05.05.2005, 22:04
Sie verdreht die Augen und folgt dem hysterisch anmutenden Oink und Iiik â Tönen nach oben, wo sie ihre Mutter in ihrem Bett vorfindet. Das Gesicht ins Kopfkissen vergraben, hämmert sie mit den Fäusten auf die Matratze ein, strampelt mit den FüÃen auf die Decke.
âWenn du dich kurz beruhigen würdest, Rainmanâ, seufzt Rory. âDann könnten wir das ganze vielleicht in Ruhe erörtern!â
Lorelai blickt auf, ihre Wangen sind gerötet, das Haar zersaust. âErörtern?â, zischt sie mit vor Wut glitzernden Augen. âErörtern? Gott, du solltest nicht soviel Zeit an der Universität verbringen.â
âMomâ, lenkt sie versöhnlich ein und setzt sich auf das Bett. âEr hat es doch nur⦠er hat es gut gemeint.â
âGut gemeint?â, ein Stöhnen, aber immerhin richtet sie sich auf, bettet das Kissen auf ihrem Schoà und lehnt sich gegen den Kopf des Bettes. âEr hat alles kaputt gemacht.â
âEr will dich heiraten. Das kannst du wohl kaum `kaputt machen´ nennenâ, wendet Rory ein.
âEr hat meinen Vater gefragt! Bevor er mich gefragt hat, hat er meinen Vater gefragt!â
âEin Grund mehr ihn zu heiraten.â
âRory, du weiÃt genau, dass ich meine Welten fein säuberlich trenne. Da ist die eine, die schöne, die umwerfende Welt, Stars Hollow, das Dragon Fly, Luke. Und da ist die Hölle, die Welt meiner Eltern.â
âEbenâ, setzt sie an, während sie aus ihren Schuhen schlüpft, sich neben ihre Mutter setzt. âUnd wenn Luke dich erst geheiratet hat, dann wird deine `Hölle´ auch zu seiner werden. Und wer kann es ihm verübeln, dass er versucht hat, sich mit dem Teufel gut zu stellen?â
Gegen ihren Willen entschlüpft Lorelai ein Lachen. âGott. Es lief doch alles so gutâ, sie streicht sich das Haar hinter die Ohren. âWarum musste er jetzt so etwas tun?â
âWas genau meinst du?â, hakt Rory nach, mustert sie eingehend.
âWas ich meine? Faust und Mephisto, davon rede ichâ, entgegnet sie unwirsch.
âAlso geht es nur darum, dass er Grandpa zuerst gefragt hat? Eine sehr zweifelhafte und antiquierte Methode, zugegebenermaÃen, aber gleichzeitig eine Methode die sehr viel Mut erfordertâ, sie schielt zu ihrer Mutter, entdeckt in ihrem Gesicht genau das, was sie befürchtet hatte. âOder aber geht es dir nicht viel mehr darum, dass er eure Beziehung mit diesem Antrag auf eine unweigerlich ernsthaftere Stufe gestellt hat?â
Sie zieht eine Schnute, nickt. âJaâ, gibt sie zerknirscht zu, ein kleines Mädchen in der ersten Reitstunde. Reiten zu können ist zwar eine tolle Sache, Pferde sind zwar tolle Tiere, schön und anmutig, aber gleichzeitig viel zu hoch, viel zu Respekt einflöÃend.
âUnd du gibst zu, dass es im Grunde genommen sehr, sehr mutig von Luke war, das zu tun?â
âJaâ, dasselbe Nicken, nur das die Antwort noch zerknirschter klingt, sich ihre Stirn noch mehr kräuselt.
âIch fände es schön, wenn du ihn heiraten würdestâ, sagt sie mit plötzlicher Verträumtheit in der Stimme, ein Ton der es überraschend ehrlich klingen lässt. Ein Klang, der Lorelai dazu bringt sie überrascht anzusehen.
âAch ja?â, fragt sie.
âJaâ, entgegnet Rory lächelnd. âIch fände es schön.â
âWeswegen?â, hakt Lorelai nach.
