Auf der schiefen Bahn
#51

Naja, so toll ist dieser Teil nicht. Aber im Moment klappt es bei mir mit dem Schreiben nicht so. Vielleicht hätte ich länger warten sollen mit dem Schreiben, aber ich wollte euch nicht so lange warten lassen. Ihr musstet schon auf den letzten Teil schon so lange warten.

Also, jetzt geht es weiter...


Hastig stolperte Lorelai die Stiege hinunter. Sie stürzte ins Bad und schnappte sich ihre Make-up Dose. Vorsichtig trug sie ein bisschen davon auf. Dezent, sodass es nicht auffiel, aber dennoch gut aussah. Auf der Ablage standen 3 verschiedene Farben von Lippenstift. Sie konnte sich nicht entscheiden, welchen sie nehmen sollte.
„Ene, mene muh, und dran bist du.“
Sie nahm den dunkelroten und zog damit vorsichtig ihre Lippen nach. Danach ging sie ins Wohnzimmer und suchte nach ihrer Tasche. Als sie sie unter einem Haufen Kissen gefunden hatte, steckte sie den Lippenstift hinein.
Sie war wahnsinnig aufgeregt. Heute war ihr erstes offizielles Date mit Luke. Sie waren jetzt schon eine Woche zusammen, hatten es aber noch nicht geschafft, einmal gemeinsam auszugehen. Ganz klar. Die Arbeit und die Probleme mit Rory waren dazwischen gekommen. Doch heute wollte Luke sie endlich einmal zum Essen ausführen.
Und sie freute sich schon darauf.
Plötzlich hörte sie die Tür zuknallen und gleich darauf stand Rory im Wohnzimmer.
Lorelai lächelte ihr zu und nach kurzem Zögern reagierte Rory mit einem Kopfnicken. Das ging jetzt schon seit 5 Tagen so dahin.
Lorelai sprach Rory weder auf Dean noch auf den einen Abend, als sie stundenlang in einer Bar gesessen war, an. Luke hatte ihr diesen Rat gegeben und sie hatte ihn bis jetzt befolgt. Aber entschuldigt hatte sie sich nicht. Das war zu viel. Sie würde sich nicht bei ihrer Tochter entschuldigen, wenn sie doch im Recht war. Das ginge zu weit. Und auch Rory war bis jetzt noch keinen Schritt auf sie zu gegangen. Sie redeten zwar wieder miteinander, doch nur über belangloses Zeug. Das Wetter oder die verschiedensten Kaffeesorten. Über tiefgründigere Dinge sprachen sie nicht mehr. Ihre Beziehung zueinander war deutlich abgekühlt. Und Lorelai litt sehr darunter. Sie hatte jetzt zwar Luke und sie war überaus glücklich mit ihm. Aber sie wollte wieder ihre beste Freundin haben, mit der sie ihre Freude teilen konnte. Doch Rory war in letzter Zeit ständig weg. Entweder bei Lane oder in der Bibliothek oder sogar bei Paris. Dort war sie zwar nur ganz selten, aber immerhin genoss sie jetzt deren Anwesenheit mehr, als die ihrer Mutter.
„Hey, wo warst du?“
Das fragte sie jedes Mal, wenn Rory nach Stunden wieder nach Hause kam. Am Anfang hatte Rory darauf immer gereizt reagiert, doch als sie bemerkt hatte, dass ihre Mum ihr keine Vorwürfe mehr machte, war sie immer mit der Wahrheit herausgerückt. Lorelai wartete keine Antwort ab, da sie sowieso mit einem „Bei Lane“ rechnete, daher ging sie in die Küche, um noch schnell eine letzte Tasse Kaffee zu trinken. Umso überraschter war sie, als Rory nach kurzem Zögern leise ein „Bei Dean“ flüsterte.
