01.02.2015, 16:44
So, habe deinen Rat befolgt
Ich werde jetzt die ersten 8 nacheinander abtippen und dann nacheinander hochladen.
Dazu habe ich auch eine Frage:
Wie kann ich das FF erweitern? Ich habe jetzt immer nur auf ändern gedrückt und was neues eingfügt. o.O
--- Beitrag hinzugefügt um: 15:44 Uhr. --- Verschmelzung, da weniger als 24 Studen alt. ---
Kathy wollte alles wissen. Von der Fahrt, über den ersten Eindruck, den sie von der Stadt hatte, bis hin zum Haus - einfach alles.
âAlso, das Haus ist toll.â beteuerte ihr Allison, die nie genau wusste, wie sie die Informationsgier der Freundin stillen sollte âEs ist groÃ.â
Kathy gab am anderen Ende der Leitung ein verächtliches Geräusch von sich: âEcht jetzt? Das ist alles? Ich will Details!â
Allison seufzte âOkay, also⦠Es ist weià und fast vollständig aus Holz: hölzerne Fassade, hohe Fenster mit hölzerne Fensterläden, davor tolle, breite Fensterbänke, auf denen man sitzen kann. Oh und vorne ist eine hölzerne, überdachte Veranda, viktorianischer Stil halt. Ich glaube es gibt an diesem Haus so gut wie nichts, das nicht aus Holz ist...â
Allison brachte diese Umschreibung auf den Gedanken, was Termiten hier wohl anrichten würden, doch Kathy war begeistert.
âAww, ich liebe es jetzt schon! Ich kann es kaum erwarten, dich zu besuchen!â
âKathy, unser Abschied ist gerade erst 24 Stunden her.â erinnerte sie ihre aufbrausende Freundin lachend.
âIch weiÃâ, Kathy seufzte âAber normalerweise hätte ich dich heute in der Schule sehen müssen. Wir vermissen dich jetzt schon alle ganz furchtbar.â
âIch weiÃ, ich vermisse euch auch schon ganz schrecklich.â
âMorgen ist dein erster Schultag, richtig?â
Allison stöhnte auf âErinner mich nicht daran!â
âIch wette diese Provinzianer sind nicht annähernd so toll wie wir.â scherzte Kathy um sie aufzumuntern.
âDarauf würde ich wetten.â
âHast du dich schon ein Bisschen umgesehen?â
âOh ja, die Stadt ist echt süÃ. Aber auch sowas von winzig. Noch kleiner als es auf der Karte und den Bildern im Internet aussah. Sie haben hier nur 7 verschiedene Genre in der Videothek, kannst du dir das vorstellen?â
âUm ehrlich zu sein, ja.â entgegnete Kathy ernst âIch musste fast jeden Sommer meines Lebens bei meiner Tante in so ´ner Kleinstadt in Iowa verbringen. Das heiÃt, bis ich zwölf war zumindest. Es war furchtbar.â
âNaja, immerhin konntest du jeden September dort wieder weg.â
âAch, wenn es wirklich so schlimm sein sollte, kannst du immer noch zurückkommen und bei deinem Dad wohnen.â wand Kathy hoffnungsvoll ein âSein Angebot steht doch noch, oder?â
Allison jedoch schüttelte entschieden den Kopf während sie sagte: âIch habe mich vor vielen Jahren dazu entschlossen bei meiner Mom zu leben und daran hat auch dieser Umzug nichts geändert. Zu meinem Dad zu ziehen ist nur die Absolute Notlösung, falls sich das hier als ein absolutes Desaster entpuppen sollte.â
âIch weiÃ, ich weiÃ.â beschwichtigte sie Kathy hastig âIch meine ja nur, dass du immer noch die Möglichkeit hast zurückzukommen, wenn du es dringend möchtest.â
Allison schwieg.
âSorry, ich wollte mit dem Thema nicht anfangen.â entschuldigte sich Kathy und suchte schnell nach einem, das sie ablenken würde âErzähl mir mehr vom Haus. Habt ihr einen Garten?â
Sie war von dem zerdrückten Umzugskarton aufgestanden und hatte begonnen in der Küche auf- und abzugehen. Nun beruhigte sie sich etwas, während sie Kathy von dem schönen Garten, den vielen Bäumen und den anderen hübschen Häusern der Nachbarschaft erzählte.
