Summery: Rory und Jess fahren nach Stars Hollow, um Lorelais und Lukes 1. Hochzeitstag zu feiern.
Rating: PG-13
Category: Lit., Fluff
Disclaimer: Mir gehört nichts und mit dieser Fanfiction wird kein einziger Cent verdient.
AN: Wow! Danke für das ganze Feedback! Ich hätte nie gedachte, dass das
so vielen gefallen würde! (
) DANKE!
@Marty Das ist nicht meine erste FF, aber meine erste Gilmore Girls-FF. Aber es ist halt doch immer was anderes
Titel:
A Visit To Stars Hollow
Part II
Stumm beobachtete Rory wie ihr Ehemann die letzten zwei Reisetaschen in den Kofferraum ihres kleinen Wagens verstaute und sich schlieÃlich ohne ein Wort auf den Fahrersitz setzte. Grimmig zog sie sich mit einem Stöhnen an dem Treppengeländer hoch und schnappte sich ihre Tasche, die neben ihr auf der Stufe lag, bevor sie langsam zum Auto ging. Als sie die Wagentür öffnete, stellte sie sich so hin, dass nur ihr Bauch in das Wageninnere ragte, und wartete. Rory grinste zufrieden, als Jess wenige Sekunden später mit einem Seufzer wieder ausstieg, um das Auto herum trottete und ihr schlieÃlich in den Beifahrersitz half.
Nach einer knappen halben Stunde Fahrt und zig Pop-Songs über Liebeskummer und Fremdgehen später, begann Rory auf ihrem Sitz hin und her zu rutschen. Nachdem sie zur Ablenkung alle Radiokanäle durchgeschaltet hatte, seufzte Jess leicht genervt. âWas ist los mit dir?â
âOh, Mr. Mariano redet wieder mit mir.â, murmelte seine Frau und lehnte ihre Stirn gegen die kalte Fensterscheibe. Plötzlich setzte sie sich ruckartig auf. âHalt an!â
âWas?â Er sah sie verwirrt an, als sie wie ein kleines Mädchen herumquiekte.
âIch muss auf Toilette!â, sagte Rory als wäre es das normalste der Welt und blickte zurück auf das Hinweisschild einer Raststätte, das sich immer weiter von ihnen entfernte.
âWir sind gerade mal vor 35 Minuten vom Parkplatz gefahren!â
âHey! Du hast mich in diese Lage gebracht, also lebâ jetzt mit den Konsequenzen!â, sagte sie mit einem Fingerzeig auf ihren hervorstehenden Bauch.
Mit einem Seufzer bog Jess an der nächsten Abfahrt ab und fuhr auf den Parkplatz der Raststätte. Sobald er das Café sah, war ihm klar, was als nächstes kommen würde.
âIghhâ Rory verzog angewidert das Gesicht, als sie die abgepellte Wandfarbe des Gebäudes betrachtete. âFahr weiter.â, sagte sie schlieÃlich.
âIch dachte, du musst dringend.â
âKein Mensch muss so dringend auf Toilette, dass er dazu gezwungen ist in diesen Laden gehen zu müssen.â, sagte sie entschlossen und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
âRor,â, seufzte Jess erneut. âIch kenne dich, okay? Du wirst jede Minuten dramatisch rumquieken, wenn wir jetzt weiterfahren und ich bin im Moment einfach nicht in der Stimmung mir so etwas anzutun.â
âDir so etwas anzutun?â, wiederholte Rory ungläubig und blickte ihn mit wütend funkelnden Augen an. âWas ist mit mir, hu? Denkst du, ich finde es lustig, mit 10 Pfund mehr auf den Rippen in einem kleinen Auto zu sitzen und alle fünf Minuten das Gefühl zu haben, dass meine Blase explodiert? Ich glaube wohl kaum!â Eingeschnappt drehte sich Rory von ihm weg und sah aus dem Fenster.
âHey!
Du wolltest nach Stars Hollow fahren, obwohl ich dir gesagt habe, was das für eine bescheuerte Idee ist. Aber lässt sich eine Lorelai Gilmore irgendetwas von mir sagen? Nein!â Grummelnd startet Jess erneut den Motor und fuhr wieder auf den Highway.
