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Hey Leute!
Auch bei dieser FF hat es lange gedauert und ihr dachtet bestimmt schon, dass kein neuer Teil mehr kommt, aber hier ist er. Gerade frisch geschrieben und nur für euch...
„Au, Mum, bist du verrückt? Du tust mir weh!“, protestierte Rory, erhielt aber von ihrer Mum keine Antwort.
Stattdessen schien der Griff um ihren Arm noch fester zu werden. Rory hatte gar keine Ahnung gehabt, wie viel Kraft ihre Mutter hatte.
„Mum, was soll das?“, doch erneut kam keine Antwort. Lorelai ging nur stur geradeaus und schien weder etwas zu hören, noch etwas zu sehen.
„Okay Mum, mir reicht’s“, mit einer geschickten Bewegung riss sich Rory von ihrer Mutter los und blieb stehen. Sofort verlangsamte auch Lorelai ihre Schritte und drehte sich zu ihrer Tochter um.
„Mum, was soll das? Zuerst sperrst du mich die ganze Nacht im Badezimmer ein und dann zerrst du mich in aller Frühe durch die StraÃen“, beschwerte sich Rory und rieb sich ihren schmerzenden Arm.
„Die Aktion mit dem Badezimmer war mein gutes Recht“, erwiderte Lorelai. „Es liegt im ersten Stock und weit und breit befindet sich kein Baum zum Fliehen. Du kannst dort also nicht viel anstellen, auÃer dir die Seele aus dem Leib kotzen.“
Sie machte eine Pause, um Luft zu holen und die Worte auf Rory wirken zu lassen. Wohl ohne Erfolg, denn diese blickte sie nur gerade heraus an, fast so, als wolle sie ihre Mum provozieren.
„Und jetzt will ich nur mit dir zu Luke gehen und mit dir einen Kaffee trinken, damit du langsam wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommst.“
Die Lüge tat Lorelai in ihrem Herzen weh, doch um ihre Tochter zu retten, konnte sie nicht anders.
„Na schön für dich, aber ich will nicht zu Luke“, widersprach Rory trotzig und stapfte zurück.
Doch schon nach 3 Schritten hatte Lorelai sie wieder eingeholt und sie wieder am Arm gepackt.
„Au!“, protestierte Rory, doch vergeblich.
Lorelais Kraft schien noch gewachsen zu sein. Entweder war sie in letzter Zeit öfters im Fitnessstudio gewesen, oder ihre Wut, ihr Zorn und ihre Sorgen um Rory verliehen ihr unglaubliche Kräfte. So sehr sich Rory auch wehrte, der Zangengriff wurde nicht gelockert. Am Ende der StraÃe gab sie ihren Kampf auf und marschierte trotzig hinter ihrer Mum her.
Als sie über den Platz gingen, fiel Rory auf, dass Lukes Laden noch verdächtig dunkel aussah.
„Mum, Luke hat noch nicht einmal geöffnet.“
Doch Lorelai schien sie nicht zu hören. Zielstrebig marschierte sie auf das Diner zu und ihre Schritte schienen immer schneller zu werden.
Als sie den Pavillon erreichten, ging plötzlich die Tür vom Diner auf und Luke stürmte heraus.
Schnellen Schrittes kam er auf die Gilmores zu und packte Rory am anderen Arm.
„Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich bei Lorelai.
„Ja, sie hat sich gesträubt, aber ich habe sie bis hierher geschleift“, erklärte sie ihm.
„Hey, Moment mal, ich bin auch noch da“, regte sich Rory auf, der es gar nicht passte, dass sie in ihrer Gegenwart so redeten, als wäre sie nicht da.
Doch abermals erhielt sie keine Antwort, was sie mittlerweile auch gar nicht mehr erwartete. Stattdessen setzten Lorelai und Luke ihren Weg fort und zerrten Rory hinter sich her. Und plötzlich kam Rory ein Gedanke, der ihr gar nicht behagte.
