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~ Äther ~ [R-16]

Riska schrieb:Na, Luke und Lore haben geheiratet, waren auf Hochzeitsreise, haben gestritten, ein Baby gekriegt .... nein, eigentlich kein JJ Tongue

Riska

klasse, mein gedächtnis is schlimmer als ein sieb.
Unsure
ja klar hab ich von dir schon jjgelesen...sooooorry :engel:

aber ich freu mich jedenfalls drauf, ich bin heute leicht bis ziemlich verplant ... muss daran liegen, dass ich schon wieder sonntags arbeiten musste Wink

~
And I start to feel for him again. Stupid me.
[SIZE=2]~

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Yay, schon wieder ein neuer Teil !!! :freu:

Hab aber im Moment keine Zeit zu lesen, mach ich aber nachher wenn ich im Bett liege Wink Was ist schon bessere Nachtlektüre als Riskas Äther ?! Unsure

Also, Feedback gibts dann natürlich auch noch Wink

Liebe Grüße
DG

EDIT: Habs doch net mehr geschafft *schäm* :heul: Aber morgen geh ich nich in die Schule, da hab ich gaaaaanz viel Zeit, um den neuen Teil zu lesen Big Grin

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.JensenLover.JamesLover.
champagne for my real friends and real pain for my sham friends
.: I need you to need me back :.

Okay, jetzt hab ichs also endlich geschafft ...

Puh, hatte ja viel nachzuholen Unsure

Also, die Teile sind wieder ausgesprochen gut ! *applaudier*
Ich kann mir immer besser vorstellen, dass so wirklich Emilys und Richards (und natürlich auch Lorelais) Vergangenheit ausgesehen hat.
Richards Angebot kann ich mir richtig gut vorstellen, wie er es sagt und wie er Emily wegschickt ... Und Lorelais Reaktion !! Einfach toll, wie du die Charaktere triffst!
Wirklich, hab noch keine FF gelesen, in der die Charaktere so authentisch dargestellt werden, wie in deiner !!

Bin immer noch gefesselt Wink

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.JensenLover.JamesLover.
champagne for my real friends and real pain for my sham friends
.: I need you to need me back :.

Danke Big Grin Ach, ich liebe Feedback *G* .. andererseits: Wer nicht?

Riska

Hab den Teil eben auch mal nachgelesen und muss sagen, dass er wieder ausgesprochen gut ist.
Vorallem der Nafang mit Lorelai gefällt mir total gut!! Smile

[Bild: audrey.jpg]

Jeder Hippie muss mal Pippi

So, jetzt hab ich auch endlich die vergangenen Teile gelesen... Ich finde sie wie immer einfach wunderbar! Originell, ha, ich hab noch ein Verb, deine Ideen sind originell! Und Super, wunderbar, toll, was weiß ich noch Wink

Besonders, dass es jetzt auch wieder in der Gegenwart weiter geht finde ich toll, darauf warte ich schon lange!

