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~ Äther ~ [R-16]

Sie reden stundenlang darüber,

dass sie Ärzte und Anwälte werden wollen,
bis einer die Hände ausbreitet und erklärt,
alles ist sinnlos,
der einzige Mensch auf der Welt,
der etwas Vernünftiges von sich gibt,
ist Albert Camus.
Und der sagt,
das wichtigste, was man jeden Tag tut,
ist der Entschluss nicht Selbstmord zu begehen.

Frank McCourt

NEUN



Manchmal hat er das Gefühl platzen zu müssen, wenn sie da ist. Wie jetzt in seinen Armen liegt und er ihre nackte Haut an seiner spürt, die Konturen ihrer Brüste und Hüfte, die weichen Rundungen ihres gesamten Körpers. Er lässt einen Finger ihre Wirbelsäule hinabwandern, zeichnet die Linie sanft nach, umkreist die einzelnen Wirbel, während ihr warmer Körper sich an den seinen schmiegt. Sie hebt ihren Kopf an, ein sachter Kuss auf sein Kinn, dann auf seine Lippen. Er teilt sie, nimmt sie in sich auf, forciert Nähe in dem er sich noch fester an sich drückt. Hände die unter die seidene Decke gleiten, erkunden was sie eigentlich längst kennen, dennoch die Herzschläge und den Atem verschnellern. Er streicht die Innenseite ihrer Oberschenkel entlang und sie teilen sich, Moses und das Meer, schlagende Wellen, schäumende Gischt, gelöste Lippen, Küsse auf Hals und Kehle, Schulter und Brust. Wachsender Hunger breitet sich aus, ein unendlicher Durst, unbeschreibliche Sehnsucht. Sie suchen sie mit den Küssen und den Berührungen zu stillen, entfachen sie so doch nur weiter, Benzin in lodernden Flammen.
Dann der Klang einer Glocke, grässlich dringt er durch, ein eisiger Wasserstrahl der sie teilt, wieder und wieder, Fäuste auf Holz, eine Stimme. Sie schlägt den Kopf zur Seite und schließt die Augen, gräbt ihren Körper in die kühle Seide und presst die Schenkel aneinander, vertreibt so das fiebrige Pochen, während er sich hastig ankleidet und wortlos nach draußen stürzt.

"Dad?", ruft sie, gräbt in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel, will gerade aufschließen, als sie förmlich mit der Tür ins Haus fällt. "Dad..!?", sagt sie erneut, Verblüffung liegt in ihrer Stimme.
"Lorelai", begrüßt er sie, geht zur Bar und schenkt sich mit fahrigen Händen einen Whiskey ein. "Was machst du denn hier?"
"Wir waren vor einer Stunde zum Mittagessen im Bastide verabredet, schon vergessen?"
"Waren wir das?", nachdenklich verengt er die Augen zu einem Schlitz und es fällt ihm siedend heiß ein. "Natürlich, ich", mit einem verlegenen Lachen schüttelt er den Kopf. "Ich habe es doch tatsächlich vergessen."
"Ah ha", ist alles was sie erwidert, während sie ihn misstrauisch mustert. "Oh mein Gott", ist was ihr wenige Sekunden später mit sichtlichem Entsetzen über die Lippen kommt.
"Bitte?", zuckt er irritiert zusammen.
"Nichts", sie stößt ein viel zu lautes Lachen aus. "Luke! Ich habe ganz vergessen", sie tänzelt ein paar Schritte rückwärts, deutet hektisch in Richtung Tür. "Das ich ihm auch versprochen hatte mit ihm zu Mittag zu Essen", ein weiteres Lachen. "Wo habe ich nur meinen Kopf", ein fröhlicher Seufzer, ein sanfter Klaps gegen die eigene Stirn. "Ich werde dann Mal -"
"Ja", er nickt eilig. "Wir sehen uns Samstag?"
Sie runzelt die Stirn "Samstag?"
"Rorys Abschlussfeier?", erinnert er sie.
"Oh, natürlich. Samstag. Ja, Samstag", bestätigt sie und hastet Richtung Ausgang, hat Mühe dabei nicht über ihre eigenen Füße zu stolpern, stößt sich dennoch den Knöchel an der Tür als sie nach draußen sprintet.