Lorelai war so über diese Antwort erschrocken, dass sie sich das brühend heiße Wasser über die Hand leerte.
„Autsch, verdammt!“, fluchte sich. Sie drehte den Wasserhahn im Waschbecken auf und hielt ihre Hand unter das kalte Wasser.
Dann erst sickerte Rorys Nachricht so richtig in ihr Gehirn ein.
„Du…du warst bei Dean?“
Rory nickte, mied aber jeden Augenkontakt.
„Bei Lindsays Dean?“
„Sie besitzt ihn nicht“, sagte Rory zu ihrer Verteidigung.
Lorelai musste nach Luft schnappen, so überrascht war sie von Rorys Naivität.
„Aber sie ist mit ihm verheiratet.“
„Na und? Sie ist zu ihrer Großmutter nach Buffalo gefahren. Sie wird nichts davon erfahren.“
Lorelai klappte die Kinnlade hinunter. Das durfte doch nicht wahr sein. Rory hatte nicht einmal Schuldgefühle. Sofort vergaß sie Lukes Rat, sich im Moment nicht in das Leben ihrer Tochter einzumischen. Irgendjemand musste ihr doch den Kopf waschen. Und wenn sie es nicht tat, wer dann?
„Rory, weißt du überhaupt, was du da tust. Das ist nicht nur Ehebruch, ihr habt eine Affäre.“
Rory verdrehte die Augen und wollte in ihr Zimmer gehen. Sie hatte keine Lust, sich das schon wieder anhören zu müssen. Doch Lorelai versperrte ihr den Weg.
„Oh nein, du bleibst schön brav hier. Ich werde nicht so einfach akzeptieren, dass meine Tochter eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat.“
„Mum, das ist keine Affäre, das ist ein Verhältnis. Fast schon eine Beziehung.“
„Was hat er dir nur gegeben, dass du nicht mehr klar denken kannst?“
Rory griff sich mit der Hand an die Stirn. Sie wollte das einfach nicht mehr hören. Ständig machte sie ihr Vorwürfe, dass sie mit Dean geschlafen hatte, oder besser gesagt, immer noch tat. Dabei verstand sie nicht, dass sie beide so glücklich waren.
„Rory, er ist doch verheiratet, oder?“, fragte Lorelai aufgebracht.
Von Rory kam nur ein Nicken.
„Und du schläfst mit ihm?“
Wieder nur ein Nicken.
„Dann ist das ganz klar eine Affäre, keine Beziehung“, sagte Lorelai mit lauter Stimme.
„Na und? Dann hab ich eben eine Affäre. Da ist doch nicht viel dabei!“, rief Rory wütend. Sie hatte es so satt, dass sich ihre Mum ständig in ihr Leben einmischte.
„Nicht viel dabei? Das ist doch nicht dein Ernst oder?“, schrie Lorelai zurück.
Jetzt hatte Rory genug von dem Ganzen. Sie wollte nicht mehr mit ihrer Mum reden, ihr nicht zuhören und sie auch nicht mehr sehen. Mit Gewalt drängte sie sie von der Tür zu ihrem Zimmer weg. Bevor sie die Tür allerdings hinter sich zuschlagen konnte, hatte Lorelai sich wieder gefasst und stellte ein Bein dazwischen.
„Was ist bloß aus dir geworden?“, sagte sie mit ruhiger Stimme.
„Was ist passiert, dass wir nicht mehr sind wie früher? Was hat dich so verändert?“
Lorelais Stimme war traurig. Ihre Augen waren feucht. Sie wollte so gerne eine Antwort auf diese Fragen. Warum war Rory nicht mehr das kleine, vernünftige Mädchen, das alles richtig machte? Aber sie würde keine Antwort bekommen. Rory würde wahrscheinlich selbst keine Antwort darauf finden.

