22.08.2023
Liebes Tagebuch,
es ist ja nicht üblich von mir so lange nichts zu schreiben, aber in den letzten beiden Wochen ist nichts passiert was man hätte aufschreiben müssen.
Dad und ich haben das besagte Thema nicht mehr angesprochen, was auch gut so ist, denn sonst hätten wir nie wieder miteinander normal reden können.
Marques geht ganz normal mit mir um, als ob nichts passiert wäre, was mich schon ziemlich wundert.
Schade dass ich nicht so locker in dieser Hinsicht sein kann.
Ich laufe immer noch rot an wenn ich ihn sehe und obwohl er gesagt hat, dass es mir nicht peinlich sein muss, da das jedem passieren kann, reagiere ich immer noch verschämt und gehe ihm aus dem Weg.
Naja ist ja auch jetzt egal.
Gestern haben ein paar Freundinnen bei mir übernachtet und natürlich war Mara eine von ihnen.
Wir haben uns viele Filme angeguckt und haben ziemlich viel gelacht.
Das hat auch ziemlich viel Spaà gemacht, aber leider mussten fast alle von meinem Vater schwärmen.
So gegen 19.00 Uhr hatte es geklingelt, woraufhin Dad zur Haustür gegangen war.
Auf einmal hörte man nur noch wie eine Frau vor Freude anfing zu kreischen.
Die Frau war meine verrückte GroÃmutter.
Ich hörte wie Dad sie anflehte ihn los zu lassen, da er anscheind keine Luft mehr bekam.
"Wer ist denn diese Frau?", fragte mich Polly.
"Das ist meine Grandma.
Ich muss kurz zu ihr", sagte ich und war auch schon aus meinem Zimmer verschwunden.
Schon von weitem sah ich den gequälten Gesichtsausdruck von Dad, weshalb ich beinahe anfangen musste zu lachen.
"Grandma", rief ich fröhlich, woraufhin meine Grandma meinen Vater endlich los lieà und nun ihre Aufmerksamkeit auf mich wendete.
"Lena, mein Schätzchen", hörte ich in der selben Sekunde und paar Sekunden später würde ich stürmisch von ihr umarmt.
Währrend ich da ein paar Minuten so mit meiner Grandma Arm im Arm stand, sah ich, wie mein Dad mit seinen Lippen das Wort "danke" formte.
Ich grinste ihn daraufhin nur an, weshalb ich einen grimmigen Blick von ihm zu geworfen bekam.
Ein paar Minuten unterhielt ich mich mit ihr bis mir dann wieder einfiel dass ich noch besuch hatte.
Ich entschuldigte mich daraufhin bei meiner Grandma und wollte gerade zurück in mein Zimmer gehen, als Dad mich am Arm packte.
"Lena, lass mich nicht mit dieser Frau allein", flüsterte er mir ins Ohr, woraufhin ich wieder anfing zu grinsen.
"Nein Dad, ich kann leider nicht, da ich Besuch habe.
Es wird bestimmt nicht so schlimm werden."
Ich ging weiter und hörte nur noch wie Dad anfing zu fluchen.
Es ist nicht so, dass Dad Grandma hasst im Gegenteil.
Er liebt sie sehr, auch wenn er es nie zugeben würde weià ich das.
Dad hasst es allein mit meiner Grandma zu sein, da er immer so schnell genervt von ihr ist, da sie manchmal wirklich komische Dinge erzählt.
Naja, jedenfalls ging ich wieder zurück zu meinen Freunden die schon auf mich warteten.
Wir unterhielten uns eine Weile, bis ich Dad reden hörte, wenn man es noch so nennen konnte.
Ich öffenete meine Zimmertür, damit ich besser verstehen konnte was sie sagten, als ich auch schon Dad an mir vorbei rauschen sah.
"Jess.....bitte....", hörte ich Grandma die hinter ihm her ging.
"Bist du verrückt?
Ich werde ganz bestimmt nicht den Hofnarr für eines deiner bescheuerten Mittelalterfeste spielen."
Als ich das hörte, fing ich sofort an zu lachen, woraufhin Dad plötzlich neben mir stand.
"Das ist überhaupt nicht lustig, Lena", meinte er genervt.
Ich entschied mich lieber nichts zu sagen, sondern lieber zuzusehen wie sich das Gespräch noch so entwickeln würde.
"Jess....Baby, bitte tu mir den gefallen."
"Ich habe nein gesagt und nenn mich nicht Baby, denn ich bin keins!
Falls es dir entgangen ist, bin ich vor 2 Wochen 38 geworden, auÃerdem habe ich ein Kind schon vergessen?"
"Jess, mir ist dass alles klar, aber trotzdem werde ich dich so nennen, da du mein KIND bist und ich dich gerne Baby nenne.
Ok, und jetzt zurück zum Thema.
Bitte tu mir den gefallen...ich würde dich ja nicht fragen wenn es kein Notfall wäre."