Er wartet bis das Geräusch ihres Wagens nicht mehr zu hören ist, ehe er sein Glas in einem Zug leert und wieder nach oben geht. Mit Nachdruck schließt er die Tür des Schlafzimmers hinter sich, stellt fest, dass sie am Fenster steht, durch einen schmalen Spalt nach draußen in den Garten sieht. "Ich denke, sie hat nichts bemerkt", erklärt er und geht zu ihr, legt seine Arme um ihre Hüften, küsst ihren Nacken.
Sie dreht sich um, mustert ihn mit einem spöttischen Lächeln, zupft an seiner Knopfleiste. "Tatsächlich?"
Er folgt ihrem Blick, stellt mit Verärgerung fest, dass er das Hemd in der Eile in willkürlicher Reihenfolge zugeknöpft hat. "Vielleicht sollten wir es ihr einfach sagen", murmelt er nachdenklich und beginnt die Knöpfe in die richtige Abfolge zu bringen.
"Aber es besteht kein Grund dazu", entgegnet sie über ihre Schulter hinweg, während sie ins Badezimmer geht. "Wir schlafen schließlich nur miteinander."
Nur. Ihre Worte hallen in seinem Kopf wieder. Nur. Er fragt sich schon lange, ob es für ihn tatsächlich nur noch auf diesem "nur" basiert. Ob es das jemals getan hat in den letzten Monaten.

***

Sie stürmt ins Diner, rennt dabei beinahe ein altes Ehepaar über den Haufen, nimmt sich nicht einmal die Zeit sich zu entschuldigen, sondern knallt in voller Wucht in den Tresen, sieht ihren Mann mit flackernden Augen an. "Mein Vater hat eine -", setzt sie an, atmet tief durch und setzt sich auf einen der Barhocker. "Kaffee, schnell. Kaffee!"
Widerwillig kommt er ihrer Aufforderung nach, da er ahnt, dass etwas nicht in Ordnung ist, stellt einen Becher vor sie, mustert sie eingehend. "Eine was?", erkundigt er sich als sie keinerlei Anstalten macht Weiterzusprechen.
"Affäre", sagt sie schnell.
"Eine Affäre?", hakt er nach.
Sie nickt. "Mein Vater hat eine Affäre."
"Woher...", er schüttelt fragend den Kopf.
"Ich war bei ihm", sie befeuchtet sich die Zunge, nickt ein schnelles Nicken. "Und er, er hat ewig gebraucht bis er aufgemacht hat."
Ein Prusten seinerseits, ein tadelnder Blick von ihr. "Ah ja", sagt er also bemüht gefasst.
"Ja. Und es war eindeutig noch jemand anderes im Haus."
"Jemand anderes?"
"Ja."
"Ich nehme an, dass du diese Person gesehen hast."
"Nein."
"Gehört?"
"Nein."
"Sondern?"
"Gespürt."
"Gespürt?"
"Ja, gespürt."
"Dann bist du jetzt also ein Medium?"
"Luke!"
"Was?"
"Seine Haare."
"Was ist damit?"
"Sie waren zersaust."
"Er konnte seinen Kamm nicht finden?"
"Die Fliege!"
"Was ist damit?"
"Er trug keine."
"Vielleicht hatte er sie abgenommen?"
"Niemals. Ich wette er hat selbst für seine Pyjamas eine passende Fliege."
"Du übertreibst."
"Ach ja? Was ist mit dem Hemd? Es sah aus als hätte ein Dreijähriger es zugeknöpft."
"Das alles klingt vielmehr so, als hättest du ihn aus seinem Mittagsschlaf geweckt und nicht bei einem geheimen Tete-a-tete gestört."
"Er hatte Lippenstift auf dem Mund", ruft sie triumphierend aus.
"Vielleicht ist das eine geheime Seite von ihm."
"Nein, nicht so", sie straft ihn mit einem zornigen Blick, ehe sie weiter spricht. "Es war kaum merklich. Und doch eindeutig Lippenstift."
"Alles klar."
"Die Art von Lippenstift, die ein Mann nur dann an den Lippen hat, wenn er zuvor eine Frau geküsst hat, die Lippenstift auf den Lippen hatte."
"Lorelai, das alles sind wirklich keine Beweise dafür, dass er eine Affäre hat."
"Ach? Und was wären Beweise für dich?"
"Keine Ahnung. Ein BH auf der Couch, ein Knutschfleck am Hals -"
"Würgh", fällt sie ihm ins Wort.
"Komm schon", wendet er besänftigend ein.
"Nein, er, er ist mein Dad. Mein Vater. Väter haben keine Affären. Sie haben nicht einmal ein Geschlecht. Väter sind sexlos."
"Du meinst in all den Jahren in denen deine Eltern miteinander verheiratet waren, haben sie nie miteinander geschlafen?"
"Du sagst es", erwidert sie trotzig.
"Dann, Liebling", entgegnet er grinsend. "Dann solltest du schleunigst beim Papst vorstellig werden, um die These der unbefleckten Empfängnis zu untermauern."
"Und mein Vater sollte seiner Geliebten besser ein neues Kleid spendieren, da sie Samstag bei mir vorstellig werden wird", sie hebt die Augenbrauen und trinkt zufrieden einen Schluck Kaffee, ob des soeben gefassten Entschlusses.

