8. Kisses
âHey Celia!â, begrüÃte Jess seine neue Mitarbeiterin, als er, mal wieder viel zu spät, die Küche des Imbisses betrat.
âHi Jess!â, lächelte sie ihn frech an.
âDu bist zu spät!â, knurrte Jimmy, der gerade in die Küche gekommen war.
âJa, ich weiÃ, es tut mir leid. Ich hab mich in meinem Buch festgelesen.â
âIst ja gut, sieh nur zu, dass das nicht so oft passiert.â Mit diesen Worten verschwand Jessâ Vater wieder.
âOh man, ist der immer so streng?â, fragte Celia, die Jimmy mit groÃen Augen hinterher sah.
âNaja, er ist schon in Ordnung.â
âNa dann an die Arbeit!â
Jess und Celia fingen an Hamburger zu braten, Salat zu waschen und zu schneiden und Sandwiches zumachen. Es war eine schweiÃtreibende Arbeit, und beiden ging ganz schön schnell die Puste aus. Als Jess eine kleine Pause machte, um etwas zu trinken, betrachtete er Celia mal etwas genauer.
Sie ist ja schon süÃ.
Und sie scheint auch ziemlich nett zu sein.
Was sollte es noch bringen, alleine zu sein.
Rory hasst mich sowieso, wie sollte es auch anders sein, schlieÃlich bin ich einfach abgehauen. Bei ihr werde ich nie wieder eine Chance haben.
Ich muss einfach ein neues Leben anfangen, ohne Erinnerungen, die mich sowieso nur innerlich zerfressen.
Ich muss sie vergessen, was bleibt mir anderes übrigâ¦?
Celia hatte derweil bemerkt, dass Jess sie ganz in Gedanken versunken ansah.
âAlles ok?â
âWas? Ja, ja alles klar. Ich habe nur gerade über etwas nachgedacht.â
âDann ist ja gut. Sag mal kannst du vielleicht noch ein paar Pommes Frites aus der Kühltruhe holen? Hier sind keine mehr.â
âJa, klar Moment.â
Jess ging zur Kühltruhe, holte die Pommes Frites heraus und kippte die Tüte in die Schublade unter der Friteuse.
âDanke!â Sie lächelte ihn an.
âAch, kein Problem, lass mich die nächste Bestellung machen, du brauchst bestimmt auch mal ne Pause!â
âOh ja, und wie, es ist echt unerträglich heià hier drin!â
Sie wischte sich mit der Hand über die Stirn, und ging dann zur Seite, um Jess an den Grill zu lassen. Doch plötzlich rutsche sie auf einer halbaufgetauten Pommes aus, die Jess aus versehen fallengelassen hatte.
Doch Jess reagierte schnell und fing sie auf.
Und auf einmal war ihr Gesicht direkt vor seinem.
Er fühlte ihren Atem auf seiner Haut und spürte ihren vor Schreck schneller gewordenen Herzschlag durch sein T-Shirt.
âAlles in Ordnung?â, fragte er stotternd, Celia immer noch fest im Arm haltend.
âJa, danke, dass du mich aufgefangen hast.â, antwortete sie leise.
Und plötzlich überkam es ihn einfach.
Er konnte sich nicht dagegen wehren.
Kurz davor hatte er sich vorgenommen Rory zu vergessen.
Nun ja, das würde nicht klappen, das wusste er selber, aber er konnte sie aus seinem Gedächtnis verdrängen, und Celia würde ihm dabei helfen.
Er musste sie einfach küssen, wie sie da in seinen Armen lag und ich einfach nur ansah.
*Stars Hollow*
âLorelai?â, rief Luke, der gerade das Gilmore-Haus betreten hatte.
âDie Tür war auf, da bin ich einfach... Wow!â
Lorelai ging langsam die Treppe hinunter, zumindest kam es Luke so vor. Sie sah einfach umwerfend aus. Die Haare leicht gelockt, und ein mittellanges schwarzes Kleid, dass je nach Licht verführerisch glitzerte.
Luke stand der Mund offen, so verblüfft war er.
