hier kommt der neue teil, in den ich mal wieder etwas geschrieben habe, was ich selber mal erlebt habe (ihr könnt ja raten, was ich meine)
viel spaà damit, und fb ist natürlich erwünscht!
silbernerschatz
Teil 7
Es ist zwei Uhr morgens, als ich endlich nach Hause komme. Allerdings nicht alleine. Während ich mich abschleppe, zwei Betrunkene (Chrystal und Matt) unter je einem Arm und mein Hemd in einer Tüte (Matt dieser Idiot hat mir auf mein Hemd gekotzt), läuft Kayleen neben mir her und macht sich nicht die Mühe, mir zu helfen.
Zu meiner Ãberraschung sitzt die Happy Family immer noch an einem Tisch. Luke macht ja normalerweise immer pünktlich auf die Minute zu, aber okay ...
"Na, das ist ja ein netter Anblick.", sagt Lorelai, als sie mich oben ohne sieht. Sie hat die Wasserkröte auf dem Arm.
"Ja, wahnsinnig nett.", knurre ich und schleppe meine tollen Freunde ins Diner. Während ich an ihr vorbeigehe, sage ich zu ihr: "Halt mir bloà deine Kröte vom Leib."
Ich setze Chrystal und Matt an einen Tisch, an den sich auch Kayleen setzt, hole einen Eimer aus der Küche und stecke Chrystals Kopf rein. Vorsicht ist schlieÃlich besser als Nachsicht. Dann zerre ich Matt auf die Beine und will gerade in die Küche, als Luke aufspringt und sagt: "Hey, nicht hinter den Tresen!"
Genervt drehe ich mich um, reiÃe dabei Matt mit mir und frage: "Willst du lieber, dass er dir den Boden vollkotzt?"
Da Matt schon verdächtige Geräusche von sich gibt, lässt Luke mich passieren.
"Sag Bescheid, wenn du wieder lebst." Ich setze mich neben Kayleen an den Tisch. "Du hättest mir ruhig mal helfen können."
"Es sah so aus, als würdest du gut alleine zurecht kommen."
Leider muss ich aber wieder aufstehen, denn Matt liegt mittlerweile wieder auf dem Boden.
"Und wehe, du kotzt mich wieder an.", fauche ich ihn an. "Dann trete ich dir so hart in deinen Arsch, dass du bis nach Kalkutta fliegst."
Mum und T.J. sehen mir grinsend zu, Jess, der Schwachkopf von Bruder, trinkt weiter sein Bier, Luke sieht auffällig unauffällig in eine andere Richtung und Lorelai und Rory scheinen sich ebenfalls zu amüsieren.
"Was willst du?", lallt Matt.
Lorelai schaltet sich ein. "Stimmt, er hat recht. Wenn du jemanden ankotzt, ist das ein Beweis der Liebe. Ist genauso wie bei Hunden. Spuckst du sie an, erinnern sie sich noch ein paar Jahre an dich, aber wenn du ihnen in den Mund spuckst, erinnern sie sich ein Leben lang an dich." Als wir sie alle ausdruckslos ansehen, fügt sie hinzu: "Wissenschaftlich bewiesen."
Ich räuspere mich. "Wenn das so ist, warum spuckst du nicht einfach einen Eimer voll und schmeiÃt den Köter da rein? Dann wird er dich über den Tod hinaus nicht vergessen."
Matt sieht mich aus glasigen Augen an. "Dann ist die Verbindung unterbrochen. Du musst das direkt machen."
"Ach so. Dann verknallt sich also der Eimer in dich." Ich nicke.
Mum quatscht weiter mit Luke und Jess, wobei Jess nur Ja und Amen sagt.
"He, Jay.", murmelt Matt plötzlich. "Willst du mich heiraten?"
Lorelai lacht los und Rory kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Natürlich, Matt."
"Sonntag in einer Woche wäre gut." Also wirklich. erst macht er mir einen Heiratsantrag, und dann redet er mit dem Tisch.
"Geht mir zu schnell. Muss noch einen Ehevertrag beantragen, nicht dass du mich hintergehst und mir meine Stereoanlage und meine CDs klaust."
"Würde ich nie machen, Mann. Du kannst mir vertrauen."
"Klar. Du würdest mir ja auch nie auf mein Hemd kotzen." DAS würde ich ihm nie verzeihen.
Dann meldet sich Chrystal zu Wort. "Wenn du ihn nicht willst, nimm doch mich."
Ich werfe ihr einen kurzen Blick zu und wende mich schlieÃlich an Kayleen. "Ich glaube, ihr gehts nicht gut."
"Das hättest du vor zwei Stunden sagen sollen. Wir sollten sie lieber zurückbringen."
