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~ Äther ~ [R-16]

Ihr seid zu gut zu mir Big Grin Big Grin Danke, danke, danke *verbeug*

Riska

Immer sind alle vor mir mit Feedback geben! Was soll ich jetzt noch sagen? Dass ich es wie immer sagenhaft finde, ist klar Wink


Mir gefallen am Besten die Selbstzweifel am Anfang und dann den Entschluss, samt Erfolg, sich nicht wegen allem und jedem fertig zu machen! Das kommt so direkt aus dem Alltag, finde ich sehr sehr gut!

*auch eine Runde Beifall spendiere*

Marie

*mitklatsch*
Es wurde schon alles gesagt was ich auch hatte sagen wollen. Ich freue mich schon auf's 7.Kapitel!!!

[Bild: audrey.jpg]

Jeder Hippie muss mal Pippi

Super Teil, Riska, aber wie schon so oft gesagt, das weißt du ja ohnehin. Rorys Gedanken und Gefühle sind einfach klasse beschrieben, vor allem am Anfang, ihre Eindrücke von der feinen Gesellschaft... super gemacht!!!

:knuddel:

So... neuer Teil wird gleich von Kerstin gepostet..... Smile

Riska

So, ich habe wieder das vergnügen für Riska zu posten.

Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort.
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.

