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Jess Hand streichelte sanft Rorys Bauch als sie in ihrem Buch las. Sie dachte, dass er schlief, doch das tat er nicht. Mit geschlossenen Augen atmete er ihren Geruch ein und spürte ihre weiche Haut. Er hörte sie seufzend die Seite ihres Buches umblätterte und spürte wie sie ihre Hand wieder zurück in seine Haare sinken lieÃ. Er wusste nicht, wie spät es war, doch er wollte es auch gar nicht wissen. Er hätte hier ewig mit Rory liegen können. Sie ab und zu mal beim lesen beobachten können, ihren bauch weiter streicheln und ihren Duft einatmen können, doch es war Sonntag. Er musste heute wieder zurück fahren. Nach Stars Hollow. In das Kaff der Verrückten. Heute würde ebenfalls Luke wieder kommen, also musste er wirklich fahren.
Er spürte wie Rory das Buch weglegte und sich räkelte. Dann kuschelte sie sich enger an ihn. Seine Hand rutschte auf ihren Rücken als sie sich an deine Brust drängte. Er seufzte schwer auf, das Mädchen würde ihn wirklich noch einmal in den Wahnsinn treiben. Mit einem Ruck zog er sie so eng an sich, das ihr für einen kurzen Moment die Luft wegblieb.
âJess?â flüsterte sie an seine Brust, so das ihr Atem ihm einen Schauder über den Körper laufen lieÃ.
Er überlegte kurz, ob er jetzt was sagen sollte, doch dann würde Rory vielleicht aufstehen, also sagte er erst mal gar nichts.
âJess, bist du wach?â fragte Rory wieder und Jess seufzte.
âMmhâ machte er und öffnete einen Spaltbreit die Augen. Er sah in Rorys immer noch verquollene Augen. Sie waren über die Nacht nicht abgeschwollen.
Rory gab ihm einen kurzen, sanften Kuss auf den Mund und wollte sich dann aus seiner Umarmung befreien, doch Jess hielt sie fest.
âNeinâ murmelte er. âDu bleibst jetzt genau so hier liegen. Bis ich fahren muss.â Er verbarg seinen Kopf in ihrem Nacken und hauchte ihr einen Kuss auf die Halsschlagader. Er sah wie Rory Gänsehaut bekam und musste unwillkürlich grinsen.
Seine Hand fuhr ihren Rücken hinunter und er stellte fest, das sie sich wohl ihrer Jeans entledigt haben musste, denn sie trug nur noch ihre Unterwäsche. Auch seinen Pulli hatte sie ausgezogen.
âJess, wir können nicht den ganzen Tag hier liegen bleiben.â Meinte Rory und wollte sich von ihm wegschieben.
Jess drückte sie noch enger an sich und drehte sie auf den Rücken, so das er über ihr lag. âUnd wie wir das können. Wer sollte uns das verbieten?â Er grinste schelmisch und küsste sie.
Rory warf einen Blick auf Paris Bett. âSie wird jede Minute wiederkommen. Ich will nicht, das sie uns so...â Sie zögerte. âso sieht...â
âWie sieht?â fragte. âEtwa...so...wie...wir...jetzt...liegen...â Er küsste sie nach jedem Wort.
âJessâ Rory sah ihn bittend an, doch Jess stieg gar nicht darauf ein. Er grinste Rory weiterhin verrucht an.
âIch verstehe gar nicht, wieso sie uns das verbieten sollte, Babe. Es ist schlieÃlich auch dein Zimmer...â Seine Fingerspitzen streichelten ihre Tallie und wieder hauchte er ihr einen Kuss auf die Halsschlagader und erzielte den gewünschten Effekt. Rory schauderte.
Er küsste sich langsam vor bis zu ihrem weichen, geschwungenen Mund, den sie ein kleines Stück öffnete.
Er küsste sie sanft und doch leidenschaftlich. Rory seufzte leise gegen seine Lippen. Diesmal erschauderte Jess. Er spürte wie Rory sich ihm entgegendrängte. Sie schlang ihre Arme um Jess Hals und Jess lieà seine Hände unter ihren Rücken gleiten. Jess Hände verfingen sich in Rorys Top, das sie noch von gestern Abend anhatte und schoben es weiter hoch, doch Rory löste den Kuss.
