Wegen Ostsee, verstehe.

Ich habe das auch noch verschoben, ohne Ostsee.
Den Wunsch nach langlaufenden Serien kann ich natürlich nachempfinden. Immerhin habe ich dieses Jahr wieder mehr das Gefühl, dass es eine gewisse Auswahl an interessanten Sachen gibt, nur halt auf dem 4-8 Folgen-Niveau. Ich nehme an, die Folgen des Hollywood-Streikes wirken sich noch dahingehend aus, dass jetzt nach einer Durststrecke mehr rauskommt.
Habe nun den "Eternaut" (Netflix, 6 Folgen) geguckt, mit niedrigen Erwartungen, aber dann positiv überrascht. Meine erste argentinische Serie. Eine Dystophie, Comicverfilmung und Alieninvasion.
Ich fand den historischen Hintergrund ganz interessant: Héctor Germán Oesterheld veröffentlichte den Comic "Eternauta" Ende der 1950er, und dann noch einmal überarbeitet in den 1970ern. Der alltägliche Held Juan im Kampf gegen übermächtige Kräfte -- in den Siebzigern wurde das zunehmend als Metapher für den Kampf gegen Juntas gelesen. Die argentinische Militärdiktatur dauerte von 1976 bis 1983. Oesterheld verschwand um 1977. Auch seine vier Töchter (alle in den frühen Zwanzigern) sind seit dieser Zeit verschollen. Seine Frau war eine der ersten der "Mütter des Plaza de Mayo". In einer
Doku von 2011 heißt es, man nenne sie in Argentinien "die Frau des Eternauta".
Eine andere Bildsprache als in Hollywood, und recht aufwendig produziert. Nicht abgeschlossen, auf eine zweite Staffel darf man hoffen.