âIch weià auch nichtâ, sie kichert, weià selbst nicht warum, ihr Lächeln wächst sich zu einem breiten Grinsen aus. âWeil es eben schön wäre.â
âDu liest zu viele Kitschromaneâ, erwidert Lorelai trocken, grinst jedoch selbst, ertappt sich bei der Vorstellung vor dem Altar zu stehen, Luke neben sich. Es ist ein schönes Bild und je länger sie es sich vorstellt, desto mehr verliert es von seiner Bedrohlichkeit.
âSchon möglichâ, Rory ist der Sinneswandel ihrer Mutter nicht entgangen. âAber hast nicht du selbst neulich gesagt, dass es nichts Entspannenderes gibt als in der Badewanne zu liegen und eine von Rosamunde Pilchers Schmonzetten zu lesen?â
âIn Europa ist sie ein Starâ, verteidigt sie sich halbherzig, hängt in Gedanken noch immer dem schlichten Brautkleid aus elfenbeinfarbener Seide nach. Das braune Haar locker aufgesteckt, ein elegantes Diadem, das es umrandet. Stutzt plötzlich bei diesem Bild, da nicht mehr sie es ist, die es trägt. Mit einem Satz springt sie auf. âIch denke, ich werde etwas frische Luft schnappen gehen.â
âUnd dein Weg wird nichtzufällig das Diner kreuzen?â
âSchon möglichâ, entgegnet sie mit einem Lächeln. Ein Lächeln, dass eine gewisse Irritation nicht zu verbergen weiÃ, doch Rory entgeht es, da sie viel zu froh darüber ist, dass sich jetzt vielleicht doch alles geben wird. Das es viel einfacher war Lorelai zur Vernunft zu bringen als angenommen. âWir sehen uns späterâ, verabschiedet sie sich und Rory verschränkt zufrieden die Arme, nichts ahnend von den Geistern, die ihre Mutter heimgesucht haben. Wie sollte sie auch? Nicht einmal Lorelai selbst tut es.
To be continued.
ATN: So, da heute Vatertag ist *G* Und da Daddys bekanntlich nicht viel für tiefschürfende Literatur übrig haben ... ha, okay, ich hör auf zu brabbeln und poste infac
âWenn du dich kurz beruhigen würdest, Rainmanâ, seufzt Rory. âDann könnten wir das ganze vielleicht in Ruhe erörtern!â
Lorelai blickt auf, ihre Wangen sind gerötet, das Haar zersaust. âErörtern?â, zischt sie mit vor Wut glitzernden Augen. âErörtern? Gott, du solltest nicht soviel Zeit an der Universität verbringen.â
âMomâ, lenkt sie versöhnlich ein und setzt sich auf das Bett. âEr hat es doch nur⦠er hat es gut gemeint.â
âGut gemeint?â, ein Stöhnen, aber immerhin richtet sie sich auf, bettet das Kissen auf ihrem Schoà und lehnt sich gegen den Kopf des Bettes. âEr hat alles kaputt gemacht.â
âEr will dich heiraten. Das kannst du wohl kaum `kaputt machen´ nennenâ, wendet Rory ein.
âEr hat meinen Vater gefragt! Bevor er mich gefragt hat, hat er meinen Vater gefragt!â
âEin Grund mehr ihn zu heiraten.â
âRory, du weiÃt genau, dass ich meine Welten fein säuberlich trenne. Da ist die eine, die schöne, die umwerfende Welt, Stars Hollow, das Dragon Fly, Luke. Und da ist die Hölle, die Welt meiner Eltern.â
âEbenâ, setzt sie an, während sie aus ihren Schuhen schlüpft, sich neben ihre Mutter setzt. âUnd wenn Luke dich erst geheiratet hat, dann wird deine `Hölle´ auch zu seiner werden. Und wer kann es ihm verübeln, dass er versucht hat, sich mit dem Teufel gut zu stellen?â
Gegen ihren Willen entschlüpft Lorelai ein Lachen. âGott. Es lief doch alles so gutâ, sie streicht sich das Haar hinter die Ohren. âWarum musste er jetzt so etwas tun?â
âWas genau meinst du?â, hakt Rory nach, mustert sie eingehend.
