9. "I still love him" or the dragon
âNein, Dean, nein, ich kann das einfach nicht.â Rory stieà Dean von sich weg und stand vom Bett auf.
âEs tut mir Leid, wirklich, ich hätte das nicht tun sollen.â Dean fuhr sich mit der Hand durch die Haare und sah zu Rory auf, es war ihm wirklich peinlich.
âIst schon ok, denke ich, aber ich muss hier raus!â Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Zimmer.
Dean lieà sich nach hinten fallen atmete erstmal tief durch.
Warum verdammt noch mal habe ich das getan? Nein, die Frage ist, warum verdammt noch mal wollte sie es nicht? Ich dachte es wäre wieder alles so wie früher. Wir konnten reden wie früher, und wir konnten lachen wie früher, warum können wir dann nicht auch zusammen sein wie früher? Warum ist immer alles so verdammt kompliziert?
Als er sich langsam wieder aufsetzte, fühlte er plötzlich ein Blatt Papier. Es musste die ganze Zeit im Bett gelegen haben. Als er es sich genauer ansah, bemerkte er, dass es ein Brief war. Dean überlegte kurz, ob er ihn lesen sollte, doch eigentlich hatte er schon damit angefangen. Beim Lesen verfinsterte sich seine Miene immer mehr, und als er zu Ende gelesen hatte ballte er die Hand zur Faust, den Brief fest umschlossen, und verlieà das Zimmer.
*Wohnzimmer*
âLuke, schnell weg hier, ist meine verrückte Tante, die jeden umarmt, und an jedem ihr Parfum hängen lässt.â Lorelai zog Luke schnell aus der Gefahrenzone, und hinter sich her durchs ganze Haus. Auf dem weg schnappte sie sich ihre beiden Jacken von der Garderobe.
âHey, wo willst du hin mit mir?â, Luke stolperte und fiel beinahe, doch er konnte sich noch fangen.
âEinfach weg, ich ertrage diese Parties nicht.â
âAber, was wird deine Mum sagen?â
âDas ist mir jetzt ehrlich gesagt egal, ich war hier, ich habe mit ihr geredet, das muss reichen, bitte, geh schon mal zum Auto, ich hole Rory.â
Lorelai gab Luke einen Kuss und ging dann in Richtung Terasse um Rory zu suchen.
Luke ging langsam zum Auto, und als er gerade seinen Schlüssel aus der Jackentasche holen wollte hörte er hinter sich jemanden. Er drehte sich um, und Emily Gilmore höchstpersönlich stand vor ihm.
âOh, hallo, Mrs. Gilmore.â, sagte Luke. Er fühlte sich sichtlich unwohl. Wo blieb Lorelai nur?
âBitte, nennen sie mich doch Emily.â Sie war immer noch erschreckend freundlich.
âOk, hallo Emily, was führt sie nach hier drauÃen?â
âNun ja, ich gesehen, wie meine Tochter sie durchs haus zog, und da dachte ich mir schon, dass sie sich mal wieder aus dem Staub machen will.â
âNein, das ist es nicht, es ist meine Schuld, ich habe morgen eine frühe Lieferung, und muss deshalb zeitig aufstehen.â, wollte er Lorelai verteidigen,
âSie brauchen sie nicht in Schutz nehmen Luke, ich kenne Lorelai, besser als manch anderer, auch wenn sie das nicht glaubt, und ich weiÃ, dass sie es hier nicht lange aushält.â
Darauf wusste Luke nichts mehr zu sagen. Er starrte nur auf seine Schuhspitzen, die Hände Tief in den Jackentaschen vergraben.
