okay, ich habe jetzt endlich die absaetze neu gemacht *schweiss von der stirn wisch* er ist ein bisschen lang geworden, hoffe, das macht nichts.
und hier kommt:
Teil 21 (<~~ hehe)
Seit etwa zehn Minuten stehe ich vor Kays Tuer. Ohne zu klingen oder zu klopfen. Ich habe schliesslich Zeit. Es ist erst viertel vor sechs. Noch eine Viertelstunde, um Reissaus zu nehmen ...
Noch einmal sehe ich an mir herunter. Ich fuehle mich irgendwie komisch. Die ausgewaschene Jeans ist ja noch okay, aber das weisse Hemd ... sowas hatte ich noch nie an. Und dann noch die beiden Blumenstraeusse ...
Ich klingele. Klingt nach Big Ben ...
Ein Hausmaedchen oeffnet die Tuer. "Sind sie Jay Clifford?", fragt sie.
"Ja, Ma'am."
"Kommen Sie rein. Mr. und Mrs. Sullivan erwarten sie schon."
Nett. Wirklich nett.
Ich sehe mich im Haus um, waehrend mich das Hausmaedchen ins Wohnzimmer geleitet. Ziemlich gross, keine unnoetigen Schnickschnaks und mehrere Antiquitaeten. Ich wusste gar nicht, dass es auch so grosse Haeuser in Stars Hollow gibt.
Als ich hinter dem Hausmaedchen ins Wohnzimmer komme, stehen Kays Eltern auf.
Mr. Sullivan haelt mir die Hand hin. "Du bist also Kayleens Freund Jay Clifford?"
Ich ergreife sie. "Ja, Sir. Mein richtiger Name lautet Jeremy Clifford, allerdings ist mir Jay lieber."
Er nickt. Dann tritt Mrs. Sullivan hervor.
"Die sind fuer Sie, Ma'am.", sage ich und halte ihr den einen Blumenstrauss hin.
"Oh, das ist aber nett." Sie riecht dran und seufzt. "Wunderbar."
Pluspunkt.
"Setz dich doch, Jay." Er deutet auf das Sofa, auf dem die beiden vorher gesessen hatten.
Irgendwie ... ich weiss nicht. Er ist angsteinfloessend ...
"Wie alt bist du?", fragt er mich, waehrend Mrs. Sullivan irgendwohin verschwindet. Wahrscheinlich, um meine wunderbaren Blumen in eine Vase zu stellen.
"Siebzehn, Sir. Im August werde ich achtzehn."
Wieder nickt er. "Kayleen hat erzaehlt, dass du vor etwa einem Monat hierhergezogen bist."
"Ja, Sir."
"Ist das nicht ein bisschen schnell, erst seit einem Monat hier und schon hast du eine neue Freundin?"
Ist das echt schnell? Was soll ich bitte antworten??
"Nun, Sir", fange ich zoegernd an, "es ist vielleicht wirklich schnell, aber ..."
"Lass ihn doch, Dad. Ihn hat's eben erwischt." Chrystal laesst sich neben mich aufs Sofa fallen. Danke!!
"Chrystal, nicht in diesem Ton!" Mr. Sullivan hebt mahnend den Finger.
"Sorry."
Er wendet sich wieder mir zu. "Also. Stars Hollow ist nicht gerade eine grosse Stadt. Warum wollten deine Eltern hierherziehen?"
Na toll. Gleich rueber zu meinem Dad. "Wissen Sie, mein Dad und meine Mutter haben sich nach meiner Geburt getrennt. Meine Mutter lebt hier und mein Dad ist vor einem Monat nach Irland gezogen."
"Wie ist dein Verhaeltnis zu ihnen?"
Ich habs doch gewusst ...
"Gut, Sir. Ich mag meinen Dad. Er ist nett, fuersorglich" - wenn er mal nicht in Irland wohnt - "und hoert mir zu. Meine Mutter habe ich erst vor zwei Wochen kennen gelernt, da mein Dad mich aufgezogen hat. Aber sie ist auch okay."
"Wenn dein Vater in Irland wohnt, wo wohnst du dann? Bei deiner Mutter?"
"Nein, Sir. Eigentlich war das so vorgesehen, aber ich wohne ueber Luke's Diner."
"Wie kommt das? Bist du mit Luke verwandt?"
"Ja. Er ist mein Onkel."
Chrystal kommt mir wieder zur Hilfe. "Jetzt frag ihn doch nicht so aus, Dad. Bei Matt hast du das auch nicht gemacht."
"Matt war auch nicht dein erster Freund."
Ich raeuspere mich. "Entschuldigen Sie, wenn ich frage, aber wo ist Kayleen?"
Chrystal antwortet. "Sie kommt gleich runter."
Bitte, verschone mich vor deinem Vater!!!!!!
"Hast du Geschwister?"
"Einen Bruder, Sir. Er ist neunzehn."
"Hmm."
"Wusstest du, Dad, dass Jay schon einundzwanzig Mal umgezogen ist?"
