17.02.2017, 14:38
Kapitel 102: Die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit
Tristan ahnte nicht, dass seine große Liebe auf ihn zukam. Er sah immer noch verwirrt auf sein altes Handy. Sein Handy noch aus der Zeit mit Rory. Er hatte 5 verpasste Anrufe und 3 neue Nachrichten. Alle von Rory. Er öffnete die erste Nachricht.
Es war einfach toll mit dir.
Sehen wir uns morgen?
Ich liebe dich.
Kuss Rory
P.S. Hoffentlich war dein Dad nicht allzu sauer.
Diese Nachricht hatte er am Tag ihres feurigen Dates bekommen. Er seufzte und öffnete die nächste SMS.
Denke an dich
In Liebe Rory
Die zweite Nachricht war am Morgen danach auf seinem Handy eingegangen.
Er öffnete die dritte und letzte Nachricht.
Wieso meldest du dich nicht bei mir?
Ich hoffe doch, du bist okay.
Tristan, ich liebe dich.
Meld dich bei mir.
Deine Rory
Diese Nachricht hatte Rory am frühen Abend des nächsten Tages an Tristan geschickt. Nur wenige Stunden bevor sie den verhängnisvollen Brief erhalten hatte.
Rory stand nun direkt hinter Tristan. Sie war unglaublich aufgeregt und wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie holte einmal tief Luft und dann tippte sie ihm auf die Schulter.
Tristan liess vor Schreck das Handy fallen. Er hob es vom Boden auf und dann drehte er sich um, um zu sehen, wer ihn denn da störte. Er traute seinen Augen nicht, als er tatsächlich seine große Liebe hinter sich erkannte. „Rory? Was machst du denn hier?“
Sie ging um die Bank herum und stand nun unsicher vor ihm. „Ich wollte mit dir reden.“
Am Liebsten hätte er sie einfach ganz fest an sich gedrückt und leidenschaftlich geküsst, doch das fand er unangemessen, da er sie ja mit Colin und Finn im Bett erwischt hatte. „Wieso?“, fragte er sie deshalb.
„Weil es einige Missverständnisse zwischen uns gab. Die meisten davon wurden durch deinen Vater verursacht.“
Vor Tristans Auge erschien sofort ein Bild. Das Bild von seinem Vater, wie er aus der Nase blutete und das Blut auf den Schreibtisch tropfte. „Ich weiß. Er ist ein Arsch“, erwiderte Tristan. „Aber ich schätze mal, er hat was daraus gelernt.“
„Wie meinst du das?“, fragte sie ihn ängstlich.
„Seine Nase wird ihn immer daran erinnern...“
„Du hast ihm eins auf die Nase gegeben?“
„Jap.“
„Aber er ist dein Dad...“
„Nicht mehr.“
„Wie nicht mehr?“
„Ich habe ihm gesagt, ich wolle ihn niemals wiedersehen.“
„Das kannst du doch nicht einfach so.“
„Oh doch, ich kann und ich habe es getan. Nach allem was er mir angetan hat, kann und will ich ihn einfach nicht mehr sehen... Und außerdem geht dich das gar nichts an. Wir sind nicht mehr zusammen, schon vergessen?“, erwiderte er kalt.
Rory erschrak über seinen Ton. Für sie war es einfach schrecklich ihn so reden zu hören. Sie schluckte. „Ich weiß wir sind nicht mehr zusammen... Genau deshalb bin ich ja hier... Ich möchte, dass alles wieder so ist, wie damals. Damals, als du mir gesagt hast, dass man alles viel intensiver empfindet, wenn man verliebt ist und, dass man das mit nichts anderen vergleichen kann... es stimmt nämlich.“
Er sah sie verwirrt an. Hatte sie das gerade wirklich gesagt?
Tristan und Rory erinnerten sich beide zurück an die Situation von der Rory gerade erzählt hatte.
-Flashback-
Etwa dreieinhalb Monaten zuvor, nach dem ersten – und zugleich auch letzen - gemeinsamen Liebesspiel
Sie küsste ihn wohlwollend und dann kuschelte sich an ihn. Tristan seufzte. Rory sah ihn fragend an.
„So etwas habe ich noch nie erlebt.“
Sie sah ihn an, als hätte sie gerade einen Geist gesehen und fragte ihn: „Aber du hast doch schon... oder?“
„Ja.“ Er sah sie verliebt an. „Aber noch nie so.“
„Was meinst du mit ‚aber noch nie so’?“ Sie sah ihn nur noch verwirrter an.