âEs ist schon bildhübsch hier, das muss ich zugeben. Die Allee mit den Bäumen, die die StraÃe säumen, die ganze Nachbarschaft besteht aus solchen Häusern wie unseres. Alles alte viktorianische Villen. Ein richtiges Bilderbuchidyll.â schwärmte sie.
âWow, klingt echt schön."
âIch schicke dir bald mal Fotos, wenn ich alle meine Sachen ausgepackt und dabei hoffentlich meine Digitalkamera wiedergefunden habe.â
âIch kannâs kaum erwarten.â versicherte ihr die Freundin.
âOh, und ich habe endlich ein Zimmer im ersten Stock.â
âAber euer Apartment war doch im fünften Stock.â
âJa, aber jetzt gehören uns auch das Stockwerk darunter und die Treppe, die ich hochsteigen muss, um in den ersten Stock zum kommen, verstehst du? Das ist noch mal was Besonderes.â
Kathy lachte und Allison stimmte in ihr Lachen ein.
âAlli, kannst du mir mal kurz helfen?â rief ihre Mutter aus dem zukünftigen Wohnzimmer.
âIch komme gleich, Mom.â antwortete sie und überlegte schnell, was sie Kathy fragen oder erzählen wollte, bevor sie auflegten. Die Ãberlegung, was sie fragen wollte, fiel ihr nicht schwer, die Frage hingegen sehr.
âHast du Nathan heute zufällig gesehen?â fragte sie schlieÃlich, nachdem sie einen langen Moment mit sich gerungen hatte, denn sie war sich nicht sicher, ob sie es wirklich wissen wollte.
âKlar habe ich ihn gesehen, wir haben sechs Kurse zusammen.â
âUnd?â bohrte sie vorsichtig nach, bemüht es beiläufig klingen zu lassen.
âNaja, er sah irgendwie schlecht aus. Aber jetzt wo du es erwähnstâ¦â
âWas?â fragte Allison hastig.
âAlso, versteh mich nicht falsch. Ich bin sicher, dass er dich vermisst und traurig deswegen ist, und so. Aber irgendwie hat er trotzdem nicht so gewirkt. Es sah eher so aus als wäre er wütend oder enttäuscht oder so. Ich weià auch nicht.â sie machte eine Pause und dachte nach âEr hat sich irgendwie komisch verhalten und kaum geredet. Ich dachte erst, der will überspielen, dass er traurig ist, weil du jetzt weg bist, aber eigentlich wirkte er eher⦠grimmig undâ¦â
âFrustriert?â schlug Allison vor.
âJa, wütend und frustriert.â bestätigte Kathy überrascht âWoher wusstest du das?â
âWas?â
âNa, das was mit ihm nicht stimmt.â
âWusste ich nicht. Ich hab bloà geraten.â
âSicher? Ist nicht vielleicht vorgefallen? War er doch sauer, als ihr euch verabschiedet habt?â bohrte sie misstrauisch nach, doch Allison beharrte darauf, dass nichts gewesen war.
âHör zu, Kathy, ich muss jetzt wirklich meiner Mom helfen, okay? Die Möbelpacker sind schon seit einer Stunde weg und wer weiÃ, was sie gerade umzustellen versucht.â
âNa gut, weil du es eilig hast lasse ichâs dir durchgehen. Aber du weichst mir aus und verschweigst mir was, das weià ich genau!â
âTut mir leid, Kath, ich muss wirklich auflegen. Ich ruf dich morgen Abend wieder an.â
âUnd dann erzähl mir alles vom ersten Tag.â
âVersprochen. Bis dann.â
Sie legte auf und eilte ins Wohnzimmer hinüber, wo sie ihrer schmalen, zierlichen Mutter dabei half den groÃen, schweren Geschirrschrank aus massivem Eichenholz an die Wand zu schieben, bevor sie sich ernsthaft dabei verletzen konnte.
Als das Werk vollbracht war, betrachtete Allison die türkise-blaue Streifentapete mit der, von einem dunkelblauen Rankenmuster verzierten Deckenborte, die die Wände von Wohn- und Esszimmer schmückte.
