Meine liebsten FB-Geber
Da ich eigentlich Schwedisch lernen sollte, ich dazu aber überhaupt keine Lust habe, habe ich einen neuen Teil geschrieben, der ehrlich gesagt sehr sentimental ist und ich hab auch überhaupt keine AHnung, wieso
Naja, jeder hat mal komische Phasen :biggrin: Hoffe er gefällt euch und wenn ich es schaffe, bekommt ihr noch einen Teil heute, kann abernichts versprechen!
Ich hab euch lieb!
Die Tage flogen nur so vorbei. Rorys Tage waren ausgefüllt mit Patrick, Sarah und Jess, mit dem sie sich immer besser verstand.
Jess beobachtete sie über die Tage hinweg genau und langsam, jeden tag ein kleines bisschen mehr, wurde sie wieder die alte fröhliche Rory Gilmore, die er kannte und in die er sich damals verliebt hatte. Dieser traurige Ausdruck in ihren Augen, den sie am Anfang ständig hatte, war fast gänzlich verschwunden, nur ab und zu, wenn jemand eine Bemerkung machte, die sie anscheinend an Logan erinnerte, konnte man noch leichte Spuren dieser Traurigkeit entdecken.
Hätte man Rory in diesen Tagen gefragt, wie es ihr ging, hätte sie sicher lachend âEs wird schonâ geantwortet. Nur sie selbst wusste genau, was sie damit meinte. Mit jedem Tag flog sie ein kleines Stück weiter, um es mit Steves Worten zu sagen. Sie dachte kaum noch an Logan und wenn sie es tat, fühlte sich der Schmerz, der in ihrer Magengegend dich eingenistet hatte, nicht mehr ganz so echt an. In Gedanken verglich sie es mit einer Wunde nach der Operation. Das âBöseâ, das die Schmerzen in erster Linie verursacht hatte, hatte man entfernt, es war rausgeschnitten worden und nun langsam hatte der Heilungsprozess begonnen. Rory wusste, dass es noch länger dauern konnte, bis âdie Wundeâ endgültig verheilt war, doch sie war guter Hoffnung.
Mit Patrick lief es genau so, wie sie es sich wünschte. Sie verbrachten viel Zeit miteinander, redeten über alle möglichen Dinge und vor allem lachten sie fast die ganze Zeit über.
Und so brach der letzte Tag des Urlaubes an, der letzte Tag, bevor es für Rory und Sarah zurück in ihr ânormalesâ Leben ging und der letzte Tag für Alex und Pat, bevor die beiden sich aufmachten in ein vollkommen anderes, vollkommen neues Leben.
Vorsichtig blinzelnd öffnete Rory die Augen. Da war er nun⦠der letzte Tag in Philadelphia. Sie hatte kaum mit bekommen, wie schnell die Zeit hier verflogen war und wenn sie daran dachte, dass sie morgen um diese Uhrzeit bereits wieder im Auto saÃ, wurde ihr ein wenig schwer ums Herz. Sie hatte diese Stadt in ihr Herz geschlossen und obwohl Patrick und Alex mit ihnen fahren würden, wusste sie doch, dass es einiges gab, das sie vermissen würde. Steve, Nick und vor allem Jess. Sie lächelte, als sie an ihn dachte. Nie hätte sie sich träumen lassen, dass sie noch einmal Freunde werden könnten und doch waren sie in den letzten Tagen auf dem richtigen Weg gewesen. Er war nicht mehr der so verschlossene Jess, den sie kennen gelernt hatte und doch erinnerte er sie noch sehr an sein âFrüheres Ichâ, wie er es nannte.
Schwungvoll stand sie auf, wobei sie bemerkte, dass Sarah schon nicht mehr in ihrem Bett lag. Rory hatte sich für heute noch vorgenommen, Steve noch einmal zu besuchen. Für den Nachmittag hatte Nick dann noch eine kleine Abschiedsparty geplant, wo sie sich dann erstmal endgültig von Jess verabschieden musste. Sie seufzte leicht und begann dann sich fertig zu machen.
