So, jetzt kommt mal wieder was von mir. Ich bin zwar nicht zufrieden damit, aber ich poste die FF mal trotzdem und würde mich über FB freuen.
Fragt mich nicht, wie man im August auf die Idee kommt, eine "Weihnachtsgeschichte" zu schreiben
oder doch: Schaut euch das Wetter drauÃen an :biggrin: Ausserdem bin ich eigentlich viel zu guter Laune, um was Trauriges zu schreiben... vielleicht liegt's daran, dass es nicht gut geworden ist *gg*
Ich lese auch gerade eure Storys und gebe nachher Feedback
Es war der 24. Dezember, als Lorelai Gilmore in ihrem Wohnzimmer saà und seit geschlagenen zwei Stunden aus dem Fenster starrte. Seit Tagen wartete sie nun auf den Schnee. Für sie gab es nichts Schöneres als Schnee und "WeiÃe Weihnachten" war ein Muss, ohne dem sich bei ihr die Vorfreude auf das Schönste Fest im Jahr nicht einstellen wollte.
Seufzend stand sie schlieÃlich auf und hängte noch ein paar Kugeln an den Weihnachtsbaum, den Luke gestern zusammen mit ihr gekauft hatte.
Luke - ein Lächeln breitete sich auf Lorelai's Gesicht aus, als sie an ihn dachte. Sie blickte auf die Uhr, er müsste bald wieder kommen. Er war vor fast zwei Stunden losgefahren.
Flashback
,,Wo willst du hin, Lucas Danes?" fragte Lorelai, als sie sah, wie Luke seine Jacke anzog.
,,Ich muss nur schnell noch wohin," versuchte Luke zu erklären, doch Lorelai baute sich empört vor ihm auf.
,,Du kannst deine Ehefrau und deinen Sohn an Weihnachten nicht alleine lassen. Das erlaube ich nicht."
,,Ich komme doch bald wieder."
,,Ah!" sagte Lorelai mit einem vielsagendem Grinsen. ,,Da hat wohl jemand noch kein Geschenk für seine Ehefrau."
,,Quatsch! Aber wenn ich jetzt nicht gleich losfahre..." Er sah sie bittend an.
,,Ok, ok! Aber versprichst du, dass du spätestens um vier Uhr wieder zuhause bist?"
,,Ich verspreche es," sagte Luke, gab ihr einen Kuss und wandte sich dann an ihren Bauch. ,,Bis später, Sam!"
,,Ja und wenn du dein Versprechen nicht hältst, musst du dafür büÃen. Spätestens in vier Monaten, wenn Sam geboren ist... denn dann sind wir zu zweit und du hast keine Chance," verkündete Lorelai grinsend, bevor sie ihm noch einen letzten Kuss gab.
Flashback Ende
Was Luke wohl vorhatte? Sie kam nicht von dem Gedanken los, dass er ihr noch ein Geschenk besorgte... aber was?
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als das Telefon klingelte. Die Einzige, die jetzt anrufen könnte, wäre Rory, dachte Lorelai, während sie sich auf die Suche nach dem Telefon machte.
Es war das erste Weihnachtsfest, das sie und Rory getrennt feiern würden, denn Rory hatte vor ein paar Wochen beschlossen lieber mit ihren Freunden aus Yale zu feiern. Lorelai war zwar zuerst sehr verletzt deswegen gewesen, doch Luke hatte sie schlieÃlich davon überzeugt, dass Rory nun erwachsen war und auch mal etwas ohne ihre Mutter unternehmen wollte.
AuÃerdem hatte sie ihn - Luke.
,,Miez, Miez, Miez... na komm schon! Wo bist du? Zeig dich!"
Lorelai lief durch das Wohnzimmer und fand das Telefon schlieÃlich unter ihrem Weihnachtsmannkostüm, mit dem sie Luke überraschen wollte. Sie würde sich später als "Weihnachtsfrau" verkleiden und ihm sein Geschenk überreichen.
,,Rory?"
Voller Vorfreude sprach Lorelai in den Hörer und warf gleichzeitig einen Blick aus dem Fenster, stellte jedoch fest, dass es immer noch nicht schneite.
,,Mrs Danes?" Das war nicht Rory's Stimme, sondern eine Männerstimme, die einem relativ jungen Mann zu gehören schien.
Zuerst war Lorelai enttäuscht, ihre Tochter hatte sich in den vergangenen drei Tagen kein einziges Mal gemeldet. Nun ja, sie würde sich spätenstens morgen melden, um Frohe Weihnachten zu wünschen.
Am Telefon entstand eine seltsame Pause, als ob der Mann am anderen Ende der Leitung davon ausging, dass Lorelai schon ahnte, wieso er anrief.
