20. Teil: 6 Monate
Gott ich bitte dich
Gib ihn mir zurück.
Gott ich bitte dich,
gib mir mein Glück.
Doch Gott tut nichts,
sagt kein Wort.
Das traut er sich nur,
Weil er ist nicht am selben Ort.
Und wieder weine ich.
Falle zu Boden.
Ich schrei,
er hat gelogen!
Die Pforte ist offen,
doch du bist nicht hier.
Die Pforte schlieÃt sich
Und tötet das wir.
Schmerzen zerstören mich.
Schmerzen zerbrechen mich.
Schmerzen durch dringen mich.
Schmerzen lieben dich.
"7 Monate?", fragte Dyle schockiert. Milo fing fast an zu weinen. "Wenn ich Glück habe.", antwortete er. "7 Monate mit Glück?", Dyle war ein starker Mensch. Er weinte so gut wie nie. So vieles hatte er ertragen ohne eine einzige Träne zu vergieÃen, doch jetzt kam auch an seine Grenzen. 7 Monate mit Glück. "Seit wann weiÃt du es?", fragte Dyle schockiert. "Seit wenigen Monaten.", erklärte Milo. Dyle rià sich zusammen, wischte die Tränen weg. "Milo, du musst es ihr sagen."
Gott, ich flehe dich an!
Ich will ihn wieder haben.
Dafür kannst du alles bekommen.
Mein Geld, mein Leben, meine Gaben.
Dann trifft mich ein Blitz.
Ich falle tot um.
Gott nah mein Leben.
Meine Schmerzen belieben stumm.
"Morgen.", sagte Alexis am nächsten Morgen, als sie Milo mit einen Kuss weckte. Doch wirklich geschlafen hatte er nicht. Für eine kurze Zeit schloss er die Augen um der Wirklichkeit zu entkommen, doch es gelang ihm nicht. Seit seinem Treffen waren fast vier Wochen vergangen. In der Zeit war er zu seinen Eltern gefahren und hatte es ihnen und seiner Schwester gesagt. Seine Mutter hatte geweint. Milo konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal geweint hatte. Ob sie überhaupt jemals geweint hatte. Doch sie weinte um ihren Sohn. Sein Vater ebenfalls und Kate konnte man gar nicht mehr beruhigen. Sie waren am Boden zerstört. Doch trotz ihrer Trauer und Verzweiflung waren sie einer Meinung was Kim angeht, er musste es ihr sagen. "Morgen.", antwortete er und küsste sie zurück. "Hast du schon wieder nicht geschlafen?", fragte Alexis besorgt. Milo schüttelte den Kopf und sah ihren leicht gewölbten Bauch an. Er würde nicht nur sie zurück lassen, sonder auch ihre Tochter. "Milo, irgend etwas bedrückt dich doch. Willst du es mir nicht endlich sagen?", fragte Alexis und sah ihn seine braunen Augen. Milo bià sich auf die Lippen. Er war mit seiner Mutter verstritten gewesen und trotzdem hatte diese starke Frau geweint. Wie würde Alexis reagieren, wenn sie erfährt das er stirbt? "Ich muss dir was sagen.", erklärte Milo. Alexis lächelte und setzte sich aufrecht hin. "Dann leg mal los." Milo setzte sich ebenfalls aufrecht hin und nahm ihre Hände. Sie waren warm und sicher, ganz anders wie die seinen, welche vor Angst zitterten. "Ich bin krank.", krank? Untertrieben. Todkrank wäre besser gewesen, doch er musste langsam anfangen. "Was hast du denn?", fragte Alexis, die in ersten Moment an eine Erkältung oder eine Grippe gedacht hatte. Nie hätte sie diese Möglichkeit in Betracht gezogen. "Ich habe einen Tumor...am Herzen. Deswegen kannte mich dieser Arzt im Krankenhaus.", erklärte er. Alexis sah ihn erschrocken an und dabei sah sie noch immer nicht das bittere Ende. "Das heiÃt du musst operiert werden?", fragte Alexis ängstlich. Bei dieser Frage, mit der Hoffnung in der Stimme musste Milo anfangen zu