23.01.2005, 01:57
@BeckToTheY:
Klasse Story. Und wirklich sehr gut geschrieben. Und das Ende ist wirklich mal sehr gelungen. Also wäre ich die Jury... Respekt!
Aber auch alle anderen Geschichten haben mir sehr gut gefallen.
Nur Deine eben am Besten. Dumm nur, daà ich jetzt mit Dir in Konkurrenz treten muss. Werde wohl keine Chance haben...
Na, der olympische Gedanke zählt.
Vorab erstmal, sorry. Es ist etwas lang geworden, was sich aber mit der Dialoglastigkeit begründen lässt, wegen der ich sehr viele Absätze mache.
(Anmerkung an die Jury: Vielleicht wäre eine Wortzahlvorgabe die bessere Idee. Was meint Ihr?)
Alle, die meinen Erstling gelesen haben werden die farbliche Markierung der Charaktere in der wörtlichen Rede ja schon kennen.
Hier also der Index:
Babette
Morey
Lorelai
Rory
Taylor
Miss Patty
Kirk
Luke
Schon als Morey die Treppe herunterkam strahlte seine Herzallerliebste überâs ganze Gesicht.
âIst das nicht ein herrlicher Samstagmorgen mein Schnuckel?â, begrüÃte sie ihn.
âHmmmâ¦â âwas ist los?â âAch, nix.â
Babette war viel zu gut gelaunt um auf Moreyâs muffelige Antwort näher einzugehen:
âMöchtest Du lieber Rührei mit Speck oder Toast? Oder vielleicht beides?â
Hauptsache etwas Kaffee an meinen Zuckerâ¦â, antwortete er immer noch total verschlafen.
âAch, dass Du auch immer soân Morgenmuffel sein musst!â
âBin ich doch gar nicht. Ich kann nur nicht mitten inner Nacht mit dem Mond um die Wette strahlen.â
âDer strahlt schon lange nicht mehr. Schau doch. Es ist hell, die Vöglein zwitschern, der Morgen lacht.â
âEs heiÃt Morgengrauen, nicht Morgenlachen!â âSei froh, dass mir heute nix die Laune verderben kann.â, entgegnete sie ihm vergnügt. âMist!â
Auch diese letzte âhalb im Spaà geäuÃerte Bemerkung ihres Gatten- ignorierte sie geflissentlich, während sie ihm den Kaffee eingoss und diesen eins zu eins mit Zucker vermischte. Morey betrachtete derweil voller Wehmut seinen Hut, auf den er sich in seiner Schlaftrunkenheit versehentlich gesetzt hatte.
âJetzt isser hin! Und alles nur weil ich mich nicht konzentrieren kann.â âUnd warum kannst Du Dich nicht konzentrieren mein Schatz?â âWeil Du mir in Deiner Hektik gar keine Chance dazu lässt. Jeden Morgen dasselbeâ¦â âWas soll denn das jetzt heiÃen?â
Langsam wurde Babette ärgerlich.
âNix!â âIch werfâ Dir ja auch nicht vor, dass Du morgens immer schlechte Laune hast.â âHast Du doch vorhin getan.â
âAch das zählt nichtâ¦â, tat sie ihn ab. âNa toll!â Genervt verlieà er die Küche.
Während Morey schmollte, ging Babette einkaufen. Auf dem Weg zu Doseyâs begegnete sie Lorelai, der sie sofort Ihr Herz ausschüttete.
âHi, Babette.â
âHi, SüÃe.â
âWie gehtâs Morey? Ihr geht doch sonst immer zusammen einkaufen.â
âAch, derâ¦â
âIst was passiert?â
âDer schmollt, der olle Morgenmuffel.â
âAch Babette, mach dir nix draus. Du weiÃt doch: Männer sind wie Koriander.â
âDu meinst grün und lecker?â
âFast⦠Eigentlich meinte ich muffelig, aber mit ihnen schmecktâs einfach besser.â
âWas?â
âNa, das Leben Babette, das Leben.â
âNa, du musst es ja wissen.â, entgegnete Babette mit einer leichten Spur belustigtem Zynismus im Unterton.
