08.09.2005, 21:42
Ihre Lippen formen ein âUpsâ, als die Eingangstür des Hauses gegen den lieblos abgestellten Kinderwagen prallt, er mit einem lauten Scheppern gegen die Wand gedrückt wird. âWas?â, stöÃt sie beim Anblick des Chaos etwas lauter aus. In der gesamten Eingangshalle liegen Schuhe und Jacken, das scheinbar vergessene Gepäck ihrer Mutter, Babyspielzeug und Werkzeug quer verstreut, eine Unordnung, die sich ins Wohnzimmer hineinzieht. Aufeinandergestapelte Teller und Gläser, halbgegessene Gläschen mit Babybrei, versabberte Lätzchen, Hemden und Blusen, zu denen sich der süÃliche Geruch vergorener Milch gesellt, vergorene Milch und etwas, das sie, in der Küche angekommen, mit einem Naserümpfen als einen überquellenden Mülleimer voller Pappschachteln und schmutziger Windeln identifiziert.
âMom?â, ruft sie in die Stille hinein. âLuke?â Keine Antwort auÃer dem Tropfen des Wasserhahns, den sie mit einer energischen Handbewegung zum Schweigen bringt, dabei ob der alten Filtertüten und verrottenden Obstschalen im Waschbecken angewidert das Gesicht verzieht. Ihre Mutter war zwar schon immer unordentlich, aber das hier â es übersteigt alles. Zumal seit der Heirat mit Luke immer eine gewisse Ordnung vorherrschte. Doch jetzt, es sieht aus als würde eine Horde Wildgewordener Orks hier hausen. âEkligâ, murmelt sie, hält den Atem an, den Mülleimer weit von sich, während sie ihn ins Freie befördert. AnschlieÃend aus einer der Schubladen einen groÃen blauen Müllsack befördert und beginnt eine Runde durch das Haus zu ziehen, Pappe, Plastik und Glas ohne Rücksicht auf Recycling und Umwelt darin verstaut, sich ratlos fragt, wieso es hier so aussieht. Es wie auf einer Müllkippe aussieht, obwohl hier zivilisierte Menschen leben.
Bei ihrer Runde fällt ihr Blick wieder auf das Gepäck Lorelais und langsam beginnt es ihr zu dämmern. Es ist keineswegs alles in Ordnung, wie sie auf der Rückfahrt immer und immer wieder beteuert hatte. Im Gegenteil, nichts scheint in Ordnung zu sein.
Sie setzt ihre Aufräumarbeiten fort, sortiert die Wäsche, wirft die Waschmaschine an, ebenso die Spülmaschine. Was nicht hineinpasst, spült sie von Hand ab, konzentriert sich mit aller Macht darauf keinen noch so kleinen Fleck im Haus zu übersehen und ihn mit akribischer Sorgfalt zu beseitigen, verkürzt es doch die Wartezeit und hält sie vom Grübeln ab.
Irgendwann, sie ist gerade dabei die Fugen der Badezimmerfliesen mit einer alten Zahnbürste zu bearbeiten, hört sie, wie die Haustür geöffnet wird. Eilig wirft sie ihr provisorisches Putzwerkzeug zur Seite und rast die Treppen nach unten. Dort steht Luke, die kleine Ruth auf dem Arm, sieht sich reichlich verblüfft in dem sterilen Raum um und will gerade etwas zu seiner Stieftochter sagen, als sie ihm zuvor kommt.