***

Missmutig beobachtet sie, wie ihre Mutter Rory umarmt. Missmutig, weil Emily hier ist, missmutig, weil sie sich unweigerlich freut sie zu sehen. Also gibt sie sich einen Ruck, stößt sich vom Treppenpfosten ab, geht mehr rückwärts als vorwärts zu den Beiden. Wünschte sich schon wieder, sie hätte es bleiben lassen als sie den Blick ihrer Mutter bemerkt.
"Lorelai", begrüßt Emily ihre Tochter, ihre Stimme verrät keinerlei Emotion, soll es nicht, sie weiß, dass ihre Anwesenheit nur wegen Rory geduldet wird. Dennoch bereitet es ihr Mühe gefasst zu wirken, zu sehr überrascht sie der Anblick Lorelais.
"Emily", keine von beiden macht Anstalten über diese formelle Begrüßung hinwegzugehen, man nickt sich noch höflich zu, bevor Rory ihre Großmutter zur Bar dirigiert, ihrer Mutter einen strafenden Blick zuwirft.
Sie stöhnt, natürlich, sie hat vergessen. Nun, nicht vergessen, es absichtlich nicht getan, erkennt jetzt, dass kein Weg daran vorbei führen wird, wenn Emily ohnehin hier ist. Also schleicht sie stöhnend zur Bar. "Mom", setzt sie an, gibt sich keine Mühe den genervten Unterton aus ihrer Stimme zu verbannen. "Würdest du gerne Ruth sehen?"
"Was für eine nette Idee", lautet die Antwort im perfekten Plauderton.
"Wie schön", quetscht sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, bedeutet Emily ihr nach oben zu folgen.
Vorsichtig öffnet Lorelai die Tür zu dem kleinen Kinderzimmer, knipst eine kleine Nachttischlampe an, ein schmaler Lichtstreif, der das Gesicht eines schlafenden Babys erhellt.
Aufmerksam beobachtet sie, wie ihre Mutter zu dem Bett geht, ihre Enkeltochter zum ersten Mal in Augenschein nimmt. Lächelt, als sich ein Lächeln auf Emilys Gesicht abzeichnet.
"Sie sieht aus wie Rory", flüstert sie.
"Nicht ganz", Lorelai gesellt sich neben ihre Mutter. "Ihre Augen", erklärt sie. "Sie sind braun, so wie deine."
"Oh", ein mattes Nicken, verlegenen Stille.
"Aber ich finde es sieht sehr hübsch aus", fügt sie hinzu, beinahe entschuldigend klingt es. "Warum hast du es mir nie erzählt?", unternimmt sie einen weiteren Versuch ein Gespräch in Gang zu bringen, weiß selbst nicht weswegen.
"Wovon sprichst du, Lorelai?"
Sie presst die Lippen aufeinander, sieht von Ruth zu Emily. "Von meiner Geburt."
"Ich weiß nicht was du meinst", lügt sie ohne mit der Wimper zu zucken, fühlt sich plötzlich unendlich unbehaglich, wünschte sie hätte Rorys Einladung niemals angenommen.
"Weil es menschlich wäre, dass dir auch nicht immer alles perfekt gelingt?"
"Lorelai..."
"Nein, Mom. Warum kannst du nicht einfach zugeben, dass auch bei dir nicht immer alles nach Plan läuft?"
"Was hätte ich denn tun sollen?", zischt sie.
"Mir eine ehrliche Antwort geben, als ich dich danach gefragt habe."
"Natürlich, genau das hätte ich tun sollen, ich hätte meiner sechzehnjährigen Tochter, die völlig aufgelöst von ihrem Termin bei der Hebamme nach Hause kommt, sagen sollen, verzeih Lorelai, aber es ist noch viel Schlimmer, als du es dir vorstellst. Wenn sie dir sagen, dass alles ist in Ordnung, das es völlig normal ist, dass du seit Stunden das Gefühl hast, jemand würde dir ein Messer in den Magen rammen, immer und immer wieder, dann solltest du ihnen besser nicht glauben, denn das ist es nicht. Und wenn sich zu den Schmerzen letztendlich Angst gesellt, diese furchtbare Angst, dass deinem Kind etwas passieren könnte, aber du nicht einmal mehr die Kraft dazu hast, sie anzuschreien, ihnen zu sagen, sie sollen endlich etwas tun, erst dann wird es wirklich amüsant! Hättest du das hören wollen, Lorelai? Hätte ich dir das erzählen sollen?"
"Mom.."
"Wir sollten besser wieder nach unten gehen. Sonst wecken wir die Kleine noch auf", sie verlässt das Zimmer hastig, wartet nicht auf Lorelai als sie wieder nach unten geht. Bleibt plötzlich auf der Treppe stehen, ein erstaunter Japser ehe sie sich wieder fängt, festen Schrittes den Weg beendet und Richard höflich begrüßt. Ihn und seine Begleiterin.