Scheisse, Chrystal, halt die Klappe!!!
"Wirklich?" Er hebt eine Augenbraue. "Wie kommt das?"
"Nun ... mein Dad zieht gerne um. Er ist jetzt gerade in Irland, weil er ein Buch darueber gelesen hat und wissen wollte, ob es wirklich so ist, wie es in dem Buch stand." Eigentlich wollte er mich nur loswerden ... "Ich bin hierher gezogen, weil mein Dad wusste, dass ich nicht ins Ausland ziehen will. In Chesapeake konnte ich nicht alleine bleiben, also hat er meine Mutter kontaktiert und mit ihr ausgemacht, dass ich hierher ziehe."
"Soso. Dann koennte es also sein, dass du genauso fluegge bist wie dein Vater und auch wieder weggehst?"
Hallo?! Bin ich Jess?!?!
"Nein, Sir, ich glaube nicht. Hier gefaellts mir gut."
Ich hoere Schritte auf der Treppe und drehe meinen Kopf in die Richtung. Ein Glueck, Kayleen kommt runter.
Ich stehe auf und gehe auf sie zu. "Hey."
"Hey." Sie laechelt mich an. "Du bist ja anstaedig angezogen gekommen."
"Ich habs dir ja gesagt." Ich strecke ihr die Rosen hin. "Hier. Ich hab deiner Mum auch einen Strauss gegeben. Nicht damit du denkst, ich haette dich vergessen."
"Danke." Sie drueckt mir einen Kuss auf die Wange.
"Setzt euch bitte wieder hin."
"Ja, Dad."
"Wo waren wir stehengeblieben?"
"Bei meinen Umzuegen, Sir."
"Ah ja. Wieviele Freundinnen hattest du schon?"
Hey, soll ich ihm sagen, dass ich bis jetzt nur eine richtige Freundin hatte, bei der ich's halbwegs ernst meinte und mit der ich zwei Wochen zusammen war? Die anderen dauerten glaube ich drei Tage oder so ... Oder nur einen ...
"Eine, Sir." Nicht ganz wahr, aber was macht das schon.
"Wie lange hat sie gehalten?"
"Zwei Wochen, Sir. Vielleicht noch ein wenig laenger, aber mein Dad ist mit mir weggezogen."
Was haette ich gesagt, wenn Dad nicht solch einen Umziehtick haette und ich trotzdem nur die eine Beziehung gehabt haette?? Ich hatte keine Lust mehr??
"Hast du es ernst gemeint?"
"Natuerlich, Sir." Ich meine alles ernst. Wenn ich sage, ich mag Kays Vater nicht, dann auch.
"Und du hast dich von ihr getrennt, als du weggezogen bist?"
"Ja, Sir." Langsam komme ich mir nicht vor, wie bei einem Besuch bei Kay zu Hause, sondern wie bei einem Seelenklempner.
Was hat dich dazu gebracht, dies und das zu tun? Was fuehlst du gerade? Warum denkst du dauernd an Cheeseburger? Warum ist der Vater deiner Freundin bloed?
"Warum? Ich meine, es haette doch auch eine Fernbeziehung sein koennen, oder nicht?"
"Nicht, wenn ich zur anderen Seite von den Staaten ziehe, Sir. Ich war mit ihr in LA zusammen, aber dann ist mein Dad mit mir nach Miami gezogen. Und ausserdem bin ich der Meinung, dass Fernbeziehungen bloed sind. Ich meine, was bringt das schon? Da hockt man jeder bei sich zu Hause, schreibt sich irgendwas uebers Handy oder redet am Telefon miteinander. Das einzige, was da raus kommt ist eine extrem hohe Rechnung und wahrscheinlich wird man dann von den Eltern geschlachtet. Und frueher oder spaeter trifft man eh einen anderen und dann ist es nur laestig, wenn man noch ne Freundin sonstwo auf der Welt hat. Und man hat dann nur noch ein schlechtest Gewissen, wenn man sich von der Freundin trennt, weil man in der Stadt, in die man gezogen ist, ne Neue gefunden hat."
Oops. Das war gerade nicht nett gesagt, oder??
Ich werde ein weiteres Mal gerettet, denn das Hausmaedchen kommt wieder rein und sagt: "Das Abendessen ist fertig, Mr. Sullivan."
Er raeuspert sich und steht auf. "Dann wollen wir mal zu Tisch gehen."
Kayleen stoesst mich an, als wir das imposante Esszimmer betreten, und mir fast die Kinnlade runterklappt. Auf dem Tisch steht ein Festmahl. Megaviel zu essen ...
"Setzt euch hin, Kinder."
Ich starre immer noch voellig verbluefft auf die vielen Sachen.
"Magst du Nudelauflauf, Jay?"
"Aeh ... ja."
"Und was ist du sonst noch gerne?"
In Chesapeake war ich jeden Tag bei Burger King ...
"Alles Moegliche, Sir." Vor allem alles, was Ungesund ist ...
"Das ist gut. Man sollte sich immer gesund eraehren."
