05.03.2006, 15:15
Vorsicht Spoiler 6. Staffel
wenn ihr euch nichts verderben wollt, dann hört genau hier auf zu lesen....
wenn ihr euch nichts verderben wollt, dann hört genau hier auf zu lesen....
Autor: Noodle
[SIZE=2]Titel: Bang!Wedding!Boom![/SIZE]
[SIZE=2]Fandom: Gilmore Girls[/SIZE]
[SIZE=2]Genre: Romance/Drama/Humor, One Shot[/SIZE]
[SIZE=2]Spoiler : 6. Staffel[/SIZE]
[SIZE=2]Paring: wird hier noch nicht verraten, findets raus
Rating: PG 13[/SIZE]
[SIZE=2]Disclaimer: Mir gehört nichts, mir hat nie etwas gehört und mir wird nie etwas gehören....(leider *schnief*:heul: )[/SIZE]
Die Idee zu dieser FF ist mir erst vor ein paar Tagen gekommen, als ich wieder mal nicht widerstehen konnte und in den spoilern gewühlt habe...Ich hoffe sie gefällt euch...Viel Spass beim Lesen...
Boom!Wedding!Bang!
Es ist mein Tag. Mein Tag. Ich werde heiraten. Und ich kann es immer noch nicht fassen. Mein Leben hat sich in den letzten Jahren komplett geändert. Nicht, dass das schlecht wäre. Nein ich wollte es so. Endlich habe ich das Leben, dass ich mir so sehnlichst gewünscht habe. Und nun vervollkommne ich es, indem ich den Mann heirate, der neben mir steht. Den Mann, den ich liebe.
Liebe ich ihn? Diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit öfters. Aber warum? Ich weià doch, dass ich ihn liebe. Sonst hätte ich wohl kaum ja gesagt und würde jetzt hier stehen. Vor dem Traualtar. Mit ihm. Lustig, dass ich gerade jetzt darüber nachdenke. Jetzt, wo ich im Begriff bin zu heiraten. Ich hätte vorher darüber nachdenken sollen. Ach Quatsch, worüber denke ich hier überhaupt nach? Ich liebe ihn, das ist sicher, sonst hätte ich wohl kaum Ja gesagt zu seinem Antrag. Er ist perfekt. Perfekt für mich und ich werde den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Wie sich das anhört. Der Rest des Lebens. Nur mit ihm.
Die Kirche ist voll. Jeder Platz besetzt. Sogar meine Verwandtschaft ist gekommen. Das hätte ich am wenigsten erwartet. Meine Mutter sitzt in der vordersten Reihe und schaut mich stolz an. Ja, meine Mutter ist stolz. Wer hätte das gedacht? Ich sicherlich nicht. Nicht nachdem ich sie damals so enttäuscht hatte. Aber unsere Beziehung hat sich wieder gefangen. Nicht, dass ich irgendwann mal eine normale Beziehung zu ihr gehabt hätte. Sicherlich nicht. Aber sie ist wieder so wie früher. Ich habe mein Leben endlich im Griff. Bin am Ziel meiner Träume angekommen. Und ich werde heute heiraten.
Trotzdem habe ich ihn letzter Zeit oft an ihn gedacht. Ist das normal? Ist es normal an seinem Hochzeitstag an seine erste Liebe zu denken? Ich frage mich, was er jetzt wohl macht. Ob er immer noch in Kalifornien ist. Ob es ihm gut geht. Ob er von meiner Hochzeit weiÃ...
Er weià es bestimmt nicht. Wer hätte es ihm denn erzählt? Und selbst wenn er es wissen würde, er würde wohl kaum hier auftauchen. Es war schon lange vorbei. Ich habe ihn über zwei Jahre nicht gesehen. Also, warum denke ich jetzt an ihn? Genau jetzt wo ich mit meinem Verlobten vor dem Traualtar stehe? Nein, ich liebe den Mann, der an meiner Seite steht. Und nicht ihn, der nach Kalifornien gegangen war.
Ich zwinge mich nach vorne zu schauen. Meine Gedanken nicht ihm zu widmen. Aber es will mir nicht gelingen. Vergiss ihn. Er ist nicht da. Du wirst heiraten. Vergiss ihn.
Der Pfarrer beginnt zu sprechen und endlich kann ich mich wieder konzentrieren.
„Wir sind hier zusammen gekommen um die Vereinigung zweier Menschen zu feiern...“
Wieder wandern meine Gedanken zu ihm. Wieso jetzt? Ich bin doch glücklich. Wieso macht er mir das jetzt hier alles kaputt? Dafür hasse ich ihn. Er macht mir alles kaputt. Und er weià es wahrscheinlich noch nicht mal.