„Wenn man verliebt ist, empfindet man alles viel intensiver. Das kann man gar nicht mit anderem vergleichen.“
Rory lächelte ihn verliebt an und küsste ihn zärtlich. Er schlang den Arm um sie und zog sie wieder ganz nah an sich heran.
-Flashback Ende-
Rory sah ihn abwartend an.
„Da musst du ja einige Erfahrungen gemacht haben... also mit drei anderen Jungs mindestens.“ Immer noch redete er in diesem kalten und herzlosen Tonfall.
Kapitel 103: „Hörst du mir nun zu?“
„Hör auf damit, Tristan!“
„Gut. Also tschau.“ Er wollte sich gerade in Bewegung setzten, als sie seinen Arm packte. Tristan sah sie überrascht an. Rory nutze seine Verwirrtheit aus und küsste ihn einfach. Sie legte alles, was sie hatte, in diesen Kuss hinein, denn sie wusste, dass es ihre einzige Chance war, ihn zurückzuhalten. Als er ihre warmen Lippen auf seinen spürte, konnte er einfach nicht anders, als seine Arme um sie zu schlingen und sie zurückzuküssen. Wie lange hatte er sich danach gesehnt!
Nach einer Ewigkeit liess sie von ihm ab und sah ihn an. „Hörst du mir nun zu?“
„Ja“, erwiderte er perplex. Sie hatte ihn mit dem Kuss total überrumpelt. Jetzt hörte er ihr jedoch zu, sie hatte also eine kleine Hürde überwunden. Doch wie würde er auf ihre Sicht der Dinge reagieren? Würde er verstehen, wie es ihr ergangen war? Würde er ihr überhaupt glauben?
„Okay ich geb’s zu. Ich war nicht gerade alleine, als du weg warst. Aber eines musst du mir glauben, Tristan.“ Sie sah ihm hypnotisierend in die Augen. „Das war nachdem ich den Brief bekommen habe. Ich dachte, du hättest nur mit mir gespielt... mir nur gesagt, dass du mich liebst, weil du mit mir ins Bett wolltest. Ich weiß nun, dass das alles nicht stimmte und ich bin unglaublich froh darüber.“ Sie lächelte ihn an, fuhr dann aber weiter. “Damals wusste ich das jedoch nicht. Ich war so mies drauf und fühlte mich schlecht. Ich war so verletzt, weil ich dachte, dass du mich nur benutzt hast, ich nur eine von vielen war. Und dann sah ich auch noch, wie Dean mit Lindsay glücklich war. Klar, ich liebte Dean nicht, aber es war trotzdem schlimm, dass er so schnell über mich hinweg war. Ich fühlte mich einsam und Colin war für mich da. Und da geschah es einfach... wir schliefen miteinander... Es war nicht schlecht, aber es war einfach nicht so wie mit uns. Und als du angerufen hast und ich aufgelegt habe... weil ich dachte, dass du... nur wieder Sex willst... weil da ja so was im Brief stand...“ Sie sah ihn entschuldigend an. „Da bin ich in Finn hineingelaufen und ich hatte Spaß mit ihm. Er war so witzig und konnte mich zum lachen bringen... und das hat mir gefallen. Es hat sich einfach so ergeben... und plötzlich hatte ich mit Beiden etwas. Mit Colin und Finn, die übrigens, um die Sache noch zu verkomplizieren, beste Freunde waren... Natürlich haben sie herausgefunden, dass ich nicht ehrlich mit ihnen war und beide datete.“
Rory machte kurz eine Pause, um wieder zu Luft zu kommen. „Sie haben sich geprügelt... wegen mir... mir! Ja wirklich... es war eine handfeste Schlägerei... Blut ist auch geflossen...“
Rory schauderte bei der Erinnerung an den Kampf von Colin und Finn auf dem Schulflur. „Beide wollten, dass ich mich für einen von ihnen entscheide... doch das konnte ich nicht... Ich liebte keinen von beiden. Beide waren lieb und nett zu mir... aber ich konnte ihre Gefühle einfach nicht erwidern... I... ich liebte eben nur dich.