Auf der schiefen Bahn

Ja, schon klar, lass dir Zeit. Ferien sind ja zum Entspannen da und nicht zum FF schreiben. Auch wenn es natürlich super, megamäßig nett wäre, wenn du dich doch dazu aufraffen könntest, einen neuen Teil zu schreiben.
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Ich tu, was ich kann. Allerdings habe ich für diese Ferien schon ziemliche Pläne.
Erstens muss ich einiges für die Schule machen. Jaja, ihr werdet euch jetzt alle denken, dass ich verrückt bin. In den Ferien für die Schule lernen. Das ist ja krank. und da muss ich euch voll und ganz zustimmen. Aber leider bin ich im letzten Jahr und es wird Zeit, mir meine Spezialgebiete fürs Abitur zurecht zu legen.
Und zweitens habe ich vor kurzem mein Snowboard aus dem Keller gekramt, damit ich wieder auf die Piste düsen kann.
Aber ich versuche dafür zu sorgen, dass die FF nicht zu kurz kommt.

Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
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Das ist natürlich verständlich. Wir werden uns auch alle gedulden.
Viel Spaß auf der Piste und vielleicht auch ein bisschen Spaß beim Lernen.
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Jaja, auf der Piste hat es Spaß gemacht. Trotzdem habe ich es geschafft, einen neuen Teil zu schreiben. Ich hoffe, er gefällt euch.