âGuten Morgen. Na, auch einen Kaffee?â
âMan könnte meinen, ich hätte jetzt nicht drei Wochen bei dir gelebt!â lachte Rory und nahm Nick die Tasse dankbar aus der Hand. Das war etwas, auf das sie sich wirklich freuteâ¦der Kaffee bei Luke. Sie hatte ihrer Mutter versprechen müssen, die restlichen Wochen der Sommerferien in Stars Hollow zu verbringen und wenn sie ehrlich war, freute sie sich unglaublich darauf, auch wenn das bedeuten würde, dass sie Patrick nicht spontan innerhalb von 10 Minuten sehen konnte. Aber er hatte ihr zugesichert, dass das vollkommen in Ordnung sei, da er sich schlieÃlich einleben und einen Job finden müsse. Und so konnte Rory sich ohne schlechtes Gewissen auf die liebevolle und doch so verrückte Kleinstadt freuen.
âIch bin bald wieder da!â rief sie vom Flur aus noch einmal zurück, bevor sie sich auf den Weg zu Steve machte. Der Tag heute war perfekt, als ob das Wetter sich noch einmal ganz besonders von seiner besten Seite zeigen wolle. Rory atmete tief durch, als sie durch den kleinen Park ging, der sie fast direkt zu Steves Laden bringen würde.
âSteveâ¦bist du da?â rief sie schon vom Eingang und gleich darauf kam aus einer dunklen Ecke der ältere Mann ihr entgegen, den sie so in ihr Herz geschlossen hatte.
âRoryâ¦schön dich zu sehen, was führt dich denn hierher?â
âIch wollte mich verabschiedenâ
âSag bloà die drei Wochen sind schon wieder vorbei?â
Rory nickte und lächelte dabei bedauernd
âIch kann es selber kaum fassenâ¦â
âSo ist das mit der schönen Zeit. Sie vergeht viel zu schnell und wenn man sich umdreht, sieht man nur noch die leuchtenden Spuren, die sie in uns hinterlassen hat!â
Rory lächelte erneut. Sie liebte es, mit diesem Mann zu reden, er hatte immer so weise Gedanken.
âWie geht es Patrick? Ist er schon fertig mit packen?â
âEr hat dir erzählt, dass er weggeht?â
Steve nickte und lachte leise in sich hinein, so wie er es immer tat, wenn ihm etwas besonders gefiel.
âJa, er war heute Morgen ganz früh da, um sich zu verabschieden. Er stand in Etwa auf derselben Stelle, an der du gerade stehst. Ihm fiel es nicht leicht sag ich dirâ¦aber er hatte so ein Funkeln in den Augen. Ich denke, dass er das Richtige tut. Er ist jung, er soll Dinge ausprobieren, er soll Abenteuer erleben. Nur so kann er irgendwann zurückblicken, ohne sie ständig fragen zu müssen, was gewesen wäre wenn er jenen Schritt doch gewagt hätte.â
Rory verstand was er meinteâ¦da war sie wieder, die Sache mit dem Fallen lassen. Vielleicht hatte Pat sich ja auch fallen lassenâ¦
âPass gut auf ihn auf, ja?â
Rory blickte in die wässrigen blauen Augen ihres Gegenübers und sie verstand, dass hier zwei Menschen auseinander gegangen waren, die ein Vater-Sohn ähnliches Verhältnis gehabt hatten.
âNatürlich pass ich auf ihn auf!â lächelte Rory sanft und schloss Steve dann in ihre Arme.
âUnd kommt mal wieder ja?â
âNatürlich, Steve! Versprochen!â
Rory wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie bis zu Steves Tod jedes Jahr einmal nach Philadelphia fahren würde, um diesen liebenswerten Mann zu sehen, der ihr mit jedem Jahr mehr wie ein GroÃvater vorkam. Und als Steve 25 Jahre später im Alter von 83 Jahren starb, stand Rory an seinem Grab, die Hand von Steves Witwe in ihrer haltend. Und in diesem Moment fühlte sie sich mehr so, als ob sie einen GroÃvater verloren hätte, als sie es an jenem Tag tat, als Christophers Vater gestorben war, denn Steves Worte hallten ihr ganzes Leben in ihrem Kopf nach, jeder Rat, den er ihr jemals gegeben hatte, lag dort gut behütet wie ein Schatz und als Rory selber älter wurde, Kinder bekam und deren Enkelkinder aufwachsen sah, gab sie jedem von ihnen, die selben Ratschläge, die sie als 20-jähriges Mädchen von dem liebenswerten Inhaber eines Musikgeschäftes in Philadelphia bekommen hatte.