Rory lächelt mir aufmunternd zu. Ich konnte sie doch noch dazu überreden meine Brautjungfer zu werden. Allerdings hatte sie das Kleid aussuchen wollen und so stand sie jetzt mit mir hier vorne vor dem Altar in ihrem blauen Kleid. Sie hat bemerkt, dass ich nicht ganz bei der Sache bin. Sie kennt mich zu gut. Die letzten Wochen haben wir nur über diesen Tag gesprochen und ich habe ihn sehnsüchtig erwartet. Und jetzt bekomme ich Zweifel? Jetzt, wo ich hier stehe? Nein, es ist richtig. Ich habe keine Zweifel. Das hier ist vollkommen richtig. Ich lächle zu Rory hinüber um ihr zu verstehen zu geben, dass mit mir alles in Ordnung ist. Sie nickt und schaut wieder zum Pfarrer. Wenn sie doch nur wüsste...
„Die Ehe ist ein heiliges Sakrament...“, höre ich den Pfarrer sagen, doch dann unterbricht er. Die Tür der Kirche wird aufgestoÃen und ein kalter Windhauch durchflutet den Saal.
„Lane!“ Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Was macht er hier. Ich kann mich nicht rühren. Kann mich nicht umdrehen. Das ist ein Traum oder? Ja, es kann nichts anders als ein Traum sein. Ich kneife mir in den Arm. Aber ich wache nicht auf. Es ist bestimmt ein Traum. Ich bilde mir das ganze nur ein. Vorsichtig beuge ich mich zum Pfarrer vor der ungläubig den Gang hinter uns hinunterstarrt. „Wollen sie nicht fortfahren?“, frage ich ihn, doch ich bekomme keine Antwort. Dann wieder seine Stimme. „Lane!“
Ich höre seine Schritte. Wie er den Gang zum Altar hinaufkommt. Hinter mir stehen bleibt. Wie er schnauft. Er ist gerannt. Immer noch drehe ich mich nicht um.
„Lane, kann ich einen Moment mit dir sprechen?“ Was will er? Was will er gerade jetzt?
„Dave was machst du denn hier?“, fragt Zach verwundert. Er hatte sich auch umgedreht um zu sehen wer in die Kirche gestürmt war. Alle hatten sich zur Tür gedreht. Nur ich nicht. Denn ich konnte es immer noch nicht glauben.
„Hi Zach, wäre es möglich, dass ich Lane für einen Moment spreche?“
Ich atme tief ein. Er wollte mich sprechen? Ãber was denn?
„Aber... aber wir heiraten gerade.“, sagt Zach und ich höre die Verwunderung in seiner Stimme. Ja genau Dave. Ich heirate gerade Zach.
„Der Tatsache bin ich mir durchaus bewusst.“
„Was willst du hier Dave?“ Meine Mutter ist von der Bank aufgesprungen. Ihr Zorn war nicht zu überhören. Ich atmete tief durch.
„Oh. Hallo Mrs. Kim ich wollte nur kurz mit ihrer Tochter sprechen…”, wandte sich Dave an sie, so als wäre es die normalste Sache auf der Welt. Doch sie unterbricht ihn sofort.
„Du störst die Zeremonie, Dave. Wenn sie verheiratet ist kannst du mit ihr sprechen. Jetzt setz dich hin oder verschwinde.“
„Mama...“ Ich halte es nicht mehr aus. Das ist zu viel.
„Lane du heiratest gerade, da ist es wohl kaum angemessen kurz zu verschwinden...“
„Mama bitte setz dich wieder.“
„Aber Lane...“
„Nein Mama, ich bin erwachsen, okay? Ich kann das entscheiden.“ Und endlich drehe ich mich um und ... sehe Dave. Er hat sich nicht verändert. Er ist immer noch derselbe. Sein Anblick fesselt mich. Für einen kurzen Augenblick vergesse ich zu atmen und versinke in seinen Augen. Wie damals. Doch ich schüttle den Kopf. Jetzt muss ich klar denken.
„Fein.“, höre ich meine Mutter sagen und aus dem Augenwinkel sehe ich, dass sie sich wieder auf die Bank fallen lässt. Was tue ich eigentlich hier?
„Lane können wir uns einen Moment unterhalten?“, fragt Dave und schaut mich erwartungsvoll an. Können wir? Ich weià es nicht. Will ich es?
„Lane...?“ Zach sieht mich an. Erst jetzt nehme ich wieder war, dass er neben mir steht.
„Ich komme gleich wieder Zach ...“ Habe ich das gerade wirklich gesagt? Immer noch kann ich mich nicht von Daves Anblick losreiÃen.
„Aber...“ Zach berührt mich sachte an meiner Schulter und endlich wende ich mich zu ihm und schaue ihn an.
„Ich bin gleich wieder da... Keine Sorge.“ Ich versuche ihn zu beruhigen, lege meine Hand auf seine. Versuche ihm zu zeigen, dass das nichts zu bedeuten hat. Es hat ja auch nichts zu bedeuten, oder?
Ich sehe Dave nicken, gehe an ihm vorbei, nachdem ich Zachs Hand von meiner Schulter gestreift habe. Dave folgt mir. Ich kann förmlich die Blicke spüren, die uns folgen, als wir die Kirche durch die Vordertür verlassen. Ich kann Zach’s trauriges und verwundertes Gesicht sehen, wenn er mir hinterher schaut, wie ich mit Dave durch die Tür verschwinde. Mit Dave. Meiner ersten Liebe.