Ihr Blick versteinerte sich augenblicklich. Gerade hatte sie noch eine unglaubliche Wut auf ihre Mum verspürt, doch all diese Wut, diesen Ärger, diesen Hass projizierte sie jetzt auf 2 ganz andere Menschen. Auf Dean und Lindsay, die gerade vor dem Pavillon standen und sich lachend unterhielten.
Rory ballte ihre Hände zu Fäusten. Lindsay stand da mit Dean, der Dean, der eigentlich zu ihr gehören sollte. Sie war die einzige, die Anspruch auf Dean hatte. Doch er hatte sie eiskalt abblitzen lassen. Wegen Lindsay. Sie, Rory, war für ihn nur eine Affäre gewesen, dabei hatte er keinerlei Rücksicht auf ihre Gefühle genommen.
Ein stechender Schmerz durchzuckte ihre Hand. Sie senkte ihren Blick und betrachtete ihre Handfläche. Langsam quoll Blut aus 4 kleinen Ritzen. So fest hatte sie ihre Fingernägel in die Haut gebohrt.
Sie hob ihren Kopf wieder und sah wieder zu Dean und Lindsay. Und da fasste sie einen Entschluss. Nie wieder würde sie sich von jemandem so wehtun lassen. Nicht von Dean, nicht von Jess, nicht von ihrer Mum und auch nicht von Johnny. Dabei war sie sich nicht einmal sicher, ob sie sich nicht schon die ganze Zeit von Johnny wehtun ließ. Er war ihr Freund, schon klar, aber er liebte sie nicht. Genauso wenig liebte sie ihn. Sie waren beide nur Partner, die die Zeit miteinander genossen. Die sich gegenseitig ausnützten, um das leben ein wenig angenehmer zu machen. Symbiosepartner sozusagen.
Rory klemmte sich ihre Tasche unter die Schulter und ging auf die beiden zu. Dean hatte ihr den Rücken zugedreht und stand vor Lindsay, sodass sie sie beide nicht sehen konnten.
Als sie noch 50 Meter von den beiden entfernt war, rief sie laut Deans Namen. Er drehte sich um und auch Lindsay warf einen Blick auf sie. Sie beugte sich zu Dean rüber und flüsterte ihm etwas zu. Dann nahm sie seine Hand und wollte ihn hinter sich herziehen, doch da hatte Rory das Paar schon erreicht.
„Hey! Schön euch zu sehen. Ihr wollt doch nicht schon gehen“, begrüßte Rory die beiden mit gespielter Fröhlichkeit.
„Hey Rory, wie geht es so?“, fragte Dean verlegen. Die Situation war ihm unangenehm. Lindsay starrte Rory wütend an, sagte aber nichts. Rory schenkte ihr ein saures Lächeln, dann wandte sie sich wieder an Dean.
„Kann nicht klagen. In letzter Zeit wurde ich von niemandem betrogen“, meinte Rory schnippisch und starrte Dean geradewegs an. Von Lindsay kam ein leises Schnauben und Rory lächelte triumphierend. Deans Frau hatte ihre Anspielung verstanden.
„Rory…“, begann Dean. Er wollte eine direkte Konfrontation zwischen den beiden Frauen verhindern.
„Du musst nichts sagen, Dean“, schnitt Rory ihm das Wort ab. „Mir geht es wirklich fabelhaft. Ich fühle mich pudelwohl. Ich habe einen tollen Freund und bin glücklicherweise nicht mit einem Mann verheiratet, der mit anderen Frauen ins Bett steigt, nur um sie dann wieder fallen zu lassen.“
Dean fuhr sich durch die Haare und starrte Rory fassungslos an. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte.
„Komm Dean, lass uns gehen“, versuchte es Lindsay und packte ihren Mann am Arm. Sie wollte losgehen, doch Rory trat dazwischen.
„Du musst doch nicht gleich davonlaufen, Lindsay. Du kannst doch auch nichts dafür, dass du an ein so selbstgefälliges Arschloch geraten bist.“
Lindsay holte tief Luft und musste sich zusammenreißen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Rory grinste zufrieden, als sie sah, wie ihrer Rivalin Tränen in die Augen stiegen.