Joseph von Eichendorff

Sieben


Sein Atem geht schwer, er hat Mühe seine Augen überhaupt noch offen zu
halten, ist erschöpft vom vielen Reden, ganz benebelt vom Alkohol. Seine
Zunge klebt an seinem Gaumen, der ekelhaft süße Geschmack des
Selbstgebrannten erfüllt seinen Mund, klebrig und schal. Ebenso wie sein
Magen, er kann förmlich spüren, wie sich der Hochprozentige von dort aus
seinen Weg ins Blut bahnt, durch ihn hindurch wabert, durch jede seiner
Poren wieder ins Freie strömt, der Gestank durchzechter Nächte, dreckig und
abstoßend, schmutzig und abgestanden. Er schielt auf eine ramponierte Uhr an
der Wand, es ist noch nicht Mal Sechs, so früh am Abend, dabei kommt es ihm
so vor, als wäre er schon seit Tagen hier. Ein paar Stunden sind es nur. Ein
paar verfluchte Stunden, die gereicht haben, um sein ganzes Leben vor dieser
abgehalfterten Prostituierten auszubreiten, verpackt in immer abgehakter
werdenden Sätzen. Gestammelte Worte, kaum ausgesprochen, schon wieder
hinuntergespült mit dem billigen Schnaps. Ein paar Minuten haben
ausgereicht, um vom letzten großen Aufeinanderprall zu erzählen, diesem
verdammten Abend in Lorelais Hotel. Eine winzige Waldhütte, hübsch
eingerichtet zwar, trotzdem viel zu klein für sie beide, bedrückende Enge.
Eine Enge, die ihm vor Augen geführt hat, dass die Anwesenheit seiner Frau
nichts Angenehmes mehr für ihn hat, sondern eher mit einer Tortur
gleichzusetzen ist. Sie haben sich angeschwiegen bis es nicht mehr ging, bis
die Situation eskalierte, ein fürchterlicher Streit, der Schlimmste, den sie
jemals hatten. Sätze nur gesprochen, um einander zu verletzen. Und sie war
die Siegerin gewesen, hatte diesen einen wunden Punkt zielgenau getroffen.
Es war Farnsworth, Richard. William Farnsworth.
Farnsworth. Kaum hatte er Emily in ihrem Hotel abgesetzt, war er hierher
gefahren, hatte eine Ewigkeit vor der pompösen Villa Farnsworths gesessen,
die Fäuste geballt und dennoch nicht fähig aus seinem Wagen zu steigen.
Irgendwann war er dann hier gelandet, in dieser verabscheuenswerten
Spelunke, hatte sich am Morgen geschworen nie wieder an diesen Ort zu
kommen. War dennoch wieder zurückgekehrt und hatte ihr alles erzählt. Er
bereut es nicht. Nicht wirklich, trotzdem will er jetzt nach Hause, nur noch
nach Hause. Nach Hause. Der Gedanke lässt ihn leise kichern, das Kichern
eines Betrunkenen, eine hysterische Kompensation.
Erstaunt sieht Zitty ihn an, die erste Regung, die er seit Minuten von sich
gibt, seine blutunterlaufenen Augen blicken sie mit einer Mischung aus
Amüsement und Niedergeschlagenheit an. Armer Wurm, schießt es ihr durch den
Kopf, sie hat Mitleid mit ihm, er tut ihr tatsächlich leid. Vorsichtig legt
sie eine Hand auf seinen Arm, tätschelt ihn mütterlich. "Weißt du", sagt
sie, "Weißt du, du solltest jetzt besser zurück in deine Villa, dich
ausschlafen, hängst hier schon den ganzen Tag rum. Einer wie du is so was
nich gewöhnt, zuviel für deine Leber, zuviel für deinen Schädel."
Sein Lachen wird lauter, er fährt sich über sein schlecht rasiertes Gesicht,
birgt es in seiner Hand und schüttelt lachend den Kopf. "Daran", setzt er
an, macht eine ausladende Geste und sein Kopf sinkt ab, er hat völlig
vergessen, dass er ihn stützt, knallt also beinahe auf den Tresen, fängt
sich gerade noch rechtzeitig ab, lacht noch mehr. "Daran hab isch gerade
auch gedascht, meine Verehrteste."
Meine Verehrteste, Mann, du bist besoffener als ich dachte, wenn du mir jetzt
noch die Hand küsst, dann glaub ich tatsächlich noch, das ich 'ne Lady bin.
"Ich werd dir 'ne Taxe rufen", sie greift zu dem alten Telefon an der Wand,
beginnt zu wählen, doch er hält sie energisch davon ab.
"Nein, nein, kein Taxschi", er zieht eine Grimasse, haut mit der Faust auf
den Tresen, reibt sich schmerzerfüllt die Hand, als er weiter spricht. "Isch
bin mit meinem Wagn da."
"Klar doch", sie verdreht die Augen, du würdest es vermutlich nich Mal mehr
schaffen, das Zündloch zu finden, wie willst du denn da an einem Stück hier
weg kommen? "Gib mir einfach den Schlüssel, dann lass ich deine Karre schon
Mal vorfahren, wie in so nem piekfeinen Hotel, na?"
"Sehr schschön", unbeholfen tastet er seine Taschen ab, beginnt den Inhalt
auf dem Tresen zu stapeln, gibt ein zufriedenes Grunzen von sich, als er
auch den Schlüssel ans Tageslicht befördert.
Sie nimmt ihn entgegen und lässt ihn zwischen ihren Rockfalten verschwinden,
greift wieder nach dem Telefon, ruft ihm ein Taxi. Anschließend schenkt sie
ihm einen letzten Schnaps ein. "Der geht auf's Haus", murmelt sie, greift im
selben Moment zu seiner Geldbörse, fischt ein paar Scheine hervor und legt
sie in die Kasse, kein Cent zuviel, kein Cent zuwenig. Sie ist ehrlich,
bescheißt niemanden, der es nicht auch verdient hätte, vor allem nicht, wenn
es demjenigen mies geht. Vor allem nicht, wenn sie denjenigen gern hat. Und
er ist wirklich ein lieber Kerl, hat's nicht verdient, dass man ihn so
behandelt, nich nach allem was er erzählt hat. Vielleicht is er jetzt n'
Schnösel, aber er weiß wie's ist, wenn man echt tief in der Sch.eiße steckt,
war selber tief genug drin. Jemand sollte seiner Frau mal den Marsch blasen,
einfach zu gehen und ihm allein die Schuld geben. Nich glücklich sein, wer
is das schon, glücklich? Man muss nehmen was man kriegt, und wer so nen Kerl
kriegt, sollte gefälligst dankbar sein.