DrauÃen bleibe ich stehen. Auf dem Vorplatz der Kirche. Ich verschränke die Arme und drehe mich um. Dave ist auch stehen geblieben. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er hier ist. Dass ich mit ihm nach drauÃen gegangen bin. An meiner Hochzeit. Meiner Hochzeit mit Zach.
„Was willst du hier Dave?“ Verdammt noch mal was willst du hier Dave? Was willst du hier an meinem Hochzeitstag?
„Mit dir reden.“ Er rauft sich die Haare. Anscheinend hat er das nicht geplant.
„Hat das nicht Zeit bis nach der Hochzeit?“ Ich bin wütend. Hätte er nicht früher auftauchen können? Hätte er nicht bleiben können?
„Nein.“
„Aber ich heirate! Dave, ich heirate gerade Zach.“
„Deswegen will ich ja mit dir reden. Du kannst ihn nicht heiraten.“
„Doch ich kann es und ich bin gerade im Begriff es zu tun. Also, wenn du mich entschuldigen würdest.“ Wütend renne ich an ihm vorbei, doch er ist zu schnell. Er greift nach meinem Handgelenk und hält mich fest.
„Was soll das?“ Verzweifelt versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien, doch er lässt es nicht zu. Und dann höre ich es.
„Ich liebe dich.“
„Was?“ Ich kann es nicht fassen. Tausend Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Ich befreie mich aus seinem Griff. Brauche Abstand. Muss es verarbeiten. Dave Rygalski liebt mich. Und er wiederholt es.
„Ich liebe dich.“ Er holt tief Luft. Ihm fällt das sichtlich schwer. Warum jetzt Dave? Warum bist du nicht ein paar Monate vorher aufgetaucht. Das hätte alles einfacher gemacht. „Du darfst Zach nicht heiraten.“ Das ist zuviel. Ich gehe ein paar Schritte zurück. Versuche Abstand zu bekommen.
„Aber du bist gegangen. Dave, du bist nach Kalifornien gegangen. Was verlangst du jetzt von mir?“
„Ich weià nicht...“ Er fasst sich an den Kopf. Geht nervös hin und her. „Ich bin einfach losgefahren ohne groà darüber nachzudenken.“
„Du denkst dir nichts dabei?“
„Ich wollte dich einfach nur sehen...“
„Und das am Tag meiner Hochzeit?“
„Ja.“
„Und, was soll ich deiner Meinung nach tun? Zach vor dem Altar stehen lassen? Mit dir durchbrennen?“ Ich fasse mir an den Kopf. Das ist alles zuviel. Zu viel auf einmal.
„Nein..“ Immer noch geht er nervös hin und her. Es macht mich wahnsinnig.
„Was dann?“ Langsam werde ich wütend. Was hat sich Dave dabei gedacht? Hat er wirklich gedacht alles würde so einfach werden? „Was Dave?“, schreie ich schon fast. „Ich kann hier nicht weg. Stars Hollow ist mein Zu Hause. Mein Leben. Dein Leben ist in Kalifornien.“
„Ich komme hierher.“
„Was?“ Meine Hände die eben noch wie wild in der Gegend rumgefuchtelt hatte hängen nun leblos neben meinem Körper. Er will wieder herkommen? Er will für mich wieder hierher ziehen?
„Ich komme wieder zurück nach Stars Hollow.“
Und da setzt mein Verstand wieder ein. Was tue ich eigentlich hier. Ich stehe hier drauÃen mit meinem Exfreund an meinem Hochzeitstag und rede mit ihm darüber meinem Verlobten vor dem Traualtar stehen zu lassen. Bin ich noch ganz bei Trost?
„Nein Dave.“, sage ich ruhig und endlich bleibt er stehen und schaut mich an. „Ich kann nicht von dir verlangen dein ganzes Leben aufzugeben. Das geht nicht. Das geht einfach nicht.“
„Warum nicht?“ In seinen Augen sehe ich die Enttäuschung.
„Es ist nicht fair.“ Ich versuche realistisch zu denken. Schalte mein Herz aus. „Wir haben uns zwei Jahre nicht gesehen. Was ist, wenn es nicht klappt?“
„Aber wir würden es versuchen. Wir würden uns anstrengen und...“ Ein paar Schritte kommt er auf mich zu, aber ich kann nicht. Wenn er mir jetzt zu nahe kommt.... Ich weiche zurück.
„Nein Dave, so was... ich kann das nicht...bitte geh...“ Ich wende mich von ihm ab und steuere wieder auf die Tür der Kirche zu.
„Aber...“ Er versucht mich aufzuhalten. Greift nach meinem Arm. Ich schüttele ihn ab.