Und genauso war es. Die Worte ihrer Mum hatten sie kurz nachdenken lassen. Warum mussten sie sich wirklich plötzlich ständig streiten? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie mit Dean glücklich war. Und das konnte ihr keiner kaputt machen. Sie mussten nicht offiziell zusammen sein. Sie mussten es nicht in die Welt hinausschreien. Sie konnten sich auch heimlich lieben. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie das gar nicht wollte. Dass sie mit ihrem Freund durch die Straßen gehen wollte. Ihn in aller Öffentlichkeit küssen wollte. Dass sie sich keine geheimen Treffpunkte ausmachen mussten, um sich sehen zu können. Aber mit Dean war es nun einmal so. Und wenn das der einzige Weg war, um mit ihm zusammen sein zu können, dann würde sie eben diesen Weg gehen.

Lorelai sah ihre Tochter lange an. Das Mädchen, das vor ihr stand, war nicht mehr ihre Tochter, die sie großgezogen hatte. Sie hatte sich verändert. Sie war nicht mehr die gleiche. Dean hatte ihr ihre Tochter gestohlen. Und das würde sie ihm nie verzeihen.
Langsam ging sie ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Sie hörte, wie Rorys Zimmertür leise geschlossen wurde. 5 Tage hatten sie es geschafft, mehr oder weniger gut miteinander auszukommen. 5 Tage hatten sie sich zumindest höflich und freundlich unterhalten. Doch diese 5 Tage waren jetzt vorbei. Jetzt hatten die Streitereien wieder begonnen. Und wie es aussah, würden sie jetzt schlimmer werden, als bisher.
Es läutete an der Tür. Lorelai wischte sich eine Träne aus dem Gesicht, nahm ihre Tasche und ihre Jacke und öffnete.
„Hey du!“, begrüßte Luke sie freudig. Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, den sie aber nur halbherzig erwiderte. Sofort merkte Luke, dass etwas nicht stimmte.
„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte er besorgt.
Gar nichts war in Ordnung. Doch sie hatten sich beide so auf diesen Abend gefreut, sie durfte ihn nicht kaputt machen. Sie durfte ihn sich nicht von Rory kaputt machen lassen. Also setzte sie ein mehr oder weniger überzeugendes Lächeln auf.
„Alles bestens.“
Luke schien sich mit dieser Antwort zufrieden zu geben, denn er fragte nicht länger nach.
Lorelai knipste das Licht im Vorzimmer aus und trat zu Luke auf die Veranda.

Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
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#52

super teil

wer versteht rory schon...tz.... ich mag "ihr neues ich" nicht...

naja, lore war klasse lol (wie immer=) )

der teil war toll geschrieben und interessant =)

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#53

Hey!


Der neue Teil. Klasse wie immer.
Finds gut, das Lore Rory mal ins Gewissen redet.
Aber wie kann Ror nur soooooo Naiv sein...*kopf.schüttel*
jedenfalls bin gespannt wie es weitergeht
Freu mich gaaaaanz doll auf mehr

vlg

Jule
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#54

Ich habe jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht für euch. Das könnt ihr euch aussuchen. Eigentlich hatte ich geplant, hier eine Jess-freie FF zu schreiben, da mich aber jetzt schon einige gebeten haben, ihn doch einzubauen, hab ich mir einmal Gedanken darüber gemacht. Vielleicht hat ja Jess in ferner Zukunft einmal einen Gastauftritt. Aber genaueres weiß ich auch noch nicht. Also, ihr könnt euch jetzt darüber freuen oder böse sein, sucht es euch aus.

Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

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Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

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#55

Hallo sunny!

Ich fand den Teil gar nicht so schlecht. Ich frag mich nur, wann Rory endlcih einsieht, was sie da macht. Lore war toll.
Der ganze Teil war toll.

Mach schnell weiter

PS.: Der Banner sit auch voll super
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#56

Danke, danke an euch.

Will denn sonst niemand mehr FB geben.
*euchganzliebanschauentu*

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#57

Klar bekommst du noch einmal FB von mir. Wollte dir nämlich noch sagen, das hab ich das letzte Mal vergessen: Wegen Jess...Meine Stimme hast du. Kannst ihn ruhig ein paar Mal auftauchen lassen
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#58

@GGirls-forever: Das ist lieb von dir. Und danke für dein Einverständnis.


Also, der neue Teil wäre schon fertig, aber ein bisschen mehr FB wäre wirklich nicht schlecht. Dann bekommt ihr ihn auch ganz schnell.

