Cantella - Das Land der Juwelenkönigin [Fantasy]
#14

Hallo zusammen!! Hier kommt jetzt der letzte Teil, bis sich jemand dazu entschließt mir FB zu geben!! xD Das trifft sich genau gut, weil ich erst weiterschreiben muss und dass sich etwas länger dauert als ein Kapitel einer FF. Also.. bitte lässt sich wer bereit erklären mir ein Feedback zu geben. DANKE!! Big Grin


1 ~Surrejona~

Überlegungen. Regeln. Rechte. Keine Taten. Keine Gegenwehr. Wie sollte man Berro stoppen, ohne ihm gegenüber zu treten. Ohne einen Plan. Die Versammlungen hatten zu keine aufschlussreichen Ergebnisse geführt. Alles umsonst. Sie fuhren wieder zurück in die Heimat, ohne darauf vorbereitet zu sein, was kommen würde. Shaidora hatte nur gemeint, dass er doch schon Reichskönig sei und dass man nichts dagegen machen könnte, außer ein Land, welches ihm gehörte, zu stürmen und einzunehmen. Doch das war nicht vorgesehen. Der dunkle Rat sieht das als keine gute Lösung an. Und wenn man keine gute Lösung hat, dann verwendet man einfach keine Lösung, sondern schickt alle wieder nach Hause.

Auf sich alleine gestellt. Kein Zusammenhalt der einzelnen Länder, jeder solle sein Land eigens beschützen. Was war aus Cantella geworden, dass man nicht mehr zusammen agierte? Natürlich hielt sich der dunkle Rat heraus, so wie er es schon immer getan hat, soviel er von Ijeana mitbekommen hatte.
Auch diese Frau war unergründlich. Nach dieser entscheidenden Nacht mit ihr hatte er sie wirklich nicht mehr gesehen. Zu Versammlungen kam jedes Mal ein anderes Mitglied des dunklen Rates. So etwas Undurchschaubares, wie der dunkle Rat, war ihm noch nie untergekommen. Wie konnte man wissen, dass man vor einem grauenhaften Kampf steht und dennoch so kühl sein und nichts dagegen unternehmen. Wenn das wieder eine Prophezeiung sein sollte, dass man nichts gegen einen Krieg tun soll, dann würde er ausflippen und jeden dieser Ratsmitglieder umbringen. Prophezeiungen hatte er auf alle Fälle satt. Warum sollte sie das Leben vieler Menschen fordern? Warum sollte man dabei tatenlos zusehen?

Morbon konnte sich das nicht erklären. Nachdenklich saß er im Wohnzimmer der Reisekutsche, neben ihm auf dem Sofa lag Ruyll und ließ sich von dem Mann streicheln. Der Gemütszustand des Tieres hatte sich Tag für Tag gebessert und so waren die beiden wieder ein Herz und eine Seele.
Jedoch fand Morbon irgendwie keinen Draht mehr zu Alena. Sie war den ganzen Aufenthalt, außer zu den Versammlungen, nicht zu sehen gewesen. Entweder sie erholte sich in ihrem Schlafzimmer oder sie streifte durch die Straßen der dunklen Stadt. Eigentlich war es Morbon so recht gewesen, denn seit der bestimmenden Nacht mit Ijeana, befand er sich in einem Gefühlschaos der obersten Stufe. Er wusste nicht so recht, wie er Alena jemals wieder ohne Schuldgefühle in die Augen sehen konnte. Natürlich war ihm auch klar geworden, dass die Beziehung zwischen ihnen nicht mehr die selbe als zu Anfang war und dass es nur mehr Frage der Zeit sein würde, sich endgültig zu einer Trennung zu entschließen. Morbon konnte einer Frau nicht Gefühle vorspielen, wo keine mehr sind. Das war ihm in den letzten Tagen erst so richtig bewusst geworden.