„Nein bitte geh jetzt.“ Und dann sehe ich es. Nein ich höre es. Ich höre wie sein Herz in tausend Scherben zerspringt. Ich hätte es nie für möglich gehalten einen Menschen so zu verletzen und jetzt stehe ich hier und weise den Jungen ab, auf den ich zwei Jahre lang gewartet habe. „Es ist zu spät...“, flüstere ich ihm noch zu, bevor ich mich endgültig von ihm abwende und die Kirchentür öffne. Ich drehe mich nicht mehr um. Will seinen enttäuschten Blick nicht sehen.
In der Kirche ist es totenstill. Doch als ich die Tür öffne, geht ein Raunen durch die Menge. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, was die Leute denken. Schweigend gehe ich wieder den Gang zum Altar hinauf, wie Minuten zuvor. Doch diesmal mit gesenktem Blick. Neben Zach bleibe ich stehen.
„Alles okay.“, fragt er mich und beugt sich zu mir runter um den Ausdruck in meinem Gesicht zu erkennen. Ich lächle. Es ist ein erzwungenes Lächeln. Aber Zach war nie gut darin so etwas zu erkennen. Dave hätte es sofort erkannt.
„Ja..“ Ich grinse ihn an. Nur den Schein wahren.
„Was wollte Dave?“
„Mir gratulieren...“ Ich lüge. „Er wollte mir gratulieren.“, wiederhole ich leise und senke meinen Blick wieder. Zach glaubt mir. Er richtet seinen Blick wieder zum Pfarrer und bedeutet ihm weiter zu machen. Ich schaue auch wieder auf und erblicke Rory. Fragend schaut sie mich an. Die Stirn in Falten. Aber ich schüttle mit dem Kopf. Es ist nichts. Es ist alles okay. Es ist alles so, wie ich es wollte.
Dann höre ich den Pfarrer. „Wollen sie Zach ...... die hier anwesende Lane Kim zu ihrer Frau nehmen? Sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet, so antworten sie mit: Ja ich will.“
„Ja ich will.“ Zach strahlt über das ganze Gesicht. Ob er weià was in mir vorgeht?
„Wollen sie Lane Kim...“ Ja will ich? Will ich Zach heiraten? „...den hier anwesenden Zach....“ Keine Ahnung ob ich das will? Sollte ich den? Sollte ich auf meinen Verstand hören und nicht auf mein Herz? Sonst höre ich doch auch immer auf meinen Verstand. Die Worte des Pfarrers nehme ich kaum noch wahr. Zu sehr bin ich mit meinen Gedanken beschäftig. Was wäre, wenn ich jetzt einfach gehen würde? Wenn ich jetzt einfach Zach stehen lassen würde und zu Dave gehe? Vielleicht hat er ja recht. Vielleicht müssen wir es einfach versuchen. Wenn ich jetzt das Falsche tue werde ich nie erfahren, ob es geklappt hätte. Und auf einmal wird es mir klar. Ich liebe Dave. Nein ich liebe ihn noch immer. Ich habe ihn immer geliebt. Und jetzt meldet sich mein Herz.
„... ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet, so antworten sie mit : Ja ich will.“
Ich zögere. Kann die Blicke in meinem Nacken spüren. Den erwartungsvollen Ausdruck auf dem Gesicht meiner Mutter hinter mir förmlich sehen. Und ich bringe kein Wort heraus. Leises Gemurmel geht durch die Kirche. Ich kann das hier nicht.
„Ich kann nicht...“ Mein Blick geht wieder zu Boden. Ich kann Zach jetzt nicht in die Augen sehen. Es ist einfach zuviel. Langsam scheint er zu realisieren was ich gesagt habe und wendet sich mir zu.
„Was?“ Seine Stimme ist gebrochen, mehr ein Flüstern, aber ich habe es genau verstanden.
„Es tut mir leid...ich...ich kann einfach nicht..“
Er starrt mich nur verwundert an. Nicht fähig irgendetwas darauf zu erwidern. Ich beuge mich hoch zu ihm. Hauch ihm einen letzten Kuss auf die Wange. Dann raffe ich mein Kleid und renne den Gang hinunter.
„Lane!“ Meine Mutter ruft mich, aber ich ignoriere es.
Ich stürme durch die Tür der Kirche. Sehe mich suchend um. Aber ich kann ihn nirgends entdecken. Vielleicht ist er schon weg. Schon wieder auf den Weg nach Kalifornien. Und lässt mich wieder hier zurück. Nein, so darf ich nicht denken, so soll ich nicht denken. Er wird noch hier sein. Auf mich warten.
Ich laufe die Strasse zu Lukes Diner hinunter. Warum habe ich nicht vorher darauf geachtet wo sein Auto steht? Hat er überhaupt ein Auto? Ist er vielleicht mit dem Bus gekommen? Sofort mache ich auf dem Absatz kehrt und renne an dem Pavillon vorbei zur Bushaltestelle.
Und da sitzt er. Er sitzt dort als hätte er auf mich gewartet. Als er mich sieht erhebt er sich von der Bank und kommt auf mich zu. Ich renne schneller. In der Mitte der Strasse treffen wir uns schlieÃlich. Keiner achtet auf den Verkehr. Was zählt sind wir beide. Dieser Moment. Ich falle ihm um den Hals. Er lächelt mich einfach nur an.