âWas denn, du guckst ja so als würde ich sonst aussehen wie Kirk.â
âNein, das nicht, es ist nur, du bist einfach die wunderschönste Frau die ich je gesehen habe.â
âDanke!â
Lorelai lächelte und schaute dabei erst leicht nach unten und dann direkt in Lukes Augen. Sie näherte sich ihm immer mehr, und kurz darauf versanken die beiden in einem leidenschaftlichen Kuss.
Doch viel zu kurz darauf, wie beide fanden, mussten sie sich wieder voneinander lösen.
âWir sind spät dran.â, sagte Luke.
âJa, ich weiÃ, leider.â
Lorelai schnappte sich noch schnell ihre Handtasche und ging dann mit Luke zu seinem Auto.
*Hartford*
Die Party war bereits in vollem Gange.
Lauter alte Freunde von Richard und Emily.
Rory hatte darauf verzichtet Paris, oder andere ihrer Freunde aus Yale einzuladen.
Sie und Dean standen gerade vor der Tür, als Lorelai und Luke angefahren kamen.
Lorelai sprang aus dem Auto, lief auf Rory zu und warf sie mit ihrer Umarmung fast um. âHey SüÃe! Ich hab dich so lange nicht gesehen!â
âMum, es waren nur 3 Tage!â Rory wurde fast zerquetscht.
âEgal ich habe dich vermisst!â Lorelai konnte sich endlich von ihrer Tochter losreiÃen, und sah dann Dean neben ihr stehen.
âOh, hi Dean. Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist.â
âNaja, Rory wollte mich dabei haben.â
Luke, der mittlerweile dazugekommen war, sah Dean mit einem skeptischen Blick an. Er hatte ihn noch nie sonderlich leiden können, schon seitdem er das erste Mal mit Rory schlussgemacht hatte.
Sie wird schon wissen was sie tut.
âAber du bist viel gröÃer und schwerer als ein Buch.â, sagte Lorelai.
Dean sah sie verwirrt an, doch dann ging auch schon die Tür auf.
Die vier gaben dem neuen Hausmädchen ihre Mäntel und gingen dann ins Wohnzimmer, um sich unter die Gäste zu mischen.
Die Party war stinklangweilig für Rory. Genauso wie sie es sich vorgestellt hatte. Ihre Grandma hatte sie gleich zu beginn gepackt und von einem zum anderen geschleift. Rory wusste schon nicht mehr, wie oft sie an diesem Abend Hände schütteln musste, und erzählt hatte welche Kurse sie gewählt hatte.
Doch als gerade irgendeiner von Richards Freunden eine Geschichte über einen seiner alten Professoren erzählte, konnte sie sich davonstehlen.
Rory flüchtete in das Zimmer, das Emily einmal für sie eingerichtet hatte.
Sie setzte sich aufs Bett und kramte in ihrer Handtasche herum.
Oh man, was habe ich mir nur dabei gedacht.
Wieso habe ich kein Buch mitgenommen?
Ach ja, stattdessen habe ich ja Dean dabei.
Aber der hat sich auch den ganzen Abend nicht blicken lassen.
Da entdeckte Rory etwas in ihrer Handtasche. Es war ein zusammengefalteter Zettel, den sie schon ganz vergessen hatte. Rory entfaltete ihn, doch als sie zu lesen begann, kamen ihr schon wieder die Tränen in die Augen. Es war der Brief, den sie in Italien geschrieben hatte. Der Brief an Jess, den sie nie abgeschickt hatte.
Ich hätte ihn abschicken sollen.
Vielleicht wäre er dann schon wieder hier bei mir.
Nein, nein, nein, er soll bleiben wo der Pfeffer wächst.
SchlieÃlich hat er mich einfach verlassen, ist einfach abgehauen.
Er ist es nicht wert an ihn zu denkenâ¦
Und doch konnte sie die Tränen nicht stoppen. Es war immer noch alle zu viel. Jess war nun schon über 2 Monate weg und doch verschwand er nicht aus ihrem Kopf. Ab und zu mal verkroch er sich in einer kleinen Ecke und blieb eine Weile dort, aber nie sehr lange. Gab es doch viel zu viele Auslöser, die ihn wieder hervorriefen.
Derweil war die Party immer noch in vollem Gange.