âLuke hören sie mir zu, es mag ja sein, dass meine Tochter sie gut leiden kann, und anscheinend haben sie auch etwas für sie übrig. Aber das wird nicht funktionieren. Ich habe mich lange angestrengt, den richtigen Mann für sie zu finden, und sie sind es nicht. Sie leben in einer anderen Welt als Lorelai. Auch wenn sie beide in der gleichen Stadt wohnen, heiÃt das noch lange nicht, dass sie auch gleich sind. Eines Tages wird sie einsehen, dass es falsch war von zuhause wegzulaufen, und sie wird sich mit Freuden mit einem Mann zusammentun, der aus meiner Gesellschaftsschicht stammt. Also, genieÃen sie den Rest des Abends, und denken sie nach über das was ich gesagt habe.â
Emily drehte sich um, und ging mit schnellem Schritt zum Haus zurück.
Luke konnte nur mit offenem Mund dastehen. Ihm fehlten die Worte.
Rory hatte sich in den Garten auf eine Bank gesetzt. Sie war nicht gerade glücklich mit der Situation.
Ich hätte es wissen müssen. Es hat schon mit diesem Lächeln angefangen, dass er vor meinem Aufbruch nach Europa auf dem Gesicht hatte. Und dann immer diese Bemerkungen, wie konnte ich nur so blöd sein? Natürlich hat er sich wieder in mich verliebt. Aber warum nur? Warum muss immer alles auf einmal kommen?
Das alles machte Rory ziemlich fertig, denn eigentlich war es ja genau das was sie wollte, Jess vergessen und ein neues Leben ohne ihn beginnen. Dean hatte ihr gerade die Hand dazu gereicht, doch sie hatte sie nicht genommen. Warum, das wusste sie selber nicht, oder sie wollte es im Moment einfach nicht wissen.
Da kam Lorelai um die Ecke.
âHey SüÃe, da bist du ja, ich habe dich schon gesucht. Luke und ich wollen abhauen, kommst du mit, oder willst du nachher mit Dean fahren?â
âIch komme mit, ich will nur noch ins Bett.â Rory sah zu Lorelai auf, und blickte ihr traurig entgegen.
âWas ist denn los mit dir, du siehst gar nicht gut aus.â
âDankeschönâ, sagte Rory patzig.
âAch komm schon, du weiÃt wie ich das meine. Was war denn eben los? Du warst auf einmal verschwunden, und Dean habe ich auch nirgendwo gesehen.â Lorelai setzte sich neben Rory auf die Bank.
âWir waren in meinem Zimmer, eigentlich war ich zuerst da, und da habe ich den Brief wieder gefunden.â
âWelchen Brief?â, fragte Lorelai. Rory hatte es immer noch nicht geschafft, mit ihrer Mutter über alles zu reden.
âIch habe, als wir in Italien waren, einen Brief geschrieben, an Jess. Ich wollte ihn von Anfang an nicht abschicken, und habe ihn deshalb in meine Tasche getan, und eben habe ich ihn dann dort wieder gefunden. Und dann konnte ich einfach nicht mehr. Mum, warum kann ich ihn nicht einfach vergessen?â
âDieser Mistkerl, ich wusste, dass er dir nur weh tut.â
âDas ist nicht gerade hilfreich im Moment.â
âJa, weià ich doch, aber das musste sein.â Lorelai strich Rory sanft über den Kopf. âDu liebst ich immer noch, hm?â
Rory konnte nur nicken, während sie wieder anfing zu schluchzen.
âUnd was war danach los?â
âNajaâ, Rory schniefte, doch dann erzählte sie weiter. âDean stand auf einmal dort, und er hat sich zu mir auf Bett gesetzt und seinen Arm um mich gelegt, und ehe ich wusste wie mir geschah, haben wir uns geküsst.â
âMoment, hat er dich geküsst, oder du ihn?â
âIch weià nicht, sein Gesicht war auf einmal vor meinem, und dann habe ich auch schon seine Lippen gespürt. Und das schlimme ist, ich habe nichts dagegen unternommen, ich habe ihn zurückgeküsst.â
âOh man, kleine, was ist denn nur los mit dir?â
âIch habe keine Ahnung! Auf jeden Fall ist mir dann klar geworden was ich da tue. Also habe ich ihn weggestoÃen und bin aus dem Zimmer raus.â
Rory verbarg ihr Gesicht wieder in ihren Händen, sie konnte einfach nicht mehr, das alles war zuviel für sie.