âJessâ Sie zog die Hand aus seinen Haaren und sah ihm in die braunen Augen. âNichtâ hauchte sie und wartete auf seine Reaktion. Jess lächelte leicht und gab ihr einen schnellen Kuss bevor er die Ellebogen auf das Bett aufsetzte und sie anschaute.
âSicher, das du aus dem Bett willst und nicht hier liegen bleiben willst?â
âVon nicht wollen kann ja keine Rede sein. Ich fühl mich nur nicht wohl, wenn jemand jede Sekunde reinstürmen könnte und uns bei etwas erwischen sollte, das will ich nichtâ
âHmmmâ machte Rory und schloss die Augen, als sie von der Pizza abbiss, die Jess bestellt hatte. âDu weiÃt es wirklich, wie du mich verwöhnen kannstâ
Sie strahlte ihn an, versuchte ihre schlechte Laune zu unterdrücken und Jess versuchte, nicht weiter darauf einzugehen sondern es einfach zu ignorieren.
âWartâ ab bis du nächste Woche wieder in Stars Hollow bistâ warnte sie Jess mit ernstem Gesicht. âWir werden dann in einen Schnellimbiss gehen und du bekommst matschige Hamburger mit Pommes und einer ganzen Tüte Ketschup â nur für dich alleine...â
Sein sarkastischer Unterton und sein ernstes Gesicht entlockten Rory ein Schmunzeln.
âOh mein Gottâ rief sie aus. âSo was hab ich ja noch nie erlebt.â
âGut so, ich will ja auch der erste sein, der dir so was zeigt.â Er biss nun selbst von seiner Pizza ab.
âMennoâ maulte Rory. âImmer willst du der erste sein.â
âLiegt im Mariano Blut, denke ichâ Jess schmunzelte. âWir sind eben sehr stolz...â
Rory hob leicht die Augen. Ihr fiel es fast schmerzhaft wieder ein. âWie warâs eigentlich bei deinem Vater?â fragte sie ihn.
âOh wunderbarâ meinte Jess und überdrehte die Augen. âGanz toll. Wirklich klasse. Er ist echt ein toller Dad...â Er senkte den Blick auf seine Pizza.
Rory sah ihn mit groÃen Augen an. Es wunderte sie nicht, das er so leicht aus der haut fuhr. Es war früher immer so gewesen. âWas ist denn passiert?â
âWir hatten irre viel spaà zusammen. Ununterbrochen. Ich habe wirklich gedacht: Wow, ich kann mich ja echt glücklich schätzen so einen Vater zu haben...â
âJess...â seufzte Rory schwermütig.
âNein, Ror, ich will einfach nicht darüber reden. Nicht jetzt und auch nicht irgendwann anders. Alles was ich dir dazu sagen werde ist: Ich bin froh ihn kennen gelernt zu haben, aber das warâs dann auch und ich will nie so sein wie er.â
Rory sah schweigend auf ihre Pizza und nickte fast unmerklich. âTut mir leidâ hauchte sie.
Doch ihr Freund erwiderte gar nichts mehr.
âNur noch zehn Minutenâ jammerte Rory und hielt Jess am Arm fest. Sie sah ihn mit hervorgeschobener Lippe an.
âDas sagst du nun schon das fünfte mal, Rory.â Jess tappte ungeduldig von einem Fuà auf den anderen.
âNoch zehn Minuten und es ist eine Stunde.â Rory grinste triumphierend.
âIch muss los, Babe.â Jess sah sie ernst an. âLuke wird mir den Kopf abreisen, wenn ich zu spät komme und das willst du doch nicht, oder?â
âUnd es gibt wirklich keine Chance, das du noch bleibst? Ich kann dich nicht irgendwie überreden?â Rory tat so als hätte sie seine Frage gar nicht gehört.
âNopeâ Jess schmunzelte leicht. Er wusste ganz genau was sie vor hatte, als sie sich zu ihm vorbeugte. Sie gab ihm einen sanften Kuss und legte die Hände in seinen Nacken.
