Hey, ich weiÃ, ich mach mir gerade ziemich viele Feinde, aber... bitte, bitte, bitte vergebt mir!!!! Ich flehe euch an!!! Vergebt mir!!!!! Und für all jene, die mich nicht umbringen wollen, es wird noch einen fünften Teil geben,
4. Leblos
âGuten Tag, gehören sie zu Jess Mariano?â
âJa, wie gehtâs ihm?â
âEs tut mir Leid, aber wir können nichts mehr für ihn tun...â
âWas? Wie... was soll das heiÃen?â
âNun ja, er... er stirbt uns sozusagen unter den Händen weg.â
âDas kann nicht Ihr Ernst sein! Es wird doch wohl irgendwas geben um ihm zu helfen!â
âDas einzige was ihn jetzt noch retten kann, wäre ein Wunder.â
Das war jetzt eine Stunde her.
Liz war völlig ausgerastet...
âNEIN!!!!!!!!! NEIN VERDAMMT!!!!!!!! Er darf nicht sterben, ich erlaube ihm nicht jetzt einfach zu sterben!â
Luke hatte versucht sie zu beruhigen: âLiz, so hilfst du ihm auch nicht! Beruhig dich doch!â
âWas, ich soll mich beruhigen? Was soll ich denn tun verdammt? Mein einziges Kind ist im Begriff zu sterben! Ich werde ihn verlieren! WeiÃt du wie sich das anfühlt? Ich wollte ihm doch noch soviel sagen! Ich... ich... hab alles falsch gemacht. Ich wollte das alles doch noch gut machen!â
Es tat ihr so Leid, so Leid, dass sie keine bessere Mutter gewesen war. So Leid, dass sie sich nie um ihn gekümmert, mit ihm geredet hatte. Dass sie ihm nie gesagt hatte, wie viel er ihr bedeutete. Wie lieb sie ihn hatte. Dass sie nie für ihn da gewesen war. Das durfte alles nicht wahr sein, das konnte nur ein böser Traum sein. Es tat so weh, so unbeschreiblich weh ihm das alles nie gesagt zu haben. Es zeriss sie, es zeriss ihr Herz. Egal was, sie hätte alles getan um ihn zu retten. Dieses eine mal, diese eine mal wollte sie für ihn da sein. Doch sie konnte noch nicht einmal das. Und zugleich war sie wütend, wütend auf die Ãrzte, dass sie ihn nicht retten konnten. Wütend auf den Fahrer des anderen Fahrzeugs, das er nicht sofort die Rettung geholt, sondern Fahrerflucht begangen hatte, wütend auf sich selbst, dass sie keine bessere Mutter gewesen war. Doch diese Wut war nicht zu ihrem Schmerz, ihr einziges Kind so gut wie verloren zu haben. Und sie war nur wütend um nicht traurig sein zu müssen. Denn traurig würde sie noch früh genug sein.
[SIZE=3]... Luke war erstarrt...
Er saà da. Was hätte er auch sonst tun sollen? Sollte er jetzt hier sitzen und darauf warten, dass sein Neffe starb? Das derjenige starb der 1 Jahr bei ihm gelebt hatte, der ihn auf so vieles aufmerksam gemacht hatte? Der, für den er so vieles gemacht hatte? Der, der sich für ein einziges Mädchen so verändert hatte? Der, den er einfach rausgeschmissen hatte? Konnte das sein? Er machte sich Vorwürfe, würde er jetzt nicht im Krankenhaus liegen, wenn er ihn nicht einfach sich selbst überlassen hätte? Hätte das etwas geändert? Aber wieso dachte er jetzt daran, was gewesen war... wäre. Es war jetzt sowieso egal, er konnte die Vergangenheit nicht mehr ändern. Das alles hätte ihm damals einfallen müssen. Doch nun war es zu spät. Zu spät etwas zu ändern, zu spät, als das sich alles noch hätte zum Guten wenden können. Sein Neffe, der für ihn wie ein Sohn gewesen war, würde diese Nacht wahrscheinlich nicht überleben. Er wollte es nicht glauben, nicht wahr haben, aber wer wollte das schon?