„Ich liebe dich auch.“, hauche ich ihm entgegen. Es ist perfekt. Dieser ganze Moment ist einfach nur perfekt. Ich spüre seine Hände an meinem Rücken. Er drückt mich fester an sich. Ich beginne sein Lächeln zu erwidern.
„Ich weiÃ..“, grinst er und im nächsten Moment spüre ich seine Lippen auf meinen. Ich lasse mich einfach nur fallen. GenieÃe das Glücksgefühl, das meinen Körper durchströmt. Endlich habe ich das was ich schon immer wollte. Das Leben, das ich mir so sehnlichst gewünscht hatte. Ein Leben mit Dave.
Liebe ich ihn? Diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit öfters. Aber warum? Ich weià doch, dass ich ihn liebe. Sonst hätte ich wohl kaum ja gesagt und würde jetzt hier stehen. Vor dem Traualtar. Mit ihm. Lustig, dass ich gerade jetzt darüber nachdenke. Jetzt, wo ich im Begriff bin zu heiraten. Ich hätte vorher darüber nachdenken sollen. Ach Quatsch, worüber denke ich hier überhaupt nach? Ich liebe ihn, das ist sicher, sonst hätte ich wohl kaum Ja gesagt zu seinem Antrag. Er ist perfekt. Perfekt für mich und ich werde den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Wie sich das anhört. Der Rest des Lebens. Nur mit ihm.
Die Kirche ist voll. Jeder Platz besetzt. Sogar meine Verwandtschaft ist gekommen. Das hätte ich am wenigsten erwartet. Meine Mutter sitzt in der vordersten Reihe und schaut mich stolz an. Ja, meine Mutter ist stolz. Wer hätte das gedacht? Ich sicherlich nicht. Nicht nachdem ich sie damals so enttäuscht hatte. Aber unsere Beziehung hat sich wieder gefangen. Nicht, dass ich irgendwann mal eine normale Beziehung zu ihr gehabt hätte. Sicherlich nicht. Aber sie ist wieder so wie früher. Ich habe mein Leben endlich im Griff. Bin am Ziel meiner Träume angekommen. Und ich werde heute heiraten.
Trotzdem habe ich ihn letzter Zeit oft an ihn gedacht. Ist das normal? Ist es normal an seinem Hochzeitstag an seine erste Liebe zu denken? Ich frage mich, was er jetzt wohl macht. Ob er immer noch in Kalifornien ist. Ob es ihm gut geht. Ob er von meiner Hochzeit weiÃ...
Er weià es bestimmt nicht. Wer hätte es ihm denn erzählt? Und selbst wenn er es wissen würde, er würde wohl kaum hier auftauchen. Es war schon lange vorbei. Ich habe ihn über zwei Jahre nicht gesehen. Also, warum denke ich jetzt an ihn? Genau jetzt wo ich mit meinem Verlobten vor dem Traualtar stehe? Nein, ich liebe den Mann, der an meiner Seite steht. Und nicht ihn, der nach Kalifornien gegangen war.
Ich zwinge mich nach vorne zu schauen. Meine Gedanken nicht ihm zu widmen. Aber es will mir nicht gelingen. Vergiss ihn. Er ist nicht da. Du wirst heiraten. Vergiss ihn.
Der Pfarrer beginnt zu sprechen und endlich kann ich mich wieder konzentrieren.
„Wir sind hier zusammen gekommen um die Vereinigung zweier Menschen zu feiern...“
Wieder wandern meine Gedanken zu ihm. Wieso jetzt? Ich bin doch glücklich. Wieso macht er mir das jetzt hier alles kaputt? Dafür hasse ich ihn. Er macht mir alles kaputt. Und er weià es wahrscheinlich noch nicht mal.
Rory lächelt mir aufmunternd zu. Ich konnte sie doch noch dazu überreden meine Brautjungfer zu werden. Allerdings hatte sie das Kleid aussuchen wollen und so stand sie jetzt mit mir hier vorne vor dem Altar in ihrem blauen Kleid. Sie hat bemerkt, dass ich nicht ganz bei der Sache bin. Sie kennt mich zu gut. Die letzten Wochen haben wir nur über diesen Tag gesprochen und ich habe ihn sehnsüchtig erwartet. Und jetzt bekomme ich Zweifel? Jetzt, wo ich hier stehe? Nein, es ist richtig. Ich habe keine Zweifel. Das hier ist vollkommen richtig. Ich lächle zu Rory hinüber um ihr zu verstehen zu geben, dass mit mir alles in Ordnung ist. Sie nickt und schaut wieder zum Pfarrer. Wenn sie doch nur wüsste...
„Die Ehe ist ein heiliges Sakrament...“, höre ich den Pfarrer sagen, doch dann unterbricht er. Die Tür der Kirche wird aufgestoÃen und ein kalter Windhauch durchflutet den Saal.