âJess?â, kam es schlieÃlich nach einigen Minuten Stille von Rory.
âHm?â
âTut mir leid, dass ich so ausgerastet bin.â, entschuldigte sie sich leise.
âSchon okay.â, kam nur seine murmelnde Antwort.
âNein, ist es nicht.â Sie lieà müde ihren Kopf gegen die Lehne ihres Sitzes fallen. âIch weiÃ, dass ich im Moment unausstehlich bin. Es ist bloÃ... ich bin müde und fühle mich schlapp und obwohl ich gar nicht nach Stars Hollow wollte, hat es Mom doch wieder einmal irgendwie geschafft mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich meine, es ist ihr erster Hochzeitstag! Sie hätte nicht extra darum betteln müssen, dass ihr einzigstes Kind zu der Feier kommt.â
âRegâ dich nicht auf, okay?â, sagte Jess beruhigend und legte seine Hand leicht auf ihr Knie, als sich sein Frau immer mehr in das Thema hineinsteigerte. âIch bin zwar überhaupt nicht begeistert darüber, dass du
jetzt dorthin willst, aber jetzt sind wir ohnehin schon losgefahren, also ist es egal.â
âDanke. Ich hätte es nicht ertragen, wenn du die ganze Zeit nur rumgegrummelt hättest.â Sie beugte sich so gut es ging zu ihm hinüber und drückte einen sanften Kuss auf seine Wange. âIch liebe dich, Jess Mariano.â
Er lächelte leicht bei ihren Worten und drehte seinen Kopf kurz zu ihr, bevor er sich wieder der StraÃe widmete. âIch liebe dich auch.â Seine Hand wanderte zu Rorys runden Bauch und fuhr zärtlich darüber. âUnd dich auch, Knirps.â
Es herrschte wieder für einige Minuten Schweigen in dem kleinen PKW, als sie wieder begann unruhig auf ihrem Sitz hin- und herzurutschen.
âJess?â
âHm?â
âIch muss jetzt wirklich,
wirklich dringend.â
* * *
âWo sind sie denn?â, murmelte Lorelai ein weiteres Mal, als sie durch das Fenster auf die Einfahrt starrte, auf der noch immer kein Wagen stand. Grummelnd riss sie die Haustür auf und ging auf die Veranda. âLuke!â
âWas?â
âSiehst du sie schon?â
âNein.â
Sie hörte ein leichtes Poltern auf dem Dach über ihr und Lorelai runzelte leicht die Stirn. âDu hast nicht vor da runter zu kommen, oder?â
âLorelai, ich sitze schon seit über einer Stunde hier oben, nur weil du es 30 Sekunden früher wissen willst, wenn sie vor der Tür stehen!â Sie hörte es wieder ein Rumpeln, gefolgt von einem grummelnden âWarum habâ ich sie noch mal geheiratet?â
âWeil du mich liebst!â, rief sie grinsend, als sie in den Vorgarten spazierte, dort stehen blieb und hinauf zum Dach blickte, wo ihr Mann saÃ. âUnd weil ich eine Göttin bin!â
âAber auch nur deshalb.â, entgegnete Luke trocken.
âOh, Lukey.â Lorelai tat gespielt entsetzt und sah ihn mit groÃen Augen und hervorstehender Unterlippe an.
âIch habe dir schon tausendmal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst.â
âAber es hört sich so süà an, Lukeâ¦y.â Ein weiteres Lächeln erhellte ihr Gesicht, als er abermals etwas vor sich hin murmelte. Hinter ihr kam ein Wagen die Einfahrt hinauf und Lorelai drehte sich aufgeregt um. âSie sind da! Luke, siehst du? Sie sind da!â
Grummelnd kletterte er die Leiter hinunter und rollte mit den Augen, als er Autotüren zuknallen und ein aufgeregtes âHallo, Babybauch!â von seiner Frau hörte.
