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Kapitel 5
Unterwegs - California, here I come
Jess hatte Portland schon vor Stunden weit hinter sich gelassen. Inzwischen steuerte er direkt auf Eugene zu, von dort aus hatte er sich vorgenommen in Richtung Pazifikküste zufahren und dann geradewegs Richtung Süden.
Je weiter er in den letzten vier Tagen gefahren war, desto klarer war ihm geworden wohin er fuhr.
Ohne es Anfangs drauf angelegt zu haben, steuerte er auf Kalifornien zu.
Die Strecke, durch Montana, Washington und schlieÃlich Oregon, die er gefahren war hatte er bisher noch nie genommen um nach Los Angeles zukommen.
Aber es hatte ihn abgelenkt. Er hatte schon ein paar mal zuvor die Rocky Mountains gesehen, aber noch nie so weit im Norden.
Die StraÃenschilder, blitzten immer nur kurz vor ihm auf. Eugene 20 Meilen, Nächste Ausfahrt Harrisburg, Eugene 16 Meilen, Nächste Ausfahrt Cheshire, Eugene 9 Meilen, Nächste Ausfahrt Venela.
Jess wechselte den Fahrstreifen. Es dauerte keine zwei Minuten bis die Ausfahrt vor ihm auftauchte. Er steuerte darauf zu und verlieà den Highway.
Ãber kleinere StraÃen umfuhr er Venela und viele kleinere Orte, bevor die Luft die durch das geöffnete Fenster hinein strömte sich langsam veränderte.
Der Wind trug den Salzgeruch des Meeres herein. Jess hielt sich wieder weiter nach Süden.
Eugene lag bereits mehr als vier Autostunden hinter ihm, als er seinen Kurs erneut änderte.
Minute für Minute, strömte mehr salzige Luft in den Wagen. Er brauchte keine Zehn Minuten, bis vor ihm die Küste auftauchte.
Ein Schild an der KüstenstraÃe, auf die er Abgebogen war, verriet ihm das er in der nähe von Gold Beach gelandet war.
Die Kalifornische Grenze war keine drei Stunden mehr entfernt.
Er hielt nicht an. Das Meer war nichts besonderes mehr für ihn, trotzdem immer wieder, ohne das er es kontrollieren konnte, schweifte sein Blick nach rechts hinaus aufâs Meer.
Erst fiel es ihm kaum auf, doch dann ganz langsam wurde es deutlicher. Die Farbe der Sonne änderte sich. Sie wurde dunkler und ganz langsam, sank sie immer weiter, bis zu dem Punkt an dem es aussah als würde sie das Wasserberühren.
Mit einem kurzen Blick vergewisserte sich Jess das keine anderen Autos in der Nähe waren und fuhr langsam rechts ran.
Als er Ausstieg und zur Leitplanke ging, die die StraÃe von der Klippe und dem Meer darunter trennte, hatte das Wasser die Sonne bereits zur hälfte verschluckt.
Rot und die verschiedensten Violettöne überzogen den Himmel.
Ohne den Blick von dem Szenario vor sich zunehmen, fummelte Jess eine Zigarette aus seiner Tasche und zündete sie an.
Der Qualm den er ausblies färbte sich gelbrot in den letzten Sonnenstrahlen die am Horizont auffuhren.
Kurz darauf war alles was noch an den gerade vergangenen Tag erinnerte ein heller Schimmer, der letztendlich verblasste.
Jess nahm einen letzten Zug seiner Zigarette und schnippte sie über die Leitplanke ins Meer.
Langsam ging er wieder zu seinem Auto. Ohne gröÃere Umschweife verzog er sich auf den Rücksitzt und versuchte sich so bequem wie möglich hinzulegen. Es dauerte nicht lange bis er eingeschlafen war.
