okay, hier ist der neue teil.
dabei finde ich das gespraech von jay und *********** (extra mehr sternchen ^^) etwas un ... untypisch.
so. muss jetzt schlafen, damit ich morgen nicht zu spaet aufstehe und meinen flug verpasse :biggrin:
viel spass und gute nacht!
chlafen:
silbernerschatz
Teil 19
Saemtliche Versuche , in den naechsten zwei Tagen mit Kay zu reden, schlagen fehl. In der Schule behauptet sie, sie muesse noch was machen, oder sie muesse noch ihre Buecher holen, nach der Schule sagt sie, sie muesse schnell nach Hause, sie haetten Besuch, oder sie wuerde noch etwas Wichtiges vorhaben. Am Telefon hat sie auch Besuch, ihre Mutter, ihr Vater oder sonst wer ruft sie, oder sie habe noch Hausaufgaben zu erledigen.
Dass ich weiss, dass sie mich anluegt, scheint sie dabei nicht zu interessieren.
Nachdem sie mich wahrscheinlich schon zum hundertsten Mal am Telefon abgewimmelt hat, werfe ich das Telefon aufs Bett und grapsche mir meinen Laptop.
Wenn sie nicht mit mir redet, dann eben nicht. Ich hab schliesslich noch meinen Messenger, bei dem ich mit anderen Freunden quatschen kann.
Aber kaum bin ich eine Viertelstunde drin und warte darauf, dass jemand sich einloggt, als ploetzlich dieses Geraeusch kommt. Ihr wisst schon, wenn sich jemand einloggt, den ihr auf eurer Liste habt (nicht die Todesliste), dann kommt so ein Geraeusch, als wuerde man einen riesigen Kometen ins Wasser schmeissen. Einen ausgetrockneten. So ein blubberndes Geraeusch.
Ich schaue also interessiert und neugierig nach, wer das ist, denn schliesslich ist mir langweilig, und seufze. Da steht naemlich nichts anderes als:
'Kayleen' hat sich soeben eingeloggt.
Na toll. Da fluechte ich mich ins Internet, um mit anderen zu plaudern, und dann kommt sie. Aber okay. Wenn sie schon einmal da ist ...
JAY: Hey.
Es dauert ne ganze Weile, bis sie antwortet. Ich bin schon am Aufgeben, weil sie sich nach fuenf Minuten noch nicht gemeldet hat, aber schliesslich:
KAYLEEN: Hi.
JAY: Bist du immer noch sauer?
KAYLEEN: Ich bin nicht sauer.
Ach nein, wirklich??
JAY: Oh. Und warum redest du dann nicht mit mir?
KAYLEEN: Das tue ich doch gerade.
JAY: Hey, das ist kein Reden. Wenn du redest, machst du den Mund auf und dann kommen Toene raus. Wir schreiben unseren Mist nur und senden es dann aus.
KAYLEEN: Vielen Dank.
JAY: Wofuer?
KAYLEEN: Dass du mir den Unterschied zwischen Reden und Chatten so ausfuehrlich erklaert hast.
JAY: Mach ich doch gerne.
JAY: Wegen Freitag ...
Es dauert wieder eine Weile, bis sie antwortet.
KAYLEEN: Lass gut sein.
JAY: Ich komme.
Doch sie hat sich schon ausgeloggt.
Jemand kommt die Treppe hoch. Wer das wohl sein mag? Ich erwarte jedenfalls niemanden.
Die Tuer geht auf, und ... Jess kommt rein.
"Nanu", sage ich, "bist du doch wieder da? Ich hab mich schon gefreut, dass die Wohnung wieder mir gehoert."
Jess wuerdigt mich keines Blickes. "Dann freu dich weiter. Ich will nur noch meine restlichen Sachen abholen."
"Oh."
Er stopft seinen Kram in die Tasche, die er mit reingeschleppt hat.
"Warum machst du das eigentlich?"
Mitten in der Bewegung bleibt er stehen und sieht zu mir auf. "Warum mache ich was?"
"Warum haust du wieder ab?"
"Was geht dich das an?"
"Hey." Ich baue mich vor ihm auf. Wir sind so in etwa gleich gross. "Du bist ja nicht derjenige, der sich immer Rorys Gejammer anhoeren muss. Lorelai ist genervt davon, mit Luke will sie nicht unbedingt darueber reden, und weil ich so dumm bin und hier wohne, heult sie sich die ganze Zeit bei mir aus."
Nun, heulen ist ein wenig uebertrieben. Sie hat mir nur die ganze Geschichte erzaehlt (Babette hatte es ein wenig ausgeschmueckt) und was sie davon haelt. Blabla.
Ich bin ein wenig ueberrascht, als sich Jess' Blick veraendert. Er sieht schon fast schuldbewusst aus.
"Es ist nicht meine Art, so etwas zu tun", faengt er langsam an. Was fuer ein Anfang. Jetzt kommt bestimmt eine total langweilige Rede, "aber ... ich wuerde dich gerne um etwas bitten."
Hallo?! Warum gerade ich?! Verdammt, ich bin immer zur falschen Zeit am falschen Ort!
"Aeh ... das ist nett. Und was waere das?"
"Ich sehe keinen Grund mehr, hier zu bleiben. Deswegen ... pass auf sie auf."
"Oh klar. Ich meine, ich wohne hier. Dann passe ich natuerlich auf die Wohnung auf."
"Ich meinte Rory."
Ich runzele die Stirn. "Ich bin doch nicht ihr Freund oder ihr Bodyguard."
Jess' Miene verfinstert sich wieder. "Ja, sie ist ja wieder mit dem Schleimer zusammen."
"Oh, du meinst wohl Mountie-Dean." Ich nicke und merke, wie Jess anfaengt zu grinsen. "Wenn du dich ein bisschen mehr erkundigt haettest, wuesstest du Bescheid."
"Bescheid? Worueber?"
"Sie hat vor ein paar Tagen mit ihm Schluss gemacht. Filmreif. Ich war dabei. Das war echt cool. Sie hat ihn so richtig zusammengestaucht und danach sah er aus wie ein Bekloppter."
Jess blinzelt unglaeubig. "Sie hat Schluss gemacht? Warum?"
"Er hat von eurem Treffen erfahren. Als er dann mit ihr reden wollte, war ich bei ihr und hab ihn genervt."
Ich erzaehle ihm von der Szene und am Ende nickt Jess beeindruckt. "Haette ich Rory nicht zugetraut."
"Ja, Mann. Weisst gar nicht, wie ich mich erschrocken habe, als sie auf einmal abging."
Hey, verstehe ich das richtig? Ich unterhalte mich gerade mit meinem Bruder!! Und dabei dachte ich, er kann nicht mehr als zwei Saetze hintereinander sagen!
"Pass trotzdem auf sie auf. Ich kann hier nicht bleiben."
"Und warum nicht?"
Er starrt mich an. "Warum willst du das wissen?"
"Hey, wir sind gerade so richtig warm gelaufen. Da kannst du nicht einfach aufhoeren."
Er schuettelt den Kopf. "Nicht so wichtig."
Dann schnappt er sich seine Tasche, wuchtet sie sich ueber seine Schulter, sagt noch einmal "Bye." und verschwindet.
Ich muss mich erst einmal hinsetzen. Das gibts doch nicht. Ich habe mich gerade halbwegs gut mit meinem Bruder verstanden und fand's auch noch toll ...
Aber ... er ist schliesslich mein Bruder, oder nicht?