âEs wäre sehr schön, wenn ich als ganze Person begrüÃt werden würde und nicht zuerst ein Körperteil von mir.â, bemerkte Rory lächelnd, als sich ihre Mutter vor ihren Bauch hockte und unverständliche Wörter aus ihrem Mund sprudelten. âHi, Luke.â Sie winkte ihm mit einer kurzen Handbewegung und einem groÃen Grinsen zu, als er auf sie zukam. Es war immer noch ein wenig merkwürdig ihn als einen
Dad zu sehen, aber es freute sie immer wieder, wenn sie ihn einfach sehen konnte, ohne in sein Café gehen zu müssen.
âGut dich zu sehen, Rory.â Er umarmte sie von der Seite, immer darauf achtend, dass er seine auf dem Boden hockende Frau nicht aus Versehen umschupste. âDu siehst... wow... aus.â, sagte er sprachlos mit einem Blick auf ihren Bauch.
âSie könnte auf falsche Gedanken kommen, so wie du es sagst.â, bemerkte Jess trocken, als er sich neben seinen Onkel stellte. âMein ganzer Körper ist von blauen Flecken übersäht, nur weil ich ein paar Mal das Falsche gesagt habe.â
Rory schlug ihm verspielt und mit einem Lachen auf dem Arm. âHör auf!â
âSiehst du?â, flüsterte Jess Luke zu, der zwischen den Beiden leicht amüsiert hin und her sah.
âOh, geliebte Tochter von mir, endlich bist du wieder bei Mommy!â Lorelai sprang von ihrer Position auf dem Boden auf und schlang ihre Arme stürmisch um ihre Tochter.
âNicht mehr lange, wenn du mich so weiter drückst.â, röchelte Rory.
Immer noch lächelnd löste sich Lorelai aus der Umarmung und drehte sich dann ein wenig zu ihrem Schwiegersohn. âJess.â, begrüÃte sie ihn mit einer Kopfbewegung.
âLorelai.â, entgegnete er genauso unenthusiastisch wie sie.
Nach einigen Sekunden Schweigen räusperte sich Lorelai kurz und setzte wieder ein Lächeln auf. âAlso, lasst uns reingehen.â Sie nahm aufgeregt Rorys Hand und zog das jüngere Gilmore Girl, das nun aus vollem Herzen lachte, in Richtung Haus.
Jess und Luke sahen sich nur stumm an, bevor sie langsam ihren Frauen hinterher trotteten.
* * *
âAlso, mein Plan für die nächsten Tage ist folgender:â, begann Lorelai, als sie einen weiteren Happen aus einer der unzähligen Chinesischkartons auf dem Küchentisch nahm und einen kurzen Blick zu ihrer Tochter warf, die ebenfalls in einen Karton griff. âMorgen gehen wir shoppen für mich, für dich, für uns, und abends gibt es wieder einen Videoabend, den ich wirklich sehr dringend nötig habe, weil Luke, was diesen Teil angeht, immer noch nicht zur Familie gehört.â Sie grinste, als sie ihn neben sich etwas rummurmeln hörte, bevor sie fortfuhr. âDann ist übermorgen mein groÃer Tag, der morgen noch näher besprochen wird. Ãberübermorgen schlafen wir einfach nur unseren Kater aus.â
Rory räusperte sich und sah kurz zu Jess, der sie mit hochgezogener Augenbraue anguckte. Nervös rieb sie ihre Hände an ihrer Hose auf und ab, dann streckte sie ihre Hand zu Luke aus. âKann ich bitte die Schweinebällchen haben?â
âWas ist los?â, fragte ihre Mutter.
âIch habe Grandma schon für morgen Nachmittag zugesagt.â, lieà sie nebenbei fallen, als sie dankbar das Essen von Luke entgegennahm.
âHast du?â, sagte Lorelai leicht enttäuscht.
âHast du?â, kam es nur wenige Sekunden später von Jess, der von der ganzen Sache genauso wenig wusste wie sie.
âSie hat gestern angerufen und sie hat gefragt, ob wir nicht kommen wollen und ich habe ja gesagt.â, erklärte Rory und stocherte mit einer Gabel im Essen herum.
ââWirâ?â, wiederholte ihr Mann.
âJa, wir beide.â Sie lächelte ihn mit einem Lächeln an, von dem sie wusste, dass er ihr nicht widerstehen konnte.
âWarum sollt ihr
morgen zu ihr gehen? Sie wird euch
übermorgen den ganzen Tag bei der Feier sehen.â, beklagte sich Lorelai weiter.