Lorelai hatte dies sehr wohl bemerkt und konterte auf die ihr eigene charmant, freche Art âNaja, ich nehm ja nicht jeden Tag Koriander, es darf auch mal Basilikum oder was anderes sein.â, als plötzlich Rory auf der Bildfläche erschien:
âSeit wann hast Du denn Ahnung von Gewürzen? Bei uns gibtâs doch fast nur FastFood.â
Lorelaiâs Erklärung ging in Babetteâs schallendem Gelächter unter.
âNa siehst Du Babette. Schon hellt sich Deine Laune wieder auf. Und wenn Du nach Hause kommst wird auch Morey besser drauf sein.â
Rory, die von der Unterhaltung nichts mitbekommen hatte auÃer der Gewürzpassage, erkundigte sich sofort warum Babette schlechte Laune gehabt hatte.
âAch Herzchen, â, entgegnete diese âMorey war nurân wenig morgenmuffelig vorhin. Alles halb so schlimm. Ich kauf ihm jetzt erstmal ân neuen Hut. Er hat sich nämlich auf seinen alten draufgesetzt und war wegen der Falten untröstlich.â
Und schon traf Lorelaiâs Spitzfindigkeit mit ungeheurer Zielsicherheit ins Schwarze:
âEin Mann, der wegen einiger Falten untröstlich ist? Spitze!â
âJa, Du hast Recht. Man müsste drei rote Kreuze im Kalender machen.â, sagte Babette während die beiden Gilmore Girls sich in Richtung Lukeâs Diner verabschiedeten.
Als sie Taylorâs Geschäft betrat, wurde sie von selbigem freundlich begrüÃt.
âGuten Morgen Babette, hab ich Dir schon von meinem Plan erzählt?â
âKommt ganz drauf an.â
âWorauf?â Taylor war schon wieder voll in Fahrt, was Babette erst recht dazu reizte ihn ein wenig hinzuhalten.
âGuten Morgen erstmal.â
âLenk nicht vom Thema ab;â, reagierte er vor Neugier fast zerspringend. âworauf?â
âVon welchem Plan Du sprichst Taylor. Ach warte, meinst Du den, vor Lukeâs Diner eine Ampel aufzustellen?â
âAch Quatsch, das ist doch schon Ewigkeiten her.â
âDann bestimmt den, für den Stadtratsvorsitzenden von Stars Hollow ein Handelsmonopol einzurichten. Der war klasse, schien mir aber ein wenig eigennützig.â
âDas hatte mit Eigennutz nichts zu tun. Ich dachte nur, dass diese zwei Ãmter in Personalunion zur Kosteneinsparung bei groÃen Feierlichkeiten beitragen könnten. Aber das hätte eh nicht geklappt. Wenn ich nicht mehr Stadtratsvorsitzender wäre, müsste ich dann ja meinen Laden schlieÃen. Aber was ich eigentlich sagen wollteâ¦â
Babette unterbrach ihn mit einem weiteren Vorschlag:
âDann meinst Du bestimmt den, sämtliche Baumbestände innerhalb der Stadt abzubauen um Sturmschäden vorzubeugen. Der war klasse. Morey und ich, wir haben tagelang gelacht.â
Taylor bemerkte immer noch nicht, dass Babette ihn nur aufzog und fuhr mit seinen Rechtfertigungen fort:
âNaja, das war vielleicht nicht die beste meiner Ideen, aber die, die ich jetzt habâ¦â
âSolltest Du besser für Dich behalten. Dann ist er exklusiv.â, mischte sich Patty ein, die das Schauspiel schon einige Minuten vom Obstregal aus amüsiert beobachtet hatte.
Babette holte zum finalen Schlag aus.
âDu könntest ja auch mal versuchen ortsintern den Linksverkehr wieder einzuführen. SchlieÃlich sind wir ja hier in Neuengland.â
âJaâ, schloss sich Miss Patty an, âein entsprechender Vorschlag bei der Stadtratssitzung nächste Woche würde, falls er nicht angenommen wirdâ, âWovon ich überzeugt bin.â, ergänzte Babette, âauf jeden Fall für einige Erheiterung sorgen.â
âAch, das geht doch gar nicht. Die vorgeschrieben Fahrtrichtung innerhalb des US-amerikanischen Staatsgebietes ist laut Gesetzâ¦â
âVorwärts?â
âNein!â
âRückwärts?â
âAuch nicht!â
âWashington?â
âNein! Nein! Und nochmals nein! Was ich sage wollte ist, dass man in unserem Land auf der rechten StraÃenseite fahren muss. So will es das Gesetz.â
âKomisch, mir begegnen immer so viele Leute auf der linken. Sind das alles Gesetzesbrecher?â
Der halbe Laden kicherte sich schon ins Fäustchen, als Babette zum Kern der Unterhaltung zurückkehrte:
âWas hast Du denn nun für ânen tollen Plan, Taylor?â
âJa also, mein Plan ist toll. Ihr werdetâs nicht für möglich halten, aberâ¦â
âJaâ¦â
Mit einem Mal machte Taylor ein ziemlich bedröppeltes Gesicht.