Lorelai hatte sich bis jetzt erfolgreich davor drücken können, ihrer Mum über den Weg zu laufen, doch ihr war auch klar, dass das nicht die ganze Party über klappen würde. Also musste sie sich Wohl oder Ãbel ins kalte Wasser stürzen.
âMum, darf ich dir Luke Danes vorstellen?â, fragte Lorelai zögerlich.
âIch kenne Luke bereits, Lorelai, warum stellst du mir Leute vor, die ich schon längst kenne?â
âOk, anders, darf ich dir Luke, als meinen festen Freund vorstellen?â
âOh, das freut mich für dich Lorelai. Und Luke, es freut mich sie kennenzulernen.â, und schon war Emily wieder verschwunden.
Luke war etwas perplex und auch Lorelai staunte.
âÃhm, ich weià nicht was mit ihr los ist, ich dachte schon sie würde das Skalpell zücken und dich gründlich unter die Lupe nehmen.â
âSei doch froh, dass es nicht so war.â Luke gab Lorelai einen Kuss.
âIch hätte auch mit etwas anderem gerechnet, aber ehrlich gesagt ist es mir lieber so.â
âJa, mir auch, aber komisch ist es trotzdem.â Plötzlich erblickte Lorelai hinter Luke jemanden, und ihre Augen weiteten sich vor Schreck.
*Rorys Zimmer*
Dean hatte unbemerkt das Zimmer betreten, und stand nun an der Tür gelehnt, und beobachtete Rory. Diese saà immer noch auf dem Bett und hatte das Gesicht in ihre Hände gelegt. Dan ging langsam auf das Bett zu, und jetzt bemerkte sie ihn.
âErschreck mich doch nicht so!â
âEntschuldige. Ich konnte dich nirgends finden, und da habe ich einfach alle Zimmer abgeklappert.â
âWo warst du denn die ganze Zeit?â
âIch weià es selber nicht. Dieses Haus ist ein Labyrinth. Ich bin froh dass ich jemanden gefunden habe, der mir hilft hier wieder rauszufinden.â, sagte er lächelnd.
Rory musste grinsen. âÃbertreib mal nicht!â
âTue ich gar nicht!â, sagte Dean, der sich mittlerweile neben Rory auf Bett gesetzt hatte. âNaja, ein bisschen vielleicht.â
Warum muss sie nur so schön sein?
Sie kann doch hier nicht einfach so neben mir sitzen und dabei so wundervoll aussehen.
âDu siehst traurig aus, was ist los?â, fragte er sie.
âAch, nichts, es ist alles nicht so einfach.â
Wenn es nur alles einfach wäre, das wäre so schön.
Dean sitzt hier neben mir, und er ist so lieb und nett, und ich kann an nichts anderes als Jess denken. Was er wohl gerade macht, mit wem er zusammen ist, ob er immer noch an mich denkt.
Rory sah niedergeschlagen auf den Boden. Langsam legte Dean seinen Arm um sie, und sie lieà es zu. Sie konnte nicht leugnen, dass sie sich gerade sehr wohl fühlte, so neben Dean, in seinem Arm. Doch sie konnte nicht sagen, auf welche Art es war. Fühlte sie sich wohl, weil Dean einfach nur ein guter Freund war, oder weil sie insgeheim noch mehr für ihn empfand als das?
Dean war sich über seine Gefühle mittlerweile im Klaren.
Er liebte sie.
Er konnte nichts daran ändern, und er wollte es auch gar nicht. Selbst wenn sie nicht genauso empfand.
Aber sie hat mich nicht daran gehindert, meinen Arm um sie zu legen.
Also muss sie doch etwas für mich empfinden, oder?
Langsam drehte er seinen Kopf zu Seite. Rory hatte ihren auf seine Brust gelegt, und so hatte Dean nun den Duft ihrer Haare in der Nase. Sie rochen einfach wunderbar.
Rory hob ihren Kopf und nun war sein Gesicht direkt vor ihrem.
In diesem Moment konnten beide nicht mehr klar denken.
Sie kamen gleichzeitig aufeinander zu und küssten sich erst fest, und dann langsam und vorsichtig.
Und plötzlich wusste Rory, was sie für Dean empfand...
The truth is... sometimes I miss you so much I can hardly stand it.
ava
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.09.2005, 18:49 von
MaryKris.)