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Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

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#59

Na dann eben nciht. Dann geht es hier wohl weiter


Lustlos stocherte Lorelai in ihrem Salat herum. So hatte sie sich diesen Abend nicht vorgestellt. Luke hatte sie in ein wunderbares Restaurant ausgeführt. Er hatte den besten Tisch reserviert und teuren Wein bestellt. Im Hintergrund spielte ein Streichquartett. Normalerweise war die klassische Musik nicht ihr Ding, aber es verlieh dem Raum eine romantische Atmosphäre.
Luke hatte sich auch herausgeputzt. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Nur das Sakko hatte er weggelassen. Ganz so förmlich war es nun auch wieder nicht. Seinen ständigen Drei-Tage-Bart hatte er wegrasiert und die Haare waren frisch geschnitten. Er sah unglaublich gut aus.
Unter normalen Umständen hätte Lorelai sich bestens amüsiert. Doch was war heute schon normal. Ständig wanderten ihre Gedanken zurück zu Rory. Sie hatte sich vorgenommen, diesen Abend nicht zu ruinieren, sich nicht ablenken zu lassen. Doch es war unmöglich. Rory hatte eine Affäre mit Dean. Eigentlich hatte sie gedacht, dass die ganze Geschichte nach der einen Nacht beendet war, doch sie hatten sie hinter Lorelais Rücken weitergeführt.
Luke entging das Verhalten seiner Freundin natürlich nicht. Er beobachtete sie schon die ganze Zeit. Sie sah ihn nie an, sondern hatte ihren Blick starr auf ihr Teller gerichtet. Hin und wieder spießte sie ein Salatblatt oder eine Tomate auf ihrer Gabel auf, nur um sie eine halbe Minute zu inspizieren und mit einem Seufzer wieder aufs Teller fallen zu lassen. Den teuren Wein hatte sie noch nicht einmal angerührt. Und sonderlich gesprächig war sie auch nicht. Er wusste nicht, was er von diesem Abend erwartet hatte, aber ganz bestimmt nicht so etwas. Irgendetwas war mit Lorelai los.
Als er die erdrückende Stille nicht länger ertrug, legte er sein Besteck zur Seite und sah Lorelai geradewegs an.
„Also gut, was ist los?“
Lorelai sah ihn überrascht an. Ihm schien es, als würde sie einen Moment mit sich selbst ringen, was sie sagen sollte. Schließlich schüttelte sie den Kopf.
„Gar nichts. Was soll denn los sein?“
Sie konzentrierte sich wieder auf ihren Salat und schubste mit der Gabel eine Tomate auf dem Teller hin und her.
„Ich weiß auch nicht, aber irgendetwas muss doch sein.“
„Glaub mir Luke, es ist nichts.“
Bei diesen Worten wagte sie es aber nicht, ihm in die Augen zu sehen. Innerlich verfluchte sie sich. Sie hatte diesen Abend nicht kaputt machen wollen, doch sie hatte es schon getan. Luke hatte Verdacht geschöpft.
Dieser nahm sich eine Serviette und wischte sich den Mund ab. Dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Auch er hatte sein Essen beendet. Dabei war sein Teller noch bis zur Hälfte voll.
„Ich merke doch, dass mit dir etwas nicht stimmt. Zuerst bist du völlig aufgelöst, als ich dich abhole. Dann redest du die ganze Fahrt und auch hier keine Wort mit mir. Und zu allem Übel bestellst du dir auch noch Salat. Verstehst du? Salat. Ich wusste gar nicht, dass du die Bedeutung von diesem Wort kennst.“