,,Ja?" fragte Lorelai nach, als ihr Gesprächspartner nicht mehr weiterredete. ,,Ich bin Mrs Danes, wenn auch erst seit sieben Monaten."
,,Hier spricht Mr Ford aus dem Krankenhaus in Hartford. Es... es tut mir mir leid, aber es gab einen Unfall. Ihr Mann, Lucas Danes..."
Bei diesen Worten wurde Lorelai plötzlich eiskalt. Unfall... es gab einen Unfall
Der junge Mann schwieg einen Augenblick. Es schien, als wüsste er nicht, wie er weitersprechen sollte. ,,Heute um 2.30, auf der HauptstraÃe nach Hartford. Ein Kleinlaster nahm ihrem Mann an der Kreuzung die Vorfahrt."
,,Nein," unterbrach Lorelai ihn. ,,Das kann nicht wahr sein." Sie bebte plötzlich am ganzen Körper. Sie wusste schon, bevor der Mann weitersprach, was er ihr mitteilen wollte. Er brauchte nicht mehr weiterzureden. Sie spürte wie die Mauern ihres perfektes Lebens in genau diesem Moment einstürzte und sie lieà sich auf den Boden sinken.
,,Der Fahrer war betrunken, ihr Mann versuchte auszuweichen, aber die beiden Fahrzeuge prallten frontal aufeinander. Ihr Mann... verstarb noch am Unfallort."
Lorelai schloà die Augen und öffnete sie wieder, nur um festzustellen, dass sie nicht träumte. Unterdessen redete der Mann immer weiter, doch sie hörte ihm gar nicht mehr zu.
Das konnte nicht sein! Luke war doch noch viel zu jung, um zu sterben! Und sie war noch viel zu jung, um Witwe zu werden. Sie waren erst seit sieben Monaten verheiratet... Es konnte doch nicht sein, dass Samuel nie seinen Vater kennen lernen würde, nie mit ihm Softball spielen konnte...
,,Es tut mir so leid. Wenn wir irgendwas für sie tun können,... Später wird sie noch jemand von meinen Kollegen anrufen, wegen... wegen den Formalitäten," fuhr die Stimme am anderen Ende der Leitung fort.
Lorelai nickte nur schweigend und legte ohne ein weiteres Wort auf. Es gab nichts mehr, was sie hätte sagen können.
Als sie stumm, mit Tränen in den Augen aus dem Fenster schaute, sah sie, dass es zu schneien begonnen hatte. Immer wenn es geschneit hatte, waren ihr die besten Dinge passiert: Ihr erster Kuss, ihr bester Geburtstag, ihre ersten Schritte...
Und jetzt war das Schlimmste, mit dem sie nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen gerechnet hätte, geschehen.
Sie hatte den Menschen, der ihr am meisten bedeutete, verloren. Luke, ihr Felsen in der Brandung, der immer da war, wenn sie ihn brauchte... sollte nun für immer weg sein? Sie hatte niemanden mehr: Rory hatte ihre Freunde in Yale, Sookie hatte Jackson und ihre beiden Kinder...
Sie zog ihre Knie so nah wie möglich an den Körper, vergrub das Gesicht in ihren Händen und lieà ihren Tränen freien Lauf. Sie konnte nun den Schnee riechen, sowie sie es immer gekonnt hatte. Doch von nun an würde sie diesen Geruch hassen, sie würde den Schnee hassen! Denn er war da, als ihr das Wichtigste in ihrem Leben genommen wurde.
,,Lorelai? Wieso öffnest du nicht die Tür? Wir wissen doch, dass du zu Hause bist. Du bist Weihnachten immer daheim. Zum Glück kenne ich die Schildkröte, unter die du immer deinen Schlüssel legst. Aber das wäre gar nicht nötig gewesen, weil deine Haustür sich sowieso auch ohne Schlüssel öffnen lässt. Dein Vater und ich sind nur vorbei gekommen, um die Geschenke zu bringen."
Emily Gilmore stand im Zimmer und blickte sich suchend um, bis sie Lorelai erkannte, die am Boden kauerte. ,,Lorelai?"
Als sie sah, dass Lorelai's Körper unter Heulkrämpfen bebte, kniete sie sich neben ihre Tochter. Ohne Fragen zu stellen oder ein weiteres Wort zu sagen, legte ihre Arme um sie. Lorelai klammerte sich an ihre Mutter wie eine Ertrinkende. Emily hielt sie so fest wie sie konnte, strich ihr mit der Hand beruhigend über den Rücken und Lorelai fühlte sich ihrer Mutter plötzlich so nah wie noch nie zuvor in ihrem Leben.