âSpinnt ihr?â, keift sie, nimmt die letzten Stufen hastig, nimmt Ruth an sich. âEs ist ja noch egal, wenn zwei Erwachsene so hausen, aber Ruth hätte sich mit dem ganzen Besteck, das hier offen und zudem noch schmutzig, rumgefahren ist, weià Gott was antun können! Sie hätte sich ein Auge ausstechen können, die Zunge abschneiden â jeder Vollidiot weiÃ, dass kleine Kinder sich alles in den Mund stecken. Sie hätte sich eine Lebensmittelvergiftung zuziehen können!â, sprudelt es aus ihr hervor, sie wiegt ihr kleine Schwester dabei sanft hin und her. âDas ist so was von verantwortungslos, habt ihr etwa den Verstand verloren?â
âWir?â, entgegnet er gereizt, fühlt sich überrumpelt und zu Unrecht beschuldigt. âSie! Deine Mutter, sie ist diejenige, die völlig durchgeknallt ist. Kein Wort als sie nach Hause gekommen ist. Sie hat ihre Koffer abgestellt und ist ins Dragonfly Inn. Und seitdem haben weder Ruth noch ich sie lange genug zu Gesicht bekommen, um das Wort Hallo vollständig auszusprechen! Spätestens beim O ist sie wieder weg und wenn ich versuche sie anzurufen, geht sie nicht ans Telefon oder lässt sich von Michel verleugnenâ, er wird lauter, um das Weinen Ruths zu übertönen. âIch habe ein Diner zu führen, ich muss mich um meine kleine Tochter kümmern, ich habe keine Ahnung wo mir der Kopf steht, verdammt ScheiÃe noch Mal. Also sag du mir nicht, ich wäre durchgeknallt oder verantwortungslos, sondern erklär mir lieber was in Lorelai gefahren ist!â
âPschhtâ, zischt sie, deutet auf Ruth. âIch werde die Kleine erst Mal wickeln und in Bett bringen.â
Er nickt hilflos und ergeben, setzt sich auf das Sofa, dass zum ersten Mal seit Tagen wieder besitzbar ist, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, wartet geduldig bis Rory irgendwann wieder auftaucht, sich neben ihn fallen lässt.
âDann arbeitet sie also?â, erkundigt Rory sich in gemäÃigtem Tonfall und er zuckt mit den Schultern.
âIch nehme es anâ, wissen tut er es nicht, begreifen erst Recht nicht, sie ist wie ausgewechselt, er erkennt sie nicht wieder. âAlsoâ, seufzte er, sieht Rory an. âWas um alles in der Welt ist da unten passiert.â
Ein Schnalzen mit der Zunge, ein Zucken mit der Schulter. âDie Kurzfassung wäre: Meine UrgroÃeltern sind Untote ohne Herz und Gewissen und meine GroÃeltern könnte man vermutlich problemlos in einem Faber-Roman unterbringenâ, beginnt sie mit trockenem Gaumen zu sprechen. âDie lange Fassungâ, fährt sie fort. âDie lange Fassung besagt, dass Grandma nicht mit Grandpa verheiratet war, als sie mit Mom schwanger wurde. Und die Johnsons konnten das natürlich nicht akzeptieren, schlieÃlich gehören sie zu einer der angesehensten Familien des Landes. Ich weià nicht was genau passiert ist, aber ich vermute, sie wollten das Grandma, dass sie abtreibt oder das Baby weggibt. Und als sie das nicht getan hat, haben sie versucht Mom mit anderen Mitteln aus der Welt zu schaffenâ, sie hat Mühe in ganzen Sätzen zu sprechen, Mühe nicht in Tränen auszubrechen.
âAndere Mittel?â, hakt Luke nach, ein seltsames Gefühl in der Brust, eine Mischung aus Beklommenheit und Wut.
âOxytozinâ, sagt sie knapp und er schüttelt fragend den Kopf.
âOxytzowas?â
âOxytozinâ, wiederholt sie, hat weder Wort noch Bedeutung gekannt, ehe sie ihre GroÃmutter es vor acht Tagen hat aussprechen hören, ehe sie es in einem Lexikon nachschlug. âDas ist, es ist ein â normalerweise gibt man es schwangeren Frauen um die Geburt einzuleiten. Wenn sie soweit sind, wenn das Baby überfällig ist und dann ist es schon gefährlich genug. Aber Grandma, sie hatte noch Zeit und dannâ, sie schnieft, wischt sich eine Träne aus dem Gesicht. âVerstehst du, Luke, sie wären beinahe beide gestorben. Und das nur, weil es den Johnsons nicht gepasst hat, weil es dem Ansehen der Familie geschadet hätte.â Sie spürt, wie Luke seinen Arm um sie legt, vergräbt ihr Gesicht an seiner Schulter. âEs war so furchtbar. Sie haben sich so fürchterlich angeschrieen. Ich habe Grandma noch nie so gesehen. Und Grandpa, er, er war blass, schrecklich Weià im Gesicht. Verstehest du, er hat es auch nicht gewusst, keiner hat es gewusst. Sie hat es all die Jahre für sich behaltenâ, schluchzt sie in sein Hemd, atmet dabei den vertrauten Duft von Kaffee und Burgern tief ein. Es hat etwas Beruhigendes, etwas seltsam Beständiges und Vertrautes, der Geruch von Zuhause.