âWas ich meine? Faust und Mephisto, davon rede ichâ, entgegnet sie unwirsch.
âAlso geht es nur darum, dass er Grandpa zuerst gefragt hat? Eine sehr zweifelhafte und antiquierte Methode, zugegebenermaÃen, aber gleichzeitig eine Methode die sehr viel Mut erfordertâ, sie schielt zu ihrer Mutter, entdeckt in ihrem Gesicht genau das, was sie befürchtet hatte. âOder aber geht es dir nicht viel mehr darum, dass er eure Beziehung mit diesem Antrag auf eine unweigerlich ernsthaftere Stufe gestellt hat?â
Sie zieht eine Schnute, nickt. âJaâ, gibt sie zerknirscht zu, ein kleines Mädchen in der ersten Reitstunde. Reiten zu können ist zwar eine tolle Sache, Pferde sind zwar tolle Tiere, schön und anmutig, aber gleichzeitig viel zu hoch, viel zu Respekt einflöÃend.
âUnd du gibst zu, dass es im Grunde genommen sehr, sehr mutig von Luke war, das zu tun?â
âJaâ, dasselbe Nicken, nur das die Antwort noch zerknirschter klingt, sich ihre Stirn noch mehr kräuselt.
âIch fände es schön, wenn du ihn heiraten würdestâ, sagt sie mit plötzlicher Verträumtheit in der Stimme, ein Ton der es überraschend ehrlich klingen lässt. Ein Klang, der Lorelai dazu bringt sie überrascht anzusehen.
âAch ja?â, fragt sie.
âJaâ, entgegnet Rory lächelnd. âIch fände es schön.â
âWeswegen?â, hakt Lorelai nach.
âIch weià auch nichtâ, sie kichert, weià selbst nicht warum, ihr Lächeln wächst sich zu einem breiten Grinsen aus. âWeil es eben schön wäre.â
âDu liest zu viele Kitschromaneâ, erwidert Lorelai trocken, grinst jedoch selbst, ertappt sich bei der Vorstellung vor dem Altar zu stehen, Luke neben sich. Es ist ein schönes Bild und je länger sie es sich vorstellt, desto mehr verliert es von seiner Bedrohlichkeit.
âSchon möglichâ, Rory ist der Sinneswandel ihrer Mutter nicht entgangen. âAber hast nicht du selbst neulich gesagt, dass es nichts Entspannenderes gibt als in der Badewanne zu liegen und eine von Rosamunde Pilchers Schmonzetten zu lesen?â
âIn Europa ist sie ein Starâ, verteidigt sie sich halbherzig, hängt in Gedanken noch immer dem schlichten Brautkleid aus elfenbeinfarbener Seide nach. Das braune Haar locker aufgesteckt, ein elegantes Diadem, das es umrandet. Stutzt plötzlich bei diesem Bild, da nicht mehr sie es ist, die es trägt. Mit einem Satz springt sie auf. âIch denke, ich werde etwas frische Luft schnappen gehen.â
âUnd dein Weg wird nichtzufällig das Diner kreuzen?â
âSchon möglichâ, entgegnet sie mit einem Lächeln. Ein Lächeln, dass eine gewisse Irritation nicht zu verbergen weiÃ, doch Rory entgeht es, da sie viel zu froh darüber ist, dass sich jetzt vielleicht doch alles geben wird. Das es viel einfacher war Lorelai zur Vernunft zu bringen als angenommen. âWir sehen uns späterâ, verabschiedet sie sich und Rory verschränkt zufrieden die Arme, nichts ahnend von den Geistern, die ihre Mutter heimgesucht haben. Wie sollte sie auch? Nicht einmal Lorelai selbst tut es.
To be continued.
ATN: So, da heute Vatertag ist *G* Und da Daddys bekanntlich nicht viel für tiefschürfende Literatur übrig haben ... ha, okay, ich hör auf zu brabbeln und poste infac