âIch hab ihn vergessen.â
âNa das wäre dann ja wohl der exklusivste Plan den Du je hattest, der schlieÃt ja sogar Dich aus.â, stichelte Patty.
Um unnötigen Ãrger zu vermeiden ging Babette jetzt in den Trost-Frontal-Angriff über. SchlieÃlich wollte sie ja noch 2 schöne Steaks für das Mittagessen. Und da sollte Taylor ihr natürlich nicht irgendwelche geben. So verlieà sie dann wenig später gut gelaunt Taylor und Patty und machte sich auf den Heimweg.
Als ihr Kirk über den Weg lief, fiel ihr der Hut wieder ein, den sie für ihren Schatz kaufen wollte.
âHallo Kirk.â, begrüÃte sie ihn.
âHast Du nicht mal Hutmacher gelernt?â
âHab ich. Das war das Jahr in dem ich meiner Mum so `nen schönen Sommerhut machen wollte. Aber als ich merkte, dass meine Mum ja nie nach drauÃen geht, hab ichâs bleiben lassen. Worum gehtâs denn?â
âDas erklär ich Dir am besten bei einer Tasse Kaffee. Komm wir gehen zu Luke.â
Die beiden setzten sich neben Rory und Lorelai, weil alle anderen Plätze besetzt waren.
âEinen Kaffee, Kirk?â
âGerne, aber ich zahle selbst. Meine Mum hat mir verboten etwas von Fremden anzunehmen.â
Einen Kaffee und eine endlose Diskussion später, in der es vornehmlich um einen Stilwechsel ging, den Kirk bezüglich Moreyâs Hutes vorgeschlagen hatte âer hatte da an einen Stetson oder etwas ähnliches gedacht-, verlieà Kirk die drei Mädels.
âUnser Kirk ist schon ein Original.â, bemerkte Babette.
âJa, manchmal erinnert mich ein wenig an Goofy, findet ihr nicht?â
âEr ist kein Hund.â, warf Luke ein, der Lorelai zum ungefähr drölfzigsten Mal Kaffee nachschenkte.
âUnd er hat nicht so lange Ohren.â, mischte sich nun auch Rory ein, während sie nur kurz von ihrer Lektüre -Fool on the Hill von Matt Ruff- aufblickte.
âOkay, aber wäre er ein Hund und hätte er lange Ohren, dann wäre er wie Goofy!â
âUnd wäre er eine Ente ohne Hose, wäre er Donald Duck.â
âOder Dagobert.â
Nachdem sie ganz Entenhausen mit Kirk verglichen hatten, verlieà auch Babette das Diner.
Als sie nach Hause kam, wartete Morey schon auf sie.
Verlegen stand er in der Tür und druckste herum.
âHallo⦠ähhh⦠Schatz. Ich wollte nurâ¦â
âSagen, dass es dir Leid tut?â, half ihm seine Liebste.
âGenau.â
âBeschwören, dass Du nie wieder muffelig bist.?â
âNajaâ¦â
âMir ein Königreich zu FüÃen legen?â
âImmer!â
âAlles für mich tun, selbst wenn Du dafür mitten in der Nacht aufstehen musst?â
âÃbertreibâs nicht!â, sagte er grinsend.
âAch mein Schatz. Ich wollte Dich doch nicht ärgern. Jetzt mach ich uns erstmal ein schönes Steak und morgen bringt Dir Kirk einen niegenagelneuen Hut vorbei.â
âAch Babette, Du bist und bleibst die allerbeste!â, erwiderte er, als er sie in seine langen Arme schloss.