Ihre Tochter sah sie ungläubig an. âAber übermorgen geht es um Luke und dich, da will ich mich nicht die ganze Zeit mit Grandma unterhalten.â
Auf Lorelais Lippen erschien ein Grinsen. âWieder einer dieser Momente in denen ich so stolz auf dich bin.â
Rory rollte mit ihren Augen und dippte einen der Fleischbällchen in eine SoÃe.
* * *
Müde schloss Rory die Tür ihres alten Zimmers hinter sich, nachdem sie sich im Bad für die Nacht vorbereitet hatte. âWas liest du?â, fragte sie und unterdrückte ein Gähnen, als sie neben Jess ins Bett kletterte.
Er hob das Buch so hoch, dass sie den Titel lesen konnte.
ââDie heiligen Barbarenââ, las Rory laut vor und lachte dann leise. âWo hast du das denn her?â
âLag in einer deiner Bücherschubladen.â Er legte einen Arm um sie, als sie ihren Kopf auf seiner Schulter ruhen lieà und einen Arm über seine Taille legte. Vorsichtig drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er das Buch etwas mehr in ihre Richtung hielt, damit sie mitlesen konnte.
âDu bist nicht wütend, oder?â, kam es schlieÃlich einige Minuten später von Rory. Sie richtete sich so gut es ging auf und sah ihn an.
âWeshalb sollte ich wütend sein?â, fragte er abwesend.
âWegen dem Besuch bei meinen GroÃeltern.â
Jess blickte über die Kante des Buches hinweg zu seiner Frau. âIch kann sowieso nichts mehr dran ändern, oder?â
Seufzend lieà sie sich zurück aufs Bett fallen und starrte an die Zimmerdecke. âIch hätte dich fragen sollen. Ich weiÃ. Aber sie hatte gefragt und du warst unten am Wagen... und mein Rücken hat weh getan und ich wollte nicht extra zu dir runtergehen und Grandma hat rumgedrängelt und da habâ ich einfach ja gesagt.â, erklärte Rory und fuhr mit einer Hand über die Seite ihres Bauches. âEs wird das letzte Mal vor der Geburt sein, dass wir uns sehen und deshalbââ
âIst schon okay.â , unterbrach er ihren Redeschwall mit einem kleinen Schmunzeln. âIch werde es schon ein paar Stunden mit Emily aushalten.â
âWirklich?â Sie stützte sich mit Mühe auf ihre Ellbogen und küsste ihn. âDanke. Und sei lieb.â
âImmer.â Jess grinste schelmisch, als sie sich zurück in die Kissen sinken lieÃ. âIch wüsste etwas, wie ich dir leichter verzeihen könnte.â
Sie sah ihn mit hochgezogner Augenbraue an, als er das Buch schloss und es auf den Boden neben dem Bett legte. âIch dachte du wärst nicht böse auf mich.â
âBin ich auch nicht, aber ich habâ trotzdem eine Idee.â Er beugte sich leicht über sie und küsste sie vorsichtig. Rory lieà ihre Hände in seinen Nacken wandern, bevor sie ihr Gesicht wenige Zentimeter von seinem zurückzog.
âHier?â, fragte sie wispernd. Jess nickte leicht und sie küssten sich ein weiteres Mal und wieder zog sie ihren Kopf weg. âLuke und Mom schlafen direkt über uns.â
âDann werden wir eben leise sein.â
Rory lachte leise und zog ihn wieder zu sich. Wenige Sekunden vergingen, als sie sich aus dem Kuss löste und sich seufzend zurücklehnte. Sie fuhr mit ihren Händen über ihren prallen Bauch. âIch denke Er/Sie/Es hat etwas dagegen.â, sagte sie schlieÃlich entschuldigend.
âToilette?â, fragt er nur mit einem Lächeln.
Sie nickte kletterte aus dem Bett, eine Hand immer die Unterseite ihres Bauches reibend. âWarum muss dieses Kind auch
immer auf meiner Blase liegen?â, murmelte sie und schlürfte aus dem Zimmer.
Tief durchatmend nahm Jess wieder âDie heiligen Barbarenâ zur Hand und begann weiterzulesen.
tbc