To be continued

ATN: Sodela, dieses war der Zweite Streich und der Dritte folgt.. nicht sogleich Wink ... ein Teil für jedes unsere zwei Geburtstagskinder, sucht euch aus, wem welcher gehörtWink Hoffe die Partys waren gediegen und euer Tag wird es werden. Lg, Franziska

Bin zwar kein Geburtstagskind, da ich ja noch bis Winter warten muss *grml* habs aber trotzdem gelesen und bin wie immer hin und weg! Alles einfach nur perfekt, genial und sonst noch was! Ich liebe den Teil von Emily und Richard und wie Lore ihn erwischt und Logan und Rory und dann Emily und Lorelai, hach ich lieb die beiden Teile einfach voll und ganz :biggrin: Auch für mich ein schönes Geschenk, trotz "Viel Glück zum Nicht-Geburtstag - viel Glück, viel Glück!" Wink

:knuddel: Marie

Mal wieder zwei brilliante Teile, in denen ich diesmal keine Rechtschreibfehler gefunden habe! *zwinker*
Jetzt bin ich aber mal gespannt wer die Geliebte von Richard ist!

[Bild: audrey.jpg]

Jeder Hippie muss mal Pippi

So, nu auch Feedback von mir.
Ich bin ehrlich ziemlich begeistert (und du weißt ja, mich heute zu begeistern, das heißt was), du hast das wieda mal sehr gut geschrieben, echt super cool!!! Man kann sich das alles irgendwie schon vorstellen....und ich bin mal seeehr gespannt wer Richards Freundin is!!! in seeeehr neugierig, also schnell weiter.

So, also nu hau ich wieda ab, muss noch einiges erledigen.
Also, Flott Flott weiter!!!!

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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]

Also eigentlich müsstet ihr wissen, wen er dabei hat.... *G* Und nein, es ist nicht Zitty:biggrin:

Du hattest solang Pause, da vergisst man einiges......wer ist es?!

