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Na gut, aber beschwert euch dann nicht.
Ãbrigens, ich hab eine klitzekleine Portion Jess eingebaut. Nicht ihn persönlich, aber er wird wieder einmal erwähnt.
Als Rory ihr Auto parkte, ging über Stars Hollow schon die Sonne auf. Sie rieb sich die Augen und stieg aus. Beinahe wäre sie umgekippt. Sie wusste nicht, woran es lag. An den hohen Schuhen, mit denen sie nicht gehen konnte, an ihrer Müdigkeit oder am Alkohol.
Als sie die Tür aufsperrte und ins Haus schlich, stand plötzlich Lorelai vor ihr. Rory fuhr beim ihrem Anblick zusammen, da sie ehrlich gesagt nicht damit gerechnet hatte, sie schon so früh anzutreffen.
âWo warst du so lange?â, fuhr sie Lorelai an.
âWegâ, sagte Rory nur und versuchte an ihrer Mum vorbei zu gehen.
âHast du schon einmal auf die Uhr gesehen? Es ist halb 6 Uhr morgens. Ein bisschen spät um nach Hause zu kommen.â
âIch bin alt genug, um selbst zu entscheiden, wann ich nach Hause kommeâ, entgegnete Rory gelassen.
âRoryâ¦â, setzte Lorelai mit ruhiger Stimme an, brach aber sofort ab, als sich Rory wütend zu ihr umdrehte.
âJetzt hör mir mal zu, Mum. Ich bin 19, ich führe mein eigenes Leben und ich habe doch nur ein bisschen SpaÃâ, schrie sie ihre Mum an.
âIch hab ja nichts gegen ein bisschen SpaÃ, aber du bist jetzt fast jeden Tag unterwegs und ich habe keine Ahnung wo du dich herumtreibst. AuÃerdem sehe ich es nicht gerne, wenn du dein Leben aufs Spiel setzt.â
Das kostete Rory nur ein heiseres Lachen.
âVon wegen Leben aufs Spiel setzen. Ich hab doch nur ein bisschen getrunken.â
Sie setzte ihren Weg zu ihrem Zimmer fort, dicht gefolgt von Lorelai.
âRory, was ist bloà los mit dir. Was hat Dean nur mit dir getan? Du warst doch immer so vernünftig. Sogar als du mit Jess zusammen warst, warst du vernünftig.â
Rory blieb stehen und drehte sich wieder um. Lorelai wäre beinahe in sie hineingelaufen, konnte aber im letzten Moment noch abbremsen.
âHätte ich etwa mit ihm schlafen sollen?â, fragte Rory wütend.
âNa, er war wenigstens nicht verheiratet.â
Jetzt hatte Rory endgültig genug. Sie drehte sich um und marschierte in ihr Zimmer. Hinter sich knallte sie die Tür zu.
Lorelai vergrub den Kopf in ihren Händen. Schon wieder war es nicht so gelaufen, wie sie es wollte. Ständig stritten sie, dabei wollte sie ihrer Tochter doch nur helfen.
Sie war extra die ganze Nacht wach geblieben, um auf Rory zu warten, damit sie sich endlich aussprechen konnten. Doch alles umsonst.
Luke stand im Diner und nahm die Sessel von den Tischen. Es war zwar erst kurz vor 6 Uhr, aber er öffnete immer so früh. Auch wenn die Gäste erst Stunden später eintrafen, war er immer um diese Zeit schon munter. Meistens um irgendwelche Lieferanten zu empfangen.
Plötzlich klopfte es an der Glastür. Luke blickte auf und sah Lorelai drauÃen stehen. Sofort ging er zur Tür und sperrte auf.
Lorelai lächelte schwach, doch Luke wusste, dass es ihr nicht gut gehen konnte. Sie hatte tiefe Ringe unter den Augen und ihr Blick war traurig.
âRory?â, fragte er.
Lorelai nickte nur. Sie fuhr sich mit ihrer Hand zu den Augen und wischte eine Träne weg. Nur mühsam unterdrückte sie einen Schluchzer.
âKomm herâ, sagte er und breitete die Arme aus. Sogleich lieà sich seine Freundin darin fallen. Vorsichtig strich er ihr durch die Haare und versuchte, sie zu trösten. Doch eher ohne Erfolg. Mittlerweile wusste er nicht mehr was er sagen sollte. Fast jeden Tag kam Lorelai jetzt zu ihm und heulte sich bei ihm aus. Von Tag zu Tag wurde sie verzweifelter. Sie wusste nicht mehr, was sie mit ihrer Tochter machen sollte. Und auch Luke waren die Worte ausgegangen.
Die tröstenden Worte und die Ratschläge. Er wusste nicht mehr, was er machen sollte. Wie er Lorelai helfen konnte.
âLuke, ich weià nicht mehr weiterâ, schluchzte Lorelai in sein Hemd.
Luke sagte nichts, sondern strich ihr immer noch tröstend mit einer Hand durchs Haar. Mit der anderen schloss er die noch immer geöffnete Dinertür.
Langsam führte er sie zur Treppe und hinauf in seine Wohnung. Dort angekommen legte er sie ins Bett und deckte sie zu. Aus verweinten Augen sah sie ihn an. Sie hob ihre Hand und führte sie zu seiner Wange.
âIch weià nicht, was ich ohne dich machen würde.â
Luke nahm ihre Hand von seiner Wange und küsste sie. Dann lächelte er sie schwach an.
âDas wird schon wieder, hörst du? Wir bringen Rory wieder auf den richtigen Weg. Gemeinsam schaffen wir dasâ, redete er ihr aufmunternd zu.
Lorelai lächelte müde. Er meinte es gut, doch wirklich glauben konnte sie seinen Worten nicht. Nicht mehr. Sie hatten es jetzt schon 3 Wochen lang versucht. Seit der Hoteleröffnung hatte sie versucht, Rory wieder Vernunft einzubläuen. Doch alles vergeblich.
Luke blieb am Bett sitzen, bis Lorelai eingeschlafen war. Es zerriss ihm das Herz, sie so zu sehen. So hoffnungslos. Mit Rory hatte sie ihre beste Freundin verloren, und im Moment wusste er nicht, wie er ihr ihre beste Freundin zurückbringen sollte. So gut es mit ihnen derzeit auch lief, Rory konnte er ihr nicht ersetzen.
So richtig auskosten hatten sie ihre Beziehung bisher nicht können. Es gab glückliche Momente. Doch je weiter es mit Rory bergab ging, desto weniger wurden diese Momente. Rorys Situation beeinflusste ihre Beziehung. Sie hing wie eine Gewitterwolke über ihnen und drohte, sich jeden Moment zu entladen. Die Blitze auf sie loszulassen.
Luke küsste Lorelai noch einmal auf die Stirn, bevor er aufstand und wieder hinunter ins Diner ging. Er musste einen Weg finden, Lorelai und vor allem Rory zu helfen. Sonst würde seine Freundin daran zugrunde gehen.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.