Nach einer Weile beruhigt sie sich wieder, schnieft und richtet sich auf, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. âDanke, Lukeâ, flüstert sie und er lächelt gequält. Gequält, weil es ihm so unglaublich absurd erscheint, er es nicht einmal für glaubhaft hielte, wenn er es in einem Roman oder der Zeitung lesen würde. Er auÃerdem nicht begreift ⦠âWeswegen hat er sie nicht einfach geheiratet?â, fragt er, Rory sieht ihn verblüfft an.
âWer?â
âRichard. Weswegen hat er Emily nicht einfach geheiratet?â
âEr war nicht da, Lukeâ, sagt sie erstaunt, es dämmert ihr nur langsam, dass sie es nicht erwähnt hat, dieses Detail ausgelassen hat. âEr war in Vietnam.â
âIn Vietnam? Richard Gilmore war in Vietnam?â, er lacht beinahe, schluckt diesen Impuls jedoch hinunter. Vietnam, niemand der soviel Geld hat, ist freiwillig nach Vietnam, gedrückt haben sie sich die Reichen, freigekauft.
âJeder männliche Gilmore hat gedientâ, sagt sie leise, tut es beinahe entschuldigend und sie sehen sich an, ein mattes Lächeln, keiner weià so Recht weshalb er es fabriziert. Sie lächeln und starren dann schweigend in den Raum hinein, hängen ihren Gedanken nach, jeder für sich. Könnten beide nicht sagen, wie lange sie es getan haben, wie lange es dauert ehe sich die Haustür öffnet, Lorelai hereinstürmt. So wie sie es die letzten Tage immer getan hat, schleunigst wieder weg will, dieses Mal jedoch nicht wie sonst an ihrem Mann vorbeirauscht, sondern abrupt stehen bleibt. In sein Gesicht sieht, in das verweinte Gesicht ihrer Tochter. Dann hebt sie die Schultern an, tut es unendlich langsam. âWas hätte ich den sagen sollen?â, flüstert sie. âWas um alles in der Welt soll ich jetzt tun?â
To be continued.
âMom?â, ruft sie in die Stille hinein. âLuke?â Keine Antwort auÃer dem Tropfen des Wasserhahns, den sie mit einer energischen Handbewegung zum Schweigen bringt, dabei ob der alten Filtertüten und verrottenden Obstschalen im Waschbecken angewidert das Gesicht verzieht. Ihre Mutter war zwar schon immer unordentlich, aber das hier â es übersteigt alles. Zumal seit der Heirat mit Luke immer eine gewisse Ordnung vorherrschte. Doch jetzt, es sieht aus als würde eine Horde Wildgewordener Orks hier hausen. âEkligâ, murmelt sie, hält den Atem an, den Mülleimer weit von sich, während sie ihn ins Freie befördert. AnschlieÃend aus einer der Schubladen einen groÃen blauen Müllsack befördert und beginnt eine Runde durch das Haus zu ziehen, Pappe, Plastik und Glas ohne Rücksicht auf Recycling und Umwelt darin verstaut, sich ratlos fragt, wieso es hier so aussieht. Es wie auf einer Müllkippe aussieht, obwohl hier zivilisierte Menschen leben.
Bei ihrer Runde fällt ihr Blick wieder auf das Gepäck Lorelais und langsam beginnt es ihr zu dämmern. Es ist keineswegs alles in Ordnung, wie sie auf der Rückfahrt immer und immer wieder beteuert hatte. Im Gegenteil, nichts scheint in Ordnung zu sein.