“ Sie sah kurz abwartend zu Tristan, doch der sagte nicht dazu, sondern hörte weiterhin einfach nur zu. Rory konnte nicht erkennen, wie er zu all dem stand. Sie erzählte also weiter: „Das habe ich ihnen auch gesagt... also, dass ich nur dich liebe, Tristan... und wir versuchten nur Freunde zu sein... doch es ging einfach nicht... vermutlich weil bei ihnen immer noch Gefühle für mich waren und ich brauchte einfach jemanden, der für mich da war und der mich spüren liess, dass ich nicht einsam war. Es tat gut mit ihnen Zeit zu verbringen. Ich kam mir wohlbehütet vor und so geschah es: Ich ging mit Beiden gleichzeitig ins Bett. Aber es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich dachte... an dem ich nicht hoffte, du würdest zurückkommen und es ernst mit mir meinen... Ich konnte dich einfach nicht vergessen und... das wollte ich auch nicht. Die Zeit, die ich mit dir verbrachte, bevor ich den Brief bekam, war die beste Zeit meines Lebens... Und dann warst du plötzlich da... standest in meiner Zimmertür und ich war mit Colin und Finn im Bett. Ich konnte nicht glauben, dass du wirklich da warst. Colin und Finn hatten dich aber auch gesehen. Finn fragte mich, weshalb du wohl da warst und ich wollte es auch wissen. Die Beiden haben mir gesagt, ich solle dich sofort suchen gehen. Sie hätten gewusst, dass das zwischen ihnen und mir nicht ewig gehen konnte, weil ich immer an dich dachte... und dass sie glücklich seien, wenn ich glücklich sei und das sei ich mit dir viel mehr, als ich es jemals mit ihnen sein könnte. Ich ging also los, um dich zu suchen. Ich erinnerte mich, dass du versucht hattest mich von Jess’ Handy aus anzurufen, also habe ich dort angerufen. Mona ging ran und sie hat mir deine Sicht der Dinge erzählt. Auch von den Fotos, die du von deinem Vater bekommen hast. Und ich erinnerte mich an den merkwürdigen Jungen, der mich ohne Vorwarnung einfach umarmt und geküsst hatte. Sie hat mir auch erzählt, wie du eingesperrt warst... dass der Brief von deinem Vater geschrieben wurde... und dass du mich wirklich lieben würdest und oft an mich gedacht hättest.“
Tristan hatte ihr stillschweigend zugehört, doch nun, als sie fertig erzählt und erklärt hatte, musste er etwas klarstellen: „Das stimmt nicht.“
„Was denn?“
„Dass ich oft an dich gedacht hätte...“
Tristan ahnte nicht, dass seine große Liebe auf ihn zukam. Er sah immer noch verwirrt auf sein altes Handy. Sein Handy noch aus der Zeit mit Rory. Er hatte 5 verpasste Anrufe und 3 neue Nachrichten. Alle von Rory. Er öffnete die erste Nachricht.
Es war einfach toll mit dir.
Sehen wir uns morgen?
Ich liebe dich.
Kuss Rory
P.S. Hoffentlich war dein Dad nicht allzu sauer.
Diese Nachricht hatte er am Tag ihres feurigen Dates bekommen. Er seufzte und öffnete die nächste SMS.
Denke an dich
In Liebe Rory
Die zweite Nachricht war am Morgen danach auf seinem Handy eingegangen.
Er öffnete die dritte und letzte Nachricht.
Wieso meldest du dich nicht bei mir?
Ich hoffe doch, du bist okay.
Tristan, ich liebe dich.
Meld dich bei mir.
Deine Rory
Diese Nachricht hatte Rory am frühen Abend des nächsten Tages an Tristan geschickt. Nur wenige Stunden bevor sie den verhängnisvollen Brief erhalten hatte.
Rory stand nun direkt hinter Tristan. Sie war unglaublich aufgeregt und wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie holte einmal tief Luft und dann tippte sie ihm auf die Schulter.
Tristan liess vor Schreck das Handy fallen. Er hob es vom Boden auf und dann drehte er sich um, um zu sehen, wer ihn denn da störte. Er traute seinen Augen nicht, als er tatsächlich seine große Liebe hinter sich erkannte. „Rory? Was machst du denn hier?“
Sie ging um die Bank herum und stand nun unsicher vor ihm. „Ich wollte mit dir reden.“
Am Liebsten hätte er sie einfach ganz fest an sich gedrückt und leidenschaftlich geküsst, doch das fand er unangemessen, da er sie ja mit Colin und Finn im Bett erwischt hatte. „Wieso?“, fragte er sie deshalb.