„Oh, tut mir leid, hab ich dich verletzt?“, fragte Rory mit zuckersüßer Stimme. „Glaub mir, es tut mir aufrichtig leid, dass ich dir die Wahrheit sagen muss. Aber...“, sie hob ihre Schultern und schüttelte mitleidig den Kopf, „…Dean liebt dich einfach nicht. Ich weiß, das behauptet er, aber so ist es nicht. Das sagt er doch jeder, die er trifft. Denkst du etwa, ich bin seine einzige Liebhaberin?“
Lindsay klappte die Kinnlade hinunter. Ungläubig sah sie zu Dean, der genauso fassungslos Rory anstarrte. Er war unfähig, etwas zu sagen.
„Ich weiß…“, meinte Rory und tätschelte Lindsay die Wange“, …die Wahrheit schmerzt.“
„Lass gut sein, Rory“, brachte Dean endlich heraus.
„Komm schon Dean…“, meinte Rory nun an Dean gewandt, „…denkst du nicht, Lindsay hat es verdient, die Wahrheit zu wissen?“
„Rory, hör endlich auf mit deinen Lügen“, fuhr er sie an.
Lindsay faltete die Hände vor ihrem Gesicht und atmete tief durch. Dean legte einen Arm um ihre Schulter.
„Schatz, das glaubst du doch nicht, oder?“, fragte er unsicher.
Beim Wort „Schatz“ schnaubte Rory einmal verächtlich.
Lindsay wischte sich ein paar Tränen weg, bevor sie Dean ansah.
„Im Moment weiß ich nicht, was ich glauben soll“, sagte sie mit zittriger Stimme.
„Lindsay…“
Doch sie hob nur die Hand und ließ ihn somit verstummen.
„Wir sehen uns zu Hause“, sagte sie noch, bevor sie sich umdrehte und davon lief.
Dean sah ihr fassungslos hinterher, Rory mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Sag mal, hast du sie noch alle?“, fuhr sie Dean an, nachdem er sich endlich von diesem Schock erholt hatte.
„Weiß du eigentlich, was du da gesagt hast?“
„Ich kenne meinen Wortschatz sehr gut, deshalb…“, sie runzelte die Stirn und tat einen Moment so, als müsste sie nachdenken, „…doch, ich weiß, was ich gerade gesagt habe.“
„Was ist dein Problem, Rory? Ist es, weil ich mich für Lindsay entschieden habe? Ist das wirklich der Grund? Aber vergiss nicht, du hast mich auch einmal wegen einem anderen sitzen gelassen.“
Rory konnte seinem Blick nicht standhalten und sah daher auf den Boden.
„Oder gibt es einen anderen Grund? Bist du mittlerweile so abgedreht, dass du alle Welt beleidigen musst? Dass du sogar deine Freunde, die immer zu dir gestanden haben, öffentlich fertig machen musst? Und dabei denke ich nicht nur an mich, sondern an eine Frau, die den gleichen Namen wie du trägt. Überleg mal, wem du wehtust. Und bis du das herausgefunden hast, hältst du dich von mir und meiner Frau fern, kapiert?“
Er atmete tief durch, bevor er sich umdrehte und davon ging.
„Hey Dean!“, rief ihm Rory nach, doch er drehte sich nicht mehr zu ihr um.
„Dachtest du wirklich, du würdest einfach so davonkommen. Keiner, der mich sitzen lässt, kommt ungestraft davon. Das hast du ja heute live erlebt.“
Ein paar Leute drehten sich zu ihr um, doch Dean setzte seinen Weg fort. Er blieb nicht einmal stehen, tat so, als hätte er nichts gehört.
Rory fuhr sich durch die Haare. Tief in ihrem Inneren wusste sie ja, dass Dean Recht hatte. Mit allem, was er gesagt hatte. Doch ihr Stolz ließ es nicht zu, dass sie sich das eingestand.
Sie kramte in ihrer Tasche nach ihren Autoschlüsseln, als ihr plötzlich einfiel, dass sie jetzt gar kein Auto mehr hatte. Noch einmal schnaubte sie, bevor sie Richtung Busbahnhof losmarschierte.



