Kapitel 10
Washington D.C. - Christmas is going to the Dogs
âHaben sie vielleicht einen Dollar für mich?â Tiana schaute den Mann vor ihr mit müden Augen an. Dieser schüttelte nur den Kopf und ging desinteressiert weiter. âVerdammt!â flüsterte Ty zu sich selbst.Sie schaute sich nach Jess um. Er schien genau so wenig Erfolg zu haben.
Drei Tage in dieser beschissenen Stadt, das ohne Geld und ohne einen Job in Aussicht.
Jess konnte sich nicht daran erinnern in der gesamten Zeit, die er unterwegs war auch nur einmal dazu genötigt gewesen zu sein zu betteln. Zu Betteln! Das musste man sich vorstellen. Jess Mariano, mitten in Washington am betteln.Er verzog angewidert das Gesicht bei dem Gedanken.
Eigentlich waren sie selbst schuld. Ihm passte es nicht, aber es war so.Sie hatten in New Orleans gut verdient, zu gut um sich Gedanken zu machen und dann standen sie auf einmal an einer Tankstelle kurz vor Washington und Jess stellte fest das er gerade die letzten zehn Dollar für Benzin und zwei Tüten Chips ausgegeben hatte. Chips von denen sie sich die letzten zwei Tage ernährt hatten.Abgesehen von den Bagels die sie sich dank dem erbettelten Geld am Vorabend in einer kleinen Bäckerei hatten kaufen können. Bagels denen man ansah das sie nicht mehr ganz frisch waren.Jess steckte seine Hände in die Taschen seiner Lederjacke.
Diese Kälte machte ihn wahnsinnig.
Jess versuchte nicht allzu zermürbt auszusehen als er merkte das Ty auf ihn zu kam.
âUnd?â âDrei Dollarâ, antwortete er ohne seinen Blick von der gegenüberliegenden Hauswand zunehmen. âVier.â Ty lehnte sich gegen die Absperrung hinter ihr. âIn drei Tagen ist Heilig Abendâ, setzte Ty nach kurzem schweigen an âUnd wir sitzen hier fest ohne einen Cent in der Tasche!â âNicht ganz richtig.â Jess lächelte schief âWir haben sogar ganze sieben Dollar. Immerhin das doppelte zum Vergleich zu gestern. Langsam kriegen wir den Bogen rausâ, fügte er sarkastisch hinzu. âDenkst du nicht Sarkasmus ist im Moment fehl am Platz?â Jess richtete seinen Blick auf Ty und zuckte mit den Schultern âWenn nicht Sarkasmus was dann?â
Ty schnappte nach Luft, doch bevor sie richtig einatmen konnte wurde sie von einem Hustenanfall geschüttelt.
Mit halbgeschlossenen Augen durchwühlte sie die Taschen und Kleider, mit denen sie sich die Rückbank teilte, nach der Flasche Wasser, die sie am Vorabend einfach auf den Haufen geschmissen hatte.
Noch während sie versuchte den Husten zu unterdrücken, fand sie die Flasche und trank hastig einige Schlücke.