Die Tür geht auf, die wenigen Gäste, die noch da sind, drehen den Kopf,
widmen sich schnell wieder ihren Gesprächen, nichts Neues, nichts
interessantes, nur George, der Henker. Henker, ein Spitzname, den er seinem
Fahrstil verdankt, dennoch, schneller bringt einen keiner ans Ziel,
natürlich nicht - woher sonst der Name?
Breitbeinig bahnt er sich seinen Weg zum Ausschank, hebt zum Gruß zwei
Finger an seine verschlissene Mütze. "Na, Zitty?", erkundigt er sich, lehnt
sich dabei über den Tresen und greift nach einer Flasche Cola.
"Der hier", deutet sie auf Richard, der wieder in apathisches Starren
verfallen ist.
"Na, den hast de aber ordentlich abgefüllt", er prostet ihr zu, leert die
Flasche in einem Zug, ein schmaler Rinnsal aus Cola läuft aus seinem
Mundwinkel, tropft langsam von seinem Kinn. Er wischt sich mit dem Ärmel
über den Mund, zieht geräuschvoll die Nase hoch. "Wohin soll's denn gehen?",
fragt er an seinen Fahrgast gewandt.
Dieser blickt auf, kratzt sich an der Wange, schweigt. Wohin. Wohin. Wohin.
Wohin?
"Alles klar", George zuckt mit den Schultern, greift nach der Geldbörse auf
dem Tresen, zieht den Personalausweis hervor und studiert die Adresse
darauf. "Hartford", er schürzt die Lippen, pfeift zufrieden. "Das wird nicht
billig", er steckt das Portemonnaie in Richards Jackett, hilft ihm auf die
Beine, zwinkert Zitty zu. "Wir sehen uns später."
"Halt", er bleibt stehen, dreht sich ein letztes Mal zu Zitty, gerät dabei
ins Straucheln. "Danke", er greift nach ihrer Hand, küsst sie galant und
sie beginnt zu wiehern, erntet einen irritierten Blick aus leeren Augen. "Es
ischt mein Ernst. Sie sind wirklischtzt eine gute Zuhörerin."
"Schon gut, jeder hat schließlich irgendn' Talent, oder etwa nich?", ein
zweideutiges Grinsen, doch er nimmt es gar nicht wahr, nimmt überhaupt alles
nur noch verschwommen wahr, aus weiter Ferne. Bereitwillig lässt er sich von
George nach draußen führen, fällt auf die Rückbank, lehnt seinen Kopf gegen
das weiche Polster und schließt die Augen. Emily, schießt es ihm durch den
Kopf. Emily, das Letzte woran er denkt, ehe er einschläft, tief und
traumlos, erst wieder aufwacht, als jemand heftig an seinen Schultern
rüttelt.


ATN: So, die Sieben... kurzer, schmerzloser Einstieg, danach geht's rund Wink
Riska

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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]

Sö, und gleich folgt auch mein FB. Wink

Bin wieder schwer begeistert Riska, echt sehr gut!!!!
Richard voll abgefüllt, das hat was. Du hast das voll gut rüber gebracht, vor allem das es im Hotel war.

Bin jetzt ma schwer gespannt wie es weiter geht: Wer rüttelt ihn wach? Und noch viel interessanter: Wie dick wird sein Schädel sein? *rofl*

Mach schnell weiter!!! :knuddel:

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Oh, ich bin auch schon gespannt wer ihn wachrüttelt.

Zitat:Es war Farnsworth, Richard. William Farnsworth.

Mich interessiert was er getan hat!!! Unsure
Meinte Emily damit die Sache mit Lorelai und ihm oder mit ihr und ihm?? Unsure
Ich hoffe, wir erfahren es noch!!

[Bild: audrey.jpg]

Jeder Hippie muss mal Pippi

Yeah, ich will den Streit lesen!!! Wink

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Genialer Teil, genau darauf hab ich schon die ganze Zeit gewartet.. Richard und Zitty, jaja, ich kann mir das so schön vorstellen, du beschreibst es so unglaublich toll. *hust* ich schmeck sogar den billigen Alkohol...
Richards Kater am nächsten Morgen wird sicherlich unglaublich sein... kann einem jetzt schon leid tun...

:knuddel:
Biene
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