So. Nach einiger zeit poste ich mal wieder nen Part.
Diesen teil widme ich Isi und Jule, weil sie mir in der letzten zeit sehr oft geholfen haben. Sei es am Computer, mit den Hausaufgaben, oder sie hatten einfach ein offenes Ohr für mich. Danke Leute Hab euch echt lieb :knuddel:
Part 7 â Cameron to the rescue
Ohne etwas zu sagen starrte er seine Tochter ungläubig an.
âDu⦠du möchtest den Brief lesen?â, fragte Chris schlieÃlich und fuhr nervös durch sein Haar, während er sich auf die Couch hinter ihm fallen lieÃ.
Rory seufzte nur und funkelte ihren Vater an.
âIch habâs doch gleich gewusst.â
Sie wollte sich gerade umdrehen und losrennen, als Chris sie am Arm packte.
Die beiden blieben einen Moment stehen und blickten sich nur an. Verzweiflung und Enttäuschung lagen in ihren Blicken, doch auch Angst.
âIch kann dir den Brief nicht zeigen. Bitte vertrau mir in diesem Punktâ
âWie soll ich dir vertrauen?!â, schrie Rory ihren Vater an, während ihr einige Tränen in die Augen traten. Rory wartete auf eine Antwort, vergebens.
âRory hat Recht! Sie kann mir nicht vertrauen, schlieÃlich belüge ich sie schon ihr Leben lang.â
Enttäuscht schüttelte sie ihren Kopf und fing nun an zu weinen.
âDad, bitte sag mir die Wahrheit. Ist Richard Gilmore mein GroÃvater?â
Chris atmete tief durch und sah seine Tochter dann eindringlich an.
Er zögerte einen Moment, bis er schlieÃlich mit zitternder Stimme sagte:
âJa. Richard Gilmore ist dein GroÃvater. Aber mehr kann ich dir nicht sagen, Rory.â
Rory war wie vom Donner gerührt. Warum machte ihr Vater so ein Geheimnis um ihn? Und warum meldete er sich bei ihrem Vater? SchlieÃlich hatte er das noch nie getan! Warum, hatte er ihr die Wahrheit nicht von Anfang an erzählt?
âWarum kannst du mir nicht mehr sagen? Was wäre so schlimm daran?â
Verloren blickte Chris um sich und umschloss Rorys dünne Arme mit seinen Händen.
âDu würdest mich hassen. Du würdest mich hassen, für das was ich getan habe.â
Erneut schüttelte Rory den Kopf. âNein Dad, ich hasse dich nur dafür, was du gerade tust.â
Vorsichtig löste sich Rory aus dem Griff ihres Vaters und lief in ihr Zimmer. Wütend und enttäuscht schlug sie die Tür hinter sich zu und legte sich aufs Bett.
Vorsichtig drückte sie ihren Kopf gegen das Kissen, welches ihre Tränen auffing.
Sie spürte ihr Herz klopfen und ihren Puls rasen. Ihr Kopf hämmerte und tausende von Gedanken schossen durch ihren Kopf.
I cannot find a way to describe it
Itâs there inside
All I do is hide
I wish that it would just go away
What would you do
You do if you knew
What would you do
All the pain
I thought I knew
All the thoughts lead back to you
Back to what
Was never said
Back and forth
Inside my head
I canât handle this confusion
Iâm unable come and take me away
Sie wollte wissen, warum ihr GroÃvater sich meldete, und warum ihr Vater dies vor ihr verstecken wollte.
Doch nun brauchte sie jemanden, dem sie vertrauen konnte, auf den sie sich verlassen konnte. Jemanden, der sie nie verletzen würde.
SchlieÃlich wählte sie nach einer Weile Camerons Nummer.
âHey Cam. Ich weiÃ, es ist schon spät, aber könntest du vielleicht vorbeikommen?â
Cameron vernahm ein lautes Schluchzen und antwortete: âNatürlich. Ich bin gleich da.â
Nach einigen Minuten klopfte es vorsichtig an ihrem Fenster.
Langsam erhob Rory sich von ihrem Bett und blickte durch das Fenster hindurch.
Es war Cameron, der sie vom Mondschein geblendet mit einem besorgten Blick ansah.
Rory schob das Fenster hoch und Cameron stieg hindurch, in ihr Zimmer hinein.