Klasse Story. Und wirklich sehr gut geschrieben. Und das Ende ist wirklich mal sehr gelungen. Also wäre ich die Jury... Respekt!
Aber auch alle anderen Geschichten haben mir sehr gut gefallen.
Nur Deine eben am Besten. Dumm nur, daà ich jetzt mit Dir in Konkurrenz treten muss. Werde wohl keine Chance haben...
Na, der olympische Gedanke zählt.
Vorab erstmal, sorry. Es ist etwas lang geworden, was sich aber mit der Dialoglastigkeit begründen lässt, wegen der ich sehr viele Absätze mache.
(Anmerkung an die Jury: Vielleicht wäre eine Wortzahlvorgabe die bessere Idee. Was meint Ihr?)
Alle, die meinen Erstling gelesen haben werden die farbliche Markierung der Charaktere in der wörtlichen Rede ja schon kennen.
Hier also der Index:
Babette
Morey
Lorelai
Rory
Taylor
Miss Patty
Kirk
Luke
Schon als Morey die Treppe herunterkam strahlte seine Herzallerliebste überâs ganze Gesicht.
âIst das nicht ein herrlicher Samstagmorgen mein Schnuckel?â, begrüÃte sie ihn.
âHmmmâ¦â âwas ist los?â âAch, nix.â
Babette war viel zu gut gelaunt um auf Moreyâs muffelige Antwort näher einzugehen:
âMöchtest Du lieber Rührei mit Speck oder Toast? Oder vielleicht beides?â
Hauptsache etwas Kaffee an meinen Zuckerâ¦â, antwortete er immer noch total verschlafen.
âAch, dass Du auch immer soân Morgenmuffel sein musst!â
âBin ich doch gar nicht. Ich kann nur nicht mitten inner Nacht mit dem Mond um die Wette strahlen.â
âDer strahlt schon lange nicht mehr. Schau doch. Es ist hell, die Vöglein zwitschern, der Morgen lacht.â
âEs heiÃt Morgengrauen, nicht Morgenlachen!â âSei froh, dass mir heute nix die Laune verderben kann.â, entgegnete sie ihm vergnügt. âMist!â
Auch diese letzte âhalb im Spaà geäuÃerte Bemerkung ihres Gatten- ignorierte sie geflissentlich, während sie ihm den Kaffee eingoss und diesen eins zu eins mit Zucker vermischte. Morey betrachtete derweil voller Wehmut seinen Hut, auf den er sich in seiner Schlaftrunkenheit versehentlich gesetzt hatte.
âJetzt isser hin! Und alles nur weil ich mich nicht konzentrieren kann.â âUnd warum kannst Du Dich nicht konzentrieren mein Schatz?â âWeil Du mir in Deiner Hektik gar keine Chance dazu lässt. Jeden Morgen dasselbeâ¦â âWas soll denn das jetzt heiÃen?â
Langsam wurde Babette ärgerlich.
âNix!â âIch werfâ Dir ja auch nicht vor, dass Du morgens immer schlechte Laune hast.â âHast Du doch vorhin getan.â
âAch das zählt nichtâ¦â, tat sie ihn ab. âNa toll!â Genervt verlieà er die Küche.
Während Morey schmollte, ging Babette einkaufen. Auf dem Weg zu Doseyâs begegnete sie Lorelai, der sie sofort Ihr Herz ausschüttete.
âHi, Babette.â
âHi, SüÃe.â
âWie gehtâs Morey? Ihr geht doch sonst immer zusammen einkaufen.â
âAch, derâ¦â
âIst was passiert?â
âDer schmollt, der olle Morgenmuffel.â
âAch Babette, mach dir nix draus. Du weiÃt doch: Männer sind wie Koriander.â
âDu meinst grün und lecker?â
âFast⦠Eigentlich meinte ich muffelig, aber mit ihnen schmecktâs einfach besser.â
âWas?â
âNa, das Leben Babette, das Leben.â
âNa, du musst es ja wissen.â, entgegnete Babette mit einer leichten Spur belustigtem Zynismus im Unterton.
Lorelai hatte dies sehr wohl bemerkt und konterte auf die ihr eigene charmant, freche Art âNaja, ich nehm ja nicht jeden Tag Koriander, es darf auch mal Basilikum oder was anderes sein.â, als plötzlich Rory auf der Bildfläche erschien:
âSeit wann hast Du denn Ahnung von Gewürzen? Bei uns gibtâs doch fast nur FastFood.â
Lorelaiâs Erklärung ging in Babetteâs schallendem Gelächter unter.