Marie

Ehrfürchtig stehen sie vor den weißen Holzstufen, sehen sich hin und wieder kichernd an, genießen diesen Augenblick, wollen ihn voll auskosten. Ein eigenes Haus, vor einer Stunde hat Lorelai die Anzahlung geleistet, die Erste der 108 Raten, 9 Jahre lang 1350 Dollar jeden Monat, beinahe ein Dreiviertel ihres Gehalts, dennoch, dieses Haus ist es wert. Ihr eigenes Haus. Und Rorys natürlich. Es ist klein, zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine kleine Abstellkammer, Küche, Bad, Toilette, aber es gehört ihnen, jede noch so kleine Ecke, jeder Quadratmillimeter. Sie können hier tun und lassen was sie wollen. Alle Wände Pink streichen und mit Fotographien von Elvis behängen, es wie ein orientalisches Frauengemach einrichten, ein modernes Kunstwerk, ein Piratenschiff, eine Schmugglerhöhle, wirklich alles was sie wollen.
Das Beste daran ist, dass sie es alleine geschafft hat. Vielleicht ein wenig mit Mias Hilfe. Erst die Beförderung zur Ersten Concierge, dann die großzügige Gehaltserhöhung, es könnte gar nicht besser laufen. Endlich hat sie einen greifbaren, einen sichtbaren Beweis dafür, dass sie es zu etwas gebracht hat. Es hat zwar lange gedauert, aber sie hat es geschafft, ist jetzt wirklich unabhängig, kann es gar nicht erwarten ihren Eltern triumphierend davon zu erzählen. Ein wunderschönes Haus ohne auch nur einen Penny von ihnen angenommen zu haben - es wird wie eine Bombe einschlagen, sie kann die verblüfften Gesichter schon jetzt vor sich sehen, ihr Erstaunen förmlich riechen. Spätestens jetzt werden sie anerkennen müssen, dass sie selbständig ist, umwerfend, genial.
„Ha!“, entschlüpft es ihr, jubelnd, voller Vorfreude, ein breites Grinsen auf dem Gesicht.
„Ha?“, ihre achtjährige Tochter sieht sie mit leichter Skepsis an, ein Gesichtsausdruck, den sonst eigentlich nur Erwachsene haben. Ein Gesichtsausdruck der sich jedoch schnell in ein Lachen verwandelt, als ihre Mutter beginnt die zwei Buchstaben mit unverholener Freude zu wiederholen, sie an den Händen packt und im Kreis herumwirbelt.
„Ha, Ha, Haus“, beginnt sie zu singen, strahlt dabei und zerrt Rory die Stufen nach oben, drückt ihr den Schlüssel in die Hand. „Na los, schließ auf!“, quiekt sie, klatscht dabei in die Hände, hüpft nervös auf und ab.
„Willst nicht lieber du aufschließen?“, fragt sie ein wenig zögernd, schließt ihre vor Aufregung ganz feuchte Hand trotzdem fest um das kühle Stück Metall.
„Nein, du! Hopp, hopp, bevor wir hier noch alt werden und sie irgendwann unsere Skelette auf der Veranda finden. Außerdem ist es schließlich dein verfrühtes Geburtstagsgeschenk.“ Sehr viel mehr wird diese Jahr auch nicht drin sein: Farbe, Gardinen, Teppiche, elektrische Geräte, Möbel und tausend andere Dinge, die sich in Form tiefroter Zahlen auf ihrem Konto manifestieren werden. Sie versucht nicht an die kommenden Ausgaben zu denken, nickt Rory stattdessen aufmunternd zu.
Diese öffnet ihre Faust wieder, der Schlüssel darin glänzt verheißungsvoll im warmen Herbstlicht. „Okay“, vorsichtig schiebt sie den Schlüssel ins Schlüsselloch und beide halten den Atem an, genießen das warme Kribbeln in ihrer Magengegend.