„Lane!“ Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Was macht er hier. Ich kann mich nicht rühren. Kann mich nicht umdrehen. Das ist ein Traum oder? Ja, es kann nichts anders als ein Traum sein. Ich kneife mir in den Arm. Aber ich wache nicht auf. Es ist bestimmt ein Traum. Ich bilde mir das ganze nur ein. Vorsichtig beuge ich mich zum Pfarrer vor der ungläubig den Gang hinter uns hinunterstarrt. „Wollen sie nicht fortfahren?“, frage ich ihn, doch ich bekomme keine Antwort. Dann wieder seine Stimme. „Lane!“
Ich höre seine Schritte. Wie er den Gang zum Altar hinaufkommt. Hinter mir stehen bleibt. Wie er schnauft. Er ist gerannt. Immer noch drehe ich mich nicht um.
„Lane, kann ich einen Moment mit dir sprechen?“ Was will er? Was will er gerade jetzt?
„Dave was machst du denn hier?“, fragt Zach verwundert. Er hatte sich auch umgedreht um zu sehen wer in die Kirche gestürmt war. Alle hatten sich zur Tür gedreht. Nur ich nicht. Denn ich konnte es immer noch nicht glauben.
„Hi Zach, wäre es möglich, dass ich Lane für einen Moment spreche?“
Ich atme tief ein. Er wollte mich sprechen? Ãber was denn?
„Aber... aber wir heiraten gerade.“, sagt Zach und ich höre die Verwunderung in seiner Stimme. Ja genau Dave. Ich heirate gerade Zach.
„Der Tatsache bin ich mir durchaus bewusst.“
„Was willst du hier Dave?“ Meine Mutter ist von der Bank aufgesprungen. Ihr Zorn war nicht zu überhören. Ich atmete tief durch.
„Oh. Hallo Mrs. Kim ich wollte nur kurz mit ihrer Tochter sprechen…”, wandte sich Dave an sie, so als wäre es die normalste Sache auf der Welt. Doch sie unterbricht ihn sofort.
„Du störst die Zeremonie, Dave. Wenn sie verheiratet ist kannst du mit ihr sprechen. Jetzt setz dich hin oder verschwinde.“
„Mama...“ Ich halte es nicht mehr aus. Das ist zu viel.
„Lane du heiratest gerade, da ist es wohl kaum angemessen kurz zu verschwinden...“
„Mama bitte setz dich wieder.“
„Aber Lane...“
„Nein Mama, ich bin erwachsen, okay? Ich kann das entscheiden.“ Und endlich drehe ich mich um und ... sehe Dave. Er hat sich nicht verändert. Er ist immer noch derselbe. Sein Anblick fesselt mich. Für einen kurzen Augenblick vergesse ich zu atmen und versinke in seinen Augen. Wie damals. Doch ich schüttle den Kopf. Jetzt muss ich klar denken.
„Fein.“, höre ich meine Mutter sagen und aus dem Augenwinkel sehe ich, dass sie sich wieder auf die Bank fallen lässt. Was tue ich eigentlich hier?
„Lane können wir uns einen Moment unterhalten?“, fragt Dave und schaut mich erwartungsvoll an. Können wir? Ich weià es nicht. Will ich es?
„Lane...?“ Zach sieht mich an. Erst jetzt nehme ich wieder war, dass er neben mir steht.
„Ich komme gleich wieder Zach ...“ Habe ich das gerade wirklich gesagt? Immer noch kann ich mich nicht von Daves Anblick losreiÃen.
„Aber...“ Zach berührt mich sachte an meiner Schulter und endlich wende ich mich zu ihm und schaue ihn an.
„Ich bin gleich wieder da... Keine Sorge.“ Ich versuche ihn zu beruhigen, lege meine Hand auf seine. Versuche ihm zu zeigen, dass das nichts zu bedeuten hat. Es hat ja auch nichts zu bedeuten, oder?
Ich sehe Dave nicken, gehe an ihm vorbei, nachdem ich Zachs Hand von meiner Schulter gestreift habe. Dave folgt mir. Ich kann förmlich die Blicke spüren, die uns folgen, als wir die Kirche durch die Vordertür verlassen. Ich kann Zach’s trauriges und verwundertes Gesicht sehen, wenn er mir hinterher schaut, wie ich mit Dave durch die Tür verschwinde. Mit Dave. Meiner ersten Liebe.
DrauÃen bleibe ich stehen. Auf dem Vorplatz der Kirche. Ich verschränke die Arme und drehe mich um. Dave ist auch stehen geblieben. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er hier ist. Dass ich mit ihm nach drauÃen gegangen bin. An meiner Hochzeit. Meiner Hochzeit mit Zach.
„Was willst du hier Dave?“ Verdammt noch mal was willst du hier Dave? Was willst du hier an meinem Hochzeitstag?
„Mit dir reden.“ Er rauft sich die Haare. Anscheinend hat er das nicht geplant.
„Hat das nicht Zeit bis nach der Hochzeit?“ Ich bin wütend. Hätte er nicht früher auftauchen können? Hätte er nicht bleiben können?