Ich weiß, ich weiß, ich bin gemein. Alle haben sich erwartet, oder besser gesagt gehofft, dass Jess dort steht. Tut mir leid.
Aber was Jess angeht...
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Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
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Ooooohhhh, doch noch ein neuer Teil. Das ist schön. Find ich toll, dass du dir für uns Zeit genommen hast.
Also, der Teil war schön, wenn man das so sagen kann. Vielleicht sollte ich das anders formulieren.
Der Teil war gut geschreiben, die Handlung war interessant. Aber irgendwie tut mir Dean jetzt leid.
*indeckunggeh* So mancher meiner Freunde würde mich jetzt schlagen. Dean hat mir noch nie leid getan, aber jetzt tut er es. Das hat er nicht verdient. Und Lindsay auch nicht. Dass Rory die beiden so fertig macht. Mensch, die soll sich mal wieder einkriegen. Ich hab die "Ansprache" von Dean toll gefunden, als er sagte, dass sie ihren Freunden weh tut. Und Lorelai. Richtig nett von dem Jungen.
Aber wehe, das Mädchen fährt jetzt zu diesem Johnny.
Mach schnell weiter
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Oh...wow...Moment mal, was ist denn in Rory gefahren?
Okay, wir wissen ja, dass sie in letzer Zeit nicht ganz...sie selbst war, aber dass sie so auszickt. Mensch, Dean hat sie es aber ganz schön gezeigt.
Ich muss aber Schnecklein zustimmen. Das hat er nicht verdient. Und Lindsay auch nicht. Als hätte das arme Mädchen mit so einem Mann nicht schon genug durchgemacht. Gott, Rory dreht ja immer mehr durch. Die soll sich langsam mal wieder zusammen reißen.
Bin zwar ein wenig enttäuscht, dass die Person nicht Jess war, aber trotzdem war der Teil toll.
Mach schnell weiter
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hey
(kurz FB)
eigentlich toll, dass dean ihr den "kopf vorgewaschen hat", aber ich mag ihn ja nicht so
teil war toll, super geschrieben, sehr interessant
freu mich auf den nächsten teil

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zwar wirklich nicht das, womit ich gerechnet habe, aber trotzdem super Wink
ist aber echt gruselig was aus rory geworden ist *zitter*
bin gespannt was du noch so geplant hast :p

lg, val

[SIGPIC][/SIGPIC]
:herz: * :herz: * :herz:


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Hey, was ist denn mit DEM Mädchen los.
Nur weil sie im MOment ein bisschen neben der Spur steht, macht sie Dean einfach so fertig. Das hat er echt nciht verdient (obwohl ich normalerweise eher Dean-Gegner bin)
Und LIndsay...an ihrer Stelle hätte ich Rory wohl eine verpasst.
Der Teil war toll. Ich freue mich schon auf den nächsten, gigantischen, wundervollen Teil
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Also gut, hab endlich wieder einen Teil geschreiben. Ich hoffe er gefällt euch.