„Eins“, beginnt Lorelai leise zu zählen und Rory dreht den Schlüssel nahezu ehrfürchtig um. „Zwei“, mit einem leisen Knarren öffnet sich die Tür einen kleinen Spalt und ein schmaler Lichtstreif zeichnet sich auf dem alten Holzfußboden ab, veranlasst beide sich einen Blick zuzuwerfen. Sie greifen sich an den Händen, atmen ein letztes Mal tief durch.
„Drei“, rufen sie gleichzeitig und stoßen die Tür schwungvoll auf, rennen durch die kleine Eingangshalle, stürmen durch das Wohnzimmer, rasen wie zwei irre Wühlmäuse durch das Haus. Sie reißen sämtliche Fenster auf, nur um sie wieder zu schließen, stürmen die Treppen nach oben, nur um sie sofort wieder nach unten zu nehmen, robben schließlich über das Parkett, wie Indianer auf der Pirsch.
„Was ist das?“, haucht Lorelai mit tiefer Stimme, sieht Rory verschwörerisch an.
„Jemand könnte hier einen Schatz versteckt haben“, langsam greift sie nach dem emaillenen Griff des Herdes, doch ihre Mutter hält sie mit einem Entsetzensschrei davon ab.
„Nein! Sie könnten ihn vergiftet haben!“
Mit großen Augen sieht sie Lorelai an, formt ein lautloses „Wer?“ mit den Lippen.
„Ich bin mir nicht sicher“, flüstert sie geheimnisvoll. „Es könnten böse Räuber gewesen sein. Hinterhältige, Tabakkauende Piraten oder die fiese Küchenmafia.“
„Die Küchenmafia“, wiederholt Rory mit gerümpfter Nase, verengt die Augen zu einem Schlitz, schluckt mit geöffnetem Mund.
„Genau“, bestätigt sie, schiebt ihre Tochter ein Stück zur Seite. „Sobald wir ihn berühren, werden wir uns in Vorzeigehausfrauen verwandeln, den ganzen Tag in der Küche verbringen und brutzeln, braten, backen, schmoren, glasieren, filetieren, entgräten, entsaften.“
„Du meinst wir werden“, sie beugt sie zu ihrer Mutter, legt ihre Hände an ihr Ohr. „Kochen?“
Mit einem Satz sind sie auf den Beinen, rennen wild fuchtelnd aus der Küche, aus dem Haus, die Straße entlang, stürmen schließlich erschöpft in Lukes Diner und lassen sich dort völlig außer Atem an einem freien Tisch fallen.
„Was?“, brummt er und knallt einen Becher vor Lorelai, gießt ihr dampfenden Kaffee ein.
„Was?“, wiederholt Lorelai und trinkt einen tiefen Schluck, schließt dabei genüsslich die Augen.
Vermutlich will ich es gar nicht wissen. „Ihr seht so aus, als hätten euch jemand verfolgt“, erklärt er trotzdem ruhig.
Sie stellt die Tasse ab, mustert ihn mit gespieltem Erstaunen „Woher weißt du?“
„Woher weiß ich was?“, erkundigt er sich, die Augenbrauen fest zusammengezogen, neben der Verwirrung spiegelt sich jetzt auch Neugier in seinen Augen.
„Die Mafia, Luke“, haucht Rory, lehnt sich dabei soweit wie möglich zu ihm. „Die Küchenmafia!“
„Die Küchenmafia….“, setzt er an, bricht jedoch ab, da ihm jeder Kommentar als unzulänglich erscheint.
„Sie haben unseren Herd vergiftet“, fährt Rory fort, blinzelt ihm verschwörerisch zu.
„Euren Herd. Vergiftet. Alles klar“, er betont jede Silbe, ungläubig, spöttisch.
Lorelai nickt, hält Luke ihre Tasse unter die Nase und er schenkt ihr nach. „Und wie klar, sie wollen uns in perfekte Klone von Mama Walton verwandeln.“
„Was wollt ihr Essen?“, besser das Thema wechseln, er hat keine Lust dieses absurde Gespräch zu vertiefen.
„Oh mein Gott!“, kreischen Mutter und Tochter gleichzeitig, er zuckt erschrocken zusammen, lässt beinahe die Kaffeekanne fallen.
