30.01.2006, 22:50
Kapitel 1: Sechster Monat
„Luke! Kaffee!“ rief Lorelai, als sie das Diner betrat. Luke, der hinter dem Tresen stand, grinste sie nur an.
„Du weist genau, dass du keinen bekommst!“ Sie stellte sich ihm direkt gegenüber, auf die andere Seite des Tresens.
„Uuuh, schmutzig! Und wieso nicht?“ Er sagte nichts, sondern deutete einfach auf ihren schwangeren Bauch. Sie war im sechsten Monat schwanger und es war mehr als offensichtlich.
„Du bist so gemein! Wenn das Baby nicht so clever wird wie Rory, dann ist das nur dein Fehler, weil du mich davon abgehalten hast Kaffee während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn das hier also nur vorm Fernseher rumhängt, vollkommen kraftlos, ein Langweiler... “
„Lorelai!“ Luke war jetzt wirklich genervt, denn sie führten diese Diskussion jeden Morgen seit sie herausgefunden hatte, dass sie schwanger war.*Mit meinem Kind *, dachte Luke und musste lächeln.
„Hey, Mister! Was ist das für ein Grinsen auf deinem Gesicht,mh? Macht's dir etwa Spaà mich zu quälen?“ sie versuchte aggressiv zu klingen, aber musste auch lächeln.
„Dann ist es also 'ne Qual mit meinem Kind schwanger zu sein?“ fragte er, lehnte sich über die Theke und küsste sie.
„Dein Kind? Unser Kind! Aber jetzt weià ich weshalb du so grinst! Alter Macho!“ ärgerte sie ihn, bevor sie ernst wurde, seine Hand nahm und sie kurz drückte.
„Und ehrlich gesagt bin ich gerne schwanger mit unserem Kind. Wenigstens bis jetzt..“ Er küsste sie noch einmal und fragte sie dann was sie gerne frühstücken würde.
Als er in der Küche verschwand setzte sich Lorelai an einen Tisch und schaute hinaus auf die Gazebo, eine Hand legte sie auf ihren Bauch, genau auf die Stelle wo sie ihr Baby spürte.
Sie dachte über das letzte Jahre nach: Rory die Yale verlassen hatte und die schwierige Beziehung der beiden seitdem; ihren Heiratsantrag an Luke und die Hochzeit; der Umzug ins Twickham Haus, nachdem sie erfahren hatte, dass sie schwanger war. Zuerst hatte sie in ihrem Haus bleiben wollen, aber als sie bemerkt hatte wie viel es Luke bedeutete, hatte sie zugestimmt.
Sie dachte auch daran wie sehr sie sich gewünscht hatte schwanger zu werden, nachdem Luke ihr gesagt hatte, dass er sich eine Familie mit ihr wünschte. Und als es dann soweit war, war sie überglücklich. Und Luke... sie würde nie seinen Gesichtsausdruck vergessen als sie ihm gesagt hatte, dass sie schwanger war. Nie.
„Strampelt es?“ fragte Luke und brachte sie wieder zurück in die Realität. Er hatte ihren Blick gesehen. Sie hatte mit offenen Augen geträumt und dabei gelächelt. Er hatte diesen Ausdruck so oft gesehen, seit sie das Baby zum ersten Mal gespürt hatte.
„Mmmmhhh“ Sie nahm seine Hand und legte sie auf die Stelle, an der man das Baby spüren konnte. Er lieà seine Hand dort und stellte mit der anderen ihr Frühstück auf den Tisch, bevor er sich neben sie setzte. Sie lächelten sich an und genossen den Augenblick.
Miss Patty und Babette entging das natürlich nicht.
„Oh mein Gott! Schau dir die beiden an, die sehen so glücklich aus!“ flüsterte Miss Patty.
„Ja, wer hätte gedacht das unser Mister- Grummel so niedlich sein könnte!“
„ Und trotzdem noch so unglaublich heiÃ!“ sagte Miss Patty und betrachtete ihn.
Lorelai fing an zu lachen, als sie das hörte und Luke eines seiner üblichen „Ah, Gott!“ hören lieÃ.
„Aber sie hat doch Recht sexy daddy!“ flüsterte Lorelai in sein Ohr und musste noch mehr lachen, als er rot wurde.
Nach dem üblichen Geplänkel am Morgen fuhr Lorelai ins Dragonfly und wurde bereits von Michel erwartet.
„Ihre Mutter hat angerufen. 4 mal heute, 8 mal gestern als Sie frei hatten“ Lorelai zog ihre Augenbrauen hoch und seufzte.
„Michel, Sie erzählen mir das jetzt seit fast einem Jahr, jeden Morgen! Bezahlt sie Sie, damit Sie mir damit auf die Nerven gehen?“
„Ich sage Ihnen jeden Tag, seit fast einem Jahr, dass sie anruft, weil sie, seit fast einem Jahr, jeden Tag anruft. Wenn Sie etwas dagegen tun würden, müsste ich Ihnen das auch nicht immer sagen!“ sagte er in seinem typischen Tonfall.
„Michel, ich werde sie nicht anrufen! Egal was sie Ihnen erzählt, ich werde es nicht tun! Ich hab meine Handynummer und meine Privatnummer geändert und ich würde auch die Nummer hier ändern lassen, wenn das nicht die Gäste daran hindern würde hier anzurufen. Es tut mir wirklich Leid, dass sie jeden Tag anruft, aber wenn Sie ihr irgendwas erzählen was in meinem Leben passiert, werden Sie sich um die Anrufe keine Gedanken mehr machen müssen, weil ich sie dann eigenhändig umbringe! Verstanden?“
„Ja, ja!“ war alles was er sagte bevor Lorelai die Post nahm und in ihr Büro ging.
Ihre Mutter ging ihr wirklich auf die Nerven. Zuerst fiel sie ihr in den Rücken in der ganzen Yale Sache. Und trotzdem war Lorelai verrückt genug gewesen zu glauben, dass sie sich über ihre Verlobung mit Luke freuen würde. Sie hatte sich so getäuscht. Ihre Mutter hatte ihn angerufen und so lange beleidigt bis er einfach aufgelegt hatte. Und dann hatte sie Christopher vorbei geschickt. Luke hatte ihn in dem Moment rausgeworfen, in dem er das Haus betreten hatte, nachdem sie, dieses Mal, von der Kurzwahlfunktion Gebrauch gemacht hatte.
Danach hatte sie jeden Kontakt zu ihren Eltern verweigert und selbst die Tatsache, dass Rory für einige Zeit im Poolhaus gelebt hatte, hatte daran nichts geändert. Allerdings war sie sofort ausgezogen, als sie von der Sache gehört hatte und Lorelai war es gelungen sie wieder zurück nach Yale zu schicken.
Sie hatten die Hochzeit ohne ihre Eltern gefeiert und sie wussten nichts von ihrer Schwangerschaft und das sollte auch so bleiben...
TBC
Edited 4.4.06: 11.00h