Allerdings habe ich keine Lust dazu, aufzustehen. Also stelle ich der Happy Family meinen 'Freund' vor.
"Hey, Alki." Matt (der denkt, er heiÃt so) hebt den Kopf. "Hmm?"
"Sag hallo zur Wasserkröte.", sage ich zu Matt und deute auf das Baby auf Lorelais SchoÃ.
Matt denkt in seinem Zustand natürlich, das ist ein echter Name und sagt: "Hallo, Wasserkröte. Hast einen schönen Namen."
"Ja.", antworte ich. "Der ist genauso schön wie sie."
Rory stöÃt mich an. "Lass das!"
"Was denn? Stimmt doch!", motze ich und reibe mir den Arm. Sie hat ziemlich viel Kraft im Ellenbogen.
Aus den Augenwinkeln sehe, ich wie Jess uns einen merkwürdigen Blick zuwirft (kann ich was dafür, dass er so schlau war und abgehauen ist?!).
Nach einigen Minuten wird es mir dann doch zu bunt und ich beschlieÃe, meine betrunkenen Freunde nach Hause zu fahren (mit Matts Auto).
Tja, aber ich habe die Rechnung ohne Matt gemacht, denn der ist so weggetreten, dass man ihn für tot halten könnte.
Ich schlage ihm auf die Schulter. "Matt, weiÃt du, ohne dir zu nahe treten zu wollen, du bist nicht gerade leicht und ich fände es sehr nett, wenn du wenigstens so tun würdest, als würdest du mir helfen."
"Lass mich in Ruhe, Jay. Ich brauche das Geld." Okay, dann behalte es eben ...
"Du nimmst Chystal." Ich sehe Kayleen an. "Die trage ich bestimmt nicht noch einmal."
"Warte mal, Jay." Manchmal kann Luke wirklich nerven ... "Wie willst du sie nach Hause bringen?"
"Ich trete sie ihn den Arsch, dann fliegen sie nach Hause." Ich verdrehe die Augen. "Mit dem Auto, natürlich."
"Hast du überhaupt einen Führerschein?"
"Ja, Luke. Ich habe einen. Und was kann ich hier schon umfahren? Die Luft?"
"Zisch ab.", knurrt Luke.
Sie sitzen immer noch am Tisch. Ist das denn zu glauben?
"Jay, Schätzchen, setz dich doch zu uns an den Tisch.", ruft Mum mir zu.
"Aber gerne doch." Ja, ihr könnt mir wirklich anrechnen, dass ich sehr nett bin.
"Erzähl mir doch einmal, was du so gemacht hast.", fordert sie mich auf.
Ich bin einundzwanzig Mal umgezogen. Reicht das nicht? AuÃerdem bin ich ziemlich begehrt. Siehe die beiden Heiratsanträge in einer Minute.
Als ich das äuÃere, widerspricht mir Rory: "Aber das waren Heiratsanträge unter Alkoholeinfluss."
"Heiratsantrag ist Heiratsantrag."
Da sich Mum aber nicht mit den Heiratsanträgen zufrieden gibt, erzähle ich ihr von meiner (wahnsinnig tollen) Kindheit und meinen (nicht gerade wenigen) Streichen.
Mit acht in Raleigh habe ich mich das erste Mal aus dem Haus geschlichen, um mich mit meinen Freunden auf dem Friedhof zu treffen. Wir saÃen auf Gräern und haben Chips gegessen und uns über den Schmied drauÃen im Wald unterhalten. Er war einarmig und ich habe meine Freunde gefragt, wie schnell er wohl im Bett ... ihr wisst schon. Jaja, und das mit acht Jahren.
Mit zehn habe ich in Seattle an Halloween Knallfrösche in die Kürbisköpfe an den Türen geschmissen (interessantes Geräusch, wenn sie explodieren).
Dann war ich mit zwölf in Minneapolis und habe einem (allseits verhassten) Lehrer einen Streich gespielt. Wir haben Sekundenkleber auf seinen Stuhl geschmiert. Als er sich, nachdem er sich kurz hingesetzt hatte, wieder aufstehen wollte, um etwas an die Tafel zu schreiben, ging das natürlich nicht. Und dann hat er es mit Gewalt versucht, wobei seine Hose gerissen ist. Und wisst, ihr, was er gemacht hat? Nein, er hat nicht gefragt, wer diese 'ScheiÃe' gemacht hat. Stattdessen hat er (ihr könnt es ruhig glauben) UM SEINE HOSE GEWEINT!