Am Abend saà Rory ruhig auf dem Sofa, ihr Glas in ihrer Hand drehend und dachte über die vergangenen Woche nach. Unbewusst beobachtete sie dabei Patrick, der in ein Gespräch mit Nick vertieft war und ein leichtes Lächeln ruhte auf ihren Lippen.
âNa, so still?â riss sie Jessâ Stimme aus ihren Gedanken und ein wenig verwirrt blickte sie zu ihm hinüber.
âWas? Entschuldige bitte, ich war in Gedanken!â
âJa, das sieht manâ lächelte Jess leicht und fuhr sich wieder einmal mit seiner Hand durch die Haare, eine Geste, die Rory mittlerweile wieder so vertraut war wie früher.
âMorgen ist es also so weit. Wird Stars Hollow eine groÃe Willkommensparty für dich schmeiÃen?â Jess grinste sie leicht an, was auch Rory zum Lachen brachte.
âVerschrei es nicht, ich traue Mom das ohne Bedenken zu.â
âJa, so schätze ich sie auch ein.â
Danach herrschte vertrautes Schweigen zwischen den beiden, während sie zuschauten, wie die anderen alle um sie herum Abschied feierten.
âRory⦠ich⦠darf ich dich auch anrufen, wenn du wieder daheim bist?â
âJessâ¦wir sind Freunde, natürlich darfst du das!â
âUnd wird deine Mutter dir auch ausrichten, dass ich angerufen habe, falls ich dich nicht erreiche?â er hob sarkastisch seine Augenbraue in die Höhe und brachte Rory damit wieder zum Lachen.
âIch kann es nicht versprechen, aber ich tue mein Bestes!â
âUnd wird sie mich ins Haus lassen, wenn ich zufällig mal in der Stadt bin?â seine Stimme war leiser geworden und er blickte Rory fragend und durchdringend an.
âWieso solltest du in der Stadt sein?â
âNun, mein Onkel wohnt dort und ich könnte ja Lust bekommen ihn zu besuchenâ
Rory schüttelte den Kopf.
âIch glaube nicht, dass du deinen Onkel besuchen wirst. Du hast ihn jetzt über ein Jahr nicht besucht.â
âDann wirdâs ja Zeit!â
Rory musste leicht lächeln und meinte dann
âIch weià nicht⦠vielleicht wenn du in einer Hand einen Doughnut und in der anderen eine Tasse Kaffee hältst, ich glaube, dann hast du keine schlechte Chancen!â
Jess nickte und stand dann auf.
âIch muss los⦠ich hab heute noch einen Termin mit meinem Verleger.â Er rollte dabei so entnervt die Augen, dass Rory erneut schmunzeln musste.
Schüchtern schloss sie Jess in ihre Arme, drückte ihn zum Abschied fest an sich.
âMachs gut Jess, wir sehen uns!â
âJa!â flüsterte er ihr ins Ohr
âUnd sorg doch bitte dafür, dass Kirk noch ein wenig mehr leidet, wenn er im Diner ist!â
Rory lachte laut auf und nickte dann mit dem Kopf.
âIch verspreche es dir. Aber nur so lange, bis du diesen teil wieder selber übernehmen kannst!â
Jess nickte noch einmal, umarmte sie ein letztes Mal und ging dann zu der kleinen Gruppe hinüber. Rory blickte ihm leicht lächelnd nach.
Er hatte sich wirklich verändert und sie war sich in diesem Moment sicher, dass sie, wenn sie sich das nächste Mal sahen, in Stars Hollow begegnen würden.