Alena war nicht die Richtige für ihn, weil sie einige Sachen, die in Morbon vorgingen, niemals verstehen würde. Vielleicht musste er um zu dieser Erkenntnis zu kommen mit Ijeana schlafen? Vielleicht war die Prophezeiung dazu da, ihm den Weg dafür zu erleichtern?
,Schon wieder diese Prophezeiungen!´, dachte Morbon sich und stand auf.
Er hatte genug davon. Von Prophezeiungen. Von Gedanken. Vom Schattenreich. Der Weg führte nach Hause. Zu seiner gewohnten Umgebung, wo er die Erlebnisse hinter sich lassen und wieder zu seinen Gewohnheiten übergehen konnte.
*Du bist so in Gedanken versunken, Morbon. Was beschäftigt dich?*, fragte Ruyll, der aufgesehen hatte, da ihn niemand mehr gestreichelt hatte.
„Es ist… Ich meine, dass…“, Morbon seufzte, „Wir fahren heim, ohne etwas erreicht zu haben.“
Morbon ging zum Fenster und blickte in die dunkle Nacht hinaus. Er sah nicht wirklich nach draußen, da das Licht in dem Zimmer sich am Fenster spiegelte und er somit nur sein eigenes Gesicht darin erblicken konnte. Vielleicht war das allein die Schuld, warum er die Prophezeiungen hasste. Man wusste nicht, ob man etwas richtig gemacht oder ob man die Gelegenheit versäumt hatte.

Ruyll sprang vom Sofa, streckte sich kurz und schritt dann zu Morbon ans Fenster.
*Du kannst nichts mehr daran ändern. Freu dich, dass du wieder nach Hause kommst und nicht mehr ins dunkle sehen musst. Dieses Land war nicht so mein Geschmack*, scherzte der Tiger, um Morbon etwas aufzuheitern.
Doch Morbon war nicht zu Lachen zumute: „Im Schattenreich verspürte ich wenigstens Sicherheit. Wie lange würde es dauern, bis Berro beschließt über Panthalena herzufallen? Berro will nicht nur Reichskönig sein. Er will Macht. Er will Land. Er will alles. Warum sehen diese Idioten im dunklem Rat das nicht ein?“
„Wahrscheinlich weil sie Idioten sind“, antwortete Ruyll und streifte seinen Körper sanft an Morbons Beine.

Plötzlich klang ein Schrei in die Reisekutsche. Abrupt blieb diese stehen. Das ruckartige Stoppen brachten den Mann und den Tiger darin leicht ins Schwanken.
*Was ist passiert? Warum bleiben wir stehen? Wer hat da geschrien?*
Fragen von Ruyll überhäuften Morbon, der seine Sinne anstrengte um mit seinem grau/braunen Juwel die Gegend absuchen zu können. Er erkannte die Aura einer Frau knapp vor der Kutsche.
Was war da los? Was machte eine Frau ganz alleine kurz vor Mitternacht auf der Straße?
„Morbon, was geht hier vor?“, Alena war aus ihrem Zimmer gekommen. Ihr Haar war vom Schlafen flach gedrückt und sie hatte einen Bademantel um ihren Körper gebunden.
„Ich habe keine Ahnung“, antwortete der Mann und sah Ruyll an, der auffallend umher schnupperte.
*Ich rieche Blut*, sagte er dann schnell und rannte auf die Eingangstür zu, *Die Person ist verletzt!*
„Ruyll, warte, du kannst doch nicht einfach raus laufen!“, wollte Morbon den Tiger aufhalten.

Aber es war schon zu spät. Ruyll hatte mit seiner Juwelenkraft die Tür aufgestoßen und war hinaus gesprungen. Morbon überlegte nicht weiter, sondern hastete dem Tiger hinterher. Draußen angekommen musste er stoppen. Er gewöhnte sich nur langsam an die Dunkelheit, obwohl er das ja gewohnt sein musste, nach den Wochen im Schattenreich. Dennoch kam es ihm vor als vergingen mehrere Minuten bis er endlich Ruyll und eine Frau vor der Kutsche ausmachen konnte.
Irgendetwas in Morbon sagte ihm, dass an der ganzen Situation etwas nicht stimmte. Ein eigenartiges Gefühl machte sich breit und Morbon warf ein Schutzschild um sich. Angestrengt sah er sich um, um vielleicht etwas zu erspähen, das nicht zu diesem Umstand passen musste. Links neben ihnen war eine hohe Steinwand, auf der anderen Seite ein steiler Abhang. Anscheinend waren sie gerade auf einer Bergkette unterwegs. Doch warum sollte sich zu so später Stunde eine Frau auf einer Gebirgsstraße befinden.