âHey, was ist los?â
Rory stiegen einige Tränen in die Augen, doch sie brachte keinen Ton heraus.
Sie wollte einfach nur seine Nähe spüren und sich geborgen fühlen. Entschlossen umarmte sie ihn und küsste ihren Freund.
âIch möchte einfach nur, dass du da bist.â Cameron nickte und umarmte seine Freundin. Er umschloss ihren zarten Körper.
âWollen wir raus gehen?â, bot Cam ihr an, während er seinen Kopf Richtung Strand neigte.
Rory lächelte und willigte ein.
Hand in Hand spazierten die beiden am Strand entlang, bis sie sich dann schlieÃlich im Sand niederlegten. Beide lagen Kopf an Kopf auf dem Rücken und betrachteten den klaren Sternenhimmel.
Plötzlich richtete Cameron sich auf und sah tief in Rorys Augen, die das helle Funkeln der Sterne reflektierten.
Tief atmete er durch. âIch liebe dich.â
Rory beugte ihren Kopf nach vorn und gab Cameron einen leidenschaftlichen Kuss. Nach einer Ewigkeit lieÃen beide wieder von einander ab.
Glücklich über diesen Moment blickte Rory Cameron strahlend an. Vorsichtig lehnte sie ihren Kopf an seine Brust und sagte nur eines, bevor die beiden glücklich miteinander am Strand einschliefen.
âEs wird Zeit, dass sich die Dinge verändernâ
Part 8 â Itâs the right decision, I know
SchweiÃgebadet wachte Lorelai mitten in der Nacht auf, allein und ohne Luke.
Sie war kreidebleich und ihr ganzer Leib zitterte.
Nervös fuhr sich Lorelai durch ihre langen Haare, während sie aufstand und die Treppe hinunter in die Küche lief.
Immer noch zitternd lehnte sie sich gegen den Kühlschrank und blickte hinaus in den Garten, der nur noch durch ein schwaches Licht beleuchtet wurde.
Doch dort bewegte sich etwas. Vorsichtig näherte sich Lorelai dem Fenster und blickte stumm hinaus.
Ein nackter Mann wühlte in ihren Mülltonnen herum! Sie rieb sich die Augen, um auszuschlieÃen, dass dies ein Hirngespinst war.
Doch nein, nun blickte der Mann sie auch noch überrascht an.
Auf einmal prustete Lorelai laut los. Es war Kirk, der echte Kirk und nicht Kater Kirk.
Lorelai konnte seinen verwunderten Gesichtsausdruck nur schwer durch die Dunkelheit erkennen. Dann drehte sich Kirk um und rannte (nachdem er sich noch einmal auf dem Rasen gewälzt hatte) laut schreiend aus dem Garten.
Lorelai lieà sich diese Szene noch einmal durch den Kopf gehen, bis sie wieder an den Ursprung dieses Aufwachens zurück dachte.
Sofort verkrampfte sich wieder ihr Magen. Während sie ihre Hände vor dem Gesicht zusammenschlug, lieà sie sich vorsichtig auf den Stuhl hinter ihr fallen.
Sie war wegen ihr aufgewacht! Wegen der Person, die sie nicht einmal kannte und sich doch Sorgen um sie machte.
Eine lange Zeit saà sie nur schweigend da.
In der einen Hand einen Kaffee, die andere angespannt und teilweise zu einer Faust geballt auf dem Tisch liegend.
Was wäre, wenn sie ihre Tochter damals behalten hätte? Was wäre, wenn sie Chris geheiratet hätte? Und wie würde ihr Verhältnis zu ihren Eltern aussehen?
Lorelai bereute es nie, Rory bekommen zu haben. Nein, sie bereute nur, dass sie nie für sie da sein konnte und sie einfach im Stich gelassen und sich dem Willen ihrer Eltern gefügt hatte.
Sie dachte lange über die Worte Lukes nach. âAber wenn du sie so liebst, warum kämpfst du dann nicht um sie? Warum?â
Luke hatte Recht! Sie musste um ihre Tochter kämpfen. Doch war es dazu nicht schon zu spät? 16 Jahre lang zu spät?
Würde ihre Tochter sie hassen? Und wie würde Chris darauf reagieren, wenn Lorelai sich plötzlich melden würde?
Langsam ging Lorelai alle Möglichkeiten durch.