„Ich bin halt auf gesundes Essen umgestiegen“, murmelte Lorelai vor sich hin.
„Wer’s glaubt. Also, was ist passiert? Gibt es Probleme im Hotel? Hast du mit Sookie gestritten? Hat Michel wieder einmal gekündigt? Ist es wegen Rory? Oder hast du etwa schon wieder mit deiner Mutter gestritten?“
Lorelai sah ein, dass sie Luke nicht länger etwas vormachen konnte. Er würde keine Ruhe geben, bis er nicht alles wusste.
„Sie hat eine Affäre.“
„Deine Mutter hat eine Affäre?“, entfuhr es Luke überrascht, doch Lorelai schien ihn nicht gehört zu haben. Zu sehr war sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt.
„Mit Dean.“
„Oh mein Gott, deine Mutter hat eine Affäre mit Dean?“
„Nein, du Idiot. Rory.“
Luke atmete erleichtert aus.
„Gott sei Dank.“
Diesen Kommentar hätte er sich besser verkneifen sollen, denn Lorelai reagierte gereizt darauf.
„Wie kannst du dich darüber freuen, dass Rory eine Affäre hat? Das ist ein Desaster.“
Luke setzte zu einer Erklärung an, ließ es dann aber bleiben. Es hatte ja doch keinen Sinn, da es Lorelai gar nicht zu interessieren schien. Stattdessen stach sie so fest auf eine Tomate ein, dass sie vom Teller flutschte und durch den halben Raum flog. Doch auch das war ihr egal.
„Ich dachte, er hätte sie abserviert.“
„Tja, weißt du, mein Lieber, das dachte ich auch. Aber anscheinend hat er sich nur dazu entschlossen, sich nicht scheiden zu lassen, sondern mit Rory lieber eine heiße Affäre zu führen.“
Luke ballte seine Fäuste. Noch nie hatte er dieses dringende Gefühl verspürt, jemandem eine rein zu hauen. Und dieser jemand war Dean. Er hatte sich schon einmal mit Dean geprügelt. Damals, als er zum ersten Mal mit Rory Schluss gemacht hatte. Und er würde es wieder tun, wenn es nötig wäre.
Lorelai stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab. Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte, Ihre Tochter schien ihr immer mehr zu entgleiten. Schon klar, Rory war schon volljährig, dennoch war sie ihre Mum. Und es war ihre Aufgabe, Rory auf den rechten Weg zurückzuführen. Doch im Moment hatte sie keine Ahnung, wie sie das anstellen sollte.
Luke winkte dem Kellner und verlangte die Rechnung.
„Was machst du?“, erkundigte sich Lorelai.
„Wir gehen.“
„Oh nein, wir können doch nicht gehen. Du hast dir doch so viel Mühe gegeben. Ich will dir den Abend nicht ruinieren“, sagte sie, dachte dabei aber, dass es dafür schon zu spät war.
„Ist schon okay, Lorelai. Wir sollte wirklich gehen.“
„Aber ich hab noch nicht einmal aufgegessen.“
„Du hast gerade einmal 3 Scheiben Gurken gegessen und das auch nur, weil dich der Kellner schon ganz misstrauisch angesehen hat.“
Lorelai gab es auf, ihm zu widersprechen. Wenn sie ehrlich war, war sie auch froh, dass sie schon aufbrachen. Noch länger hätte sie es hier wahrscheinlich gar nicht mehr ausgehalten. Nicht, weil es ihr nicht gefiel. Ganz im Gegenteil. Normalerweise wäre sie gerührt gewesen, in welch schickes Lokal Luke sie ausführte, aber heute hatte sie einfach zu viele andere Dinge im Kopf.
Luke legte ein paar Scheine auf den Tisch und stand dann auf. Er ging Richtung Ausgang und Lorelai folgte ihm. Bei der Tür reichte er ihr ihre Jacke und hielt ihr die Tür auf.