Dabei war sie noch nicht einmal besonders toll. Es war so 'ne Leinenhose, bei der ich mich immer gefragt habe, ob das wirklich die Farbe war, oder ob er auf Siegfried, dem Drachentöter (irgendso ein Idiot aus Deutschland. Dad hat mit mir mal Urlaub in Deutschland gemacht und ist dabei auf die Geschichte dieses Heinis gestoÃen. Und dann wollte er mir weismachen, wenn ich in Drachenblut bade, werde ich unsterblich. Nette Idee, aber wo gibt es schon Drachen (abgesehen von der alten Schrulle, die ich in Bio habe)?) macht und sich die Hose mit Blut beschmiert hat. Von Martin, einem Freund dort, habe ich erfahren (wir waren danach wieder umgezogen, mehr, weil Dad wieder irgendein Buch gelesen hatte, in dem die Stadt vorkam, als vor dem Siegfried-Lehrer zu flüchten), dass er sich drei Tage nach dem 'Unfall' dieselbe hässliche Hose in der selben hässlichen Farbe gekauft hat.
Als ich fertig mit erzählen bin, halten sie sich alle den Bauch, auÃer natürlich Jess, aber ich bezweifle, dass er überhaupt etwas anderes kann, als grimmig wie ein Toter in die Gegend zu starren.
"Wie hat dein Freund eigentlich das Bier bekommen? Man darf doch erst mit einundzwanzig ..."
"Noch nie was von Ausweise fälschen gehört?", unterbreche ich Luke. "Was glaubst du, wie ich mir mit fünfzehn meine ersten Flaschen Whiskey und Scotch beschaffen habe?"
Er starrt mich an. "Du hast mit fünfzehn Alkohol getrunken?"
"Was denn?" Ich deute auf Jess. "Er ist auch erst neunzehn und kippt sich Bier hinter die Binde."
Luke räuspert sich. "Wo wir gerade von Jess reden ... könntest du vielleicht die Wohnung für ihn räumen?"
"Was?! Warum denn? Er kann ja bei ... Mum wohnen. SchlieÃlich hat sie noch ein Zimmer frei." Wirklich schwer, nach so langer Zeit jemanden mit 'Mum' anzusprechen.
"Das Zimmer war für dich gedacht."
Und dann - oh, Wunder - meldet sich auch Jess zu Wort. "AuÃerdem habe ich bisher immer in der Wohnung gewohnt."
"Ich war aber früher da.", fauche ich zurück.
"Willst du denn nicht bei uns wohnen, Jay?", fragt Mum mich mit dem typischen Lass-doch-diese-Mätzchen-Junge-und-hör-auf-deine-Mutter-Blick. "Dann können wir uns doch noch besser kennen lernen."
Bitte. Ich habe ihr erst vor zwei Minuten meine Lebensgeschichte erzählt, und sie will mich besser kennen lernen? Dazu müsste sie mich heiraten.
In meinem Hirn tanzt ein kleines Männchen mit einem Schild herum, auf dem steht: AUSREDE.
"Meine ganzen Sachen stehen dort. Und auÃerdem weià der Teufel, wie lange Jess noch hierbleibt." Bei den letzten Worten werfer ich Jess böse Blicke zu und sehe, wie er fast explodiert (schade, dass er kein Kürbist ist ...)
"Du kannst auch zu uns ziehen.", schlägt Lorelai vor.
"Damit ich Wasserkröte ertragen muss? Nein, danke."
"Dann gibt es nur eine Lösung.", seufzt Luke. "Dann teilt ihr euch eben die Wohnung."
"Was?!", rufen Jess und ich gleichzeitig.
Das ist ja wirklich die Höhe. Da kann dieser Blödmann von Jess einfach mal so antanzen, wird netter begrüÃt als ich, und darf sich die Wohnung schnappen, in der ich seit fast einem Monat wohne?!
Warum?
"Du kriegst aber nicht das Bett.", sage ich zu ihm, während wir wie Fremde die Treppe nebeneinander hochgehen.
"Ich glaube nicht, dass ich in einem Bett schlafen will, in dem du vorher gelegen hast."
"Dann dürftest du gar nicht hier rumlaufen. Das alles habe ich mit meinen FüÃen angefasst."
Ihm fällt wohl kein Konter ein, denn er schweigt. AuÃerdem scheint er sich gut in der Wohnug auszukennen, denn er findet sofort die Decken und Kissen und schlägt sich ein Lager auf der Couch aus.
Eine Minute später ist totenstill in der Wohnung. Ich starre die Decke an, denke an Kayleen und an all die neuen Dinge, meinen Bruder, meine Mutter. Als ich kurz zu Jess zur Couch blicke und sehe, dass er dasselbe macht (an die Decke starren), drehe ich mich schnell um und schlafe kurz darauf ein ...
![[Bild: alex_fanclub_small.jpg]](http://i11.photobucket.com/albums/a193/lifeofagony/alex_fanclub_small.jpg)
![[Bild: e3v-1.gif]](http://www.bilder-hochladen.net/files/e3v-1.gif)