âNa siehst Du Babette. Schon hellt sich Deine Laune wieder auf. Und wenn Du nach Hause kommst wird auch Morey besser drauf sein.â
Rory, die von der Unterhaltung nichts mitbekommen hatte auÃer der Gewürzpassage, erkundigte sich sofort warum Babette schlechte Laune gehabt hatte.
âAch Herzchen, â, entgegnete diese âMorey war nurân wenig morgenmuffelig vorhin. Alles halb so schlimm. Ich kauf ihm jetzt erstmal ân neuen Hut. Er hat sich nämlich auf seinen alten draufgesetzt und war wegen der Falten untröstlich.â
Und schon traf Lorelaiâs Spitzfindigkeit mit ungeheurer Zielsicherheit ins Schwarze:
âEin Mann, der wegen einiger Falten untröstlich ist? Spitze!â
âJa, Du hast Recht. Man müsste drei rote Kreuze im Kalender machen.â, sagte Babette während die beiden Gilmore Girls sich in Richtung Lukeâs Diner verabschiedeten.
Als sie Taylorâs Geschäft betrat, wurde sie von selbigem freundlich begrüÃt.
âGuten Morgen Babette, hab ich Dir schon von meinem Plan erzählt?â
âKommt ganz drauf an.â
âWorauf?â Taylor war schon wieder voll in Fahrt, was Babette erst recht dazu reizte ihn ein wenig hinzuhalten.
âGuten Morgen erstmal.â
âLenk nicht vom Thema ab;â, reagierte er vor Neugier fast zerspringend. âworauf?â
âVon welchem Plan Du sprichst Taylor. Ach warte, meinst Du den, vor Lukeâs Diner eine Ampel aufzustellen?â
âAch Quatsch, das ist doch schon Ewigkeiten her.â
âDann bestimmt den, für den Stadtratsvorsitzenden von Stars Hollow ein Handelsmonopol einzurichten. Der war klasse, schien mir aber ein wenig eigennützig.â
âDas hatte mit Eigennutz nichts zu tun. Ich dachte nur, dass diese zwei Ãmter in Personalunion zur Kosteneinsparung bei groÃen Feierlichkeiten beitragen könnten. Aber das hätte eh nicht geklappt. Wenn ich nicht mehr Stadtratsvorsitzender wäre, müsste ich dann ja meinen Laden schlieÃen. Aber was ich eigentlich sagen wollteâ¦â
Babette unterbrach ihn mit einem weiteren Vorschlag:
âDann meinst Du bestimmt den, sämtliche Baumbestände innerhalb der Stadt abzubauen um Sturmschäden vorzubeugen. Der war klasse. Morey und ich, wir haben tagelang gelacht.â
Taylor bemerkte immer noch nicht, dass Babette ihn nur aufzog und fuhr mit seinen Rechtfertigungen fort:
âNaja, das war vielleicht nicht die beste meiner Ideen, aber die, die ich jetzt habâ¦â
âSolltest Du besser für Dich behalten. Dann ist er exklusiv.â, mischte sich Patty ein, die das Schauspiel schon einige Minuten vom Obstregal aus amüsiert beobachtet hatte.
Babette holte zum finalen Schlag aus.
âDu könntest ja auch mal versuchen ortsintern den Linksverkehr wieder einzuführen. SchlieÃlich sind wir ja hier in Neuengland.â
âJaâ, schloss sich Miss Patty an, âein entsprechender Vorschlag bei der Stadtratssitzung nächste Woche würde, falls er nicht angenommen wirdâ, âWovon ich überzeugt bin.â, ergänzte Babette, âauf jeden Fall für einige Erheiterung sorgen.â
âAch, das geht doch gar nicht. Die vorgeschrieben Fahrtrichtung innerhalb des US-amerikanischen Staatsgebietes ist laut Gesetzâ¦â
âVorwärts?â
âNein!â
âRückwärts?â
âAuch nicht!â
âWashington?â
âNein! Nein! Und nochmals nein! Was ich sage wollte ist, dass man in unserem Land auf der rechten StraÃenseite fahren muss. So will es das Gesetz.â
âKomisch, mir begegnen immer so viele Leute auf der linken. Sind das alles Gesetzesbrecher?â
Der halbe Laden kicherte sich schon ins Fäustchen, als Babette zum Kern der Unterhaltung zurückkehrte:
âWas hast Du denn nun für ânen tollen Plan, Taylor?â
âJa also, mein Plan ist toll. Ihr werdetâs nicht für möglich halten, aberâ¦â
âJaâ¦â
Mit einem Mal machte Taylor ein ziemlich bedröppeltes Gesicht.