Entweder könnte sie damit leben, damit leben, dass sie ihre Tochter im Stich gelassen und nicht für sie gekämpft hatte. Oder sie könnte Rory kontaktieren und sie kennen lernen.
Entschlossen griff Lorelai das Telefon, auch wenn es mitten in der Nacht war. Ihr Herz raste, während ihr die Worte Chrisâ, welche er vor einigen Jahren zu ihr gesprochen hatte, durch den Kopf jagten:
âDu kannst dich jederzeit melden. Rory ist auch deine Tochter und sie wird es immer bleiben. Doch erwarte nicht, dass sie dich gleich mit offenen Armen empfangen wird. Sie wird Fragen stellen und wie ich in einigen Jahren reagieren werde, kann ich dir nicht sagen, Lorelaiâ
SchlieÃlich wählte sie mit Herzklopfen die Nummer.
Es klingelte. Einmal, zweimal und ein drittes Mal, bis ihr eine müde und etwas zornig wirkende Stimme antwortete.
âEs ist 4 Uhr!â Lorelai schwieg für einen Moment und sah Chris schon fast auflegen, doch dann sprach sie ängstlich: âChris?â
Er hauchte ein leises âJaâ in den Hörer.
âIch binâsâ, sie atmete laut aus und wählte eine kurze Pause. â Lorelai.â
Hellwach und halbschreiend antwortete Christopher âLorelai?â
Lorelai stellte sich vor, wie er nun kerzengerade im Bett saà und ihr neugierig und erwartend zuhörte.
âIch möchte sie kennen lernen.â
Chris schwieg einen Moment, während Lorelai aufgeregt auf eine Reaktion wartete.
âDu⦠du möchtest sie kennen lernen?â Lorelai wollte antworten, doch Chris unterbrach sie und redete immer weiter.
âDu möchtest deine Tochter nach 16 langen Jahren kennen lernen? Es gibt keinen Ausweg. Rory glaubt, du seiest tot. Sie glaubt, dass ihre Mutter bei ihrer Geburt gestorben sei. Wie soll ich ihr nun beibringen, dass dies alles nur eine Lüge ist, ein Faden aus Fehlern, die nicht mehr rückgängig zu machen sind? Du rufst um 4 Uhr in der Nacht an und meinst, nun den Grundbaustein für eine Mutter-Tochter-Beziehung legen zu können?â
Lorelai schluchzte leicht.
âDu hast einmal gesagt, dass ich mich jederzeit melden könne, Chris. Glaubst du etwa, dass ich in den letzten 16 Jahren keine Tränen an Rory vergossen hätte? Glaubst du, ich hätte nicht an sie gedacht oder sie erwähnt? Was glaubst du, wie oft ich ihr schreiben wollte, mir dann aber klar geworden ist, dass es nicht geht? WeiÃt du, wie viele unabgeschickte Briefe ich in meiner Kommode liegen habe an sie? Sie muss die Wahrheit erfahren und nicht, weil es mir, wie du es ausdrücken würdest, gerade in den Sinn kommt, sie kennen zu lernen! Nein, es ist das Beste für uns alle und vor allem für Rory.â
Erwartend wartete Lorelai Chrisâ Antwort ab. Doch dieser schwieg. Lorelais Hände zitterten und sie hatte Angst vor jenem, was Chris ihr gleich sagen würde, Angst davor, nichts machen zu können und ihre Tochter endgültig zu verlieren.
âDu hast Recht. Sie muss die Wahrheit erfahren. Ich werde ihr morgen alles erzählen, einfach alles und dann werde ich sie entscheiden lassen, wie es weiter gehen soll.â
Mit dieser Reaktion hatte Lorelai nicht gerechnet. Erleichtert atmete sie auf.
Sie wollte gerade auflegen, als Christopher noch einmal begann zu sprechen.
âIch bin dir dankbar, Lorelai. Ich weiÃ, dass du sie liebst und sie wird das Richtige tun.â
SchlieÃlich legte Lorelai auf und lehnte sich lächelnd gegen die Wand. Sie wusste, dass sie das Richtige getan hatte und war vor allem einem dankbar. Einem, der sie zur Besinnung gebracht und ihr den richtigen Weg gewiesen hatte.
Luke.
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:biggrin: FB erwünscht!