âWie kommt es eigentlich, dass der Vermieter alle Räume im Erdgeschoss hat neu streichen lassen und die im ersten Stock nicht?â
Cheryl hatte sich inzwischen auf das Sofa fallen gelassen und betrachtete von dort ebenfalls die blauen Rankenmuster âIch weià nicht, Schatz. Dieser Mann ist ein komischer Kauz, aber auch sehr nett.â sie schnaufte erschöpft.
âHm.â nach einer Weile wandte sie den Blick von der Tapete ab und lieà sich neben ihrer Mutter auf das Sofa fallen. Eine Weile lang sagte keiner etwas. Sie lagen einfach nur in allgemeiner Erschöpfung, die der lange Tag mit sich gebracht hatte, da und hingen ihren müden Gedanken nach.
âMom?â
âJa?â
âHaben du und Paul beschlossen, mein Zimmer als letztes zu streichen, weil es noch nicht feststand, ob es überhaupt renoviert werden müsste?â
Sie wandte sich ihrer Mutter zu, die ein Gesicht machte, als täte ihr etwas weh. âAch, Allisonâ¦â
âIch wäre nicht sauer.â unterbrach sie sie. âIch möchte es nur wissen.â
Cheryl sah sie fragend an.
âIch meine, es wäre logischer gewesen, erst euer und mein Schlafzimmer fertigzumachen. Wenn Jonahs Zimmer beim Einzug noch eine Baustelle gewesen wäre, hätte das nichts ausgemacht, weil er solange bei euch im Zimmer hätte schlafen können.â
Ihre Mutter zögerte mit einer Erwiderung.
âDann⦠hätten wir uns den Stress mit meiner Obdachlosigkeit ersparen können.â fügte sie scherzend hinzu und lächelte ihr Mutter vorsichtig an.
Diese seufzte und sah dabei erschreckend alt aus âIch wusste nicht, ob es eine so kluge Idee was, aber Paul war sich so sicher, dass alles beim Einzug fertig sein würde. Und du hast solange gebraucht, dich zu entscheiden, ob du mit uns nach hier nach Stars Hollow ziehen oder in Boston bleiben willst, dass ich dachteâ¦â
Das Babyfon unterbrach sie. Beim Klang von Jonahs Weinen sprang Cheryl sofort auf.
âTut mir Leid, Liebling. Lass uns später darüber reden. Bist du so lieb und machst hier unten überall das Licht aus?â
Kaum war ihre Mutter nach Oben verschwunden, machte sich dieses mulmige Gefühl in Allison breit, dass sich immer einstellte, wenn sie daran dachte. Ihre Mutter war in Boston nie glücklich gewesen und der Gedanken, Allison würde lieber allein in dieser Stadt bleiben, anstatt mit ihr in ihr neues Leben zu ziehen, hatte sie stark unter Druck gesetzt.
Allison hingegen hatte sich seit einiger Zeit immer so gefühlt, als könnte ein Teil von ihr das Selbe in ihrer Mutter auslösen, wie Boston es tat, ohne dass es dieser bewusst war. Sie gehörte genauso zu dem alten Leben, dass dort stattgefunden hatte und das ihre Mutter vergessen wollte. Andererseits wusste Allison, dass ihre Mutter sie liebte und dass ihr Platz bei ihr war. Zumindest solange sie praktisch noch nicht erwachsen genug war, um ihre eigenen Weg zu gehen.
Gleich kam es ihr dumm vor nachgeharkt zu haben, was ihr Zimmer anging, und warum es beim Renovieren als letztes in Angriff genommen worden war.
Sie schüttelte der Kopf um sämtliche Gedanken daran zu vertreiben und erinnerte sich daran, dass die all das mit der Entscheidung mit umzuziehen hinter sich gelassen hatte. Das hier konnte auch für sie ein Neuanfang werden.
Nicht dass sie in Boston unglücklich gewesen wäre, doch von einigen Dingen, die sie dort zuletzt abgelenkt oder belastet hatten, konnte sie sich hier Abstand gewinnen und sich voll und ganz auf die Schule konzentrieren. SchlieÃlich wollte sie im übernächsten Jahr auf College gehen, wie es schon seit Jahren ihr Plan gewesen war. Und da sie sowieso nicht vor hatte hier groÃartig neue Bindungen aufzubauen, würde es kein Problem werden in anderthalb Jahren diese Stadt wieder zu verlassen und ihr eigenes Leben zu beginnen.