Erst als der Hustenanfall schlieÃlich nachlieà bemerkte sie Jess der sie vom Vordersitz aus verschlafen anstarrte. âWas?â âDas hört sich nicht gut an!â âUnd weiter?â Ty räusperte sich, bevor sie noch etwas Wasser trank. [size=2]âUnd weiter?â Jess schloss kurz die Augen âIch weià nicht wie es dir geht, aber ich bin der festen Ãberzeugung, dass das Letzte was wir jetzt brauchen können ist wenn jemand von uns beiden Krank wird!â âEs ist nicht so schlimm!â Ty lächelte tapfer. [/size]
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[size=2]Gegen Mittag, durchfroren von der Kälte und mit angefrorenen Haaren, dank der immer wiederkehrenden Schneeschauer, betrat Jess den Grownâs Market, am Ende der StraÃe in der er und Ty seit den frühen Morgenstunden Passanten anbettelten. Betteln! Er hasste diese Wort. Wenn er daran dachte beschlich ihn das seltsame Gefühl noch nie wirklich gehasst zu haben. Dieses eine Wort... Er hatte groÃe Mühe den innerlich Drang zu unterdrücken eins der zahlreichen Regale um ihn herum einfach umzustoÃen, darauf einzuschlagen. [/size]
[size=2]Tief durchatmend bahnte er sich weiter seinen Weg durch den gefüllten Supermarkt bis er endlich gefunden hatte was er suchte. [/size]
[size=2]In dem Regal vor ihm stapelten sich Tablette gegen Allergische Reaktionen, Abführmittel, Vitaminpräparate, Schmerzmittel und Hustensäfte.[/size]
[size=2]Jess griff in seine Hosentasche und zog ein paar zerknüllte Dollarnoten hinaus.[/size]
[size=2]Das Geld reichte genau für eine kleine Flasche Hustensaft und eine Flasche ACE - Saft.[/size]
[size=2]Jess nahm eine der Hustensaftflaschen und verlieà den Gang um kurz darauf im nächsten zu verschwinden.[/size]
[size=2]Kaum hatte er den ACE Drink gesichtet griff er eine Flasche und machte sich auf den Weg zur Kasse.[/size]
[size=2]âTrink!â Jess drückte Ty die lasche quasi in den Mund, als sie am Abend wieder im Wagen saÃen. âIst ja schon gut!â quakte Ty heiser und verdrehte ihre glasigen Augen. âNicht so schlimm wie?â Jess schaute Tiana vorwurfvoll an. Ty zuckte mit den Schultern während sie einen Schluck ACE Saft trank. Sie hatte die Flasche noch nicht mal richtig abgesetzt als Jess ihr schon einen kleinen Messbecher mit einer Rotbräunlichen Flüssigkeit vor die Nase hielt âUnd jetzt das!â âWas ist das?â Ty verzog angewidert das Gesicht âSieh es als dein verspätetes Geburtstagsgeschenk! Los, runter damit!â Sein befehlender Ton wurde ihm selbst erst richtig bewusst als er Tianas überraschten Gesichtsausdruck bemerkte âHustensaft. Trink schon!â
Ty griff nach dem kleinen Becher. Mit zwei Findern drückte sie sich die Nase zu âUnd runter damit!â Kaum hatte sie die drei Worte gesprochen, kippte sie den Becher Inhalt. Es dauerte einen kurzen Moment bis sie sich überwinden konnte, die zähflüssige Pampe wirklich zu schlucken aber schlieÃlich tat sie es. âZufrieden?â
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[size=2]âMr. Mariano?â Die kleine Rothaarige schüttelte ihn leicht âMr. Mariano?â Er öffnete langsam die Augen, geblendet von dem grellen Neonlicht verdeckte er sie kurz darauf mit seiner Hand. Es dauerte nicht lange bis seine Augen sich an das Licht gewohnt hatten und er die zierliche Gestalt vor sich besorgt ansah. âSie können zu ihrâ, kam ohne umschweife als Antwort âSie schläftâ, setzte sein Gegenüber noch mal an â... Wecken Sie sie nicht!â Er nickte kurz âIn welchem Raum ist sie?â â328, den Flur rechts runter, eines der letztes Zimmer.â Langsam machte er sich auf den Weg, nicht sicher ob er überhaupt hinein gehen sollte. Die weiÃen Wände, dieser ekelerregende Geruch nach Desinfektionsmitteln, Krankheit und Tod. Dieser Anblick von alten, völlig ausgemergelten Patienten. Am liebsten hatte er sich umgedreht, wäre nach drauÃen gerannt, in sein Auto [size=2]gesprungen und weggefahren. Aber er konnte sie nicht alleine lassen, oder?[/size]
[size=2]... âDu bleibst hier!â âNein das werd ich nicht!â Tiana schlug Jessâ Arm aus dem Weg und stieg aus dem Wagen. Sie stützte sich kurz an der Tür ab um ihr Gleichgewicht zuhalten, in der Hoffnung das der Schwindel den sie bei jeder Bewegung verspürte endlich verschwinden würde.[/size]
[size=2]Als sie bemerkte das Jess sie beobachtete, zog sie die Hand weg und schlug die Tür hinter sich zu. Langsam, immer wieder die Augen schlieÃend, machte sie sich aus dem Weg hinaus aus dem Parkhaus...[/size]
[size=2]Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet, als er das Ende des Flures erreichte. Erst jetzt lenkte er sein Augenmerk auf die kleinen Plaketten neben den Türen. 325, 326, 327 und an der drittletzten Tür 328. [/size][size=2]Er legte seine Hand auf den Tür Knauf, ohne auch nur im geringsten den Eindruck zu machen das Zimmer betreten zuwollen.