... und Rory daran zerbrochen.
Tränen. Tränen über Tränen. Mehr war nicht. Würde nicht kommen. Mehr war nicht mehr da. Nur noch dieser Schmerz. Woher all diese Tränen wohl kamen? - Aus dem Schmerz, den er verursacht hatte? Nein, an diesem Schmerz war sie selbst Schuld. Wäre sie damals doch mit ihm gegangen, wäre sie dann glücklich? Zumindest wäre sie bei ihm, und das war alles was sie jetzt wollte. Nie hätte sie gedacht, dass ihr das so nahe gehen würde, das sie das so treffen würde, aber eigentlich war es doch klar. Sie hatte ihn geliebt, liebte ihn immer noch. Doch sie wollte das nie wahr haben. Hatte es verdrängt. Hatte so ihr ganzes Leben zerstört. Und seines wahrscheinlich auch. Nie wieder würde sie mit ihm reden, seine Lippen auf ihren spüren. Nie wieder würde sie mit ihm streiten. Wie hatte sie mal so treffend gelesen, das Glück ist wie aus Glas, wunderschön und doch so zerbrechlich. Ihres war gerade zerbrochen. In tausende Scherben. Unmöglich, es wieder so kleben. Es zu retten. Wie er.
[/SIZE]Lorelai versuchte sie zu trösten, doch ihr war klar, das war unmöglich: âHey, du weiÃt doch, die Hoffnung stirbt zuletzt.â
âUnd sie wird auch noch sterben, zusammen mit ihm!â
Wieso? Wieso fiel ihr erst jetzt auf wie sehr sie ihn brauchte? Wieso erst jetzt, wo es schon zu spät war? Wieso hatte sie nie bemerkt, dass sie ohne ihn nicht leben wollte, konnte?
Vor 32 Minuten war der Arzt noch mal gekommen.
âKann ich ihn... noch mal sehen?â
âWenn... wenn Sie möchten.â
Es war furchtbar. Furchtbar ihn so zu sehen. Rory stand vor der Tür zu dem Zimmer, wo er lag, durch ein Fenster konnte man ihn sehen. Lorelai, Luke und Liz standen neben ihr. Langsam öffnete sie die Tür. Noch einmal drehte sie sich um. Sollte sie das wirklich tun? Ja, dieses mal würde sie den ersten Schritt machen, auf ihn zu. Sie schob sich durch den Spalt, sie traute sich nicht die Tür weiter zu öffnen. Hier drin war es still, nur das gleichmäÃige Piepsen der Geräte, die ihn am Leben hielten. Sie machte einen Schritt auf
ihn zu. Sie konnte ihn gleichmäÃig atmen hören. An der Stirn hatte er ein groÃes Pflaster und überall Schläuche. Sie weinte nicht mehr, sie war nur still und sah ihn an, ihn, den sie doch nie mehr wieder sehen wollte, der ihr doch so oft das Herz gebrochen hatte, ihn, den sie über alles liebte.
Sie machte noch einen Schritt auf ihn zu. Er war blass, die Augen waren geschlossen. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäÃig. Sie biss sich auf die Lippe um nicht laut aufzuschluchzen.
âJess...â, das war das einzige das sie über die Lippen brachte. Ihre Stimme zitterte, klang weinerlich. Doch wenn man genau hinhörte, konnte man den liebevollen Unterton hören. Es fiel ihr schwer sich zu beherrschen. Eigentlich sollte wer anderer an ihrer Stelle hier stehen. Seine Mum.. oder Luke, aber nicht sie. Doch, und da waren sich alle einig, niemand hatte ihm so viel bedeutet wie Rory.
Sie stand nun neben seinem Bett. Seine Augenlieder flatterten. Rory sah ihn überrascht an. Was hatte das zu bedeuten? Würde er doch nicht sterben?
Er öffnete die Augen, Rory schlug die Hand vor den Mund. Er war wach. Er sah sie an, versank in ihren unglaublichen blauen Augen. Wie oft war er in diesen meerblauen Augen versunken? Zu oft, um es zu zählen.