Die ganze Fahrt zurück nach Stars Hollow verbrachten sie schweigend. Lorelai starrte die ganze Zeit wie hypnotisiert aus dem Fenster und hing ihren Gedanken nach. Luke konzentrierte sich auf die Straße, warf jedoch immer wieder einen Blick auf seine Freundin.
Er war ratlos. Er wollte ihr so gerne helfen, hatte aber keine Ahnung, wie. Lorelai war wegen der Sache mit Rory am Boden zerstört und er war völlig hilflos. Ihre kleine Romanze hätte so schön sein können. Schon jahrelang hatten sie sich das gewünscht, bewusst oder unbewusst. Sie könnten so glücklich sein, doch die ganzen Umstände, die Rory betrafen, warfen einen dunklen Schatten auf ihre Beziehung.
Als Luke in die Auffahrt einbog, stellten sie beide mit Erleichterung fest, dass im Haus Licht brannte. Rory war also da. Nicht wieder einfach so verschwunden. Wenigstens eine gute Nachricht an diesem Abend.
Lorelai stieg ohne ein Wort zu sagen aus dem Wagen. Sie gab Luke keinen Kuss und verabschiedete sich nicht einmal. Sie schien komplett abwesend. Luke beobachtete sie, wie sie auf das Haus zuging. Mit langsamen Schritten und hängenden Schultern. Noch nie hatte er diese Frau so am Boden gesehen. Er kannte sie nur als immer fröhliche, nach Kaffee dürstende Frau, die mit ihrer lauten Stimme durch sein Café schrie. Und somit seinen Tag erhellte. Doch jetzt war sie mit ihren Nerven am Ende.
Als sie die Veranda erreicht hatte, wollte Luke schon den Motor starten und nach Hause fahren, als er plötzlich sah, wie sie zusammen brach. Ihre Beine knickten ein, wie ein abgebrochener Zahnstocher, und sie stützte sich mit den Händen auf den Stufen ab.
Luke sprang aus dem Auto und war mit 3 großen Schritten bei ihr.
„Lorelai, was ist denn los?“, fragte er besorgt.
Sie konnte ihm nicht antworten, denn ihr ganzer Körper wurde von Schluchzern geschüttelt. Luke nahm sie in seine Arme und setzte sich mit ihr auf die Treppe. Immer wieder wurde Lorelais zierlicher Körper kräftig durchgeschüttelt.
Doch so sehr ihr Weinen auch Lukes Herz zerriss, er war dennoch froh, dass sie endlich aufgab, diese Wand um sich herum aufzubauen. Die ganze letzte Woche hatte sie nur mit Wut und Enttäuschung auf Gespräche mit und über Rory reagiert, doch nun endlich war sie bereit zum Heulen. Endlich schaffte sie es, ihre wahren Gefühle zu zeigen.
„Luke, ich weiß nicht, was ich machen soll. Das scheint mir alles irgendwie zu entgleiten“, seufzte Lorelai, als sie sich endlich wieder ein bisschen beruhigt hatte.
„Denkst du nicht, dass es mit einem normalen Gespräch mit Rory klappen könnte?“
„Ich versuche doch schon die ganze Zeit mit ihr zu reden, aber ich schaffe es einfach nicht, bis zu ihr durchzudringen. Sie blockt ab. Warum ist sie nur so verdammt stur?“
Sie wussten beide, von wem sie das geerbt hatte. Doch das würde sie auch nicht weiterbringen. Sonst konnte Lorelai sich immer in Rory hineinversetzen, weil sie sich doch so ähnlich waren. Doch diesmal war es etwas anderes. Wenn Lorelai jetzt ihre Tochter ansah, blickte sie immer in das Gesicht einer Fremden. Eines Menschen, den sie gar nicht kannte.
„Wenn du Rory keine Vernunft eintrichtern kannst, solltest du vielleicht zur nächsten Instanz gehen.“
„Sprich bitte so mit mir, dass ich dich auch verstehe“, flehte Lorelai.
„Ich meine damit, dass du jemand anderen überzeugen solltest, mit Rory zu reden. Jemanden, der bis zu Rorys Herz durchdringt.“
Langsam begriff Lorelai, was Luke meinte. Doch sie hatte so ihre Zweifel. Mit diesem jemand wollte sie nicht unbedingt sprechen. Doch Luke schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein. Und ein Versuch war es doch wert.
„Denkst du, das funktioniert?“, fragte sie.
„Ich hoffe es.“
Luke stand auf und zog Lorelai mit sich hoch. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Und jetzt solltest du schlafen gehen“, meinte er.
Lorelai wollte sich gerade umdrehen und ins Haus gehen, als ihr noch etwas Wichtiges einfiel.
„Dachtest du im Ernst, meine Mum hätte eine Affäre mit Dean?“
Luke zuckte mit den Schultern und grinste.
„Igitt, das ist ja widerlich“, rief Lorelai mit verzogenem Gesicht und schüttelte sich.



Ihr könnt ja jetzt einmal ein bisschen spekulieren, wer der geheimnisvolle Jemand ist. Und bitte gebt euch Mühe mit dem FB

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#60

Ach nee, nicth schon wieder doppelpost

Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

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