[/size]... âHey! Hier nimm!â Jess hielt Ty einen Automatenbecher vor die Nase. In der kalten Luft zeichnete sich deutlich der Dampf ab, der davon hinauf stieg. âWas ist es diesmal?â Ty räusperte sich. Sie hatte das Gefühl als würde bei jedem Wort das sie sprach jemand mit Schmirgelpapier durch ihren Rachen fahren und dann immer wieder dieser Schwindel. Ohne auf Jess zuachten griff sie blitzartig mit einer Hand hinter sich und stützte sich an einer der StraÃenlaternen ab. Jess betrachtete sie misstrauisch âDu solltest besser zurück zum Auto gehen!â Ty schüttelte sachte den Kopf âWir brauchen das Geld!â Jess schnaubte ungläubig âWenn du meinst, aber glaub ja nicht das ich dich ins Krankenhaus fahre wenn du einen Fieberschock bekommst!â âSo weit wirdâs nicht kommen!â Jess schüttelte daraufhin nur den Kopf, während er Tiana wieder den Becher hinhielt âIst nur Kaffee!â âDanke!â Ty nahm den Becher mit beiden Händen, in der wagen Hoffnung, damit ihre tauben Finger etwas zu wärmen.
Zögernd drückte er den Türgriff hinunter.
Im Zimmer selbst war es düster. Nur das im Schnee reflektierte Licht, der StraÃen Beleuchtung und des, immer wieder hinter grauen Wolken verschwindenden Mondes, erhellten das Zimmer etwas.
Er blieb kurz in der Tür stehen.
Kabel, reichten von ihren Armen, ihrem Gesicht... ihrem gesamten Oberkörper, zu Monitoren und einer Maschine, die ihn an einen Blasebalken erinnerte mit dem man beim Zelten die Luftmatratzen aufblies.
Ihr Gesicht gerötet vom Fieber, bis auf die Augenpartie.
[size=2]Fast auf Zehenspitzen ging er zu dem Krankenhausbett. Wären die tiefschwarzen Ränder unter ihren Augen, das das feurige Rot ihrer Wangen nicht gewesen , hätte er sie vermutlich für Tod gehalten.[/size]
[size=2]... âTy!â Jess lieà seinen Geldbecher fallen und rannte los. Ty klammerte sich mit beiden Händen an den Laternenmast, die Augen geschlossen, dem Boden immer näher kommend. Jess hatte sie kaum erreicht als er sie an den Schultern packte um ihren Fall etwas abzubremsen. âTy! Hey Ty!â Jess strich ihr die nassen Haare aus dem Gesicht âHey!â Er stieà sie leicht an, bekam aber keine Reaktion. [/size][size=2]âIch hab dir doch gesagt ich fahr dich nicht ins Krankenhaus wenn du einen Fieberschock bekommst, aber nein du wolltest ja nicht auf mich hörenâ, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, als er sie aufhob und trotz seiner angefrorenen Gliedern und fast übelerregender Müdigkeit zügig zum Wagen trug...[/size]