Das war das einzig Gute an dieser Situation - abgesehen davon, dass ihre Mutter endlich wieder glücklich war.
Fertig mit der Katzenwäsche, zahngeputzt und in ihren rot-weià karierten Flanellpyjama gehüllt kam Allison wenig später aus dem Bad ins groÃe Schlafzimmer.
âSicher, dass es Paul nichts ausmacht, dass wir das neue Schlafzimmer alleine einweihen?â kicherte sie, als sie die Bettdecke zurückschlug. Ihre Mutter grinste und knuffte sie in die Seite, als Allison zu ihr ins Bett stieg.
âIch finde es so viel besser, als wenn ich die erste Nacht ganz alleine hier verbringen müsste.â
âHm, ist ja auch nicht so, als würden wir das nicht öfter machen, wenn er unterwegs ist.â
âGenau.â bestätigte Cheryl und schaltete das Licht der Nachttischlampe aus âIch hoffe dein Bruder schläft noch wenigstens zwei Stunden weiter.â
Die Lacken raschelten, als sich Mutter und Tochter in die Decken kuschelten und gleichzeitig einen zufriedenen Seufzer von sich gaben.
âHey, Mom.â sagte Allison nach einer Weile in die Dunkelheit âDu musst morgen noch mal mit in die Schule kommen, glaube ich. Paul meinte, du müsstest noch Sachen unterschreiben.â
âOkay, dann mache ich das.â gähnte Cheryl und war schon so gut wie eingeschlafen.
Ãber den Gedanken an den bevorstehenden ersten Tag an der neuen Schule fiel sie in einen unruhigen Schlaf. In ihren Träumen mischten sich fremde Gesichter mit denen ihrer Freunde in Boston. Menschen warfen ihr misstrauische, abschätzige Blicke zu und nahmen sie ins Kreuzverhör, ob sie hier nur auf der Durchreise war oder nicht.
âNur auf der Durchreise.â, antwortete sie entschlossen âIch bleibe hier nicht lange.â
Hätte Jemand vllt schon eine Art Feedback?
Kann man es gut lesen oder mache ich vllt zu wenig absätze?
Würde mich über jede Art von Ratschlag freuen.
Ich werde jetzt die ersten 8 nacheinander abtippen und dann nacheinander hochladen.
Dazu habe ich auch eine Frage:
Wie kann ich das FF erweitern? Ich habe jetzt immer nur auf ändern gedrückt und was neues eingfügt. o.O
--- Beitrag hinzugefügt um: 15:44 Uhr. --- Verschmelzung, da weniger als 24 Studen alt. ---
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âAlso, das Haus ist toll.â beteuerte ihr Allison, die nie genau wusste, wie sie die Informationsgier der Freundin stillen sollte âEs ist groÃ.â
Kathy gab am anderen Ende der Leitung ein verächtliches Geräusch von sich: âEcht jetzt? Das ist alles? Ich will Details!â
Allison seufzte âOkay, also⦠Es ist weià und fast vollständig aus Holz: hölzerne Fassade, hohe Fenster mit hölzerne Fensterläden, davor tolle, breite Fensterbänke, auf denen man sitzen kann. Oh und vorne ist eine hölzerne, überdachte Veranda, viktorianischer Stil halt. Ich glaube es gibt an diesem Haus so gut wie nichts, das nicht aus Holz ist...â
Allison brachte diese Umschreibung auf den Gedanken, was Termiten hier wohl anrichten würden, doch Kathy war begeistert.
âAww, ich liebe es jetzt schon! Ich kann es kaum erwarten, dich zu besuchen!â
âKathy, unser Abschied ist gerade erst 24 Stunden her.â erinnerte sie ihre aufbrausende Freundin lachend.
âIch weiÃâ, Kathy seufzte âAber normalerweise hätte ich dich heute in der Schule sehen müssen. Wir vermissen dich jetzt schon alle ganz furchtbar.â
âIch weiÃ, ich vermisse euch auch schon ganz schrecklich.â
âMorgen ist dein erster Schultag, richtig?â
Allison stöhnte auf âErinner mich nicht daran!â
âIch wette diese Provinzianer sind nicht annähernd so toll wie wir.â scherzte Kathy um sie aufzumuntern.