„Oh mein Gott, was?“
„Sie haben ihn, die Küchenmafia, sie haben ihn, sie haben ihn, er ist Luke Walton. Luka Walton. Mama Walton“, beginnt Lorelai zu erklären, zeigt mit dem Finger auf Luke, erntet ein missbilligendes Grunzen von ihm, ein Kichern von ihrer Tochter.
„Zwei Burger?“
„Genau“, bestätigt Lorelai mit einem Strahlen. „Und das Salatblatt kannst du weglassen, wir wollen den Kaninchen schließlich nicht ihr Hauptnahrungsmittel wegfuttern.“
„Du kannst deinen Burger gerne ohne Salatblatt haben, Rory nicht.“
„Ich mag aber keinen Salat, vor allem nicht, wenn er warm ist und voller Ketchup und Senf in meinem Mittagessen liegt“, protestiert sie, blickt Lorelai hilfesuchend an, doch er fährt unbeirrt fort.
„Du bist ein Kind“, siehst zumindest wie eines aus. „Du brauchst Vitamine.“
„Sie kriegt Tabletten, das genügt völlig“, versucht Lorelai seinen leicht autoritären Tonfall abzuschwächen, zwinkert Rory dabei zu.
„Du gibst ihr Tabletten? Tabletten? Einem Kind?“, ruft er aus, viel zu laut, einige Köpfe drehen sich zu dem Trio und Lorelai hebt entschuldigend die Arme, setzt ein Lächeln auf.
„Gegen die Spritzen hat sie sich immer so gewehrt.“
„Sie wird noch abhängig werden.“
„Von Vitaminen? Dann solltest du das Salatblatt aber besser weglassen, sonst machst du dich noch mitschuldig am frühzeitigen Vitamintod meiner Tochter.“
„Du meinst Skorbuttod. Oder woran man aus Mangelerscheinungen sonst noch sterben kann.“
„Mangelerscheinungen? Nicht Rory, Mister! Ich passe schon auf, dass sie alles bekommt, was sie braucht“, langsam verliert sie die Geduld, sie mag es nicht, wenn sich jemand einmischt, meint er wüsste es besser und Luke tut es ständig. Zuviel Kaffee, zuwenig Vitamine, zu sehr dies, zu sehr das, blabla, es nervt sie einfach.
„Vitamine sind aber wichtig, Lorelai“, er stemmt die Hände in die Hüften, erinnert sie ein wenig an jemanden, den sie gut kennt, nur das er anstelle von Chanel den Holzfällerlook trägt, anstelle einer Handtasche eine Kaffeekanne umklammert. Die Assoziation kommt unvermittelt, obwohl sie sie sofort wieder wegschiebt, platzt ihr doch der Kragen.
„Hey, schaff dir doch eigene Kinder an, wenn du mit Vitaminen herumexperimentieren willst. Rory ist meine Tochter, ich weiß am besten, was gut für sie ist“, fährt sie ihn an, bereut es sofort, er kann schließlich nichts dafür.
„Und ich habe keine ungeplanten Kinder, weil ich weiß, wie man verhütet“, entgegnet er ruppig und lässt sie stehen, kann nicht verstehen, dass sie wegen eines Salatblattes derartig austickt. Er hatte schließlich keine bösen Absichten und sie reagiert mit einer völlig unlogischen Heftigkeit. Das hier ist noch immer sein Laden, er muss es sich nicht gefallen lassen, blöd von der Seite angemacht zu werden, selbst nicht von Lorelai Gilmore.
„Wa –“, ihre Kinnlade klappt nach unten, während Rory sie fragend ansieht, jedoch keine Antwort erhält, da sie aufspringt und Luke hinter den Tresen folgt.
„Was sollte das?“, faucht sie aufgebracht, ihre sonst so klaren blauen Augen nehmen eine dunkle Färbung an.