[size=2]Jess zog einen Stuhl der nah beim Fenster stand, zum Bett und setzte sich. [/size][size=2]âIch habâs dir gesagtâ, flüsterte er, während er nach ihrer Hand griff.Er lieà sich tiefer in den Stuhlsinken, nicht viel später bekam er nicht mehr mit wie jede Halbestunde, die rothaarige Krankenschwester das Zimmer betrat um nach dem rechten zu sehen.[/size]
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[size=2][size=2]Jess zuckte zusammen als er den festen Griff an seiner Schulter spürte. [/size][/size]
[size=2][size=2]Er konnte sich nicht daran erinnern wo er war. Erst als er in das ernste Gesicht des Mannes hinter sich schaute und seines Blick dann weiter schweifen lieÃ, fiel es ihm wieder ein.[/size][/size]
[size=2][size=2]Er räusperte sich kurz, bevor er sich, die Beine streckend, aus dem Lederbezogenen Stuhl erhob. âMr. Mariano, schätze ich?â Jess nickte âIch bin Dr. Reynolds.â Der Mann reichte Jess die Hand. âIhrer Freundin geht es wieder besser. Ich schätze das wir sie bereits Morgen wieder entlassen könnenâ, sprach er, den Blick von Jess abwendend, weiter âDas Fieber ist fast völlig zurück [size=2]gegangen und bei dem Blutbild das heute Morgen gemacht wurde, hat sich gezeigt dass das Antibioticker bereits anschlägt. Was aber nicht bedeutet das wir Miss Marshall jetzt nicht wecken müssen, um sie genauer zu untersuchen. Wenn ich sie also bitten dürfte...â Der Arzt deutete zur Tür âGehen sie einen Kaffee trinken und essen sie etwas. In einer halben Stunde dürften wir hier fertig sein!â Wieder nickte Jess. Er hätte diesem reichen Möchtegern Mediziner zwar gerne gesagt das er kein Geld besaà um sich überhaupt etwas zu kaufen, aber er schluckte es, wenigsten gab er seinem Magen damit etwas zu tun. [/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]An der Tür drehte Jess sich noch einmal um. Er sah gerade noch wie Ty langsam die Augen aufschlug, als ihm auch schon das Blickfeld von einer Assistenzärztin versperrt wurde.[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]... I'm dreaming of a white Christmas, Just like the ones I used to know. Where those tree-tops glisten, And children listen ... Jess hätte sich am liebsten mit beiden Händen die Ohren zugehalten als das Lied begann, stattdessen schloss er die Augen und wurde prompt angerempelt. âKönnen sie nicht aufpassen. Verdammtâ, rief Jess, als er sich noch gerade so mit einer Hand an der Wand abstützen konnte. Als er im selben Moment wieder den Gang entlang schaute, sah er nur noch wie ein Mann in schwarzem Bankeranzug um die Ecke bog âMistkerl!â Jess schüttelte ungläubig den Kopf. So ein verdammtes... Und das an Weihnachten. ...To hear sleighbells in the snow. I'm dreaming of a white Christmas, With every Christmas card I write ...