Sie setzt ihre Aufräumarbeiten fort, sortiert die Wäsche, wirft die Waschmaschine an, ebenso die Spülmaschine. Was nicht hineinpasst, spült sie von Hand ab, konzentriert sich mit aller Macht darauf keinen noch so kleinen Fleck im Haus zu übersehen und ihn mit akribischer Sorgfalt zu beseitigen, verkürzt es doch die Wartezeit und hält sie vom Grübeln ab.
Irgendwann, sie ist gerade dabei die Fugen der Badezimmerfliesen mit einer alten Zahnbürste zu bearbeiten, hört sie, wie die Haustür geöffnet wird. Eilig wirft sie ihr provisorisches Putzwerkzeug zur Seite und rast die Treppen nach unten. Dort steht Luke, die kleine Ruth auf dem Arm, sieht sich reichlich verblüfft in dem sterilen Raum um und will gerade etwas zu seiner Stieftochter sagen, als sie ihm zuvor kommt.
âSpinnt ihr?â, keift sie, nimmt die letzten Stufen hastig, nimmt Ruth an sich. âEs ist ja noch egal, wenn zwei Erwachsene so hausen, aber Ruth hätte sich mit dem ganzen Besteck, das hier offen und zudem noch schmutzig, rumgefahren ist, weià Gott was antun können! Sie hätte sich ein Auge ausstechen können, die Zunge abschneiden â jeder Vollidiot weiÃ, dass kleine Kinder sich alles in den Mund stecken. Sie hätte sich eine Lebensmittelvergiftung zuziehen können!â, sprudelt es aus ihr hervor, sie wiegt ihr kleine Schwester dabei sanft hin und her. âDas ist so was von verantwortungslos, habt ihr etwa den Verstand verloren?â
âWir?â, entgegnet er gereizt, fühlt sich überrumpelt und zu Unrecht beschuldigt. âSie! Deine Mutter, sie ist diejenige, die völlig durchgeknallt ist. Kein Wort als sie nach Hause gekommen ist. Sie hat ihre Koffer abgestellt und ist ins Dragonfly Inn. Und seitdem haben weder Ruth noch ich sie lange genug zu Gesicht bekommen, um das Wort Hallo vollständig auszusprechen! Spätestens beim O ist sie wieder weg und wenn ich versuche sie anzurufen, geht sie nicht ans Telefon oder lässt sich von Michel verleugnenâ, er wird lauter, um das Weinen Ruths zu übertönen. âIch habe ein Diner zu führen, ich muss mich um meine kleine Tochter kümmern, ich habe keine Ahnung wo mir der Kopf steht, verdammt ScheiÃe noch Mal. Also sag du mir nicht, ich wäre durchgeknallt oder verantwortungslos, sondern erklär mir lieber was in Lorelai gefahren ist!â
âPschhtâ, zischt sie, deutet auf Ruth. âIch werde die Kleine erst Mal wickeln und in Bett bringen.â
Er nickt hilflos und ergeben, setzt sich auf das Sofa, dass zum ersten Mal seit Tagen wieder besitzbar ist, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, wartet geduldig bis Rory irgendwann wieder auftaucht, sich neben ihn fallen lässt.
âDann arbeitet sie also?â, erkundigt Rory sich in gemäÃigtem Tonfall und er zuckt mit den Schultern.
âIch nehme es anâ, wissen tut er es nicht, begreifen erst Recht nicht, sie ist wie ausgewechselt, er erkennt sie nicht wieder. âAlsoâ, seufzte er, sieht Rory an. âWas um alles in der Welt ist da unten passiert.â
Ein Schnalzen mit der Zunge, ein Zucken mit der Schulter. âDie Kurzfassung wäre: Meine UrgroÃeltern sind Untote ohne Herz und Gewissen und meine GroÃeltern könnte man vermutlich problemlos in einem Faber-Roman unterbringenâ, beginnt sie mit trockenem Gaumen zu sprechen. âDie lange Fassungâ, fährt sie fort. âDie lange Fassung besagt, dass Grandma nicht mit Grandpa verheiratet war, als sie mit Mom schwanger wurde. Und die Johnsons konnten das natürlich nicht akzeptieren, schlieÃlich gehören sie zu einer der angesehensten Familien des Landes. Ich weià nicht was genau passiert ist, aber ich vermute, sie wollten das Grandma, dass sie abtreibt oder das Baby weggibt. Und als sie das nicht getan hat, haben sie versucht Mom mit anderen Mitteln aus der Welt zu schaffenâ, sie hat Mühe in ganzen Sätzen zu sprechen, Mühe nicht in Tränen auszubrechen.