„Was?“, schwungvoll stellt er die Kaffeekanne zurück in die Maschine, die schwarze Flüssigkeit darin schwappt gefährlich und einige Tropfen verdampfen zischend auf der Warmhalteplatte.
„Na das eben, dieser blöde Verhütungsmist“, zornig beginnt sie mit den Händen zu gestikulieren, schlägt sich mit der flachen Hand auf die Stirn, kann einfach nicht glauben, dass Luke tatsächlich so etwas gesagt hat. „In Gegenwart von Rory, tickst du noch ganz richtig?“
„Wer hat denn angefangen unverschämt zu werden?“, presst er zwischen den Zähnen hervor, will nicht so laut werden, wie er es gerne wäre.
„Wer hat denn angefangen sich in meine Erziehungspraktiken einzumischen?“, sie schüttelt den Kopf, streicht sich das Haar hinters Ohr. „Weißt du, gerade habe ich angefangen dich wirklich nett zu finden und dann ziehst du so eine Nummer ab.“
„Was denn für eine Nummer?“, na schön, vielleicht war seine Bemerkung wirklich zu heftig, aber er konnte es sich einfach nicht verkneifen, sie hält sich mit ihren Kommentaren doch auch nie zurück.
„Sie ist acht, Luke. Und wenn es etwas gibt, dass sie mehr braucht als Vitamine, dann ist es das Gefühl erwünscht zu sein. Und glaub mir, ich weiß wovon ich rede, ich hatte es nämlich nie.“
Er sieht sie verblüfft an, will etwas erwidern, kommt jedoch nicht dazu, da sie eine Geldnote auf den Tresen knallt.
„Für den Kaffee, stimmt so“, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, geht sie zu Rory, schnappt sie sich bei der Hand und stürmt aus dem Laden, knallt die Tür mit einer derartigen Wucht zu, dass die Glasscheibe zu vibrieren beginnt, die Türglocke länger als gewöhnlich vor sich hinbimmelt.
Wütend nimmt er die Kaffeekanne wieder an sich, schenkt den Gästen endgültig missgelaunt nach. Gerade habe ich angefangen dich wirklich nett zu finden, äfft er sie in Gedanken nach.
Ich dich, Ms. Ich-bin-was-besseres. Außerdem habe ich es wirklich nicht nötig, in deiner Wertschätzung zu stehen! Nett, vermutlich das größte Kompliment, dass er einer Frau wie Lorelai abringen kann. Seit er den Laden hier vor einem halben Jahr aufgemacht hat, ist es doch immer dasselbe. Er ist es, der versucht nett zu sein und sie behandelt ihn mit dieser unglaublichen Arroganz. Nettes Hemd, Luke, haben sie dich in Kanada des Landes verwiesen? Diese blasierte Impertinenz bringt ihn jedes Mal auf die Palme.
Niemand sonst würde es wagen ungebeten hinter den Tresen zu kommen, dort haben Gäste nichts verloren, aber nein, Ms. Gilmore darf das natürlich, sie ist schließlich die Königin von Stars Hollow, hält sich zumindest dafür.
Und Rory – was ist bloß mit diesem Kind los? Andere in ihrem Alter rennen mit aufgeschlagenen Knien durch die Straßen, spielen Räuber und Gendarm, aber nicht Rory, ständig sitzt sie irgendwo rum, alleine, die Nase in ein Buch gesteckt, das kann unmöglich gesund sein.
Die beiden haben doch einen Sprung in der Schüssel, völlig durchgeknallt. Küchenmafia, wer denkt sich bloß so einen Schwachsinn aus? Was ihn jedoch am meisten aufregt, ist, dass er die beiden trotzdem mag und damit wohl den größten Knall von allen hat. Wenn er Psychiater nicht für überbezahlte Quacksalber halten würde, dann sollte er vermutlich wirklich einen aufsuchen. Und gleich noch einen Termin für die zwei Gilmores ausmachen.