âAuch so nicht?â fragte sie mit einem Blitzen in den Augen.
âNein, auch so nicht.â Meinte Jess und Rorys Handy klingelte.
âDu fährst nicht wegâ sagte sie bevor sie an ihr Handy ging.
âHallo?...Ohâ Sie schaute Jess schüchtern an. âHi Luke...â
Jess Augen waren groà und er machte Zeichen dafür, das er schon weg war. âNein, Jess ist schon weg. Schon seid einer halbem Stunde...Oh, wirklich?...Na ja, vielleicht steht er im Stau...Okay, machâs gut, Luke. Heb mir Kaffee für nächstes Wochenende auf...Genau. Bye.â Sie klappte ihr Handy zu.
âSiehst duâ sagte Jess. âIch muss wirklich fahren und verdammt, ich muss schnell fahren.â
Er gab Rory noch mal einen Kuss. âIch ruf dich anâ dann sprang er in den Wagen.
âFahr vorsichtigâ rief Rory noch bevor er die Tür zuschlug und den Wagen startete.
Heyâ Rory lächelte, als sie Jess Stimme am anderen ende des Hörers vernahm. Es war Donnerstag Abend. Wie jeden Abend um die gleiche Zeit telefonierten sie miteinander.
âWie war dein Tag?â fragte sie und setzte sich im Schneidersitz auf ihr Bett.
âOkayâ brummte Jess ins Telefon.
âOkay? Ist etwas passiert, Jess?â fragte Rory besorgt. Seine Stimme klang gereizt und er war einsilbig.
âNeinâ knurrte er und schaltete die Musik im Hintergrund aus. Natürlich wusste er, das Rory wusste, das etwas passiert war. Er wollte einfach nicht darüber reden. Er hasste es einfach über sich zu reden.
âWas ist los?â fragte Rory fordernder als zuvor. Die Besorgnis in ihrer Stimme war verhaucht und sie hörte sich jetzt wütend an.
âNichts, verdammt noch mal. Hör auf mich aus zu quetschten.â Fauchte Jess ins Telefon.
âJess!â Rory schnaufte. Es war wie immer. Er erzählte nichts. Rein gar nichts. âDas Thema hatten wir doch schon und du hast gesagt du wirst dich ändern. Du wirst mehr mit mir reden und mir mehr erzählen, aber du fängst schon wieder damit an, einfach nur vor dich hinzuschmollen. Das war am Sonntag so, als ich dich etwas über deinen Vater gefragt habe und jetzt schon wiederâ
âWas willst du denn von mir hören, Rory?â blaffte Jess. âDas mein Vater einfach null Verantwortung übernehmen kann? Das mein Vater selbst noch voll das Kind ist? Das es ein riesen Fehler war zu meinem Vater zu gehen? Das Jimmy einfach nur total egoistisch ist? Das ich heute Streit mit Luke hatte, weil ich nicht pünktlich zum arbeiten da war? Das ich deinem Dean fast eine reingehauen hätteâ
âZum Beispiel!â schallte Rorys Stimme durch das Telefon. Sie hatte gar nicht genau mit bekommen, was er alles aufgezählt hatte. Innerlich brodelte sie vor Wut. Das mit Dean hatte sie ganz überhört, weil sie ihn dort eigentlich schon unterbrechen wollte.
âUnd warum? Es ist doch total egal. Es ist Vergangenheit. Es interessiert niemanden mehr.â
âMich interessiert es, Jessâ Ihre Stimme klang rau. âSonst würde ich nicht fragen.â
âSo eine ScheiÃe, Roryâ brauste Jess auf. Er atmete tief durch. âWir reden, wenn du morgen kommst.â
âNein, Jessâ rief Rory mit verzweifeltem Unterton. âWir reden jetzt.â
âBis Morgen.â Sagte Jess und legte auf.
âJess?â rief Rory noch einmal in ihr Handy. Sie klappte es zu und warf es in die Ecke.
Tell me you love me
come back and haunt me
nobody said it was easy
no one ever said it would be this hard.