„Nein.“
„Aber ich heirate! Dave, ich heirate gerade Zach.“
„Deswegen will ich ja mit dir reden. Du kannst ihn nicht heiraten.“
„Doch ich kann es und ich bin gerade im Begriff es zu tun. Also, wenn du mich entschuldigen würdest.“ Wütend renne ich an ihm vorbei, doch er ist zu schnell. Er greift nach meinem Handgelenk und hält mich fest.
„Was soll das?“ Verzweifelt versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien, doch er lässt es nicht zu. Und dann höre ich es.
„Ich liebe dich.“
„Was?“ Ich kann es nicht fassen. Tausend Gedanken schwirren mir durch den Kopf. Ich befreie mich aus seinem Griff. Brauche Abstand. Muss es verarbeiten. Dave Rygalski liebt mich. Und er wiederholt es.
„Ich liebe dich.“ Er holt tief Luft. Ihm fällt das sichtlich schwer. Warum jetzt Dave? Warum bist du nicht ein paar Monate vorher aufgetaucht. Das hätte alles einfacher gemacht. „Du darfst Zach nicht heiraten.“ Das ist zuviel. Ich gehe ein paar Schritte zurück. Versuche Abstand zu bekommen.
„Aber du bist gegangen. Dave, du bist nach Kalifornien gegangen. Was verlangst du jetzt von mir?“
„Ich weià nicht...“ Er fasst sich an den Kopf. Geht nervös hin und her. „Ich bin einfach losgefahren ohne groà darüber nachzudenken.“
„Du denkst dir nichts dabei?“
„Ich wollte dich einfach nur sehen...“
„Und das am Tag meiner Hochzeit?“
„Ja.“
„Und, was soll ich deiner Meinung nach tun? Zach vor dem Altar stehen lassen? Mit dir durchbrennen?“ Ich fasse mir an den Kopf. Das ist alles zuviel. Zu viel auf einmal.
„Nein..“ Immer noch geht er nervös hin und her. Es macht mich wahnsinnig.
„Was dann?“ Langsam werde ich wütend. Was hat sich Dave dabei gedacht? Hat er wirklich gedacht alles würde so einfach werden? „Was Dave?“, schreie ich schon fast. „Ich kann hier nicht weg. Stars Hollow ist mein Zu Hause. Mein Leben. Dein Leben ist in Kalifornien.“
„Ich komme hierher.“
„Was?“ Meine Hände die eben noch wie wild in der Gegend rumgefuchtelt hatte hängen nun leblos neben meinem Körper. Er will wieder herkommen? Er will für mich wieder hierher ziehen?
„Ich komme wieder zurück nach Stars Hollow.“
Und da setzt mein Verstand wieder ein. Was tue ich eigentlich hier. Ich stehe hier drauÃen mit meinem Exfreund an meinem Hochzeitstag und rede mit ihm darüber meinem Verlobten vor dem Traualtar stehen zu lassen. Bin ich noch ganz bei Trost?
„Nein Dave.“, sage ich ruhig und endlich bleibt er stehen und schaut mich an. „Ich kann nicht von dir verlangen dein ganzes Leben aufzugeben. Das geht nicht. Das geht einfach nicht.“
„Warum nicht?“ In seinen Augen sehe ich die Enttäuschung.
„Es ist nicht fair.“ Ich versuche realistisch zu denken. Schalte mein Herz aus. „Wir haben uns zwei Jahre nicht gesehen. Was ist, wenn es nicht klappt?“
„Aber wir würden es versuchen. Wir würden uns anstrengen und...“ Ein paar Schritte kommt er auf mich zu, aber ich kann nicht. Wenn er mir jetzt zu nahe kommt.... Ich weiche zurück.
„Nein Dave, so was... ich kann das nicht...bitte geh...“ Ich wende mich von ihm ab und steuere wieder auf die Tür der Kirche zu.
„Aber...“ Er versucht mich aufzuhalten. Greift nach meinem Arm. Ich schüttele ihn ab.
„Nein bitte geh jetzt.“ Und dann sehe ich es. Nein ich höre es. Ich höre wie sein Herz in tausend Scherben zerspringt. Ich hätte es nie für möglich gehalten einen Menschen so zu verletzen und jetzt stehe ich hier und weise den Jungen ab, auf den ich zwei Jahre lang gewartet habe. „Es ist zu spät...“, flüstere ich ihm noch zu, bevor ich mich endgültig von ihm abwende und die Kirchentür öffne. Ich drehe mich nicht mehr um. Will seinen enttäuschten Blick nicht sehen.
In der Kirche ist es totenstill. Doch als ich die Tür öffne, geht ein Raunen durch die Menge. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, was die Leute denken. Schweigend gehe ich wieder den Gang zum Altar hinauf, wie Minuten zuvor. Doch diesmal mit gesenktem Blick. Neben Zach bleibe ich stehen.