***

Eingemummelt in Schlafsäcken liegen sie auf dem Wohnzimmerboden, unter sich wabbelige Luftmatratzen, über sich einen Berg von Decken. Die erste Nacht im eigenen Haus, sie hat einen fahlen Beigeschmack, so wie der gesamte Tag. Seit dem Besuch bei Lukes hat ihre Freude einen Dämpfer bekommen, ist ihr perfekter Tag zu einem Slalomlauf geworden, da sie verzweifelt versucht hat Rory - und auch sich selbst – auf andere Gedanke zu bringen.
„Mom?“, fragt sie leise, beißt sich auf die Unterlippe. Sie weiß, dass ihre Mutter nicht darüber reden will, sie hat es heute schon ein paar Mal versucht, wollte eigentlich damit aufhören, aber es lässt ihr keine Ruhe.
„Was denn, Schätzchen?“, eine rhetorische Frage, sie kennt die Antwort darauf längst, hat selbst keine Antworten.
„Was hat Luke heute Mittag gemeint? Warum habt ihr euch gestritten?“
„Wir haben uns nicht gestritten“, entgegnet Lorelai, richtet sich dabei ein Stück auf, zieht Rorys Decke zurecht. „Zerbrich dir dein hübsches Köpfen nicht darüber und schlaf jetzt, okay?“
„Mmmh“, sie nickt, doch Lorelai kann sehen, dass sie sich damit nicht zufrieden gibt, überhaupt, wie konnte sie so etwas antworten? Vergiss es, schlaf jetzt, sie klingt schon wie ihre eigene Mutter, dabei hat sie sich versprochen niemals so zu werden. Aber wie soll sie Rory das alles nur auf vernünftige Art und Weise erklären? Sie ist doch erst acht. Natürlich weiß sie, dass sie jung war, als sie zur Welt gekommen ist, denkt sich vermutlich ihren eigenen Teil. Dennoch, ihr zu sagen, hey, eigentlich war es ein Unfall, wir wollten gar kein Baby, deshalb ist dein Daddy auch nicht hier. Nein, nicht so. Aber irgendwie muss sie es tun.
„Rory?“, flüstert sie nach einer langen Pause und ihre Tochter schlägt wie elektrisiert die Augen auf.
„Ja, Mom?“
„Was Luke, also worüber wir diese kleine Meinungsverschiedenheit hatten – denn es war kein Streit, okay? – Also, es ist so, ich war einfach ein wenig sauer auf ihn, weil er in deiner Gegenwart diesen blöden Satz von sich gelassen hat.“
„Das mit den Kindern?“, fragt sie ein wenig schüchtern, will ihre Mutter zu nichts drängen.
„Genau das“, nervös presst sie die Lippen aufeinander, sucht nach den richtigen Worten. „Ich, ähm, ich habe dir doch schon Mal erklärt, dass ein Mann und eine Frau, wenn sie sich gerne haben, dass sie sich dann küssen und, nun, auch noch diverse, ähm, andere Sachen machen. Und wenn man dabei nicht, nicht verhütet, dann, nun, dann kann es passieren, das die Frau schwanger wird, ein Baby bekommt.“
„Mmh“, sie nickt ernst, ihre Mom hat es ihr erklärt. Hat ihr erklärt, dass die Störche, die jeden Sommer im Independence Inn nisten, nichts mit den Babies von Mrs. Miller und Mrs. Pollack zu tun haben.
„Und weißt du, vor allem wenn man jung ist, dann sollte man eigentlich verhüten oder am besten gar keinen Sex haben, zumindest nicht bis man dreißig oder verheiratet ist“, in deinem Fall hoffentlich niemals, fügt sie in Gedanken hinzu.
„Sex?“, wiederholt Rory dieses neue Wort stirnrunzelnd, will sicher gehen, dass sie alles richtig versteht.
„Die anderen Sachen“, erklärt sie eilig, verdreht innerlich die Augen. Gott, was rede ich da nur für Blödsinn? Luke dieser Vollidiot, ich sollte ihn umbringen, mit seiner eigenen Bratpfanne erschlagen. „Weißt du, Rory, die meisten Leute planen es, verstehst du? Sie lernen sich kennen, heiraten irgendwann und wollen dann ein Baby, eine Familie.“
Sie planen es, Luke hat gesagt ungeplant, das heißt nicht wollen. „Und ihr wolltet nicht?“
S.cheiße. „Doch, natürlich. Ich meine, na ja, du warst schon eine ziemliche Überraschung, mit der eigentlich keiner gerechnet hat. Aber eine tolle Überraschung, wie ein Pony zum Geburtstag, besser noch, die tollste Überraschung überhaupt.“