âDarauf würde ich wetten.â
âHast du dich schon ein Bisschen umgesehen?â
âOh ja, die Stadt ist echt süÃ. Aber auch sowas von winzig. Noch kleiner als es auf der Karte und den Bildern im Internet aussah. Sie haben hier nur 7 verschiedene Genre in der Videothek, kannst du dir das vorstellen?â
âUm ehrlich zu sein, ja.â entgegnete Kathy ernst âIch musste fast jeden Sommer meines Lebens bei meiner Tante in so ´ner Kleinstadt in Iowa verbringen. Das heiÃt, bis ich zwölf war zumindest. Es war furchtbar.â
âNaja, immerhin konntest du jeden September dort wieder weg.â
âAch, wenn es wirklich so schlimm sein sollte, kannst du immer noch zurückkommen und bei deinem Dad wohnen.â wand Kathy hoffnungsvoll ein âSein Angebot steht doch noch, oder?â
Allison jedoch schüttelte entschieden den Kopf während sie sagte: âIch habe mich vor vielen Jahren dazu entschlossen bei meiner Mom zu leben und daran hat auch dieser Umzug nichts geändert. Zu meinem Dad zu ziehen ist nur die Absolute Notlösung, falls sich das hier als ein absolutes Desaster entpuppen sollte.â
âIch weiÃ, ich weiÃ.â beschwichtigte sie Kathy hastig âIch meine ja nur, dass du immer noch die Möglichkeit hast zurückzukommen, wenn du es dringend möchtest.â
Allison schwieg.
âSorry, ich wollte mit dem Thema nicht anfangen.â entschuldigte sich Kathy und suchte schnell nach einem, das sie ablenken würde âErzähl mir mehr vom Haus. Habt ihr einen Garten?â
Sie war von dem zerdrückten Umzugskarton aufgestanden und hatte begonnen in der Küche auf- und abzugehen. Nun beruhigte sie sich etwas, während sie Kathy von dem schönen Garten, den vielen Bäumen und den anderen hübschen Häusern der Nachbarschaft erzählte.
âEs ist schon bildhübsch hier, das muss ich zugeben. Die Allee mit den Bäumen, die die StraÃe säumen, die ganze Nachbarschaft besteht aus solchen Häusern wie unseres. Alles alte viktorianische Villen. Ein richtiges Bilderbuchidyll.â schwärmte sie.
âWow, klingt echt schön."
âIch schicke dir bald mal Fotos, wenn ich alle meine Sachen ausgepackt und dabei hoffentlich meine Digitalkamera wiedergefunden habe.â
âIch kannâs kaum erwarten.â versicherte ihr die Freundin.
âOh, und ich habe endlich ein Zimmer im ersten Stock.â
âAber euer Apartment war doch im fünften Stock.â
âJa, aber jetzt gehören uns auch das Stockwerk darunter und die Treppe, die ich hochsteigen muss, um in den ersten Stock zum kommen, verstehst du? Das ist noch mal was Besonderes.â
Kathy lachte und Allison stimmte in ihr Lachen ein.
âAlli, kannst du mir mal kurz helfen?â rief ihre Mutter aus dem zukünftigen Wohnzimmer.
âIch komme gleich, Mom.â antwortete sie und überlegte schnell, was sie Kathy fragen oder erzählen wollte, bevor sie auflegten. Die Ãberlegung, was sie fragen wollte, fiel ihr nicht schwer, die Frage hingegen sehr.
âHast du Nathan heute zufällig gesehen?â fragte sie schlieÃlich, nachdem sie einen langen Moment mit sich gerungen hatte, denn sie war sich nicht sicher, ob sie es wirklich wissen wollte.
âKlar habe ich ihn gesehen, wir haben sechs Kurse zusammen.â
âUnd?â bohrte sie vorsichtig nach, bemüht es beiläufig klingen zu lassen.
âNaja, er sah irgendwie schlecht aus. Aber jetzt wo du es erwähnstâ¦â
âWas?â fragte Allison hastig.