„Weil es einige Missverständnisse zwischen uns gab. Die meisten davon wurden durch deinen Vater verursacht.“
Vor Tristans Auge erschien sofort ein Bild. Das Bild von seinem Vater, wie er aus der Nase blutete und das Blut auf den Schreibtisch tropfte. „Ich weiß. Er ist ein Arsch“, erwiderte Tristan. „Aber ich schätze mal, er hat was daraus gelernt.“
„Wie meinst du das?“, fragte sie ihn ängstlich.
„Seine Nase wird ihn immer daran erinnern...“
„Du hast ihm eins auf die Nase gegeben?“
„Jap.“
„Aber er ist dein Dad...“
„Nicht mehr.“
„Wie nicht mehr?“
„Ich habe ihm gesagt, ich wolle ihn niemals wiedersehen.“
„Das kannst du doch nicht einfach so.“
„Oh doch, ich kann und ich habe es getan. Nach allem was er mir angetan hat, kann und will ich ihn einfach nicht mehr sehen... Und außerdem geht dich das gar nichts an. Wir sind nicht mehr zusammen, schon vergessen?“, erwiderte er kalt.
Rory erschrak über seinen Ton. Für sie war es einfach schrecklich ihn so reden zu hören. Sie schluckte. „Ich weiß wir sind nicht mehr zusammen... Genau deshalb bin ich ja hier... Ich möchte, dass alles wieder so ist, wie damals. Damals, als du mir gesagt hast, dass man alles viel intensiver empfindet, wenn man verliebt ist und, dass man das mit nichts anderen vergleichen kann... es stimmt nämlich.“
Er sah sie verwirrt an. Hatte sie das gerade wirklich gesagt?
Tristan und Rory erinnerten sich beide zurück an die Situation von der Rory gerade erzählt hatte.
-Flashback-
Etwa dreieinhalb Monaten zuvor, nach dem ersten – und zugleich auch letzen - gemeinsamen Liebesspiel
Sie küsste ihn wohlwollend und dann kuschelte sich an ihn. Tristan seufzte. Rory sah ihn fragend an.
„So etwas habe ich noch nie erlebt.“
Sie sah ihn an, als hätte sie gerade einen Geist gesehen und fragte ihn: „Aber du hast doch schon... oder?“
„Ja.“ Er sah sie verliebt an. „Aber noch nie so.“
„Was meinst du mit ‚aber noch nie so’?“ Sie sah ihn nur noch verwirrter an.
„Wenn man verliebt ist, empfindet man alles viel intensiver. Das kann man gar nicht mit anderem vergleichen.“
Rory lächelte ihn verliebt an und küsste ihn zärtlich. Er schlang den Arm um sie und zog sie wieder ganz nah an sich heran.
-Flashback Ende-
Rory sah ihn abwartend an.
„Da musst du ja einige Erfahrungen gemacht haben... also mit drei anderen Jungs mindestens.“ Immer noch redete er in diesem kalten und herzlosen Tonfall.
Kapitel 103: „Hörst du mir nun zu?“
„Hör auf damit, Tristan!“
„Gut. Also tschau.“ Er wollte sich gerade in Bewegung setzten, als sie seinen Arm packte. Tristan sah sie überrascht an. Rory nutze seine Verwirrtheit aus und küsste ihn einfach. Sie legte alles, was sie hatte, in diesen Kuss hinein, denn sie wusste, dass es ihre einzige Chance war, ihn zurückzuhalten. Als er ihre warmen Lippen auf seinen spürte, konnte er einfach nicht anders, als seine Arme um sie zu schlingen und sie zurückzuküssen. Wie lange hatte er sich danach gesehnt!
Nach einer Ewigkeit liess sie von ihm ab und sah ihn an. „Hörst du mir nun zu?“
„Ja“, erwiderte er perplex. Sie hatte ihn mit dem Kuss total überrumpelt. Jetzt hörte er ihr jedoch zu, sie hatte also eine kleine Hürde überwunden. Doch wie würde er auf ihre Sicht der Dinge reagieren? Würde er verstehen, wie es ihr ergangen war? Würde er ihr überhaupt glauben?