weinen. Wie ein kleiner Junge, der gerade erfahren hat das seine Eltern gestorben sind. Dieses weinen, was den puren und ehrlich Schmerz ausdrückt. "Milo?", fragte Alexis mit zitternder Stimme. Sie kannte Milo schon ziemlich lange und wenn er weinte, was sehr selten vorkam, dann nur wenige Tränen und nie so intensive. "Milo?", Angst breitete sich in ihrer Stimme aus und die Hoffnung wurde verdrängt. Milo sah sie feuchten Augen an. "Ich werde sterben.", erklärte er. Alexis Herz schlug schneller. Tränen flossen, eine nach der anderen. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und weinte. Sie weinte. Weinte. "Nein.", sie hielte sich ihr Gesicht mit den Händen zu und legte ihren Kopf aufs Bett. "Kim?", Milo sollte sie trösten, doch er war selber am Boden zerstört. "Nein.", wiederholte Alexis verzweifelt. Milo umarmte sie, doch hörte nicht auf zu weinen. "NEIN!", ihre Stimme war nur noch ein Schlurzen. Sie drückte Milo ganz fest an sich, legte ihr Kopf auf ihre Schulter, als würde sie versuchen Gott davon ab zu halten, ihr ihn wegzunehmen. "Nein.", wiederholte sie und weinte.
Dann öffnen sich meine Augen.
Ich sehe dein Gesicht.
Ich kann es kaum glauben,
ich berühre dich.
Du hältst mich gest.
Berührst mein Haut.
Jetzt sage ich die drei Worte,
ganz, ganz, ganz laut.
Ich liebe dich!
Jetzt ist es raus.
Ich liege in deinen Armen
Und fühle mich wieder Zuhaus.
Ich hatte dich so vermisst.
Das ich alles gab.
Es war mir egal was passiert,
solange ich dich hab.
Wir alle sterben irgendwann. Jeder weià es, doch nur wenige trauen es sich das aus zusprechen. Und nur weil sie wissen, dass es noch lange da ist. Der Tod ist weit in der Ferne man muss ihn nicht beachten. Alles ist gut, wenn man nur dran denkt. Doch wenn er zu nahe kommt, zerbricht die ganze Welt. Und wenn man weiÃ, wann er kommt, ist die Zeit auf einmal nur noch einen Katzensprung entfernt.
Milo hatte sich zusammen gerissen und hielt Alexis ihn seinen Armen. Sie hielt ihn immer noch ganz fest. Ihre Tränen flossen weiter und ihre Stimme verstummte. Dabei wusste sie noch nicht einmal wann. Sie wusste was, nur nicht wann. Und genau das beschäftigte sie. Wie viel Zeit blieb noch. "Wann?", fragte sie. Ihre Nase war zu. Ihr Computer vollkommen nass. Ihr Augen Purpur rot und ihre Stimme nur noch ein leises flüstern. "Wann?", wiederholte sie mit zitternder Stimme. "Bald.", er brachte es nicht übers Herz, sein restliches Leben mit einer Zahl aus zu drücken. "Wann?!", schrie sie ihn an. Milo biss sich auf die Lippen und kämpfte erneut mit seinen Tränen. "6 Monate." Alexis Hände waren nicht mehr warm und auch nicht mehr sicher. Sie zitterte am ganzen Leib und hoffte einfach nur jeden Moment aus einen Alptraum auf zu wachen. "6 Monate?", fragte sie nach in der Hoffnung sich verhört zu haben. "Wenn ich Glück habe.", erklärte er nur schweren Herzens. "Mit Glück? Sieben Monate mit Glück?!", sie stand verzweifelt auf und warf sich ihren Morgenmantel um. Trotzdem fror sie. Denn die Kälte lag nicht im Raum, sondern im Inneren von ihr. "Was hast du vor?", fragte Milo als sie den Raum verlieÃ. Schnell warf er sich ebenfalls ein Mantel um und folgte ihr. "Was hast du vor?", wiederholter er sich unten. Alexis ging wild im Raum herum. Sie wollte etwas tun. Etwas sinnvolles. Irgendetwas was