âAlso, versteh mich nicht falsch. Ich bin sicher, dass er dich vermisst und traurig deswegen ist, und so. Aber irgendwie hat er trotzdem nicht so gewirkt. Es sah eher so aus als wäre er wütend oder enttäuscht oder so. Ich weià auch nicht.â sie machte eine Pause und dachte nach âEr hat sich irgendwie komisch verhalten und kaum geredet. Ich dachte erst, der will überspielen, dass er traurig ist, weil du jetzt weg bist, aber eigentlich wirkte er eher⦠grimmig undâ¦â
âFrustriert?â schlug Allison vor.
âJa, wütend und frustriert.â bestätigte Kathy überrascht âWoher wusstest du das?â
âWas?â
âNa, das was mit ihm nicht stimmt.â
âWusste ich nicht. Ich hab bloà geraten.â
âSicher? Ist nicht vielleicht vorgefallen? War er doch sauer, als ihr euch verabschiedet habt?â bohrte sie misstrauisch nach, doch Allison beharrte darauf, dass nichts gewesen war.
âHör zu, Kathy, ich muss jetzt wirklich meiner Mom helfen, okay? Die Möbelpacker sind schon seit einer Stunde weg und wer weiÃ, was sie gerade umzustellen versucht.â
âNa gut, weil du es eilig hast lasse ichâs dir durchgehen. Aber du weichst mir aus und verschweigst mir was, das weià ich genau!â
âTut mir leid, Kath, ich muss wirklich auflegen. Ich ruf dich morgen Abend wieder an.â
âUnd dann erzähl mir alles vom ersten Tag.â
âVersprochen. Bis dann.â
Sie legte auf und eilte ins Wohnzimmer hinüber, wo sie ihrer schmalen, zierlichen Mutter dabei half den groÃen, schweren Geschirrschrank aus massivem Eichenholz an die Wand zu schieben, bevor sie sich ernsthaft dabei verletzen konnte.
Als das Werk vollbracht war, betrachtete Allison die türkise-blaue Streifentapete mit der, von einem dunkelblauen Rankenmuster verzierten Deckenborte, die die Wände von Wohn- und Esszimmer schmückte.
âWie kommt es eigentlich, dass der Vermieter alle Räume im Erdgeschoss hat neu streichen lassen und die im ersten Stock nicht?â
Cheryl hatte sich inzwischen auf das Sofa fallen gelassen und betrachtete von dort ebenfalls die blauen Rankenmuster âIch weià nicht, Schatz. Dieser Mann ist ein komischer Kauz, aber auch sehr nett.â sie schnaufte erschöpft.
âHm.â nach einer Weile wandte sie den Blick von der Tapete ab und lieà sich neben ihrer Mutter auf das Sofa fallen. Eine Weile lang sagte keiner etwas. Sie lagen einfach nur in allgemeiner Erschöpfung, die der lange Tag mit sich gebracht hatte, da und hingen ihren müden Gedanken nach.
âMom?â
âJa?â
âHaben du und Paul beschlossen, mein Zimmer als letztes zu streichen, weil es noch nicht feststand, ob es überhaupt renoviert werden müsste?â
Sie wandte sich ihrer Mutter zu, die ein Gesicht machte, als täte ihr etwas weh. âAch, Allisonâ¦â
âIch wäre nicht sauer.â unterbrach sie sie. âIch möchte es nur wissen.â
Cheryl sah sie fragend an.
âIch meine, es wäre logischer gewesen, erst euer und mein Schlafzimmer fertigzumachen. Wenn Jonahs Zimmer beim Einzug noch eine Baustelle gewesen wäre, hätte das nichts ausgemacht, weil er solange bei euch im Zimmer hätte schlafen können.â
Ihre Mutter zögerte mit einer Erwiderung.
âDann⦠hätten wir uns den Stress mit meiner Obdachlosigkeit ersparen können.â fügte sie scherzend hinzu und lächelte ihr Mutter vorsichtig an.
Diese seufzte und sah dabei erschreckend alt aus âIch wusste nicht, ob es eine so kluge Idee was, aber Paul war sich so sicher, dass alles beim Einzug fertig sein würde. Und du hast solange gebraucht, dich zu entscheiden, ob du mit uns nach hier nach Stars Hollow ziehen oder in Boston bleiben willst, dass ich dachteâ¦â
Das Babyfon unterbrach sie. Beim Klang von Jonahs Weinen sprang Cheryl sofort auf.