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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]

Seht ihr dann im nächsten Teil:p

Er geht auf die Veranda, heiße Luft strömt ihm entgegen, obwohl die Sonne schon lange untergegangen ist. „Hier bist du!“, ohne eine Aufforderung abzuwarten, setzt er sich neben sie auf die hölzerne Gartenbank.
„Ich wollte etwas frische Luft schnappen“, antwortet sie, verschränkt die Arme dabei.
„Hast du sie gesehen?“, erkundigt er sich, registriert froh, dass ein schmales Lächeln über Emilys Gesicht huscht.
„Ja“, ein zaghaftes Nicken.
„Sie sieht dir sehr ähnlich, findest du nicht?“
„Sie hat geschlafen.“
„Sie tut es.“
Sie sieht ihn an. „Ich weiß nicht, ob das etwas ist, zudem man sie beglückwünschen sollte.“
„Sie sollte sich bedanken“, ein Grinsen, ein ausgesetzter Herzschlag. „Du siehst gut aus heute.“
Sie verdreht die Augen. „Danke“, antworte sie dennoch sichtlich geschmeichelt „Du auch“, ein gefährliches Glitzern spiegelt sich in ihren Augen, „Und Cynthia ebenso.“
„Ja, sie ist ein nettes Mädchen.“
„Und hübsch.“
„Das auch.“
„Du hättest mich wenigstens vorwarnen können“, erinnert sie ihn an sein Versprechen.
„Das hätte ich normalerweise auch getan, Emily, glaub mir. Aber es ging alles so schnell. Lorelai, sie hat mich heute Mittag angerufen und sie sagte, sie wüsste es. Sie hat verlangt, dass ich sie mitbringen soll.“
„Auf Rorys Abschlussfeier?“
„Sie klang sehr bestimmt“, entschuldigt er sich. „Du kennst sie, es gab keine andere Alternative.“
„Ich weiß“, sie seufzt, sieht ihn an.
Er legt eine Hand auf ihren Oberarm, übt sanften Druck aus. „Sicher?“
„Natürlich“ sagt sie lächelnd. „Wir wussten doch beide, dass es irgendwann nicht mehr zu vermeiden wäre.“
„Dennoch ist es seltsam.“
„Das aus deinem Mund.“
„Immerhin bin ich es, der sich als erster von uns beiden in Begleitung in die Öffentlichkeit gewagt hat.“
„Mit Cynthia“, antwortet sie trocken.
„Was soll das denn heißen?“
„Cynthia, Richard.“
„Eine nette, junge, hübsche Frau, wie du selbst zugegeben hast.“
„Für jemand anderen vielleicht.“
„Willst du damit sagen, dass wir nicht zusammen passen?“
„Genau das“, sie hebt die Augenbrauen, unterstreicht so ihre Worte.
„Da bin ich anderer Meinung.“
„Weil du noch nie gewusst hast, was dir steht.“
„Und Cynthia tut es nicht?“
„Würdest du ein grünes Hemd mit einer pinken Hose kombinieren?“
„Würdest du bitte das Thema wechseln?“
„Wenn du es möchtest.“
„Das möchte ich.“
„Bitte“, sie steht auf und wendet sich zum Gehen. „Und viel Spaß noch mit Cynthia.“
„Den werde ich haben“, antwortet er.
„Pink und grün, Richard.“
„Weißt du was?“
„Nein.“
„Ich denke, ich werde meine Geliebte“, er betont das Wort absichtlich mit einem anzüglichen Unterton, erntet jedoch nur ein spöttisches Lächeln, „nach dieser Veranstaltung noch auf einen Drink zu Levitz einladen.“
„Levitz?“, erkundigt sie sich.
„Eine neue Bar in der George Street, sie machen hervorragende Margaritas dort“, erklärt er. „Und die Band ist ausgezeichnet, sehr romantisch. Das perfekte Ambiente für ein glückliches, junges Paar wie uns.“
„Ich bin mir sicher deine Geliebte wie du es nennst, wird sich sehr über diese Einladung freuen“, entgegnet sie, steht seinem süffisanten Unterton in nichts nach.
„Das will ich doch sehr hoffen“, sagt er und hat Mühe die Contenance zu bewahren, nimmt sie dennoch stattdessen bei der Schulter, schiebt sie zurück ins Haus.