Jess rieb sich kurz das Handgelenk. Miesgelaunt drehte er sich um, bereit wieder zurück zu Tianas Zimmer zugehen, aber seine Pläne wurde beim nächsten Blick auf den beigen Linoleum FuÃboden des Krankenhauses zunichte gemacht. ... And may all your Christmas be white I'm dreaming of a white Christmas, Just like the ones I used to know... Jess bückte sich langsam um das schwarze Lederportmonee aufzuheben.[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]Er überlegte nicht lange, ohne auf eventuelle Bobachter zuachten öffnete er es und nahm ein paar Dollar Münzen hinaus.[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]Noch während er den Geldbeutel in seiner Hosentasche verstaute, machte er sich auf den Weg in die Krankenhaus Mensa. ... May your days be merry and bright, And may all your Christmas be white ...[/size][/size][/size]
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[size=2][size=2][size=2]Eine Stunde nachdem er Ty schlafend mit dem Arzt und den Schwestern zurück gelassen hatte stand Jess wieder vor dem Zimmer.[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]Munter und vor allem besser gelaunt als in den letzten Tagen, drückte er die Klinke hinunter und öffnete die Tür. [/size][/size][/size][size=2][size=2][size=2]Ty saà aufrecht in ihrem Bett. Ihre Augen gerötet, die Lippen aufgesprungen aber deutlich gesünder als er es erwartet hatte. Als sie zu Jess aufsah lächelte sie aufrichtig, bevor sie sich wieder ihrem Karamellpudding zuwandte. Jess atmete erleichtert, während er wieder dem Platz auf dem Lederstuhl, der nach wie vor direkt neben ihrem Bett stand einnahm. Ty kratzte gerade den letzten Rest Pudding aus der weiÃen Krankenhausschüssel. Als die Tür wieder geöffnet wurde âNa Ms. Marshall, wie geht es ihnen jetzt?â Es war die Krankenschwester vom vor Tag, die Jess im Warteraum geweckt hatte. [/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]âBesser!â Tianas Stimme war Rau aber nicht mehr schwach. Jess hätte zu gern gewusst welche Medikamente die Ãrzte Ty verpasst hatten, wenn man innerhalb von einer Nacht einen Fieberschock zu einer leichter Erkältung herabsenken kann. Wie auch immer, Jess war sich sicher diese Medikamente könnten wirklich von nutzen sein.[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]Die Schwester kontrollierte Tyâs Blutdruck und ihre Temperatur und lächelte dann zufrieden. âAlles im grünen Bereich. Wenn es bis Morgen so bleibt, können sie Morgen schon entlassen werden.â Ty nickte glücklich im Gegenzug zu Jess der etwas überrumpelt war. âSchon Morgen? Denken sie nicht das ist etwas zu früh?â Die Krankenschwester schüttelte den Kopf âSolange sie kein Fieber hat, ihre Medikamente regelmäÃig nimmt und so viel Ruhe wie möglich bekommt, kann nichts passieren. Noch Pudding?â wendete die Rothaarige sich wieder an Ty. Als antwort bekam sie ein kurzes nicken, also drehte sie sich um und spazierte aus dem Zimmer. Kaum war die Tür geschlossen, setzte Ty sich im Schneidersitz hin und drehte sich Jess zu. âEin schöner Heilig Abend, oder?â fragte sie mit ihrem typischen Sarkasmus. âDer beste meines Lebensâ, gab Jess im gleichen Ton zurück, woraufhin beide ein wissendes Grinsen zustandebrachten. âUnd wieder haben immer noch kein Geldâ besorgt schaute Ty sich im Krankenzimmer um âVielleicht sollte ich noch ein paar Tage einen auf Krank machen, ich meine Pudding ohne ende, ein warmes Zimmer und ein Bett... Was will ich mehr?â Jess schüttelte den Kopf während er kurz aufstand und etwas aus seiner Jeanstasche zog. Ohne ein Wort warf er den Geldbeutel auf Tyâs Krankenbett âUnsere Zukunftsvorsorge!â Tiana öffnete den Ledergeldbeutel, ihr erster Blick galt dem Fach für die Geldscheine. Vorsichtig zählte sie die Scheine durch. Ihre Augen wurden groÃ, aber sie schaute nicht zu Jess stattdessen kramte sie in den kleineren Fächern herum schlieÃlich zog sie einen Führerschein heraus âPeter Saedal, achtundzwanzig, Washington D.C.â Langsam richtete sie ihren Blick auf âBring ihn zurück!â âWas?â verständnislos sah Jess sie an âZurückbringen?