„Obwohl wir keine Familie sind?“, obwohl Dad nie da ist? Höchstens alle paar Wochen anruft? Wie kann sie da eine tolle Überraschung gewesen sein?
„Wir sind eine Familie, keine normale vielleicht, aber wir sind eine Familie. Für andere ist es vielleicht komisch, dass dein Dad nicht bei uns wohnt, aber für uns ist es etwas ganz normales. Es ist doch schön, so wie es ist, oder etwa nicht?“
„Doch“, sie kuschelt sich an ihre Mutter, atmet ihren Geruch tief ein, kaut dabei auf ihrer Unterlippe herum, hat ein wenig Angst es zu sagen, tut es dennoch. „Trotzdem wäre es manchmal schön, wenn Daddy hier wäre. Zumindest öfter.“
„Das weiß ich doch, Engelchen. Aber wir, wir waren wirklich noch sehr jung, als du auf die Welt gekommen bist, einfach noch zu jung um zu heiraten, für immer zusammen zu bleiben. Aber das hat nichts mit dir zu tun, es ging dabei nur um Christopher und mich. Es ist dir gegenüber vielleicht nicht ganz fair gewesen, aber es war wirklich besser so, alles andere wäre wahrscheinlich in eine, eine furchtbare Katastrophe mit vielen Verletzten ausgartet. Wir passen einfach nicht richtig zusammen, so wie, wie Hamburger und Salatblätter. Es sieht vielleicht gut aus, es ist das, was alle erwarten, aber es schmeckt furchtbar“, sie schluckt, weiß nicht, wie sie weitermachen soll, ob es überhaupt richtig war, so ehrlich zu sein, spricht schließlich mit trockenem Mund weiter. „Auch wenn dein Dad nicht oft hier ist, er denkt dauernd an dich. Er ist verrückt nach dir, du bist das Tollste was es für ihn gibt.“
„Wirklich?“, fragt sie, Hoffnung und Freude schwingen in ihrer Stimme mit. Ein Tonfall, der Lorelai erschreckt.
„Klar doch, er liebt dich mehr als alles andere auf der Welt, darauf kannst du deinen süßen Hintern verwetten“, es ist keine Lüge, Christopher mag seine Macken haben, ihm mag jedes Verantwortungsbewusstsein fehlen, aber er hat Rory gern. Vielleicht nicht unbedingt so, wie ein Vater seine Tochter gern haben sollte, doch sie ist für ihn tatsächlich wichtig, sie kann es in seinen Augen sehen.
Ein beruhigtes Lächeln huscht über Rorys Gesicht. „Gut, denn ich hab ihn auch lieb.“
„Was hältst du davon, wenn wir ihn Morgen einfach anrufen, mmh? Er freut sich bestimmt riesig von uns zu hören. Du könntest ihm auch einen Brief schreiben, ihm ein paar der Fotos schicken, die wir neulich im Park gemacht haben“, falls er noch in Phoenix ist, wer weiß wohin es ihn mittlerweile verschlagen hat.
„Können wir auch beides machen?“, erkundigt sie sich eifrig, sie schreibt ihm viel zu selten - vielleicht glaubt er deswegen, dass sie ihn nicht gern hat, vielleicht glaubt er deswegen, dass sie ihn gar nicht hier haben will, vielleicht, wenn sie es öfter tun würde….
„Klar doch, alles was du willst.“
„Wir brauchen auch ein Foto vom Haus, damit er weiß, wo er uns in Zukunft besuchen kann.“
„Eine hervorragende Idee, was habe ich nur für eine kluge Tochter. Klug und hübsch, wenn du mich jetzt noch am Wochenende ausschlafen lässt, dann sind wir Freunde fürs Leben.“
„Deal“, murmelt sie schläfrig und kuschelt sich noch enger an Lorelai. „Ich hab dich lieb, Mommy.“
Sie streicht ihr übers Haar, drückt ihr einen Kuss auf den Hinterkopf. „Nicht so sehr, wie ich dich.“ Sie ist froh, unendlich froh, Rory scheint es zu begreifen, sie hat sich immer vor diesem Gespräch gefürchtet, es hinausgezögert. Hat sich manchmal abenteuerliche Geschichten ausgedacht, um Christophers Abwesenheit zu erklären, weil sie dachte, Rory wäre noch zu jung. Aber sie hat sie unterschätzt, ihre Tochter ist unglaublich erwachsen für ihr Alter, kommt ihr manchmal sogar erwachsener vor, als sie selbst. Sie kann stolz sein auf Rory, ist es, ist auch ein bisschen stolz auf sich selbst, bis jetzt scheint sie als Mutter nicht allzu viel falsch gemacht zu haben.