âWeiÃt du was, wir gehen jetzt zum Auto, Luke wartet schon auf uns, und dann fahren wir erstmal ins Diner und trinken einen Kaffee, ich glaube wir können beide einen gebrauchen. Und dann gehst du schön ins Bett und schläfst dich richtig aus, und morgen nehme ich mir frei, und wir machen den ganzen Tag was zusammen, nur wir beide, alles was du möchtest.â
âDas wäre toll Mum, nicht dass ich mich nicht für dich und Luke freue, aber ich habe dich irgendwie vermisst in letzter Zeit.â
Lorelai lächelte ihre Tochter an. Sie war froh, dass sie geredet hatten. Endlich standen die beiden von der Bank auf, und gingen zu Luke, der sich mittlerweile ins Auto gesetzt hatte.
Auf der Rückfahrt war alles ziemlich ruhig. Die Stille war schon fast beängstigend. Lorelai sah zu Luke, doch der starrte nur verbissen auf die StraÃe. Sie wollte sein Hand nehmen, aber Luke zog sie weg.
Lorelai sah kurz auf den Rücksitz, wo Rory schon eingeschlafen war.
âWas ist denn los mit dir?â, fragte sie.
âNichts!â antwortet Luke einsilbig.
Und so schwiegen sie weiter auf dem ganzen Weg bis zum Gilmore Haus. Lorelai hatte auf dem Stopp am Diner verzichtet, denn Rory schlief immer noch tief und fest.
Luke nahm Rory von Rücksitz und trug sie ins Haus. Nachdem er es geschafft hatte sie ins Bett zu legen ohne sie aufzuwecken, ging er aus Rorys Zimmer hinaus, und schloss leise die Tür hinter sich. Lorelai hatte in der Küche auf ihn gewartet und ging langsam auf ihn zu.
âHey Luke, sollen wir nicht nach oben gehen?â Lorelai wollte ihn umarmen, doch er wich zurück. âWas ist denn los mit dir? Schon im Auto warst du so kalt, und jetzt darf ich dich noch nicht mal mehr berühren?!â
âLass mich einfach, ich fahre jetzt nachhause!â, Luke wurde lauter, doch er beherrschte sich noch weil er Rory nicht wecken wollte. Doch Lorelai dachte gar nicht mehr an ihre Tochter, und sie fing an Luke anzuschreien.
âDu kannst doch jetzt nicht einfach gehen! Nicht ohne mir zu sagen was mit dir los ist. Wir hatte so einen schönen Abend, meine Mutter war nett zu dir, und jetzt auf einmal bist du so abweisend.â
âJa, deine Mutter war wirklich sehr nett. Sie war auch sehr nett als sie mir sagte ich solle aus deinem Leben verschwinden, da ich wohl nicht gut genug für dich bin.â mit diesen Worten verschwand Luke aus der Küche, und ging zur Tür.
Lorelai wusste nicht was sie sagen sollte. Da war sie einmal im Leben glücklich, und da kam ihre Mutter an und wollte dieses Glück einfach so zerstören.
Sie erwachte erst wieder aus ihrer Starre, als sie Luke den Motor starten hörte. Schnell lief sie zur Türe um ihn aufzuhalten, doch es war zu spät.
âLuuke!â, rief Lorelai noch laut hinterher, doch er hörte sie schön nicht mehr.
âWarte doch!â, sagte Lorelai, jetzt nur noch leise, und dann, kaum hörbar âich liebe dich doch...â
The truth is... sometimes I miss you so much I can hardly stand it.
ava
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.09.2005, 18:50 von
MaryKris.)