â Ty nickte âWir haben gebettelt, wir standen so weit unten das ich nicht geglaubt habe das es noch weiter nach unten geht aber du hast hiermit bewiesen das es geht. Jess, das ist Diebstahl. Wie sind Runaways, Gelegenheitsarbeiter, Schnorrer, Bettler aber keine Diebe, zumindest will ich keiner sein!â Jess seufzte und sank tiefer in seinen Stuhl âOk, ich bring ihn zurück... Allerdings...â Jess dachte kurz nach âEs fehlen schon fünf Dollar!â âKleingeld oder Scheine?â âKleingeld.â âDas wird nicht auffallen.â Jess zog die Augenbrauen zusammen und bedachte Ty mit einem ja-klar-kleine Blick, der Ty aber nur ein lächeln abrang. âNa los, geh zur Information und lass ihn ausrufen. Vielleicht gibtâs ja Finderlohn.â[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2][/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]âMr. Peter Saedal, bitte melden sie sich bei der Information. Mr. Peter Saedal bitte zur Information.â [/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]Jess lehnte mit dem Rücken gegen dem Tresen der Information, im Untergeschoss des Krankenhaus. Den Ledergeldbeutel in der Hand.[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]Der dritte Ausruf war kaum vorbei als er am Ende des Flures den schon bekannten Anzugträger aus einem der Fahrstuhle steigen sah. Der Junge Mann kam entschlossenen Schrittes auf den Informationsschalter zu. âIch bin Peter Saedal, ich wurde ausgerufen!â Die Dame hinter dem Schalter deutete auf Jess, der sich langsam aufrichtete. Ohne groÃe Erklärungen hielt er Mr. Saedal die Geldbörse unter die Nase.[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]âGott sei Dank!â Der junge Mann atmete erleichtert aus. âGott sei Dankâ, wiederholte er âWenn ich fragen darf, wo haben sie ihn gefunden?â âAn der Stelle an der sich mich angerempelt habenâ, antwortete Jess etwas rüde. âEntschuldigen sie bitte, aber, ich war so in Eile. Ich war gerade auf dem Weg nach Hause als das Krankenhaus anrief. Meine Frau lag in den Wehen. Ich wollte im nichts in der Welt zugspät kommen. Sie müssen mir glauben, es ging um jede Minute. Ich war so... so... so nervös. Entschuldigen sie bitte viel Mals!â Jess starrte dem Mann nur an, der Redeschwall hatte ihn ziemlich aus der Bahngeworfen. SchlieÃlich brachte er wenigstens ein kurzes Nicken zustande. Der Mann öffnete den Geldbeutel. Mit den Finder strich er über dem Bündel von Scheinen Entlang, bevor er drei hinaus zog und Jess hinhielt. âFinderlohn!â erklärte er, da er den Eindruck hatte das sein Gegenüber mit der Situation nichts anfangen konnte. Wieder nickte Jess, besann sich dann, zu seiner eigenen Ãberraschung eines besseren âZiehen sie von dem Finderlohn fünf ab.â âFünfabziehen?â Mr. Saedal schaute verwundert drein. âIch hab mir schon fünf Dollar genommen, um was zu essen zu kaufenâ, erwiderte Jess etwas kleinlaut. Peter Saedal winkte ab âIch bin heute viel zu guter Laune, als mich um so was zukümmern.â âAlso, ist das Kind daâ, fragte Jess weniger aus Neugier, als aus der Tatsache dass das vielleicht das Verhalten des Mannes erklären konnte. âAnna - Lena, 53 cm, 3500 Gramm.â âHerzlichen Glückwunsch!â Jess schaute sich kurz um und setzte sich in Bewegung âIch muss wieder!â Mr. Saedal schaute ihm fragend nach. Jess war schon fast an der Tür zum Treppenhaus als Peter rief âAch ja und vielen dank noch mal!â[/size][/size][/size]
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[size=2][size=2][size=2]Zum ersten Mal seit Tagen schneite es nicht, stellte Jess fest, als er seinen Wagen an einer StraÃenecke parkte, ausstieg und zum Briefkasten an der Wand des Bankgebäudes ging.[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]Zurück im Wagen, drehte er die Heizung noch etwas höher.[/size][/size][/size]
[size=2][size=2][size=2]âWarum willst du unbedingt nach New York?â Ty schaute ihn schief von der Seite an âNostalgie!â gab Jess zurück, ohne wirklich darauf aus zu sein Tiana noch mehr zu erklären. âEs wird dir gefallenâ, fügte er noch hinzu, bevor er den Wagen in Bewegung setzte.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.05.2005, 09:56 von
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