***

Es kam ihr den ganzen Abend schon seltsam vor, doch jetzt, als sie sieht wie ihre Eltern zusammen das Haus betreten, es tun ohne Anzeichen eines Streites zu zeigen, da schlägt das Ganze in reine Verwirrung um. Sie sieht, wie ihr Vater zu Cynthia geht, sich angeregt mit ihr zu unterhalten beginnt, während ihre Mutter sich in aller Seelenruhe einen Martini einschenkt, zufrieden daran nippt, geradeso als wäre Richard hier nicht mit einer dreißig Jahre Jüngeren aufgetaucht, sondern mit einem Schäferhund.
Nervös beginnt sie mit dem Fuß auf und ab zu wippen, hält es schließlich nicht mehr aus, verletzter Stolz hin, gekränkte Eitelkeit her, stürmt sie regelrecht zu ihrer Mutter. „Ich verstehe nicht, wie du so gelassen sein kannst“, zischt sie, klingt dabei eher wie eine eifersüchtige Ehefrau, denn wie eine aufgebrachte Tochter.
Emily zuckt mit den Schultern. „Wir sind seit anderthalb Jahren geschieden, Lorelai.“
„Aber diese Frau, Mom, sie, sie passt doch überhaupt nicht zu ihm.“
„Findest du?“
„Es ist so als würde man eine pinke Bluse mit einer grünen Hose kombinieren!“
„Tatsächlich?“, entgegnet sie, hat Mühe ein Lachen zu unterdrücken.
„Allerdings“, ein wütendes Schnauben. „Es ist so stillos“, als sie keine Antwort erhält, mustert sie Emily verstohlen, das amüsierte Lächeln auf ihrem Gesicht entgeht ihr nicht. „Sag, dass das nicht wahr ist!“, stößt sie hervor.
„Bitte?“
„Deshalb bist du so cool“, ein Stöhnen, sie nimmt ihrer Mutter das Glas aus der Hand, leert es in einem Zug.
„Cool?“, erkundigt sich diese scheinbar unbeteiligt.
„Gelassen, Mom. Gleichgültig.“
„Und weswegen?“, hakt sie nach, schenkt sich dabei einen neuen Martini ein.
„Du hast auch eine Cynthia.“
„Gewiss nicht“, sie nippt gelassen an ihrem Drink. „In meinem Alter wechselt man seine sexuellen Präferenzen nicht mehr, Lorelai.“
„Irggh!“, stöhnt sie laut auf, bemerkt gleichzeitig, das ihre Mutter dabei ist, geschickt vom eigentlichen Thema abzulenken, bohrt weiter nach. „Also? Hast du?“
„Habe ich was, Lorelai?“
Sie verdreht die Augen, muss man dir wirklich alles aus der Nase ziehen, Mutter? „Einen Mann?“
„Wäre das eine so unglaubliche Vorstellung für dich?“
„Phantastisch. An einem Abend bekomme ich nicht nur eine neue Mommy, sondern auch noch einen neuen Daddy.“
„Keine Angst“, beschwichtigt Emily sie. „Das mit Cynthia ist nichts Ernstes.“
„Und woher willst du das wissen?“
„Pink und grün, Lorelai“, entgegnet sie mit einem wissenden Lächeln und macht Anstalten zu gehen, doch ihre Tochter hält sie fest.
„Und wann werde ich die Ehre haben dein grünes Hemd kennen zu lernen?“
„Erstens ist es nicht grün, Lorelai“, stellt sie bestimmt fest, während sie sich aus dem doch recht festen Griff löst. Und zweitens, kennst du ihn schon, schießt es ihr durch den Kopf. „Und zweitens wird das noch früh genug geschehen.“

To be continued

So...*als erste FB tu*
Gefällt mir wieder gut, obwohl ich finde das Em und Rich zusammen gehören....Aber thats life. *snief*
Ich finds cool wie die beiden sich unterhalten, gefällt mir.....irgendwie Süß. *gg*

So, ich weiß nich mehr was ich sagen soll, außer: seeeehr gut und schnell schnell weiter!!!!
Hugs
Kerstin

P.S.: Pink und Grün - eine meiner liebsten meiner Farbenkombinationen....

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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]

DankeSmile Also wenn ihr lieb seit, geht's heut noch weiter, hab ein paar Teile auf Vorrat Wink

Riska

PS: Pink und grün? *Mümpf*
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