Vorsichtig löst sie sich aus der Umarmung ihrer schlafenden Tochter, steht auf und schleicht sich leise auf die Veranda, betrachtet den Garten, der im Mondlicht schimmert, ihren eigenen Garten, der Garten, der zu ihrem Haus gehört. Das unglaublich tolle Haus, in dem sie mit ihrer unglaublich tollen Tochter wohnen wird. Sie grinst, summt leise vor sich hin.
And that’s good, isn’t it? Grand, isn’t it? Great, isn’t it? Swell, isn’t it? Fun, isn’t it? Nowadays. You can like the life you’re livin. You can live the life you like. You can even marry Harry, but mess around with Ike. And that’s good, isn’t it? Grand, isn’t it? Great, isn’t it? Swell, isn’t it? Fun, isn’t it? …… Das ist es, ohne es geplant zu haben, ist sie in einem wunderbaren Leben gelandet, ihrem Wunderland.
Alles was ihr jetzt tatsächlich noch fehlt, ist ein Harry. Nicht unbedingt um ihn zu heiraten, aber um das alles mit jemandem zu teilen. Andererseits, Rory, sie kann sich nicht einfach so mit einem Kerl einlassen. Nicht ohne zu wissen, das er der Richtige ist. Und sie hat bislang niemanden kennen gelernt, für den es sich lohnen würde ein Risiko einzugehen. Sie will nicht, dass ihre Tochter sich alle paar Monate an einen neuen Mann gewöhnen muss, ihn eventuell noch ins Herz schließt, nur damit er kurze Zeit später wieder aus ihrem Leben verschwindet. So wie Christopher. Er taucht alle paar Monate hier auf, bringt alles durcheinander, schafft es mit seiner Art jedes Mal, sie wieder ein wenig verliebt in ihn zu machen und dann haut er einfach so ab, lässt sie und Rory alleine.
Das Hochgefühl, welches sie eben noch hatte, weicht, macht einer seltsamen Art der Einsamkeit platz. Fröstelnd schlingt sie ihre Arme um ihren Körper, geht langsam zurück ins Haus.

To be continued.

ATN: Hoffe euch hat dieser Teil gefallen.. zu JJ’s schiel .. ja, ich weiß, nicht gerade prickelnd, aber „step by step“ ist die Parole – was natürlich nicht heißt, das es sich hierbei um einen Spoiler handeltWink Lg, Riska

Whoaaa ein neuer Teil meiner Lieblings FF :freu:
Werds aber erst später lesen, obwohl ich dir jetzt auch schon sagen kann, dass der Teil klasse ist ... wie sollte es anders sein ?!? Unsure Wink

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.: I need you to need me back :.

wow...schöner Teil! Ich finde es so rührend, dass Lorelai Rory "Engelchen" nennt, genauso wie Emily Lorelai damals... Egal ob beabsichtigt oder nicht es ist toll!

Mir gefällt der Teil irrsinnig! JJ - Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut *gg*

Complimenti!

Marie

Also ich finds auch total klasse, ich bin voll begeistert!!
JJ- juchuuuu *freu* Obwohl Luke ja nicht wirklich nett war mit diesem Spruch. Es ist immerhin ein Anfang und ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird.

Du hast das echt wieder großartig geschrieben Riska, ich bin schwer begeistert, mach so weiter!!

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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]
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