Morbon wollte sich unter keinen Umständen von der Kutsche fortbewegen. Immer wieder hatte er das ungute Gefühl in der Magengegend, dass es sich hierbei um eine Falle handeln könnte. Er musste so schnell wie möglich Ruyll davon Bescheid sagen.
*Was ist los? Wie geht es der Frau?*, fragte er über einen Sperrfaden Ruyll.
Sofort kam eine Antwort.
*Ich brauche Hilfe. Sie ist von der Steinwand gefallen und ihr Fuß blutet sehr stark. Sie ist ziemlich verwirrt und kann mich nicht verstehen.*
Die Frau war den Berg herabgestürzt? Morbon blickte noch einmal zur linken Seite. Es ging mindestens sechs Meter hinauf, sofern man das im Dunklen beurteilen konnte, vielleicht waren es auch zehn Meter. Und nach so einem Sturz war nur ihr Bein gebrochen? Außerdem hatte er auch kein Rutschen oder keinen Aufprall gehört. Nur einen Schrei.
*Dann hilf ihr auf und bring sie zur Kutsche. Irgendetwas passt mir an dieser Geschichte ganz und gar nicht.*
*Das geht leider nicht. Die Frau hat Angst vor mir. Sie glaubt ich will sie fressen*, antwortete Ruyll unsicher, *Denkst du es ist eine Falle?*

Morbon dachte kurz darüber nach. Er machte sich den Fakten noch einmal bewusst. Sie waren auf einer Bergstraße mitten im Territorium Surrejona, waren überraschend stehen geblieben, weil eine Frau geschrien hatte, die angeblich vom Berg herab gefallen war und sich nichts weiter als ein Bein gebrochen hatte. Entweder hatte die Frau unglaublich viel Glück gehabt oder es war wirklich eine Falle. Er wusste nicht welches der beiden Optionen er wählen sollte, denn wenn die Frau wirklich nur so ungeschickt gewesen war, musste man ihr helfen.
*Ich weiß es nicht. Dafür gibt es zu wenige Einzelheiten.*
Offenbar hatte jetzt auch Alena den Mut aufgebracht, um zu sehen, was sich draußen abspielte. Langsam glitt sie aus der Kutsche und stellte sich neben Morbon.
„Was ist los?“, fragte sie unruhig und blickte zu Ruyll und der Frau, die noch immer am Boden lag.
„Spann ein Schutzschild über dich!“, befahl Morbon nur.

Verwirrt legte die Prinzessin ein grau/braunes Schutzschild um sich.
Wieder überlegte Morbon angestrengt über seine weiteren Schritte nach. Er konnte die Frau nicht einfach liegen lassen. Was wenn sie wirklich nur verletzt war? Was wenn der Zufall es einfach so wollte, dass sie auf sie trafen?
Merklich atmete Morbon tief aus und schickte Ruyll wieder eine Nachricht über den Sperrfaden.
*Ok, Ruyll. Ich habe einen Plan. Da Alena aus der Kutsche gekommen ist und ich sie nicht einfach alleine lassen kann, kommst du zu uns. Danach passt du auf die Kutsche und Alena auf und ich werde der Frau helfen. Was hältst du davon?*
*Klingt nicht schlecht*, kam es vom Tiger zurück, der gleichzeitig sich umgedreht hatte und auf die beiden neben der Kutsche zulief.
„Was macht Ruyll? Könnte mir mal irgendjemand sagen was hier los ist?“, redete Alena aufgebracht, „Ich bin eure Reichshexe. Ich will informiert werden!“
Morbon konnte den Befehl seiner Prinzessin einfach nicht umgehen, außerdem hatte er etwas Zeit, bis Ruyll bei ihnen ankam.
„Es ist so meine Prinzessin“, sprach er zu ihr formeller, als sonst, „Den Umständen entsprechend, dass der Reichskönig das Land beherrschen will und dass du die Reichshexe von Panthalena bist, sind wir uns nicht sicher, ob dieses Szenario nur eine Falle ist. Für uns gilt die höchste Sicherheitsstufe.“
„Jetzt macht euch nicht lächerlich“, erwiderte Alena mit einem Kopf schütteln, „Ihr verweigert einer unschuldigen Frau die Hilfe, weil ihr denkt Berro wolle mir eine Falle stellen? Warum sollte er das machen? Du hast doch gehört, dass der dunkle Rat nicht denkt, dass er uns angreifen wird, da er ja schon Reichskönig ist.“