Hastig zog Rory ihr Zigarettenpäckchen aus der Tasche und atmete den frischen Duft Tabak, den die Schachtel verströmte, tief ein. Schon beim ersten Zug hießen ihr Körper und ihr Geist den mittlerweile guten Freund willkommen, ihre Nerven entspannten sich, als sie einen Rauchring über den Vordersitz blies.
Sie saß im Bus nach Hartford. Die Sonne verschwand gerade hinter dem Horizont und hinterließ einen Himmel, der in zarte Violett- und Orangetöne gekleidet war. Sie atmete aus und lehnte sich mit geschlossenen Augen im Sitz zurück. Versuchte nachzudenken. Über Deans Worte. Wann war sie von ihrem normalen, geregelten Weg abgekommen? Wann hatte sie begonnen, all ihre Mitmenschen zu hassen?
Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen, als der Bus rechts ran fuhr und die Türen öffnete. Rory seufzte. Sie waren in Hartford angekommen. Sie nahm ihre Tasche und hängte sie sich über die Schulter. Dann stieg sie aus dem Bus und machte sich auf den Weg ins Moonshine.


„Es war ein Fehler. Ich hätte ihr das Auto nicht wegnehmen dürfen“, heulte Lorelai. Sie saß am Küchentisch und stützte ihren Kopf mit ihren Händen ab.
„Nein, da irrst du dich“, versuchte Luke sie zu beruhigen. Er nahm einen Tasse und goss Kaffee ein. Danach reichte er sie seiner Freundin.
Er wollte sich ihr gegenüber hinsetzen, überlegte es sich aber anders, als er sah, dass Lorelai den Kaffee keines Blickes würdigte. Daher ging er um den Tisch herum und kniete sich neben sie. Sanft legte er ihr eine Hand auf den Oberschenkel.
„Es war richtig, dass du ihr das Auto weggenommen hast“, sagte er mit ruhiger Stimme.
Lorelai drehte ihren Kopf und sah ihn an. Ihre Augen waren rot und geschwollen, ihre Wangen nass.
„Warum ist sie dann nicht hier, wenn es so richtig war. Sie ist trotzdem wieder verschwunden und Gott weiß, wohin.“
„Lorelai…“
„Nein, Luke, nein, hör auf“, unterbrach sie ihn aufgebracht, erkannte aber schnell, dass sie den falschen Ton angeschlagen hatte. Mit ruhigerer Stimme fuhr sie fort: „Hör auf, mir mein Gewissen zu erleichtern. Rory ist weg und ich weiß nicht, wo sie sich schon wieder herum treibt. Das Mädchen kommt nur noch zum Schlafen nach Hause, wenn überhaupt.“
Luke wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Als Lorelais Freund, war es seine Aufgabe, sie zu trösten. Doch wie? Wie zum Teufel sollte er sie trösten? Er konnte ihr nicht sagen, wo Rory war. Er konnte ihr nicht sagen, dass das nur wieder eine Laune ihrer Tochter war, denn das war es schon lange nicht mehr. Rory hatte sich in ernsthafte Probleme gestürzt, und allem Anschein nach, fand sie nicht mehr heraus.
„Was habe ich nur falsch gemacht? Ich habe immer versucht, meine Tochter so zu erziehen, wie ich gerne aufgewachsen wäre. An welchem Punkt habe ich einen Fehler gemacht. Wann habe ich aus meiner Tochter so ein…“, sie machte eine Pause um Luft zu holen“,…so ein unsensibles Miststück gemacht?“
„Rory ist doch kein…“
„Doch Luke, jetzt ist sie ein unsensibles Miststück.“
Luke sah ein, dass es keinen Sinn hatte, Lorelai zu widersprechen. Selbst wenn er es täte, sie würde seine Einwände nicht gelten lassen. Und ihre Vorwürfe konnte er ihr auch nicht nehmen. Im Grunde konnte er gar nichts tun. Er konnte Rory nicht helfen. Er konnte Lorelai nicht helfen. Er konnte nur für sie da sein und hoffen, dass bald wieder alles gut wird.
Er streckte seine Hand aus und wischte Lorelai ein paar Tränen weg, doch sofort kamen neue nach.
„Und zu allem Überfluss habe ich dich da noch mit hinein gezogen. Jetzt ist sie auch noch auf dich sauer. Als würde es nicht reichen, dass sie mich hasst.“
Luke schüttelte seinen Kopf und griff nach ihren Händen.
„Lorelai, ich kenne Rory lange genug. Glaub mir, ich habe schon mehrere ihrer Wutausbrüche miterlebt. Das berührt mich nicht mehr.“
Er lächelte leicht und seine Worte zeigten Wirkung. Auch Lorelai huschte ein kleines Lächeln übers Gesicht.
„Wir haben schon eine Menge zusammen durchgemacht, oder?“ Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage. Luke nickte.
Die beiden schwiegen eine Weile. So lange, bis Lorelais Tränen langsam getrocknet waren und sie sich ein wenig beruhigt hatte.
„Luke?“
„Hmm?“
„Ich liebe dich.“
Luke sah sie überrascht an. Er sah direkt in Lorelais Augen und erkannte, dass sie es ernst meinte. Sie wartete keine Antwort von ihm ab, sondern beugte sich einfach zu ihm herab und legte ihre Arme um ihn.
„Ich liebe dich auch“, flüsterte er in ihr Haar.