âTut mir Leid, Liebling. Lass uns später darüber reden. Bist du so lieb und machst hier unten überall das Licht aus?â
Kaum war ihre Mutter nach Oben verschwunden, machte sich dieses mulmige Gefühl in Allison breit, dass sich immer einstellte, wenn sie daran dachte. Ihre Mutter war in Boston nie glücklich gewesen und der Gedanken, Allison würde lieber allein in dieser Stadt bleiben, anstatt mit ihr in ihr neues Leben zu ziehen, hatte sie stark unter Druck gesetzt.
Allison hingegen hatte sich seit einiger Zeit immer so gefühlt, als könnte ein Teil von ihr das Selbe in ihrer Mutter auslösen, wie Boston es tat, ohne dass es dieser bewusst war. Sie gehörte genauso zu dem alten Leben, dass dort stattgefunden hatte und das ihre Mutter vergessen wollte. Andererseits wusste Allison, dass ihre Mutter sie liebte und dass ihr Platz bei ihr war. Zumindest solange sie praktisch noch nicht erwachsen genug war, um ihre eigenen Weg zu gehen.
Gleich kam es ihr dumm vor nachgeharkt zu haben, was ihr Zimmer anging, und warum es beim Renovieren als letztes in Angriff genommen worden war.
Sie schüttelte der Kopf um sämtliche Gedanken daran zu vertreiben und erinnerte sich daran, dass die all das mit der Entscheidung mit umzuziehen hinter sich gelassen hatte. Das hier konnte auch für sie ein Neuanfang werden.
Nicht dass sie in Boston unglücklich gewesen wäre, doch von einigen Dingen, die sie dort zuletzt abgelenkt oder belastet hatten, konnte sie sich hier Abstand gewinnen und sich voll und ganz auf die Schule konzentrieren. SchlieÃlich wollte sie im übernächsten Jahr auf College gehen, wie es schon seit Jahren ihr Plan gewesen war. Und da sie sowieso nicht vor hatte hier groÃartig neue Bindungen aufzubauen, würde es kein Problem werden in anderthalb Jahren diese Stadt wieder zu verlassen und ihr eigenes Leben zu beginnen.
Das war das einzig Gute an dieser Situation - abgesehen davon, dass ihre Mutter endlich wieder glücklich war.
* * *
Fertig mit der Katzenwäsche, zahngeputzt und in ihren rot-weià karierten Flanellpyjama gehüllt kam Allison wenig später aus dem Bad ins groÃe Schlafzimmer.
âSicher, dass es Paul nichts ausmacht, dass wir das neue Schlafzimmer alleine einweihen?â kicherte sie, als sie die Bettdecke zurückschlug. Ihre Mutter grinste und knuffte sie in die Seite, als Allison zu ihr ins Bett stieg.
âIch finde es so viel besser, als wenn ich die erste Nacht ganz alleine hier verbringen müsste.â
âHm, ist ja auch nicht so, als würden wir das nicht öfter machen, wenn er unterwegs ist.â
âGenau.â bestätigte Cheryl und schaltete das Licht der Nachttischlampe aus âIch hoffe dein Bruder schläft noch wenigstens zwei Stunden weiter.â
Die Lacken raschelten, als sich Mutter und Tochter in die Decken kuschelten und gleichzeitig einen zufriedenen Seufzer von sich gaben.
âHey, Mom.â sagte Allison nach einer Weile in die Dunkelheit âDu musst morgen noch mal mit in die Schule kommen, glaube ich. Paul meinte, du müsstest noch Sachen unterschreiben.â
âOkay, dann mache ich das.â gähnte Cheryl und war schon so gut wie eingeschlafen.
Ãber den Gedanken an den bevorstehenden ersten Tag an der neuen Schule fiel sie in einen unruhigen Schlaf. In ihren Träumen mischten sich fremde Gesichter mit denen ihrer Freunde in Boston. Menschen warfen ihr misstrauische, abschätzige Blicke zu und nahmen sie ins Kreuzverhör, ob sie hier nur auf der Durchreise war oder nicht.
âNur auf der Durchreise.â, antwortete sie entschlossen âIch bleibe hier nicht lange.â
Hätte Jemand vllt schon eine Art Feedback?
Kann man es gut lesen oder mache ich vllt zu wenig absätze?
Würde mich über jede Art von Ratschlag freuen.