„Okay ich geb’s zu. Ich war nicht gerade alleine, als du weg warst. Aber eines musst du mir glauben, Tristan.“ Sie sah ihm hypnotisierend in die Augen. „Das war nachdem ich den Brief bekommen habe. Ich dachte, du hättest nur mit mir gespielt... mir nur gesagt, dass du mich liebst, weil du mit mir ins Bett wolltest. Ich weiß nun, dass das alles nicht stimmte und ich bin unglaublich froh darüber.“ Sie lächelte ihn an, fuhr dann aber weiter. “Damals wusste ich das jedoch nicht. Ich war so mies drauf und fühlte mich schlecht. Ich war so verletzt, weil ich dachte, dass du mich nur benutzt hast, ich nur eine von vielen war. Und dann sah ich auch noch, wie Dean mit Lindsay glücklich war. Klar, ich liebte Dean nicht, aber es war trotzdem schlimm, dass er so schnell über mich hinweg war. Ich fühlte mich einsam und Colin war für mich da. Und da geschah es einfach... wir schliefen miteinander... Es war nicht schlecht, aber es war einfach nicht so wie mit uns. Und als du angerufen hast und ich aufgelegt habe... weil ich dachte, dass du... nur wieder Sex willst... weil da ja so was im Brief stand...“ Sie sah ihn entschuldigend an. „Da bin ich in Finn hineingelaufen und ich hatte Spaß mit ihm. Er war so witzig und konnte mich zum lachen bringen... und das hat mir gefallen. Es hat sich einfach so ergeben... und plötzlich hatte ich mit Beiden etwas. Mit Colin und Finn, die übrigens, um die Sache noch zu verkomplizieren, beste Freunde waren... Natürlich haben sie herausgefunden, dass ich nicht ehrlich mit ihnen war und beide datete.“
Rory machte kurz eine Pause, um wieder zu Luft zu kommen. „Sie haben sich geprügelt... wegen mir... mir! Ja wirklich... es war eine handfeste Schlägerei... Blut ist auch geflossen...“
Rory schauderte bei der Erinnerung an den Kampf von Colin und Finn auf dem Schulflur. „Beide wollten, dass ich mich für einen von ihnen entscheide... doch das konnte ich nicht... Ich liebte keinen von beiden. Beide waren lieb und nett zu mir... aber ich konnte ihre Gefühle einfach nicht erwidern... I... ich liebte eben nur dich.“ Sie sah kurz abwartend zu Tristan, doch der sagte nicht dazu, sondern hörte weiterhin einfach nur zu. Rory konnte nicht erkennen, wie er zu all dem stand. Sie erzählte also weiter: „Das habe ich ihnen auch gesagt... also, dass ich nur dich liebe, Tristan... und wir versuchten nur Freunde zu sein... doch es ging einfach nicht... vermutlich weil bei ihnen immer noch Gefühle für mich waren und ich brauchte einfach jemanden, der für mich da war und der mich spüren liess, dass ich nicht einsam war. Es tat gut mit ihnen Zeit zu verbringen. Ich kam mir wohlbehütet vor und so geschah es: Ich ging mit Beiden gleichzeitig ins Bett. Aber es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich dachte... an dem ich nicht hoffte, du würdest zurückkommen und es ernst mit mir meinen... Ich konnte dich einfach nicht vergessen und... das wollte ich auch nicht. Die Zeit, die ich mit dir verbrachte, bevor ich den Brief bekam, war die beste Zeit meines Lebens... Und dann warst du plötzlich da... standest in meiner Zimmertür und ich war mit Colin und Finn im Bett. Ich konnte nicht glauben, dass du wirklich da warst. Colin und Finn hatten dich aber auch gesehen. Finn fragte mich, weshalb du wohl da warst und ich wollte es auch wissen. Die Beiden haben mir gesagt, ich solle dich sofort suchen gehen. Sie hätten gewusst, dass das zwischen ihnen und mir nicht ewig gehen konnte, weil ich immer an dich dachte... und dass sie glücklich seien, wenn ich glücklich sei und das sei ich mit dir viel mehr, als ich es jemals mit ihnen sein könnte. Ich ging also los, um dich zu suchen. Ich erinnerte mich, dass du versucht hattest mich von Jess’ Handy aus anzurufen, also habe ich dort angerufen. Mona ging ran und sie hat mir deine Sicht der Dinge erzählt. Auch von den Fotos, die du von deinem Vater bekommen hast. Und ich erinnerte mich an den merkwürdigen Jungen, der mich ohne Vorwarnung einfach umarmt und geküsst hatte. Sie hat mir auch erzählt, wie du eingesperrt warst... dass der Brief von deinem Vater geschrieben wurde... und dass du mich wirklich lieben würdest und oft an mich gedacht hättest.“
Tristan hatte ihr stillschweigend zugehört, doch nun, als sie fertig erzählt und erklärt hatte, musste er etwas klarstellen: „Das stimmt nicht.“
„Was denn?“
„Dass ich oft an dich gedacht hätte...“