„Alles okay.“, fragt er mich und beugt sich zu mir runter um den Ausdruck in meinem Gesicht zu erkennen. Ich lächle. Es ist ein erzwungenes Lächeln. Aber Zach war nie gut darin so etwas zu erkennen. Dave hätte es sofort erkannt.
„Ja..“ Ich grinse ihn an. Nur den Schein wahren.
„Was wollte Dave?“
„Mir gratulieren...“ Ich lüge. „Er wollte mir gratulieren.“, wiederhole ich leise und senke meinen Blick wieder. Zach glaubt mir. Er richtet seinen Blick wieder zum Pfarrer und bedeutet ihm weiter zu machen. Ich schaue auch wieder auf und erblicke Rory. Fragend schaut sie mich an. Die Stirn in Falten. Aber ich schüttle mit dem Kopf. Es ist nichts. Es ist alles okay. Es ist alles so, wie ich es wollte.
Dann höre ich den Pfarrer. „Wollen sie Zach ...... die hier anwesende Lane Kim zu ihrer Frau nehmen? Sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet, so antworten sie mit: Ja ich will.“
„Ja ich will.“ Zach strahlt über das ganze Gesicht. Ob er weià was in mir vorgeht?
„Wollen sie Lane Kim...“ Ja will ich? Will ich Zach heiraten? „...den hier anwesenden Zach....“ Keine Ahnung ob ich das will? Sollte ich den? Sollte ich auf meinen Verstand hören und nicht auf mein Herz? Sonst höre ich doch auch immer auf meinen Verstand. Die Worte des Pfarrers nehme ich kaum noch wahr. Zu sehr bin ich mit meinen Gedanken beschäftig. Was wäre, wenn ich jetzt einfach gehen würde? Wenn ich jetzt einfach Zach stehen lassen würde und zu Dave gehe? Vielleicht hat er ja recht. Vielleicht müssen wir es einfach versuchen. Wenn ich jetzt das Falsche tue werde ich nie erfahren, ob es geklappt hätte. Und auf einmal wird es mir klar. Ich liebe Dave. Nein ich liebe ihn noch immer. Ich habe ihn immer geliebt. Und jetzt meldet sich mein Herz.
„... ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet, so antworten sie mit : Ja ich will.“
Ich zögere. Kann die Blicke in meinem Nacken spüren. Den erwartungsvollen Ausdruck auf dem Gesicht meiner Mutter hinter mir förmlich sehen. Und ich bringe kein Wort heraus. Leises Gemurmel geht durch die Kirche. Ich kann das hier nicht.
„Ich kann nicht...“ Mein Blick geht wieder zu Boden. Ich kann Zach jetzt nicht in die Augen sehen. Es ist einfach zuviel. Langsam scheint er zu realisieren was ich gesagt habe und wendet sich mir zu.
„Was?“ Seine Stimme ist gebrochen, mehr ein Flüstern, aber ich habe es genau verstanden.
„Es tut mir leid...ich...ich kann einfach nicht..“
Er starrt mich nur verwundert an. Nicht fähig irgendetwas darauf zu erwidern. Ich beuge mich hoch zu ihm. Hauch ihm einen letzten Kuss auf die Wange. Dann raffe ich mein Kleid und renne den Gang hinunter.
„Lane!“ Meine Mutter ruft mich, aber ich ignoriere es.
Ich stürme durch die Tür der Kirche. Sehe mich suchend um. Aber ich kann ihn nirgends entdecken. Vielleicht ist er schon weg. Schon wieder auf den Weg nach Kalifornien. Und lässt mich wieder hier zurück. Nein, so darf ich nicht denken, so soll ich nicht denken. Er wird noch hier sein. Auf mich warten.
Ich laufe die Strasse zu Lukes Diner hinunter. Warum habe ich nicht vorher darauf geachtet wo sein Auto steht? Hat er überhaupt ein Auto? Ist er vielleicht mit dem Bus gekommen? Sofort mache ich auf dem Absatz kehrt und renne an dem Pavillon vorbei zur Bushaltestelle.
Und da sitzt er. Er sitzt dort als hätte er auf mich gewartet. Als er mich sieht erhebt er sich von der Bank und kommt auf mich zu. Ich renne schneller. In der Mitte der Strasse treffen wir uns schlieÃlich. Keiner achtet auf den Verkehr. Was zählt sind wir beide. Dieser Moment. Ich falle ihm um den Hals. Er lächelt mich einfach nur an.
„Ich liebe dich auch.“, hauche ich ihm entgegen. Es ist perfekt. Dieser ganze Moment ist einfach nur perfekt. Ich spüre seine Hände an meinem Rücken. Er drückt mich fester an sich. Ich beginne sein Lächeln zu erwidern.
„Ich weiÃ..“, grinst er und im nächsten Moment spüre ich seine Lippen auf meinen. Ich lasse mich einfach nur fallen. GenieÃe das Glücksgefühl, das meinen Körper durchströmt. Endlich habe ich das was ich schon immer wollte. Das Leben, das ich mir so sehnlichst gewünscht hatte. Ein Leben mit Dave.
~Ende~