Rory stieg die Treppen hinab, bis sie in dem überfüllten Laden stand. Sie zwängte sich zwischen den Menschen durch, um irgendwie die abgewetzte Sitzgelegenheit zu erreichen. Sie wusste schon, wo sie ihre Freunde suchen musste. Schließlich war sie schon oft genug mit ihnen hier gewesen.
Als sie das Sofa erreichte, waren nur Jenny und ein paar von den anderen Jungs da. Von Johnny keine Spur. Rory ließ sich neben Jenny fallen und zündete sich wieder eine Zigarette an.
„Sag mal, hast du Johnny irgendwo gesehen?“, fragte sie ihre Freundin beiläufig.
Jenny wandte ihr den Kopf zu und sah sie mit großen Augen an. So, als hätte sie gar nicht bemerkt, dass sich jemand neben sie gesetzt hatte. Oder auch so, als hätte sie schon einige Drinks intus. Rory tippte auf letzteres.
„Was ist los?“, fragte Jenny nach und kniff die Augen zusammen. Sie beugte sich weit vor um Rory genau ansehen zu können. Rory wich ein Stück zurück. Anscheinend hatte Jenny schon mehr als nur ein paar Drinks getrunken.
„Johnny? Weißt du wo er ist?“, wiederholte sie ihre Frage von vorhin.
Jenny runzelte die Stirn und betrachtete Rory noch einen Moment. Doch dann klärte sich ihr Blick auf und sie deutete in eine Richtung.
„Der muss dort hinten irgendwo sein.“
Rory blickte in die angegebene Richtung und sah ihn tatsächlich. Er stand dort und unterhielt sich mit einer ziemlich aufgetakelten Tussi. Rory wusste, dass sie jetzt eigentlich Eifersucht empfinden müsste, doch dem war nicht so. Vielleicht, weil sie ihn nicht liebte, vielleicht aber auch, weil es nicht so aussah, als würde Johnny mit dem Mädchen flirten, sondern eher, als würden sie streiten.
„Was macht er denn da?“, wandte sie sich wieder an Jenny.
„Haut sie um ein bisschen Stoff an“, meinte Jenny achselzuckend.
Rory runzelte die Stirn. In ihrem Wortschatz gab es zwei Sorten von Stoff. Der eine war fürs Nähen da, doch Johnny sah nicht so aus, als würde er gerne ein Kleid schneidern. Der andere, wesentlich gefährlichere, war auch in ihrer heilen Welt in Stars Hollow bekannt geworden. Zwar nur vom Hören-Sagen, dank Taylor, aber dennoch wusste Rory ganz genau, wovon Jenny sprach.
„Er will Drogen?“, fragte sie ungläubig.
„Ach Rory“, meinte Jenny und tätschelte ihr das Knie, „doch keine Drogen. Das sind doch nur Muntermacher. Alles total harmlos.“
„Das sind Drogen und nichts davon ist harmlos. Johnny kann doch keine Drogen nehmen“, rief Rory und sprang auf. Dabei ließ sie ihre Zigarette fallen.
„Hey, komm mal wieder runter. Wir alle nehmen diese Dinger. Schon eine ganze Weile. Und wir fühlen uns gut. Also beruhige dich mal wieder.“
Rory schaute sie fassungslos an. Die Clique nahm also schon längere Zeit Drogen und sie hatte es nicht bemerkt. Und jetzt fing auch Johnny mit dem Unsinn an. Das konnte sie nicht zulassen. Noch war es nicht zu spät, das ganze zu verhindern.
Sie drehte sich um und ging auf Johnny und das Mädchen zu. Mittlerweile hatte er es wohl geschafft, der Tussi doch ein paar Pillen abzuschwatzen, denn er hatte eine kleine Dose in der Hand.
Rory stemmte ihre Hände in die Hüften und baute sich vor ihm auf.
„Rory, endlich bist du da“, begrüßte er sie strahlend. Die Tussi verdrückte sich unauffällig.
„Ja, finde ich auch. Gerade noch rechtzeitig, oder?“, fauchte Rory ihn an.
„Was?“
Rory riss ihm die Dose aus der Hand und hielt sie in die Höhe.
„Hast du einen Knall? Weißt du eigentlich, was du da machst? Du kannst doch keine Drogen nehmen“, schrie sie ihn an.
Johnny wollte ihr die Dose wieder wegnehmen, doch Rory wich ihm geschickt aus.
„Gib mir das sofort zurück“, rief er wütend. Erneut griff er nach der Dose und diesmal war Rory nicht schnell genug. Er konnte ihr Handgelenk ergreifen und gewaltsam entriss er ihr den Stoff.
Und augenblicklich hellte sich seine Miene wieder auf. Seine Stimmung hatte sich wieder gebessert, da er den Schatz wieder in seinen Händen hielt.
„Komm wieder auf den Teppich, Rory. Das ist doch nur Speed, da passiert schon nichts. Probier doch auch mal.“
„Zuerst Speed und was dann? Kokain? Heroin? Merkst du nicht, dass du dir dein Leben kaputt machst?“
„Als wäre das nicht schon längst kaputt“, meinte er verächtlich.
„Hör zu, wenn du das nimmst, ist es aus mit uns. Dann wirst du mich nie wieder sehen“, drohte ihm Rory.
Johnny, der gerade dabei war, die Dose zu öffnen, hielt inne und sah Rory an. Sie hatte ihre Hände vor der Brust verschränkt und sah ihn herausfordernd an. Einen Moment überlegte Johnny, was er jetzt machen sollte. Dann schraubte er den Deckel ganz ab und schob sich eine Pille in den Mund.
Rory sah ihn kurz an, dann senkte sie den Kopf. Sie hatte versagt. Sie hatte nicht verhindern können, dass er Drogen nahm. Sie konnte auch den Rest der Clique nicht mehr retten. Aber noch war es nicht zu spät, sich selbst zu retten. Sie drehte sich um, bahnte sich ihren Weg durch die Menschenmasse und verließ das Moonshine.

Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, du hinterläßt sonst selbst keine Spuren.

Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
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