„Und du glaubst diesen Blödsinn auch noch?“, fragte Morbon jetzt aufgebracht und sah seine Frau unglaubwürdig an.
Alena gefiel der Ton, den ihr Gefährte anschlug ganz und gar nicht: „Morbon, es ist der dunkle Rat. Er steht über uns und er wird wissen, was zu tun ist und was nicht!“
„Ach, jetzt auf einmal schätzt du den dunklen Rat. Dann weißt du sicherlich auch bestens über das Protokoll Bescheid“, kam es boshaft über Morbons Lippen.
Ruyll hatte inzwischen die beiden erreicht. Als er bemerkte, dass sie ein Schutzschild um sich aufgebaut hatten, tat Ruyll ihnen es gleich. Darüber hinaus wunderte er sich, warum man zu diesem Zeitpunkt streiten musste.
*Ich bin da!*, machte er sich bemerkbar.
Doch den beiden fiel diese Tatsache gar nicht auf.
„Woher weißt du etwas über das Protokoll?“, fragte Alena bissig.
„Ich habe so meine Quellen.“
„Ach so, Quellen. Als ob ich deine Blicke nicht bemerkt habe.“

„Welche Blicke?“, fragte Morbon überrascht, dass diese Diskussion einen ganz anderen Weg einschlug, als gedacht.
„Anscheinend hat dich diese Frau am ersten Tag im Schattenreich ziemlich verzaubert. Glaubst du mir ist das nicht aufgefallen?“, schrie die Reichshexe von Panthalena jetzt förmlich und sah ihren Gefährten giftig an.
Morbon musste schlucken. Er wusste nicht, dass es ihr so aufgefallen war. Und noch weniger wusste er, dass es sie so störte. Wieder diese Schuldgefühle kamen in ihm hoch. Doch er musste sie verdrängen. Diese Nacht mit Ijeana war zu einem bestimmten Zweck geschehen. Er musste sich nicht schuldig fühlen und außerdem hatte sie ihn doch auch belogen.
„Und was ist mit dir? Du hast mich doch nur zu dieser Versammlung mitgenommen, da es so angeordnet war. Ansonsten hättest du mich zu Hause versauern lassen!“
Alena schnaubte.
*Morbon! Wir hätten jetzt eigentlich wichtigere Dinge zu erledigen*, wollte Ruyll die beiden aufhalten weiter zu streiten.
Ohne Erfolg.

„Du gehst absichtlich meiner Frage aus dem Weg!“
„Ja und du meiner!“, konterte Morbon.
*Das kann es doch nicht sein!*, schrie Ruyll jetzt förmlich.
Ihm wurde diese ganze Streiterei um gerade nutzlose Kleinigkeiten zu viel. Morbon drehte sich zu dem Tiger um. Endlich hatte er seine Aufmerksamkeit erlangen können.
*Morbon. Die Frau. Wir vielleicht in Gefahr!*, wollte der Tiger den Mann wieder auf die richtige Fährte bringen.
Im selben Moment schrie die Frau erneut auf.
„Ich werde ihr jetzt helfen!“, sagte Alena entschlossen und ging einige Schritte auf die Frau, die noch immer vor der Kutsche lag zu.
„Nein, das wirst du nicht!“, erwiderte Morbon im Befehlston.
Schnell schritt er ihr nach und hielt sie am Arm zurück.
„Es sieht noch immer sehr wie nach einer Falle aus und ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht. Ist das klar?“, erklärte Morbon und drängte Alena zu Ruyll zurück, „Du bleibst bei Ruyll. Ich sehe nach der Frau.“
„Du kannst mir gar nichts vorschreiben. Ich bin deine Reichhexe. Deine Vorgesetzte. Ich kann machen was ich will!“, protestierte die Prinzessin, befreite sich von Morbons Griff und rannte nach vorne.

*Ziemlich stur diese Frau*, bemerkte Ruyll.
*Du bleibst bei der Kutsche!*, befahl der Mann.
Schnell lief er Alena hinterher. Wieso musste diese Frau nur so dickköpfig sein? Natürlich hatte sie recht, dass er ihr nichts vorschreiben konnte, doch es war nur zu ihrem Besten. Er wollte sie beschützen. Seine Reichshexe. Seine Prinzessin. Seine Gefährtin. Allerdings glaubte er, dass letzteres nur noch protokollmäßig sein dürfte.


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eure *Luna

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Peyton: "Every song ends, but is that any
reason not to enjoy the music!" [.[SIZE=1]me.]
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