âAndere Mittel?â, hakt Luke nach, ein seltsames Gefühl in der Brust, eine Mischung aus Beklommenheit und Wut.
âOxytozinâ, sagt sie knapp und er schüttelt fragend den Kopf.
âOxytzowas?â
âOxytozinâ, wiederholt sie, hat weder Wort noch Bedeutung gekannt, ehe sie ihre GroÃmutter es vor acht Tagen hat aussprechen hören, ehe sie es in einem Lexikon nachschlug. âDas ist, es ist ein â normalerweise gibt man es schwangeren Frauen um die Geburt einzuleiten. Wenn sie soweit sind, wenn das Baby überfällig ist und dann ist es schon gefährlich genug. Aber Grandma, sie hatte noch Zeit und dannâ, sie schnieft, wischt sich eine Träne aus dem Gesicht. âVerstehst du, Luke, sie wären beinahe beide gestorben. Und das nur, weil es den Johnsons nicht gepasst hat, weil es dem Ansehen der Familie geschadet hätte.â Sie spürt, wie Luke seinen Arm um sie legt, vergräbt ihr Gesicht an seiner Schulter. âEs war so furchtbar. Sie haben sich so fürchterlich angeschrieen. Ich habe Grandma noch nie so gesehen. Und Grandpa, er, er war blass, schrecklich Weià im Gesicht. Verstehest du, er hat es auch nicht gewusst, keiner hat es gewusst. Sie hat es all die Jahre für sich behaltenâ, schluchzt sie in sein Hemd, atmet dabei den vertrauten Duft von Kaffee und Burgern tief ein. Es hat etwas Beruhigendes, etwas seltsam Beständiges und Vertrautes, der Geruch von Zuhause.
Nach einer Weile beruhigt sie sich wieder, schnieft und richtet sich auf, wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. âDanke, Lukeâ, flüstert sie und er lächelt gequält. Gequält, weil es ihm so unglaublich absurd erscheint, er es nicht einmal für glaubhaft hielte, wenn er es in einem Roman oder der Zeitung lesen würde. Er auÃerdem nicht begreift ⦠âWeswegen hat er sie nicht einfach geheiratet?â, fragt er, Rory sieht ihn verblüfft an.
âWer?â
âRichard. Weswegen hat er Emily nicht einfach geheiratet?â
âEr war nicht da, Lukeâ, sagt sie erstaunt, es dämmert ihr nur langsam, dass sie es nicht erwähnt hat, dieses Detail ausgelassen hat. âEr war in Vietnam.â
âIn Vietnam? Richard Gilmore war in Vietnam?â, er lacht beinahe, schluckt diesen Impuls jedoch hinunter. Vietnam, niemand der soviel Geld hat, ist freiwillig nach Vietnam, gedrückt haben sie sich die Reichen, freigekauft.
âJeder männliche Gilmore hat gedientâ, sagt sie leise, tut es beinahe entschuldigend und sie sehen sich an, ein mattes Lächeln, keiner weià so Recht weshalb er es fabriziert. Sie lächeln und starren dann schweigend in den Raum hinein, hängen ihren Gedanken nach, jeder für sich. Könnten beide nicht sagen, wie lange sie es getan haben, wie lange es dauert ehe sich die Haustür öffnet, Lorelai hereinstürmt. So wie sie es die letzten Tage immer getan hat, schleunigst wieder weg will, dieses Mal jedoch nicht wie sonst an ihrem Mann vorbeirauscht, sondern abrupt stehen bleibt. In sein Gesicht sieht, in das verweinte Gesicht ihrer Tochter. Dann hebt sie die Schultern an, tut es unendlich langsam. âWas hätte ich den sagen sollen?â, flüstert sie. âWas um alles in der Welt soll ich jetzt tun?â
To be continued.