Es gab mehrere Möglichkeit für ihn. Die eine wäre direkt nach Venice zu fahren und seine Freundschaft mit Angus, Chowder, Rufus, Legolas, Caligula, Mudball, General Lee, Jimmy Jam, Terry Lewis und Spot aufzufrischen, in der Hoffnung Sasha zu Hause an zutreffen oder nach Santa Monica zufahren und ohne umschweife Jimmy im Inferno zu überrumpeln.
Seit er vor zwei Tagen die Grenze überfahren hatte, dachte er darüber nach, ohne groÃen erfolg.
L.A. rückte immer näher und er war sich noch nicht mal sicher ob er überhaupt hier sein sollte.
Als er keine Meile vor der Stadt das Schild für die Ausfahrt nach Santa Monica sah, bog er trotz noch bestehender Zweifel ab.
Ob er jetzt Jimmy oder Sasha als erstes sehen würde, konnte er auch dann noch entscheiden, wenn er nicht mehr auf dem Highway war.
Ihm war voll und ganz bewusst das beide Varianten ihre Vor- und Nachteile hatten. Ein Aufeinandertreffen mit Sasha wäre weniger angespannt, dafür aber mit wesentlich mehr Fragen verbunden und mit Jimmy wäre es das genaue Gegenteil.
Langsam verschwand um ihn herum die fremdere Gegend und wich Gebäuden, StraÃen und Geschäften von denen er ohne schlechtes Gewissen behaupten konnte sie wie seine Westentasche zukennen.
Als er zu der Kreuzung kam an der er hätte Abbiegen müssen um nach Santa Monica zugelangen, fuhr er einfach gerade aus weiter. Die Fragen würden definitiv leichter zu ertragen sein, als die Anspannung seinem Vater wieder einmal aus heiterem Himmel gegenüber zustehen.
Wie lange war es her das er das letzte Mal hier gewesen war? Elf Zwölf Monate, ja, so in dem Dreh auf jedenfalls. Er war nicht lange geblieben, zwei Wochen, und dann hatte seine groÃe Reise begonnen.
Etwa neun Monate davor, hatte er Jimmy zum ersten Mal besucht, nach dem Jimmy in Stars Hollow aufgetaucht war.
Damals war er vier Monate geblieben, bevor er zurück nach New York gezogen war.
Die vier Monate in Kalifornien waren nicht die leichtesten gewesen, aber auch nicht die schwersten. Es hatte viele Reibereien zwischen ihm und Jimmy gegeben, viele Schreiereien, aber alles in allem waren sie gut klargekommen.
Nicht wie Vater und Sohn, genau sowenig wie Freunde, aber immerhin wie gute Bekannte oder Mitbewohner.
An der nächsten Ecke bog Jess ab. Hinter den kleinen Häusern kam das Meer zum Vorschein. Keine hundert Meter trennten ihn noch von seinem Ziel.
Jess fuhr zum StraÃenrand und hielt das Auto an.
Tief durchatmend lieà er sich im Fahrersitz zurück sinken. Ohne mehr als seinen Arm zugbewegen fischte er eine CD vom Beifahrersitz und legte sie in den alten, leicht zerstörten Diskman. Noch bevor das Lied begann drehte er die Lautstärke hoch. Its going down tonight in this town Cause they stare and growl They all stare and growl I take a scar everytime I cry Cause it ain't my style, no it ain't my style Going down to the gravel head to the Barrel Take this life and end this struggle Los Angeles come scam me please Emptiness never sleeps at Cliftons 6 am With your bag lady friend and your mind descending Stripped of the right to be a human in control Its warmer in hell so down we go... Jess richtete sich wieder auf den lieà den Motor aufheulen, bevor er das Gas durchtrat und die letzten Meter hinter sich brachte ...They say This is the city The city of angels All i see is dead wings Its a ghost town rabid underworld Dionysian night vitriolic twilight A mirage come up it never ends Once you get born youre never the same Left behind erased from time Aint no decency in being boxed up alive Look around aint no R.I.P signs here We dont rest in place We just disappear So here we are Los Angeles
No angels singing in your valley of unease...