Seine Hand war zum greifen nah, die Chance ihn noch einmal zu spüren. Und Rory wusste, dass sie diese Chance ergreifen musste.
Als ihre Finger sich berührten, kribbelte es, genau so wie bei ihrem ersten Kuss. Eine einsame Träne fand den Weg aus Rorys Augen, ihre Wange hinunter und tropfte schlieÃlich auf seine Hand. Er öffnete leicht den Mund, wollte es ihr sagen. Das wollte er noch tun bevor er starb. Es war kaum ein Hauch, seine Lippen bewegten sich kaum. Und doch, Rory verstand es, klar und deutlich, und wenn man sie angeschrien hätte wäre es nicht deutlicher gewesen.
âIch liebe dich!â Diese Momente, wenn es auch nur Sekunden waren, schienen ewig zu dauern, doch nun geschah alles schnell, zu schnell.
Tüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü...
Ãrzte stürmten ins Zimmer schubsten sie weg. Lorelai zog sie an der Hand aus dem Zimmer. Die Ãrzte redetet irgendwas, Rory konnte es nicht verstehen, verstand gar nichts. Ihre Umgebung verschwamm vor ihren Augen. Alle Geräusche waren nur ein gleichmäÃiges Rauschen. Das einzige was sie sehen konnte war sein Gesicht. Egal wie viele Ãrzte um ihn herum standen, sein Gesicht konnte sie sehen. Sie stand vor dieser Scheibe unfähig um auch nur einem daran zu denken, etwas anderes zu tun, unfähig auch nur einen Schritt zu machen. Wie von selbst kamen die drei Worte über ihre Lippen. Irgendwas in ihr wusste sie musste es tun.
âIch dich auch.â Ihre Lippen bewegten sich kaum, man konnte nur den Hauch an der Fensterscheibe sehen. Für einen kurzen Moment kam es ihr so vor als würde er lächeln, als hätte er sie gehört, als würde er mit der Erkenntnis sterben, dass sie ihn auch liebte.
Lorelai zog sie von der Scheibe weg. Einen Meter, zwei Meter. Nein, sie wollte nicht weg, wollte ihn sehen bis zum bitteren Ende. Bis zum Ende beim ihm sein, oder zumindest das Gefühl zu haben beim ihm zu sein. Sie wollte sich festhalten, bei dieser Scheibe bleiben, ihn sehen, sie fand keinen Halt. Lorelai drückte sie an sich, hielt sie fest, strich ihr sanft übers Haar. Rory wusste nicht wieso, warum tat Lorelai das? Wieso lieà sie sie nicht in seiner Nähe sein?
Und dann hörte sie es, und eine Welt zerbrach. Ihre Welt zerbrach. Sie wusste nicht ob in ihr oder auÃerhalb. Wusste nicht was in diesem Moment, in dieser Minute geschah, hörte nur diesen einen Satz, ihr wurde schwarz vor Augen, die Kraft die sie auf den Beinen hielt verlieà sie, sie brach zusammen, innerlich und äuÃerlich, kauerte auf den Boden, Lorelai drückte sie an sich, versuchte ihr Halt zu geben, ihr zu helfen. Sinnlos. Ihr Kopf würde explodieren, wenn sie diesen Satz noch einmal hören müsste, doch sie hörte ihn, immer und immer wieder. Und Tränen flossen wie Bäche, Flüsse, Ströme.
âZeitpunkt des Todes: 23:47 Uhrâ
Nun war es 23:55 Uhr.
Und in einem ziemlich ausgestorbenen Gang irgendeines Krankenhauses im Herzen New York stand ein Mann Mitte dreiÃig, in seinem Armen eine blonde Frau. Sie weinten, genauso wie das kaum 19 jährige Mädchen in den Armen ihrer Mutter, die zusammen am Boden kauerten. Denn das Mädchen hatte eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste, in ihrem Leben verloren. Den 19jährigen, eben verstorbenen Jess Mariano.
tbc