prinzessinnen, liebe Prinzen, liebe Begleiter und Begleiterinnen! Diese Versammlung wird euch alle Nerven kosten, darum habe ich auch gebeten eure Gefährten oder Freunde mit zu nehmen, damit eure Sorgen nicht in euch ruhen müssen, sondern dass sie sie mit jemanden teilen könnt, der für euch da ist.“
Morbon blickte auf. Es war nicht Alenas Wunsch von ihm begleitet zu werden, sondern der von dieser mystischen Gestalt. Als er den Kopf zu seiner Prinzessin wandte, konnte er spüren wie sie sich bemühte nicht Morbons Blick zu kreuzen. Sie wusste, dass sie gelogen hatte und ihr Gefährte wusste es ebenso. Enttäuschung breitete sich in dem Mann aus, der seine Frau immer zu respektieren versuchte. Doch eine Lüge war eine Lüge.

„Der Vorstand des dunklen Rates, der durch mich repräsentiert wird, die Reichshexe des Schattenreiches, Shaidora LaDarsk, schickt mich um euch die ersten Informationen zu den Geschehnissen außerhalb eurer Territorien mitzuteilen. Wie euch sicher aufgefallen ist, ist die Reichshexe von Libyast nicht anwesend. Ich muss euch leider mitteilen, dass Prinzessin Lilasa ermordet wurde und auch das hat mit diesem Zusammentreffen zu tun. Der Reichshexer von Berroselle hat den dunklen Rat in Kenntnis gesetzt, dass er nun als König Berro SaGuno angesprochen werden möchte.“
„König?“, wollte Ejona, die Reichshexe von Surrejona wissen und unterbrach Shaidora.
„Das Protokoll besagt, wenn eine Reichshexe oder ein Reichshexer zwei Territorien besitzt, macht ihn das zum Reichskönig von ganz Cantella.“

Ein Stimmengewirr brach aus. Streitereien. Aufregung. Wut. Dunkle Juwelen pulsierten im Raum.
Morbon war ebenso erschüttert. Ihm war das Fehlen der Reichshexe von Libyast nicht aufgefallen. Allein die Anwesenheit dieser Schönheit neben der Reichshexe des Schattenreiches hatte ihn so aus der Fassung gebracht, dass er sich nicht mehr um die anderen Reichshexen und Hexern gekümmert hatte. Jedoch hatte er noch eine Frage, die er unbedingt loswerden musste, doch auf keinen Fall an Shaidora.
*Der dunkle Rat? Wer und was ist das?*, schickte er den Sperrfaden an Alena.
Da sie sich gerade lauthals über die neuen Geschehnisse beschwerte, musste Morbon lange auf eine Antwort warten, aber als der Sperrfaden nicht wie üblich etwas schärfer zu ihm zurück drang, sondern schleichend und mit Vorsicht, aber auch mit einem warmen schmeichelnden Gefühl, wusste Morbon, dass seine Frage irgendwie abgefangen wurde und von jemanden anderen beantwortet wurde. Die Stimme war wie eine Liebesmelodie, harmonisch und leicht. Einfach wunderschön.

*Der dunkle Rat steht über den Reichshexen und unter dem Reichskönig. Er hält sich immer und strikt an das Protokoll der Juwelen und des Reichshofes. Ihr Rat befindet sich im Schattenreich und gilt für alle Territorien.*
Morbon war etwas verwirrt.
*Und warum habe ich noch nie etwas von diesem Rat gehört oder von diesem Protokoll?*
Nun erst entdeckte der schwarzhaarige Mann, dass die Frau mit der er gerade über Sperrfaden sprach ihn konzentriert und mit etwas Wut ansah.
*Das Protokoll ist in Vergessenheit geraten. Ebenso wie der dunkle Rat. Die falschen Reichshexen und Reichshexer sitzen auf den Thron und keiner dieser Damen und Herren hier, würde sich dieses Protokoll zurückwünschen. Es bedeutet weniger Macht und mehr Auseinandersetzungen mit dem Volk*, ließ sie zischend hervor.
*Doch wenn es den dunklen Rat noch immer gibt, warum unternimmt er dann nichts gegen das Verstoßen des ganzen Protokolls?*
*Ich werde dir die Geschichte der Juwelen und des dunklen Rates noch genauer erklären, doch ich muss mich wieder konzentrieren. Ich sitze nicht als Begleiter unserer Reichshexe hier am Tisch!*

Und der Sperrfaden wurde getrennt. Jetzt war Morbon noch verwirrter. Wenn sie nicht die Begleiterin von Shaidora war, was war sie dann?
Auf einmal drang ein Bild in seine Gedanken. Es war ein dunkler Weg, der an einen Bach führte, indem dunkles Wasser floss. Auf der Wiese an der Seite des Weges stand eine Bank, die aus Stein gemeißelt war. Irgendetwas sagte ihm, dass er heute um acht Uhr abends dort erscheinen sollte.


***

liebe grüße
*eure Luna

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Peyton: "Every song ends, but is that any
reason not to enjoy the music!" [.[SIZE=1]me.]
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