„Hey, was habt ihr mit mir vor?“, zischte sie und versuchte sich vehement, aus den festen Griffen zu befreien.
„Lasst mich gefälligst los!“, rief sie immer wieder, doch sie hatte keine Chance. Unerbittlich schleiften die beiden Rory hinter sich her, bis sie das Diner erreichten und sie erbarmungslos hineinstieÃen. Rory verlor kurzzeitig das Gleichgewicht, und stürzte zu Boden.
Schnellen Schrittes war Luke wieder bei ihr, und zerrte sie los. Lorelai schloss in der Zwischenzeit die Tür ab, um jede Flucht zu verhindern.
„Luke, lass mich los. Das ist nicht fair.“, schrie Rory und strampelte wie wild mit den Beinen. Doch Luke lieà sich davon nicht beeindrucken, sondern griff noch fester zu. Vor Schmerz schrie Rory auf. Lorelai traten die Tränen in die Augen und sogar Luke kam eine leise Entschuldigung über die Lippen.
„Soll ich dir helfen, Luke?“, fragte Lorelai und trat einen Schritt auf die beiden zu, hätte dabei aber fast Rorys Fuà ins Gesicht bekommen.
„Nein, geh schon mal rauf“, presste Luke hervor. Eine wild gewordene Rory zu bändigen, erforderte mehr Kraft, als er gedacht hatte.
Lorelai nahm den Weg hinter dem Tresen, um nicht in Rorys Schusslinie zu kommen. Sie lief die Treppe hoch bis zu Lukes Wohnung und wollte dort auf die beiden warten, als sie jedoch ein schmerzhaftes Stöhnen von Luke hörte, machte sie sofort wieder kehrt, um ihrem Freund zu helfen.
„Luke, alles in Ordnung“, fragte sie, als dieser mit schmerzverzerrtem Gesicht und strampelnder Rory am Fuà der Treppe erschien.
„Ja, aber deine Tochter hat einen ziemlich harten Tritt drauf.“
„Da hast du recht“, zischte Rory und trat erneut gegen Lukes Schienbein.
Dieser schrie auf und Lorelai stürzte die Treppe zu den beiden hinunter.
„Nein, Lorelai, geh rauf“, presste Luke hervor und riss Rory zurück, die beinahe die Gelegenheit zur Flucht genützt hätte.
Mühsam schleppte er sie nach oben, doch noch immer wirbelte Rory mit den FüÃen in der Luft herum und trat nach allem möglichen.
Schlussendlich erreichte Luke aber doch das Ende der Treppe und presste Rory so fest gegen die Wand, dass sie kaum noch Luft bekam. Doch wenigstens hörte sie auf, sich zu wehren.
„Mum, was macht ihr mit mir?“, presste sie hervor und sah ihre Mutter mit flehendem Blick an.
Sofort traten Lorelai wieder die Tränen in die Augen. Es zerriss ihr das Herz, ihr Mädchen so zu sehen, aber sie hatte keine Wahl.
„Rory, es tut mir so leid“, flüsterte sie und strich ihrer Tochter über die Wange.
„Es tut mir so leid“, wiederholte sie noch einmal, dann öffnete sie die Tür zur Wohnung und Luke stieà Rory unsanft hinein.
„Hey, was soll das?“, rief Rory und stürmte sofort wieder zur Tür, doch blitzschnell zog Luke sie wieder zu und sperrte ab. DrauÃen hörte man nur ein leises Wimmern, was jedoch von Rorys Hämmern gegen die Tür schnell übertönt wurde.
„Lasst mich hier raus! Mum? Bitte hilf mir doch, Mum.“
Doch die Tür blieb zu. Antwort erhielt sie auch keine.
Bald gab sie ihr Klopfen und Poltern auf, drehte sich um und rutschte die Tür entlang auf den Boden. Da entdeckte sie etwas in Lukes Wohnung und seufzte.
„Das hat mir gerade noch gefehlt.“
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.12.2006, 17:31 von
sunshinesmile.)