sie ablenken würde. "Ich weià es.", blieb sie verzweifelt im Raum stehen. Sie sah ihn an. Sah ihn an, als würde er verschwinden. Milo ging auf sie zu. "Gibt es denn keine Chance, eine Operation oder irgendetwas?", fragte sie. Milo nahm ihre Hände. Sie zitterten noch stärker als die seinigen. "Doch, allerdings stehen die Chancen 65: 35.", erklärte er. "Das du es schaffst?", fragte sie und kurz kam Hoffnung in ihre Augen, doch dann schüttelte Milo den Kopf. "Nein. 65: 35 das ich es nicht schaffe und das nur wenn ich mich in den nächsten Tagen operieren lasse.", erklärte er. Alexis sah ihn verwundert an. "Und wenn du dich erst nach der Geburt unserer Tochter operieren lassen würdest. Wie würden dann die Chancen stehen? 65:35?", sie hatte immer noch etwas Hoffnung, doch diese wurde ihr sofort genommen. "90:10" Alexis biss sich auf die Lippen um nicht vor Trauer einfach los zu schreien, was sie in diesen Moment am liebsten getan hätte. "Lass dich operieren.", forderte sie ihn auf. Sie wusste wie verrückt sich das anhörte. Die Chancen standen schlecht für ihn. "Was?", fragte er erstaunt nach. "Ich will unsere Tochter nicht ohne dich groÃziehen. Ich will das du dabei bist. Bei ihrer Geburt, ihrer Einschulung, ihren Abschluss, ihren ersten Tag auf der Uni, der erste Tag auf ihrem Job, bei ihrer Hochzeit, bei unserem ersten Enkelkind. Du sollst dabei sein. Ich lasse nicht zu, dass du dich einfach aus dem Staub machst.", erklärte sie und steigerte sich in eine Fantasievorstellung rein. "Kim 65:35 das ich es nicht schaffe. Willst du dieses Risiko eingehen?", fragte er. Alexis sah ihn verzweifelt an. "Milo ich will das du dabei bist.", sagte sie. Er nahm sie wieder in die Arme. "Ich weiÃ", erklärte er. "Und nicht nur bei ihrer Geburt.", erklärte sie. Milo rià sich zusammen. Die Geburt seiner Tochter war bereits in Gefahr, sagte der Arzt. Unter um ständen würde er sie nicht mal erreichen. "Ich will nicht sterben, bevor ich mit dir verheiratet bin und bevor Rachel geboren ist.", erklärte Milo sah ihr in die Augen. "Rachel?", fragte Alexis zögernd. "Ja, Rachel. So soll unsere Tochter heiÃen.", erklärte er. Kurz lächelte Alexis. Kurz. "Aber die Hochzeit findet erst in ein paar Monaten statt, nach der Geburt von...Rachel.", es befriedigte sie diesen Namen aus zusprechen. "Ich weiÃ. Deswegen bitte ich dich, lass uns vor der Geburt heiraten.", erklärte er. Alexis sah ihn mit offenen Mund an. "Aber das sind gerade noch 4 Monate bis zur Geburt.", erklärte sie. Milo nickte. "Ich weiÃ. Lass uns in zwei oder 3 Monaten heiraten. Nur die engst Familie und Freunde. Eine kleine Hochzeit. Eins zwei Monate kommt dann Rachel und sobald sie das Licht der Welt erblickt. Werde ich mich operieren lassen.", erklärte er lächelnd. Er wollte ihr keine Angst damit machen. Sie wollte unbedingt dass er bei der Geburt dabei ist und ihr jetzt auch noch zu sagen, dass das schon ein Glücksfall wäre, würde sie nicht ertragen. Er wollte ihr die Hoffnung geben, die er längst verloren hatte.
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die Strophen aus dem letzten Teil und dieses sind ein Gedicht, oder eher eine BAlade nur zur Information
und ich denke ich braucht noch mehr Taschentücher.
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Ava & Sig by Falling~Star