âIch hab ihn vergessen.â
âNa das wäre dann ja wohl der exklusivste Plan den Du je hattest, der schlieÃt ja sogar Dich aus.â, stichelte Patty.
Um unnötigen Ãrger zu vermeiden ging Babette jetzt in den Trost-Frontal-Angriff über. SchlieÃlich wollte sie ja noch 2 schöne Steaks für das Mittagessen. Und da sollte Taylor ihr natürlich nicht irgendwelche geben. So verlieà sie dann wenig später gut gelaunt Taylor und Patty und machte sich auf den Heimweg.
Als ihr Kirk über den Weg lief, fiel ihr der Hut wieder ein, den sie für ihren Schatz kaufen wollte.
âHallo Kirk.â, begrüÃte sie ihn.
âHast Du nicht mal Hutmacher gelernt?â
âHab ich. Das war das Jahr in dem ich meiner Mum so `nen schönen Sommerhut machen wollte. Aber als ich merkte, dass meine Mum ja nie nach drauÃen geht, hab ichâs bleiben lassen. Worum gehtâs denn?â
âDas erklär ich Dir am besten bei einer Tasse Kaffee. Komm wir gehen zu Luke.â
Die beiden setzten sich neben Rory und Lorelai, weil alle anderen Plätze besetzt waren.
âEinen Kaffee, Kirk?â
âGerne, aber ich zahle selbst. Meine Mum hat mir verboten etwas von Fremden anzunehmen.â
Einen Kaffee und eine endlose Diskussion später, in der es vornehmlich um einen Stilwechsel ging, den Kirk bezüglich Moreyâs Hutes vorgeschlagen hatte âer hatte da an einen Stetson oder etwas ähnliches gedacht-, verlieà Kirk die drei Mädels.
âUnser Kirk ist schon ein Original.â, bemerkte Babette.
âJa, manchmal erinnert mich ein wenig an Goofy, findet ihr nicht?â
âEr ist kein Hund.â, warf Luke ein, der Lorelai zum ungefähr drölfzigsten Mal Kaffee nachschenkte.
âUnd er hat nicht so lange Ohren.â, mischte sich nun auch Rory ein, während sie nur kurz von ihrer Lektüre -Fool on the Hill von Matt Ruff- aufblickte.
âOkay, aber wäre er ein Hund und hätte er lange Ohren, dann wäre er wie Goofy!â
âUnd wäre er eine Ente ohne Hose, wäre er Donald Duck.â
âOder Dagobert.â
Nachdem sie ganz Entenhausen mit Kirk verglichen hatten, verlieà auch Babette das Diner.
Als sie nach Hause kam, wartete Morey schon auf sie.
Verlegen stand er in der Tür und druckste herum.
âHallo⦠ähhh⦠Schatz. Ich wollte nurâ¦â
âSagen, dass es dir Leid tut?â, half ihm seine Liebste.
âGenau.â
âBeschwören, dass Du nie wieder muffelig bist.?â
âNajaâ¦â
âMir ein Königreich zu FüÃen legen?â
âImmer!â
âAlles für mich tun, selbst wenn Du dafür mitten in der Nacht aufstehen musst?â
âÃbertreibâs nicht!â, sagte er grinsend.
âAch mein Schatz. Ich wollte Dich doch nicht ärgern. Jetzt mach ich uns erstmal ein schönes Steak und morgen bringt Dir Kirk einen niegenagelneuen Hut vorbei.â
âAch Babette, Du bist und bleibst die allerbeste!â, erwiderte er, als er sie in seine langen Arme schloss.
...milde GrüÃe von der Bleiche ohne Chlor!!!
bekennender Filmjunkie und stolzes Mitglied im Rory&Paris-Club!!!