[Fepa]

Jetzt kommt ein neuer Teil, damit ihr nicht mehr so lange warten müsst…*g*

Teil9

Rory wachte auf, weil sie Schritte im Gang hörte. Wo war sie denn hier? Warum war sie nicht zu Hause? Dann kam die Erinnerung zurück. Sie war im Krankenhaus. Bei Jess. Sie konnte sich an jedes Wort erinnern, dass sie gestern zu ihm gesagt hatte. Als sie allerdings allein in dem großen weißen Bett in dem ganz und gar weißen Zimmer lag, spürte sie nichts mehr von der Hoffnung, die sie gestern in sich getragen hatte und auch Jess gegeben hatte. Sie fühlte sich so leer, wie ein großes schwarzes Loch. Wie sollte sie das alles schaffen? Sie wusste, dass Jess sie brauchte. Sie musste ihm Hoffnung geben. Wie sollte sie das schaffen, wenn sie selbst gar keine Hoffnung hatte? Wenn sie selbst am Verzweifeln war? Schluss jetzt! Sie musste sich zusammenreißen! Sie würde jetzt rüber zu Jess gehen und ihn anlächeln und ihn spüren lassen wie sehr sie ihn liebte. Weil er sie brauchte…

Lorelai wusste nicht so richtig, was sie jetzt tun sollte. Sie saß hier neben Luke in seinem Appartement auf Jess’ Bett und ihr Herz klopfte wie verrückt. Sie kämpfte. Am liebsten würde sie ihn jetzt küssen oder wenigstens umarmen und ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte.
Andererseits hatte sie Angst davor, wie er reagieren würde. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass Rory sie jetzt brauchte. Dass es ihrer Tochter irgendwie nicht gut ging. Sie musste jetzt sofort zu ihr, dass wusste sie einfach. Luke musste wohl oder übel noch ein bisschen warten.

Luke sah sie einfach nur an. Sein Herz klopfte so sehr, dass es zu zerspringen drohte. Gleichzeitig war er auch fast ein bisschen sauer auf sich selber. Warum traute er sich einfach nicht? Er saß hier neben der Frau, die er seit Jahren liebte und konnte ihr das einfach nicht sagen. Sagten Menschen die Wahrheit, wenn sie träumten? Liebte sie ihn? Er erinnerte sich noch ganz genau an den letzten Traum, von dem sie ihm erzählt hatte. Wo sie von ihm schwanger gewesen war. Er war damals drauf und dran gewesen, es ihr zu sagen. Und er hatte es doch nicht gemacht. Er hatte so unglaublich Angst vor ihrer Reaktion. Angst davor, dass sie nicht das gleiche für ihn empfinden würde und dass daran ihre Freundschaft kaputtgehen würde. Sollte er das aufs Spiel setzen? Andererseits würde er sonst bald durchdrehen. Er hielt es einfach nicht mehr aus, ihr so nah zu sein. Er fasste einen Entschluss. Er würde es ihr jetzt sagen. Er würde das jetzt einfach machen, bevor er es sich noch anders überlegen konnte.
„Lorelai…“
„Luke…“
„Ist schon gut, fang du an.“ Schon wieder gleichzeitig.
Lorelai redete einfach drauf los, sie musste jetzt einfach sofort zu Rory.
„Luke, können wir wieder ins Krankenhaus fahren? Ich muss jetzt unbedingt zu Rory. Ich weiß, dass sie mich braucht!“
„Okay, lass uns fahren.“
Während sie die Treppe hinunterging, fiel ihr ein, dass Luke ja auch etwas hatte sagen wollen.
„Luke, was wolltest du eigentlich vorhin sagen?“
„ Nichts, was irgendwie wichtig gewesen wäre. Vergiss es einfach…“
„Okay, wenn du das sagst…“ Sie spürte seine Unsicherheit. Sie spürte auch, dass es ihm doch wichtig gewesen war. Doch sie verschob diesen Gedanken auf später. Jetzt musste sie unbedingt zu Rory.

Jess wachte auf, als er Rory ins Zimmer hineinkommen hörte. Sie bemühte sich zwar, leise zu sein, schaffte es aber nicht ganz. Er dachte an das, was Rory gestern gesagt hatte. Sie hatte es geschafft, in nur einer Minute seine ganzen Ängste und Sorgen zur Seite zu kehren. Und sie hatte ihm neuen Mut gegeben. Er wünschte, dass er ihr das irgendwie zurückzahlen könnte. Doch er hatte ihr gerade nichts zu bieten. Er konnte ihr nur seine Liebe geben. War das genug für sie? Da fühlte er plötzlich ihre Lippen auf seinen. Dieser einzige und auch nur kurze Kuss räumte all seine Zweifel zur Seite. Er fühlte allerdings auch noch etwas anderes. Er spürte, dass etwas mit ihr nicht stimmte.
„Rory, was ist los?“
Sie konnte nicht mehr. Sie schaffte es einfach nicht, ihre Maske aufzubehalten. Sie probierte zu kämpfen, doch es ging nicht. Die Tränen rannen ihr übers Gesicht. Sie konnte sie einfach nicht aufhalten.
„Denkst du für mich ist das alles so einfach?“ Mit diesen Worten lief sie aus dem Zimmer.
Jess starrte ihr fassungslos hinterher. Was war passiert? Was hatte er falsch gemacht? Gestern war sie doch noch voller Hoffnung und Zuversicht gewesen…