"Mom, vergiss es....ich mach mich doch nicht zum Affen."
"T.J. konnte es doch auch."
"Entschuldige Mutter, aber T.J. ist im grunde genommen noch immer ein Kind.
Frag doch Lena, sie macht jeden sche** mit."
"Das geht nicht.
Sie ist ein Mädchen, ausserdem ist sie zu klein dafür.
Komm schon, dann kannst du auch mal wieder ein bisschen Sport treiben."
"Sport treiben?"
"Du weiÃt schon....dieses ganze rum gehüpfe,die ganzen Luftrollen und der ganze Kram halt."
"Mutter, bist du verrückt geworden?
Denkst du ich spiele für andere Leute den Clown?
Das kommt gar nicht in Frage und jetzt lass mich endlich in ruhe damit."
"Jessy Baby,bitte tu deiner lieben alten Mutter diesen gefallen", sagte Grandma flehend, doch Dad blieb weiterhin stur wie immer.
So ging das nun eine Weile weiter, weshalb ich fast gestorben wäre vor lachen und meine Freundinnen ebenfalls, bis Grandma dann endlich einsah dass sie es nie schaffen würde Dad dazu zu bringen den Hofnarr zu spielen.
Schon allein die Vorstellung Jess Mariano in Strumpfhosen zu sehen ist einfach zum schreien komisch, aber ich sollte ihn darauf nie ansprechen, den ich weià nicht ob ich das was danach passieren würde, überleben würde.
Jedenfalls ist Grandma nach ein paar Stunden gegangen, woraufhin Dad sofort in mein Zimmer kam.
"Lena, diese Frau wird mich noch irgendwann ins Grab bringen", sagte er, woraufhin ich anfing zu grinsen.
"Das ist überhaupt nicht witzig und es war gar nicht nett von dir, mich auszulachen.
Das gleiche gillt auch für euch Mädels", meinte Dad und zeigte auf ein paar von meinen Freunden.
"Dad, es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber es war zum schreien komisch."
"Schätzchen, an deiner Stelle würde ich leise sein oder willst du etwa das ich gemein werde?"
"Was würdest du denn machen?"
"Vieles.
Zum Beispiel könnte ich sagen dass deine Freunde jetzt alle wieder nach Hause gehen können."
"Das würdest du nie machen"
"Oh doch, Schätzchen.
Ich könnte dir auch dein Taschengeld streichen, wenn du mich richtig wütend machen würdest.
Ich starrte ihn geschockt an.
Dass er wegen so einer Kleinigkeit so reagieren würde hätte ich nie gedacht.
Nachdem ich ihn eine Weile einfach nur schockiert angeschaut hatte, fing er plötzlich an zu grinsen.
"Du glaubst doch wohl nicht dass ich das machen würde, oder?"
"Doch, ich hab das eben echt geglaubt, da du so ernst ausgesehen hast, als du das gesagt hast."
"Ich hätte gedacht, dass meine Tochter mich kennen würde..."
"Das tu ich doch auch, aber du hast so geguckt als ob du es wirklich Ernst meinen würdest."
Wir diskutierten noch eine Weile darüber, dass ich ihn nicht kennen würde, bis er meinte: "Ok, ich werde jetzt mal wieder gehen, damit ihr schön weiter über klamotten und Jungs reden könnt, aber bitte spricht über keine unanständige Sachen, schlieÃlich seit ihr alle noch minderjährig."
Nachdem ich das gehört hatte verdrehte ich die Augen, grinste ihn kurze Zeit später fies an und sagte:" Daddy, ich würde an deiner Stelle dazu nichts sagen, denn ich weià ziemlich viele Dinge die du gemacht hast, als du in unserem Alter gewesen warst.
Damit meine ich schmutzige Dinge."
Dad sah mich schockiert an und sagte anschlieÃend:" Ich weià gar nicht was du meinst"
"Dad, natürlich weiÃt du das.
Du brauchst dir jetzt gar keine Ausrede einfallen zu lassen, den Grandma hat mir vieles erzählt was du in deiner Jugend so gemacht hast."
"Jetzt hab ich endlich einen Grund sie umzubringen."
Ach ja, das wird ein Nachspiel für dich haben das sage ich dir", meinte er wütend und verschwand aus meinem Zimmer.
"Oohh, dein Dad ist ja richtig sauer", meinte Mara.
"Ach der wird sich schon wieder beruhigen."
Doch leider irrte ich mich, denn seit gestern redet er nicht mehr mit mir.
Dad hatte gestern noch bei Grandma angerufen und hatte sich mit ihr gestritten.
Er meinte sie redet zu viel und sie sei verrückt solche Geschichten mir zu erzählen, da ich nicht alles über ihn wissen muss und so weiter.
Ich werde später nochmal versuchen mit Dad zu reden.
Hoffentlich wird es diesesmal besser klappen als das letzte mal.
Bis dann, Lena.