Finde ich auch. Besonders meine heiss geliebten Cheeseburger machen mich schoen high.
Waehrend dem Essen friert das Gespraech ein, einerseits, weil niemand spricht, und andererseits, weil ich mich huete, mit sprechen anzufangen. Erstens kommt dann wahrscheinlich nur Mist raus und zweitens habe ich gehoert, dass es unhoeflich ist, waehrend dem Essen zu reden.
"Wie hat es dir geschmeckt, Jay?"
"Fabelhaft, Sir. Ich habe lange nicht mehr so gut gegessen." Ich vermisse meine Cheeseburger ...
"Gut. Chrystal, du kannst hoch auf dein Zimmer gehen, Kayleen und Jay, euch haette ich gerne noch einmal gesprochen."
Ui, das hoert sich nicht gut an. Wahrscheinlich verlangt er jetzt von uns, dass wir uns trennen und nie wieder sehen ...
"Kayleen, sicher weisst du, warum deine Mutter und ich deinen Freund hierher eingeladen haben." Mrs. Sullivan setzt sich neben ihren Mann auf das Doppelsofa, Kay und ich gegenueber.
"Ja, Dad."
Um uns fertig zu machen. Um unsere Beziehung zu zerstoeren. Um mich zu lunchen ...
"Jay."
Ich reisse mich aus meinen Gedanken. "Ja, Ma'am."
"Mein Mann und ich haben uns waehrend dem ganzen Abend ein Bild von dir gemacht."
Und wir sind der Meinung, dass du nicht gut genug fuer sie bist, dass du ihr nur das Herz brechen wirst, dass du sie verletzen und ungluecklich machen wirst, also hau lieber ab!
"Jay?"
"Entschuldigung, Ma'am. Ich habe mir gerade nur vorgestellt, wie das Bild aussieht." Nette Antwort.
"Das Bild?" Kay sieht mich schraeg an.
"Ja, das Bild, dass sich deine Eltern von mir gemacht haben. Wenn ich mir ein Bild von mir machen wuerde, waere das, glaube ich, ein sprechender Cheeseburger."
Mrs. Sullivan faengt an, leise zu lachen, Mr. Sullivan sieht mich erst an wie ein Auto, dann faengt auch er an zu grinsen.
"Pluspunkt.", fluestert Kay mir laechelnd zu.
Yeah, jetzt hab ich schon zwei.
Ich laechele zurueck und gebe ihr einen kurzen Kuss auf die Wange.
"Wir beide sind der Ansicht, dass du ein anstaendiger Junge bist. Wir haben dich beobachtet. Waehrend dem Gespraech und waehrend dem Abendessen. Du bist hoeflich, hast Manieren, und ..." - sie macht eine kurze Pause, laechelt Kayleen und mich an - "wir merken, dass du sie liebst."
"Du weisst sicherlich", faehrt Mr. Sullivan fort, "dass du Kayleens erster Freund bist. Daher hatten wir Angst, sie koennte an den Falschen geraten sein. Es freut mich sehr, dass dem nicht so ist."
"Und mich natuerlich auch." Mrs. Sullivan laechelt mich wieder an.
Okay. Und was soll das jetzt alles heissen??
Chrystal, die wahrscheinlich schon die ganze Zeit gelauscht hat, schaltet sich wieder ein. "Sagt doch einfach, dass ihr froh seid, dass Jay Kaylies erster Freund ist."
Tja ... Kaylie ist Chrystals Spitzname fuer Kayleen. Klingt irgendwie wie Barbie ...
Mr. Sullivan, der mir ploetzlich total sympathisch ist, raeuspert sich. "Nun gut. Wir sind sehr froh, dass du Kayleens erster Freund bist."
"Danke, Sir.", antworte ich. "Das bin ich auch." Unauffaellig sehe ich auf meine Uhr. Halb neun.
Kayleen steht auf und umarmt ihre Eltern. "Danke, Mum, danke, Dad." Happy Family.
"Aeh ... entschuldigen Sie mich bitte, aber ... aeh ... ich sollte lieber nach Hause gehen. Es ist schon spaet."
Schon wieder eine nette Ausrede.
"Ja, du hast recht. Kayleen bringt dich noch zur Tuer."
"Vielen Dank fuer die Einladung.", sage ich noch richtig Jay-like und schuettele beiden die Hand.
"Das war ja echt krass.", fluestere ich Kay zu, als sie mich zur Tuer bringt. "Erst fragt mich dein Vater aus, als waere ich ein Serienmoerder und dann sagt er ploetzlich, er ist froh, dass ich dein Freund bin."
Sie laechelt mich an. "So ist er eben."
Ich kuesse sie zum Abschied. "Sehen wir uns morgen?"
"Natuerlich."
Auf halbem Weg zum Gartentor ruft sie mich zurueck.
"Was ist?", frage ich und sehe sie fragend an.
Ein weiteres Mal laechelt sie und sagt: "Willkommen in der Familie Sullivan!"
das war er. hoffe, er hat euch gefallen und wie immer: gebt fb!!!
silbernerschatz
